niederbayernTV

mit PROGRAMMÜBERSICHT Ausgabe 14 – März 2023 KOST’ NIX! M A G A Z I N Stephan Zinner im Porträt Sympathischer Allround-Künstler TSV 1860 München Im Team mit den Löwen Die Natur als Star Landesgartenschau in Freyung

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3 INHALT Alles Gute Marco-Michael Wühr Programmchef NIEDERBAYERN TV © sirKaleb © Lana - stock.adobe.com O'gschaut 6 | NIEDERBAYERNTV und die Löwen im Team Mia san Heimat – unterwegs! 20 | Wenn die Natur der Star ist: Landesgartenschau Freyung Mitgmacht 30 | Die Funkanalyse 2023 31 | Funkanalyse erklärt: Interview mit Dr. Thorsten Schmiege B'sonders 38 | Einer, den man einfach mögen muss: Stephan Zinner Fokus Redaktion 46 | Landshut: Tradition Landshuter Hochzeit 50 | Deggendorf/Straubing: Faszination Nervenkitzel 54 | Passau: Monte Carlo, Mexiko – Niederbayern! Weitere Themen 10 | D okumentarfilm: Wenn Geschichte lebendig wird 14 | Interview: BLM-Geschäftsführerin Dr. Annette Schumacher 23 | Gewinnspiel 24 | Bayerns Bestes: Superfood Hanf 26 | Kolumne: Von Vätern, die im Frühling leiden 42 | Ein Herz für Kinder: Schul-Oma Gisela Butta 58 | Essay: Jahreszeiten fürs Gemüt Zum Schluss 60 | Programmübersicht Kabel & Livestream 62 | Programmübersicht Satellit 63 | NIEDERBAYERN TV über Satellit 66 | Schlusswort und Impressum EDITORIAL Wir drucken nachhaltig auf Recycling- papier! Liebe Leserinnen, liebe Leser, 2023 hat uns von Anfang an den Weg aufgezeigt, auf dem wir uns zu bewegen haben. Den leider immer noch andauernden Krieg in der Ukraine spüren wir nicht nur energiepolitisch. Einmal so, einmal anders und keiner weiß Bescheid! Da nützen uns selbst die vielen Empfehlungen nach Friedensverhandlungen unserer Politikgrößen nicht. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Mit der Abschaffung der Maskenpflicht an vielen öffentlichen Orten und Einrichtungen kehrt endlich die lang ersehnte Normalität zurück. NIEDERBAYERN TV stellt jetzt die Weichen für ein neues MIASAN-HEIMAT-Gefühl. Mit einer umfangreichen, neu überarbeiteten Programmstruktur werden Sie noch mehr Heimat im TV oder auf unseren Social-Media-Kanälen wie Facebook, Instagram und TikTok genießen können. Um dies alles zu erreichen, haben wir unser Personaltableau vergrößert. Wir werden noch mehr in der Region unterwegs sein, um vor Ort umfassender zu berichten. Mit einer neuen Livetechnik ist es uns jetzt möglich, in Echtzeit „ON AIR“ zu senden. Unsere Teams in Passau, Deggendorf, Straubing und Landshut sind vorbereitet und freuen sich darauf. Es wird also ein spannendes und hoffentlich friedvolles Jahr. © nenetus - stock.adobe.com

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6 Begeisternder Fußball und bayerisches Lebensgefühl – so könnte man die Haltung der „Löwen“ auf den Punkt bringen. Der TSV 1860 München verfügt über eine starke Fanbasis. Auch in Niederbayern. Nah am Zuschauer zu sein bedeutet für uns als niederbayerisches Heimatfernsehen also auch, nah an den „Sechzgern“ zu sein. So wurde eine neue Medienpartnerschaft geboren. O’gschaut: NIEDERBAYERN TV UND DIE LÖWEN IM TEAM Bild: © VIP Fotodienst

7 www.bayern-park.de D-94419 Reisbach, Tel.: 08734-92980 Unsere Sportredaktion ist seit jeher sehr aktiv. Nicht nur übertragen wir viele Profisport-Events, nein, auch der Amateursport liegt in unserem Fokus. Doch durch die Zusammenarbeit mit dem TSV 1860 München und den Kollegen von München TV haben wir ein großes Projekt gestartet, das attraktiven Fußball zu unseren Zuschauern nach Hause bringt. „Thomas Eckl von NIEDERBAYERN TV kam mit der Idee einer Zusammenarbeit auf uns zu. Schon nach dem ersten Telefonat war erkennbar, dass wir eine gemeinsame Basis haben, auf der wir aufbauen wollen“, erklärt Rainer Kmeth, Pressesprecher der Löwen. „Schnell war uns klar, dass die Liveübertragung der Testspiele des TSV 1860 München mit NIEDERBAYERN TV eine neue Heimat finden würde. Dass sich später auch noch München TV angeschlossen hat, ist natürlich umso besser. So erreichen wir viele Löwen-Fans direkt über deren Regionalsender, aber auch nach wie vor über unser Streaming-Angebot www.löwen-tv.de jeden Löwen-Fan.“ Thomas Eckl, Geschäftsführer von NIEDERBAYERN TV, sieht das ähnlich: „Selten gibt es die sogenannte WinWin-Situation, aber in diesem Fall trifft das sicher zu. Die Löwen haben einen professionellen Partner für Ihre Liveproduktionen, können ihren Fans über Löwen TV dies anbieten und wir können den Löwenfans der Region ihren Lieblingsclub näher bringen. Auch die Zusammenarbeit mit München TV gestaltet sich für uns sehr gut.“ Für die Fans „Der TSV 1860 München ist in der Stadt München und in Niederbayern der Verein, den die meisten Fans im Herzen haben. Die Löwen sind ein grundsympathischer Verein mit Akteuren ‚zum Anfassen‘, die Löwen-Familie ist nicht nur eine Phrase, sondern wird tatsächlich gelebt“, so Rainer Kmeth weiter. „Dieses gemeinsame Gefühl, die Unterstützung der Fans, die Leidenschaft der Spieler auf dem Platz, diese Wechselwirkung ist einmalig.“ Dabei ist es gerade die crossmediale Ausrichtung des niederbayerischen Heimatfernsehens, die im Fokus der Verantwortlichen des TSV 1860 liegt. „Ein moderner Fußballverein muss genau wie ein moderner TV-Sender mit der Zeit gehen“, fasst Kmeth diese Haltung zusammen. „Da liegt es nahe, dass wir uns mit einem Partner zusammenschließen, der ähnlich denkt aber dennoch ganz andere Kanäle bespielt, als wir das tun können. NIEDER- BAYERN TV ergänzt uns hier sehr gut.“ Für Thomas Eckl war dies auch ein logischer Schritt: „Da Niederbayern eine hohe Dichte an Löwenfans hat, lag „Schnell war uns klar, dass die Liveübertragung der Testspiele des TSV 1860 München mit NIEDERBAYERN TV eine neue Heimat finden würde.“ – Reiner Kmeth

8 Sehen Sie dazu die aktuelle Berichterstattung unserer Sportredaktion im Programm von NIEDER- BAYERN TV und anschließend in der Mediathek des jeweiligen Standorts. Mediathek nahe, auch hier mal über eine Kooperation zu sprechen.“ Medienpartnerschaft in der Praxis „Wir wollen den Löwenfans der Region die Freundschaftsspiele der Löwen live präsentieren und unseren Fans Aktuelles über den Verein näherbringen“, so Eckl weiter. „Unser Fokus bleibt natürlich auf der Heimat, aber es ergänzt sinnvoll unser umfangreiches Sportangebot.“ Neben der Übertragung von Freundschaftsspielen wird die Zusammenarbeit aber auch weitere Früchte tragen: Für den Amateursport NIEDERBAYERN TV fördert neben dem Engagement im Profisport auch Amateur-Wettbewerbe und Breitensport. 2022 wurde das Hallenfußball-Turnier des FC Vilshofen erstmals von uns medial ausgerichtet. Nun unter dem neuen Namen „NIEDERBAYERN TV Cup“. "Wir sind natürlich begeistert, dass Niederbayern TV das Sponsoring übernahm", erklärte der Vereinsvorsitzende Edi Kurz im Vorfeld. "Wir freuen uns darüber." Diese Wahrnehmung deckt sich auch mit der von Niederbayern TV Geschäftsführer Thomas Eckl. "Da schlägt unser Herz höher", erzählt er begeistert. "Das ist genau das, wie wir uns sehen: als Heimat für den Amateurfußball." Sieben Stunden lang wurde das Turnier live übertragen. Ein Vorgeschmack auf unsere Ausrichtung, die wir auch 2023 weiter vorantreiben möchten. Bilder: © VIP Fotodienst „Wir planen die Testspiele unserer ersten Mannschaft über die Sendergruppe sowie unseren hauseigenen YouTubeKanal Löwen-TV live zu übertragen. Neben dem bereits angesprochenen Wörthersee-Cup wurde in 2022 beispielsweise auch das Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg live vom Trainingsgelände übertragen. Es war eine der ersten größeren TV-Produktionen an der Grünwalder Straße“, berichtet Rainer Kmeth. „Zusätzlich wollen wir Talk-Formate wie den Hacker-Pschorr Fantalk, der nach jedem Pflichtspiel in unserem VIP-Bereich, der Sechzger Alm, stattfindet, TV-tauglich produzieren und den Löwen-Fans zugänglich machen.“ Wenngleich natürlich der Fokus der Tätigkeit auf unserer schönen niederbayerischen Heimat liegt, besitzt der Sender dennoch eine sportjournalistischen Expertise, die auch über die Grenzen des Sendegebiets hinaus strahlt. Diese Strahlkraft haben NIEDERBAYERN TV und die Löwen gemein. Nicht zuletzt deswegen freuen wir uns über die Zusammenarbeit. „Die Anziehungskraft der Löwen ist ungebrochen, das spiegelt sich auch in den Zuschauerzahlen und der großen Fanbasis wieder. Für uns ist es eine große Auszeichnung für diesen Traditionsverein arbeiten zu dürfen“, so Thomas Eckl. Schalten Sie also ein, wenn wir Ihren Lieblingssport zeigen und dabei den Verein Ihres Herzens begleiten. Wir freuen uns auf Sie! Von Andreas Reichelt.

9 GENUSSVOLL „DRENT UND HERENT“! Von Ludwig Anderl „s’Entdeckerviertel“, die Genuss-Landschaft an Inn, Salzach und Mattig, vereint Überraschendes in Oberösterreich, Bayern und sogar im Salzburger Land. ieles vereint und verbindet sie, die Orte des „Entdeckerviertel“ an den Flüssen Inn, Salzach und Mattig - und ein wenig abseits davon. „Drent und herent“ auf bayerisch-innviertlerisch, drüben und herüben auf „verständlich für alle“. Es ist vor allem auch der Genuss- regional typisch bis Hauben gekrönt - und die sprichwörtliche Gemütlichkeit, die beide schon von jeher verbindet. Gemeinsame Geschichte natürlich auch! Mit dem Rad lassen sich die Entdeckungen am gesündesten und intensivsten und durchaus gemütlich erleben. Versteht sich, dass es eine Radkarte genau für diese Zielgruppe gibt. Kostenlos. Damit der Genuss noch an die Spitze getrieben wird, wird zusätzlich ein spezielles „Erleb-nis-Picknick“ angeboten… Zentrum und Sitz der ersten grenzüberschreitenden Region ist die Stadt Braunau. Spektaku-lärster Partner wohl Burghausen mit der weltlängsten Burg und einer entzückenden Alt-stadt! Dazu natürlich die Oberinnviertler Seenplatte mit dem einzigartigen Ibmer Moor im Zentrum. Entdeckungen auf allen Linien: Natur und Kultur, Vergangenes und Neues, Ruhepol und Hotspot, Bodenständigkeit und Weltoffenheit, Gemütlichkeit und Geschwindigkeit, Tradition und Innovation, Handwerk und Hightech, unberührte Natur und heimische Produzenten, große Ströme und kleine Moorseen, historisches Kulturgut und moderne Kunst, jedenfalls überall Genuss! Acht Seen, fünf Städte, die weltlängste Burg, die größte Moorlandschaft Österreichs und das derzeit wohl modernste und erlebnisreichste Motorradmuseum Europas, die KTM Motohall. Ein bisserl versteckt war es schon, bisher, das Entdeckerviertel. Doch seit die bayerischen und oberösterreichischen Tourismusgemeinden rund um Braunau, Simbach, Mattighofen, Tittmoning, Franking und Burghausen zusammen gewachsen sind, wird es immer deutlicher: In dieser Destination gibt es eben einiges, nein, vieles zu entdecken. Am besten wohl mit dem Rad! GENUSS-RADKARTE - KOSTENLOS ERHÄLTLICH Es wird gerne geradelt zwischen Burghausen und Mattighofen, zwischen Lamprechtshausen und Simbach, zwischen Braunau, Munderfing und Franking. Aber immer mit Genuss. Wie es halt üblich ist im gemütlichen Innviertel und im verschwisterten Bayern. Es sind über fünf-hundert Kilometer auf denen man so manche Entdeckung machen kann, ja machen wird! Die dazu gehörende Radkarte macht übrigens nicht an den Regionsgrenzen halt, sondern zeigt auch noch die Verbindungen in den Nachbardestinationen. Und sie kann kostenlos angefordert werden unter info@entdeckerviertel.at! Alle Infos auf einen Blick unter www.entdeckerviertel.at Entgeldliche Einschaltung Foto Picknick: Entdeckerviertel/media.dot / Foto Radfahren: Entdeckerviertel/ARGE Innradweg/Josef Reiter – A N Z E I G E –

10 Wache Augen, stets ein leicht verschmitztes Lächeln auf den Lippen, immer akkurat gekleidet und dazu eine Winzigkeit Nervosität, die jedes Mal durchblitzt, wenn wir uns zum Interview treffen. Das ist Andreas für mich. So, wie ich ihn seit beinahe vier Jahren kenne. Damals, 2019 noch als Volontär fast noch in den Kinderschuhen in Sachen Kamera und Schnitt, sitzt er mir jetzt als gestandener Journalist gegenüber, der soeben noch die gerade über die Bühne gegangene Premiere seines inzwischen zweiten Dokumentarfilmes verdaut. Ich schreibe bewusst „verdaut“, denn mal eben eine Arbeitsleistung von mehreren Jahren Recherche, monatelanger Vorplanung und schlussendlicher, filmischer Durchführung plus Postproduktion gut 350 Augenpaaren zu präsentieren – um dann im besten Fall mit Beifall belohnt zu werden – ist etwas, was selbst ihn noch zum Schwitzen bringt. Obwohl er regelmäßig vor vielen Menschen referieren muss. Doch so ein Herzensprojekt nimmt für den Autor vielleicht noch einmal einen ganz anderen Stellenwert ein. Was er in Kreativarbeit von 2017 bis 2019 auf 283 Seiten schwarz auf weiß zu Papier brachte, ist nun quasi historisch noch eine Spur korrekter auf Celluloid gebannt. Sein Roman „Der Sohn Er ist Fernsehjournalist, Buchautor, Leiter „Print“ unseres NIEDERBAYERN TV Magazins, Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann und Cutter. Kurzum: Mädchen, oder eher Mann für Alles, wenn es um die Medienwelt in und um Niederbayern geht. Warum ein altes Englischlexikon seiner Schwester quasi daran schuld war, dass er sich für die Bayerische Volkserhebung Anfang des 18. Jahrhunderts interessiert, und er dadurch nicht nur einen Historienroman verfasste, sondern gleich einen ganzen Dokumentarfilm komplett in Eigenregie drehte, erzählt uns Andreas Reichelt im Interview. Bild: © NIEDERBAYERN TV WENN GESCHICHTE LEBENDIG WIRD

11 des Hofmarksrichters“ als Einstieg in einen knapp 29-minütigen Dokumentarfilm. Dieser wurde bereits hier bei NIEDERRBAYERN TV ausgestrahlt und soll in leicht gekürzter Version auch im dann neuen Dokumentationszentrum des Marktes Aidenbach geschichtsinteressierten Besuchern gezeigt werden. Wenn alles läuft – NICHT. Von Unwegsamkeiten und erfrorenen Fingern „Aidenbach 1706 – vom Ende einer Volkserhebung“ erzählt das Aufbegehren des bayerischen Landvolks gegen die österreichisch-kaiserliche Besatzung. Eine blutrünstige, grausame Zeit, die wir heute nicht einmal mehr ansatzweise nachvollziehen können. Außer, man hat sich bereits die Aufführung des Aidenbacher Kultur- und Festspielvereins angeschaut. „Lieber bairisch sterben…“ heißt das Freilichtspiel, das normalerweise alle zwei Jahre unter anderem das Massaker von Aidenbach darstellt – gespielt von über 100 Mitwirkenden. Sie sind es auch, die die Authentizität und historisch glaubhafte Tiefe in Andreas Reichelts Film transportieren. Dabei sind die schauspielerischen Einsätze jedoch teils ganz anders gelaufen, als geplant. Denn die Coronapandemie machte es dem Dokumentarfilmer nahezu unmöglich, das ursprünglich geschriebene Skript filmisch eins zu eins umzusetzen. Keine Freilichtaufführungen, keine Proben, Sehen Sie dazu auch unsere „Sondersendung: ‚Aidenbach 1706 – Vom Ende einer Volkserhebung‘ samt Talk mit Regisseur“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Passau. Mediathek kein „Scenes behind“ oder wichtige, weitere Historiendarstellungen auch außerhalb Niederbayerns. Also hieß es improvisieren. Selbst, wenn das bedeutete, mit halb gefrorenen Fingern den Joystick der Kameradrohne in Eiseskälte zu bedienen. Alles, für die perfekten Aufnahmen eines ganz und gar nicht mehr perfekten Drehplans. Auf die Frage, wie lang denn eigentlich die Dreharbeiten gedauert hätten, hält er kurz inne, betont zunächst, dass Planung, Kamera, Dreh und Schnitt komplett in Eigenregie erfolgten, bis dann die Aussage kommt, er könne sich eigentlich nicht mehr genau an die Anzahl erinnern, aber es „seien wahnsinnig viele gewesen und viel mehr, als geplant“. Aha, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Ein ohnehin schon großes Projekt für eine quasi One-Man-Media-Show mit den Unwegsamkeiten einer Pandemie. Geklappt hat es trotzdem. Recherche ist alles – oder: Wie ein blöder Zufall Schuld an allem war Wer sich jetzt – zurecht, wie ich auch an dieser Stelle – fragt, wie um Himmels Willen der zweifache Familienvater, Autor, Journalist und Printmagazinleiter überhaupt auf diese wahnwitzig anmutende Idee gekommen ist, einen Dokumentarfilm über die bayerische Volkserhebung von 1705/06 zu drehen, wird überrascht sein. „Eigentlich eine richtig blöde Sache“, schmunzelt Andreas Reichelt an dieser Stelle im Interview in unserem NIEDERBAYERN TV PASSAU Studio. Er habe durch Zufall in einem alten Englischlexikon seiner Schwester die von ihr vermerkte Wohnadresse entdeckt. Sie wohnten damals in der Plinganserstraße. Doch wer war eigentlich dieser Plinganser? Andreas‘ Interesse war damit geweckt. Und nicht nur das. Wenige Tage später, so erzählt er mir fast schon aufgeregt weiter, fiel ihm ein altes Foto seines Vaters in die Hände, das ihn mit einem Teil der von ihm bemalten Freilichtspielkulisse für Aidenbach zeigte. Damit gab es für Andreas kein Halten mehr und tausende, recherchierter Geschichtsbuchseiten später wusste er nicht nur, das Plinganser einer der Rädelsführer der Volkserhebung war, sondern auch, dass er irgendwann einmal einen Film darüber drehen musste. Das Ergebnis können wir nun alle in der NIEDERBAYERN TV Mediathek sehen oder aber demnächst im Aidenbacher Dokumentationszentrum. Und wer sich schon jetzt auf das nächste, dokumentarische Abenteuer unseres Tausendsassas freut, dem sei verraten: ja, es gibt bereits so einige Konzepte, die er filmisch umsetzen will. „Vielleicht was mit Nordmeer, mit Watt“, meint Andreas Reichelt zum Schluss unseres Interviews. „Aber mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten, das liegt noch weit in der Zukunft.“ Wir dürfen also gespannt sein! Von Christiane Allinger. Grafik : © Forgem - stock.adobe.com | Screenshot: © Andreas Reichelt

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14 © Bayerische Landeszentrale für Neue Medien

15 Die Medienwelt entwickelt sich ständig weiter, digitale Angebote gewinnen an Bedeutung. Welchen Beitrag leistet die Bayerische Landeszentrale für neue Medien dabei? Die BLM tut alles dafür, die vielfältigen lokalen und regionalen Sender im Freistaat auf dem Zug in die digitale Medienzukunft mitzunehmen. Dabei spielen die Zugpferde eine zentrale Rolle: Denn nur gute Leute machen ein gutes Programm, das auch gesehen wird. Deshalb sollten junge Talente crossmedial ausgebildet und angemessen bezahlt werden. Dazu kommt: In der Flut der Medien-Angebote müssen die lokalen Sender auffindbar sein. Auftrag der BLM ist es, hier die Weichen entsprechend zu stellen. NIEDERBAYERN TV setzt stark auf Crossmedialität. Als TV-Sender betreiben wir zum Beispiel auch ein Printmagazin. Welche Bedeutung wird diese kanalübergreifende Denkweise in Zukunft haben? Crossmedialität ist ein Muss – und kein wenn’s passt. Die Inhalte unserer bayerischen Sender müssen von Anfang an über alle Kanäle laufen – im Netz, auf Social Media, aber natürlich auch wie gewohnt auf dem TV-Bildschirm oder in Print. Hauptsache, der Content kommt an sein Publikum und wird für den jeweiligen Kanal passend aufbereitet. Auch deshalb liegt der Landeszentrale die crossmediale Ausbildung so am Herzen. Sehen Sie darin vielleicht auch einen Grund für den großen Zuschauerzuwachs des Senders gemäß der letzten Funkanalyse? Niederbayern TV gibt es ja eigentlich dreimal: nämlich für DeggendorfStraubing, für Landshut und für Passau. Die Reichweite der Programme, die einheitlich auftreten und sich auf dem Satelliten einen Kanal teilen, ist im Vergleich zur letzten Befragung angestiegen. Durch die gemeinsame Verbreitung der drei Programme über Satellit erreicht Niederbayern TV jetzt auch Publikum aus angrenzenden Gebieten. Das könnte einen Teil des Zuwachses erklären. Was jedoch letztlich den Erfolg bringt, ist ein gutes und interessantes Programm. Das lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer täglich Niederbayern TV einschalten oder die lokalen Inhalte auf anderen Wegen nutzen. Künftig wird das crossmediale Auftreten – linear im TV, online am Tablet, zeitversetzt in Mediatheken, zielgruppengerecht auf verschiedenen Social-Media-Plattformen und klassisch als Printmagazin – immer wichtiger, um das größtmögliche Publikum zu erreichen und neue Nutzergruppen zu erschließen. Sehen Sie soziale Medien hier als besondere Chance? Auf jeden Fall! Wobei ich eher von einem Muss als von einer Chance sprechen würde. Die Sender müssen dort sein, wo ihr Publikum ist. So zeigt die Als Geschäftsführerin der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien kennt Dr. Annette Schumacher die Medien- welt genau. Mit ihrer Begeisterung für crossmediale Berichterstattung und journalistischen Nachwuchs macht sie die Medienwelt fit für die Zukunft. Im Interview berichtet sie von ihrer Sicht des regionalen Rundfunks und ihren persönlichen Fernsehgewohnheiten. FIT FÜR DIE ZUKUNFT

16 aktuelle Meinungsgewichtungsstudie der Medienanstalten zum Informationsverhalten von Jugendlichen: Für rund zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen sind soziale Medien eine Quelle für Nachrichten und Informationen zum aktuellen Zeitgeschehen – für ein Drittel sind sie sogar die wichtigste oder einzige Informationsquelle. Diese wichtige Chance, über soziale Medien neues und jüngeres Publikum zu erreichen, müssen alle lokalen Sender nutzen. Darüber hinaus können sie über soziale Medien via Targeting gezielt das lokale Publikum ansprechen, zum Beispiel nach Altersgruppen getrennt mit den Zuschauerinnen und Zuschauern interagieren und Multiplikator-Effekte nutzen, wenn Nutzende Beiträge teilen. Welchen Stellenwert haben regionale Medien im Vergleich zu nationalen Angeboten? Sie haben einen ganz wesentlichen Stellenwert! Weil regionale Medien ihr Publikum auf Augenhöhe und auch mal im Dialekt ansprechen, viel näher dran sind an Herz und Hirn des Menschen vor Ort, als jedes bundesweite Angebot. Auf dieses Pferd müssen die lokalen Sender auch in Zukunft setzen. Die Pandemie hat nochmals gezeigt, wie wichtig Lokalität für die Nutzenden ist. Kabelfernsehen, Satellitenempfang und Internet-Angebote konkurrieren um unsere Zuschauer. Welcher Ausspielweg wird das Rennen machen? Eine Glaskugel, mit der sich die Zukunft der Medien zuverlässig voraussagen lässt, fehlt der Landezentrale leider noch. Aktuell sieht es so aus: Die Satellitenverbreitung hat ihren Preis, ist aber im Moment noch wichtig, um die Bevölkerung auch außerhalb von Städten mit linearem Fernsehprogramm zu versorgen. Wenn die Breitband-Internetabdeckung gut genug ist und alle Fernsehgeräte ans Internet angeschlossen sind – also smart sind, kann man vielleicht irgendwann auf den Satelliten verzichten. Was aber schon heute unverzichtbar ist, sind gut gepflegte Mediatheken, in den Sendungen nachgesehen und zeitautonom geschaut werden können. Welche Endgeräte werden die Zukunft des Fernsehens ausmachen - TV, Smartphone oder andere? Auch das wird die Zeit zeigen. Ich meine aber: das klassische Fernsehgerät wird weiter in vielen Wohnzimmern stehen. Manchmal ist es einfach herrlich bequem, sich zuhause auf der Couch durch die bekannten Programme zu zappen. Die Frage ist nur, welche Programme das sind? Lineare TVSendungen, Streaming-Angebote oder ganz andere Inhalte? Kein Geheimnis ist aber auch: Unterwegs ist das Smartphone schon länger Zugang Nummer eins zu lokaler Berichterstattung. NIEDERBAYERN TV engagiert sich sehr in der Ausbildung des Journalisten-Nachwuchses. Welche Bedeutung haben regionale Rundfunkanbieter in der Nachwuchsarbeit? Eine ganz große Bedeutung! Und das wird auch gelebt: So ist am Medienstandort Bayern mit bis zu 120 Volontärinnen und Volontären pro Ausbildungsjahrgang, die die BLM ganz wesentlich mit Fortbildungsangeboten unterstützt, die Leistung der lokalen Sender etwa zehnmal so hoch wie beim BR. Viele junge Menschen engagieren sich zudem bei der MEDIA SCHOOL BAYERN, der crossmedialen Ausbildungsschmiede für Talente im Journalismus. Die vielen tollen Ausbildungsmöglichkeiten für den journalistischen Nachwuchs wollen wir in Zukunft noch mehr bündeln. Die Vision der Landeszentrale ist ein gemeinsamer Aus- und Fortbildungscampus aller bayerischen Medien, ganz egal, ob privat oder öffentlich-rechtlich. Welche Medien nutzen Sie persönlich am liebsten? Je nach Lebenslage nutze ich viele unterschiedliche Medien sehr gerne: Den großer TV-Screen für SerienAbende auf dem Sofa, das Tablet zur Information und Unterhaltung auf langen Bahnfahrten und natürlich jederzeit der Blick aufs Handy, um immer nachrichtenmäßig auf dem Laufenden zu sein. Was sich verändert hat in den letzten Jahren? Mein Medienkonsum beginnt schon lange nicht mehr um 20.15 Uhr, sondern ist vollkommen zeitunabhängig. Dieser Trend kommt mir persönlich sehr entgegen, wenngleich er wahrscheinlich meine Mediennutzung in Summe steigert. Die Fragen stellte: Andreas Reichelt. Bild: © BillionPhotos.com - stock.adobe.com

17 www.azurit-gruppe.de Hausleitung Christoph Winklhofer Dreisesselstraße 38 94110 Wegscheid Telefon 08592 93850-0 E-Mail szwegscheid@azurit-gruppe.de AZURIT Seniorenzentrum Wegscheid AZURIT Seniorenzentrum Abundus Hausleitung Ulrich Becker-Wirkert Wieningerstraße 4 94081 Fürstenzell Telefon 08502 809-0 E-Mail szabundus@azurit-gruppe.de AZURIT Pflegezentrum Bad Höhenstadt Hausleitung Claudia Zehe Bad Höhenstadt 123 94081 Fürstenzell Telefon 08506 900-0 E-Mail pzbadhoehenstadt@azurit-gruppe.de Hausleitung Tobias Achatz Waldesruh 1 94036 Passau Telefon 0851 886-0 E-Mail szst.benedikt@azurit-gruppe.de AZURIT Seniorenzentrum St. Benedikt AZURIT Pflegezentrum Hutthurm Hausleitung Johann Grimm Kaltenecker Straße 10 94116 Hutthurm Telefon 08505 917-0 E-Mail pzhutthurm@azurit-gruppe.de Wir schaffen Lebensfreude! 5 x AZURIT im Raum Passau Pflege und Betreuung individuell nach Ihren Bedürfnissen! Wir beraten Sie gerne! WEITER.BILDUNG! bringt weiter Herausforderungen als Chancen nutzen! Machen Sie sich mit WEITER.BILDUNGfit für die Zukunft. Wir beraten und unterstützen Sie bei allen Fragen zur beruflichen Umorientierung, zum Wiedereinstieg und zu Qualifizierungsmöglichkeiten. Nutzen Sie unsere persönlichen und digitalen Angebote rund um Weiterbildung, Karriereplanung oder Berufswechsel. Rufen Sie uns an unter 0800 4 5555 00 (gebührenfrei) oder besuchen Sie unsere Website www.arbeitsagentur.de

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20 Wenn die Natur der Star ist: Die Landesgartenschau Freyung MIA SAN HEIMAT – UNTERWEGS! Ein Spaziergang im Grünen ist für viele die ideale Beschäftigung am Wochenende. Warme Sonnenstrahlen auf der Haut, frische Luft in den Lungen und die Schönheit der Schöpfung in der Seele. Solche Eindrücke sind wahrlich eine Wellness-Kur für den Organismus. In Freyung wird dieses Naturerlebnis perfektioniert. Die Landesgartenschau 2023 lädt alle Interessierten in den Bayerwald ein. Hintergrund: © lisima - stock.adobe.com

21 Die Begeisterung der Organisatoren ist deutlich zu spüren, als wir uns im Winter in der Freyunger Volksmusikakademie treffen. Geschäftsführerin Katrin Obermeier und Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich scheinen voller Vorfreude zu sein. Lange hatten sie auf das Event hingearbeitet. Nun befinden sie sich auf der Zielgeraden. Ab 25. Mai öffnet die Landesgartenschau ihre Pforten. Und ganz nebenbei geht sie dabei ganz besondere Wege. Umfangreiches Angebot „Wir haben 132 Tage Veranstaltungen. Blumenschauen, es gibt ein Areal zum Entlangschlendern, wir haben Daueranlagen, die auch nach der Landesgartenschau noch bestehen werden“, beginnt Katrin Obermeier aufzuzählen. „Ein Highlight ist die Kletterwolke, in der knapp 30 Tonnen Rubinienholz verbaut wurden. Großteils in Handarbeit.“ Hier dürfen auch Menschen mit über 100 Kilogramm Körpergewicht kraxeln, wie die Geschäftsführerin extra betont. Ein gigantisches Areal wurde dabei komplett umgeformt „Ich glaube man kann sagen, wir haben den ganzen Geyersberg grundlegend verändert und für die Zukunft vorbereitet“, ergänzt Dr. Olaf Heinrich. „Es ist nicht nur die ganze Infrastruktur erneuert worden, sondern es ist auch ein traumhafter Spielplatz entstanden.“ Dabei wird nicht nur auf die Zeit der Landesgartenschau geblickt. Ganz im Stile modernen Umweltbewusstseins denkt man nachhaltig. „Das tolle Areal wird Urlaubern und Einheimischen über Jahrzehnte zur Verfügung stehen.“ Freyungs Bürgermeister engagiert sich auch als Bezirkstagspräsident für den Tourismus. Als Familienvater jedoch begeistert er sich besonders für die Familienangebote auf der Landesgartenschau. „Es wird nicht nur vielfältige Spielmöglichkeiten für alle Altersgruppen geben, zusätzlich gibt es auch ein sehr umfangreiches Programm“, erWWW.URLAUB-IN-WALDKIRCHEN.DE Waldkirchen jetzt erleben EXKLUSIVES EINKAUFEN CHARMANTE KLEINSTADT IM BAYERISCHEN WALD

zählt er. „Darüber wird sich nicht nur unser Sohn freuen.“ Wald.Weite.Wunderbar. Mit diesen drei Worten nimmt auch die Website potentielle Besucher in Empfang und gibt gleich die Marschroute vor. Der Wald in seinen beiden Erscheinungsformen – Bayerwald und Baumbestand – steht für Aussichtspunkte, die die Natur ins Herz scheinen lassen. Geschmückt mit bunten Blumenarrangements möchte man hier die Gäste willkommen heißen. Dabei soll das Gelände aber nicht nur eine Feelgood-Atmosphäre abstrahlen. Nein, man möchte auch informieren. Gerade der Naturschutz nimmt hier eine wesentliche Rolle ein. „Das tolle Areal wird Urlaubern und Einheimischen über Jahrzehnte zur Verfügung stehen.“ - Dr. Olaf Heinrich „Die Fördergeber, insbesondere das Umweltministerium, legen großen Wert darauf, dass es in Summe ein Gewinn für die Natur und für die Umwelt wird“, betont Dr. Olaf Heinrich. „Das heißt: Wir entsiegeln viel mehr, als wir versiegeln. Es gibt natürlich Wege, die wir asphaltieren, damit sie barrierearm sind.“ Damit jedoch nicht genug. Auch das Thema Artenvielfalt liegt dem Bürgermeister am Herzen. „Es gab beispielsweise auch Artenanreicherungen auf verschiedenen Wiesen im Umfeld, wo jetzt eine noch breitere Palette an Pflanzen und Tieren zu beobachten sein wird“, schwärmt er. „Also ich glaube: Für den Geyersberg und die Umwelt ist das ein riesiger Gewinn.“ Mottowochenenden Neben dem grundlegenden Arrangement der Landesgartenschau ist in diesem Jahr alles auf Themenwochenenden ausgerichtet. Literatur, Kunst, Fotografie und viele weitere Aspekte menschlicher Kreativität stehen dabei im Fokus. Katrin Obermeier hat hier ein ganz eigenes Highlight. „Da möchte ich das Sportwochenende herausgreifen“, sagt die bewegungsaffine Geschäftsführerin. „Es wird auch eins geben, das wird „Wald.Weite. Tatütata.“ heißen. Da legen wir den Fokus auf ‚Blaulicht’, so dass auch Kinder davon angezogen werden.“ Highlights Wenn Katrin Obermeier und Dr. Olaf Heinrich von der Struktur der Anlage sprechen, kommen sie regelrecht ins Schwärmen. Zum einen wird es einen Schaukelgarten geben. In einem Regional-Pavillion werden von allen 25 Kommunen des Landkreises Freyung-Grafenau Veranstaltungen organisiert. Doch der Star wird natürlich der Bayerwald selbst sein. Dr. Olaf Heinrich zeigt sich vom Angebot überzeugt: „Wer bei schönem Wetter auf dem Geyersberg steht und diese unglaubliche Fernsicht sieht, der wird sicher zum Ergebnis kommen, dass es so was noch auf keiner Gartenschau gab.“ Ja, unsere niederbayerische Heimat hat schlichtweg viel zu bieten. Und wenn sich eine Region so für Besucher herausputzt, dann ist das wirklich einen Besuch mit seinen Lieben wert. Von Andreas Reichelt. Sehen Sie dazu den „Talk zur „LGS Freyung 2023“ mit Dr. Heinrich + GF LGS Katrin Obermeier (FRG)“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Passau. Mediathek 22 Blumen sind nicht der einzige Star der Landesgartenschau. oben: © Daniela Blöchinger - Freyung 2023 gGmbH | unten: © FreYli - Freyung 2023 gGmbH

23 Wir sind Mitgestalter der Landesgartenschau in Freyung. Auch Lust auf großartige Projekte ? Jetzt Mitmachen ! Albing 2 · 84030 Ergolding/Landshut Tel 0871 97365-0 · Initiativbewerbung unter: karriere@haderstorfer.de · www.haderstorfer.de LANDSCHAFTSBAU · SPORT- & SPIELPLATZBAU BAUWERKSBEGRÜNUNG · GARTENGESTALTUNG WIRVERLOSEN 3 x 2 TAGESKARTEN FÜR DIE LANDESGARTENSCHAU FREYUNG Schicken Sie uns eine E-Mail mit dem Kennwort „Freyung“ und Ihrer Postadresse an kontakt@passau-magazin.de. Einsendeschluss ist der 19. Mai 2023. Mit etwas Glück sind Sie dabei! Teilnahmebedingungen für unsere Gewinnspiele: Zur Teilnahme senden Sie eine Mail an kontakt@passau-magazin.de. Einsendeschluss: 19. Mai 2023. Rechtsweg, Wandelung und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Mitmachen dürfen alle Personen mit Wohnsitz in Deutschland, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausgeschlossen sind alle Mitarbeiter von NIEDERBAYERN TV oder der Mediengruppe Attenkofer und deren Angehörige. Unter den richtigen bzw. fristgerechten Einsendungen wird ein Sieger ausgelost. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. Erfolgt innerhalb von 14 Tagen nach Benachrichtigung keine Annahme des Preises, verfällt dieser und es wird neu ausgelost. Die Datenschutzerklärung finden Sie hier: www.passau-magazin.de/datenschutz/ Gewinnspiel! © Grafik: zenina - stock.adobe.com

24 Nahe Straubing liegt der schwere Duft nach Cannabis in der Luft. Ein Schwarm Spatzen stiebt aus Versuchsfeldern zum Hanfanbau. Langstieliger Faserhanf streckt sich übermannshoch in den Himmel. Der niedrigere Körnerhanf trägt duftende Blütenbüschel und erste Samen. Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Samen und Fasern gehörten zum Alltag, die Pflanze wurde gegen Krämpfe, Rheuma, Cholera und Schmerzen verordnet. Inzwischen kennen viele Hanf nur als Cannabis, die verruchte Pflanze mit den langfingrigen Blättern, die seit rund 100 Jahren verboten ist. Als vermeintlich weiche Droge, bekannt als Skunk, Hasch, Ganja, Marihuana oder Gras, war sie das Lieblingshalluzinogen der Hippies und soll nun wieder legalisiert werden. Für die Rauschwirkung verantwortlich ist ein einzelner Bestandteil: das THC, mit vollem Namen „Delta-9-Tetrahydrocannabinol“. Als Botenstoff wirkt es auf Psyche, Bewusstsein und Nerven. Hanf wuchs schon vor über 5000 Jahren in Bayern, geriet in Vergessenheit, wurde als Suchtmittel geächtet. Nun erlebt die Pflanze vom Stiel bis zum Korn neuen Aufschwung: in der Medizin, als Textil, als Baustoff und gesundes Lebensmittel. Vom Rummel um Cannabis, CBD, Samen und Hanftee SUPERFOOD HANF © Der Hanfbayer Blüte und Blatt: Medizin Wissenschaftlich erforscht, erobert sich „Cannabis sativa“ als Blüte und daraus isoliertes THC seit 2017 Anerkennung zurück. Ärzte können es austherapierten Patienten verordnen – mit erheblichem Aufwand. Apotheker Dr. Jürgen Leikert hat sich darauf spezialisiert und weiß, Patienten nehmen Cannabis meist gegen mehrere Beschwerden. Ein Beispiel: Ein Patient mit Nervenschmerzen erhält THC. Er merkt, dass er besser schläft, seine schmerzbedingte Depression leichter wird, er mehr Appetit hat, die Muskeln weniger verspannt sind. In der Folge kann er das Schlafmittel und muskelentspannende Mittel weglassen, das Antidepressivum reduzieren. Inklusive aller Nebenwirkungen. „Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen“, sagt Leikert. Erfahrung und individuelles Austesten sind nötig. Der Experte warnt: „Ist das Gehirn nicht ausgereift, verdreifacht Cannabis die Gefahr einer psychotischen

25 Erkrankung. Für schwer Kranke ist es dennoch eine Alternative – auch unter 25 Jahren.“ Hype um CBD Insgesamt enthält Hanf 113 Cannabinoide. Weil der Mensch auch selbst sogenannte Endo-Cannabinoide bildet, die Hunger, Übelkeit, Schmerz und Schlaf beeinflussen, sind diese für Mediziner spannend. Insbesondere um CBD, das Cannabidiol, ist ein regelrechter Hype entbrannt. Arzneimittel werben mit diesen drei Buchstaben, denn es gibt Hinweise, dass CBD entspannen, Entzündungen und Schmerzen hemmen, den Blutdruck senken und die Stimmung aufhellen kann. Als Gegenspieler kann es sogar den THCRausch lindern. Weil valide Studien fehlen, lassen Hersteller in der Beschreibung ihrer Mittel Aussagen zur CBD-Wirkung oft weg. Hilfesuchende Patienten probieren es dann einfach aus: als Liquid zum Verdampfen, Kosmetik, äußerlich gegen Nervenschäden. Sie schlucken CBD-Öle, die offiziell als Mundspülung deklariert sind. Leikert warnt insbesondere Patienten mit Herzrhythmusstörungen: „CBD ist eine ernstzunehmende Arznei. Es wirkt im Körper und auf andere Medikamente, kann sowohl beabsichtigte als auch ungewollte Wirkungen verstärken.“ Durch den europäischen Warenverkehr gibt es sogar Nahrungsmittel mit CBD legal zu kaufen. „Manche essen dann gleich zehn CBD-Kaugummis. Es steht ja nicht drauf, wie viel drin ist“, sagt Leikert. Als würde man Aspirin wie Tic-Tac essen. In Summe wertvoller Blätter und Blüten enthalten neben den Cannabinoiden noch rund 200 Terpene, die Geruch und Geschmack prägen. Die ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, angstlösend, entspannend und schmerzlindernd. Einzelne kennt man aus Salbei, Zitrusfrüchten, Eukalyptus. Zudem wurden 21 Flavonoide gefunden, sekundäre Pflanzenstoffe, die als zellschützend gelten. Diese Inhaltsstoffe können mit ein Grund dafür sein, dass Cannabis je nach Sorte und Anwender anders wirkt, dass Blüten komplexer wirken als isoliertes THC. Auch „VollspektrumCBD-Öl“ wird daher als wertvoller angesehen als reines CBD. Nutzhanf – komplett legal Auch als Kulturpflanze wird Hanf wiederentdeckt. „Meine Nachbarn sagen, sie schlafen bei dem Duft vom Hanffeld so gut“, erzählt Agraringenieur Daniel Baumann aus Mamming. Der würzige Cannabisgeruch – erfrischend, süßlich, erdig, heuig, teils scharf, aromatisch – ist je nach Sorte und Wachstumsbedingungen anders. Seit fünf Jahren baut Baumann Nutzhanf an. Nicht zu verwechseln mit Cannabis. Aus den zugelassenen Sorten wurde THC bis auf einen Grenzwert von unter 0,3 Prozent herausgezüchtet. Im Hofladen, bei regionalen Ölmühlen und im Supermarkt findet man immer öfter Hanföl, Hanfsamen und Hanf-Teemischungen. „Da unten steht sie, die Königin“, deutet Daniel Baumann den Hang hinab. Umringt von Hirse, zu ihren Füßen Klee, wächst bis zu drei Meter hoch weiblicher und männlicher langstieliger Körnerhanf. Die Idee zum Hanfanbau hatte Baumann im Studium: „Ich will den Ackerboden besser an die nächste Generation übergeben und Hanf leistet dazu einen Beitrag.“ Die Pflanze durchwurzelt den Boden gut und tief, baut Humus auf, speichert KohlendiDieser Artikel wurde in der Ausgabe 4/2022 des Reise- und Genussmagazins „Bayerns Bestes“ veröffentlicht. Die aktuelle Frühlingsausgabe gibt es ab 14. April am Kiosk bzw. kann über www.bayernsbestes.de als Einzelausgabe für 6,90 Euro bestellt werden. D A S R E I S E - U N D G E N U S S M A G A Z I N Nr. 02/ 2023 | 6,90 EUR 0 2 4 198984 006906 Schlösser 21 In Murnau das Geheimnis des Kaffeeröstens entdecken + TRENDGETRÄNK CASCARA Fit mit Schuhplatteln, Maibaumkraxeln und Co. + GESCHICHTE + KULTUR + EVENTS + AUSFLUGSTIPPS KA F F E E - KU LT U R BAY E R I S C H E R K RA F T S P O RT + REZEPTE AUF TOURNEE Mittelalter-Spektakel S P I D E R MU R P HY GANG L AND S HU T E R HO C H Z E I T Günther Sigl im Interview Hautnah: Ritter, Gaukler und Musikanten FÜSSING & BAD GASTEIN: 2 Gewinnspiele, 3 x Ur laub! Z AU B E R HA F T E RADELN IM FRÜHLING Touren vom Forggensee bis Würzburg GSUND & GUAD Schokolade aus Rohkakao selber machen URMEL & MIKESCH FEIERN 75 Jahre Augsburger Puppenkiste Rezepte und Tipps von Andrea Schirmaier-Huber oxid, verdrängt Unkraut. „Hanf is spannend. Des is wie a Kinderspuiplatz für mi“, sagt der Landwirt schmunzelnd. Nährstoffbombe Hanfkorn Baumann konzentriert sich auf die Samen. „Die sind ein gesundes Lebensmittel mit Mehrwert aus der Region. A Superfood.“ Samen, knusprige Toppings, hochwertiges Proteinpulver für die vegane Ernährung, Hanfsamenöl und Hanf-Teemischungen stellt er her. Ungeschälte Samen röstet Baumann kurz an und brachte damit sogar Starkoch Alexander Herrmann ins Schwärmen: „Geil! […] wie klitzekleines Popcorn“. Sie schmecken nussig. Ohne Schale sehen sie aus wie gehackte Nüsse, sind cremig auf der Zunge. Kaltgepresstes Hanföl enthält fast nur lebenswichtige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im optimalen Verhältnis – eins der gesündesten Pflanzenöle überhaupt. Von Gertraud Wittmann Illustration: © annarepp - stock.adobe.com

26 Der Wechsel der Jahreszeiten birgt Aufbruchsstimmung, Vorfreude. Und viel Arbeit für Eltern. Denn wenn der Schnee schmilzt, verlieren Schlitten, Bobs und Schlittschuhe ihre Wirkung. Es gilt also, diese Gerätschaften gegen die Frühlings-Pendants zu tauschen. Die Bobs in den Keller, das Radl aus dem Schuppen. Schlittschuhe werden gegen Rollschuhe getauscht. Wenn es denn nur so einfach wäre! Fehlende Luft in den Reifen, der Schlüssel für die Fahrradkette verschwunden, festgegammelte Schrauben für den Wechsel von Kufe auf Rollen und die Tischtennisplatte hat über den Winter Feuchtigkeit gezogen und lässt sich nicht mehr aufklappen. Der Wechsel der Outdoor-Spielsachen mutiert zur ellenlangen Reparaturliste. Zudem macht Mutter Natur einem das Leben auch noch schwer. Da, wo im letzten Jahr der Pool stand, ist jetzt eine Grasnarbe gewachsen. Unebener Boden muss erneut geglättet werden. Ein Unding für Nicht-Handwerker. Als Schriftsteller und Journalist stehe ich ganz oben auf der Liste der Männer, die beim bloßen Anblick einer Schaufel bereits Blasen an den Händen bekommen. Dazu kehren die Kinder jeden Tag mit demselben Fragenkatalog von der Schule heim: Ist schon wieder Luft im Radl? Kann ich wieder Rollschuh laufen? Bauen wir heute den Pool auf? Mama, warum rollt Papa immer mit den Augen, wenn wir das fragen? Ja, ich hätte halt Handwerker werden sollen. Oder reich, dann könnte ich mir Handwerker engagieren. Aber gut, legen wir los. „Schatz, weißt Du zufällig, wo mein Werkzeug ist?“ Eine Familienkolumne von Andreas Reichelt. Von Vätern, die im Frühling leiden Bild: © Andreas Reichelt | Hintergrund: © marilyn barbone - stock.adobe.com

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30 Nah am Zuschauer zu sein, das ist die Devise von NIEDERBAYERN TV. Wenn unsere Reporter vor Ort sind, fangen sie Emotionen und die Atmosphäre mit ihren Kameras ein. Ob bei Veranstaltungen, in aktueller Berichterstattung oder bei Sportevents, wir möchten Ihnen die Highlights unserer schönen Heimat zeigen. Gleichzeitig sind wir sehr an Ihrer Meinung interessiert. Selbst Umfragen zu machen, ist eine Möglichkeit, Sie zu Wort kommen zu lassen. Doch darüber hinaus bietet die Funkanalyse in Bayern eine Chance auf ein repräsentatives Meinungsbild. „Per Zufallsauswahl werden Menschen in Bayern befragt. Die Funkanalyse ist eine neutrale Marktforschungsstudie, die Menschen werden dabei nicht beeinflusst“, erklärt Kathrin Kluser, Fachreferentin für Medienforschung und Medienwirtschaft der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. „Man möchte herausfinden, wer welches Programm schaut. Auch soll ermittelt werden, auf welchem Wege dies geschieht. Das Marktforschungsinstitut Kantar ist damit betraut.“ Wir freuen uns also über jeden Zuschauer, der im ersten Quartal 2023 an der Umfrage des Marktforschungsinstituts teilgenommen hat. Und hoffen auch in künftigen Erhebungen auf Ihr Mitwirken. Ihre Meinung ist uns wichtig. Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien, bringt die Bedeutsamkeit für unsere Zuschauer auf den Punkt: „Weil sie durch das Mitmachen quasi selbst zum Programmmacher werden!“ Großes Engagement Als niederbayerisches Heimatfernsehen sind wir sehr darum bemüht, unsere Zuschauer abzuholen und für die Region zu begeistern. Zu unserer großen Freude kommt dies auch bei Ihnen an. Die Zahlen der Funkanalyse 2022 begeisterten an allen Standorten von NIEDERBAYERN TV: Im Sendegebiet Passau hat sich die Tagesreichweite (Montag bis Freitag) gegenüber 2019 zum Beispiel mehr als verdoppelt. Am Standort Deggendorf – Straubing ebenso. Und auch in Landshut stiegen die Zahlen von 27.000 auf 41.000 tägliche Zuschauer. Ein grandioser Erfolg, zumal die Zuschauerzahlen bei den bayerischen Regionalsendern insgesamt sogar zurückgegangen sind. Thomas Eckl, Geschäftsführer der drei Standorte von NIEDERBAYERN TV, sieht hier eine Bestätigung der SenDas Jahr begann für unsere Zuschauer mit einer echten Chance zur Einflussnahme: In einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung wurde das Fernsehverhalten in Bayern ermittelt. DIE FUNKANALYSE 2023 Mitgmacht © денис климов - stock.adobe.com

31 derphilosophie. „Wir haben ein klares Motto: Nah an den Menschen zu sein und zu zeigen wie sie sind. Und dass Dialekt wieder wichtig ist“, erklärte er direkt nach der Präsentation der Funkanalyse und der Auszeichnung mehrerer Mitarbeiter des Senders mit dem Lokalrundfunkpreis Telly. „Bei uns sind die Menschen hinter der Kamera mit Herzblut dabei.“ „Weil sie durch das Mitmachen quasi selbst zum Programmmacher werden!“ - Dr. Thorsten Schmiege Gerade hier greift auch wieder der Mehrwert der Informationen aus der Funkanalyse. „Für die Optimierung des Programms und um eine ausgewogene, objektive Berichterstattung zu gewährleisten, sind für mich als Programmchef die Anregungen und Wünsche unserer Zuschauer sehr wichtig“, erklärt auch Marco-Michael Wühr. „NIEDERBAYERN TV befindet sich derzeit im Umbruch. Das Thema Digitalisierung ist auch für uns als TVMacher eine tägliche Herausforderung und deshalb möchten wir gemeinsam mit unseren Seherinnen und Sehern das Programm von NIEDERBAYERN TV jeden Tag ein Stück besser machen.“ Während wir also weiter unser Bestes geben, Ihr Heimatfernsehen interessant und informativ zu gestalten, freuen wir uns auf Ihr Feedback. Denn nirgends sind wir lieber für sie vor Ort, als in unserer Heimat. Von Andreas Reichelt. DIE FUNKANALYSE erklärt Sehen Sie dazu unsere entsprechende Berichterstattung sowie den Beitrag „Aktuelle Zahlen rund um die BLM-Rundfunktage (Nürnberg)“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Passau. Mediathek Die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) koordiniert die Funkanalysen für Hörfunk und Fernsehen. BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege kennt Ablauf und Nutzen der Erhebung genau. Zu Beginn der Funkanalyse 2023 haben wir ihn zu dem Thema befragt. Wie funktioniert die jährliche Funkanalyse? Wie beliebt sind die bayerischen Rundfunk-Programme? Wie oft werden sie eingeschaltet? Und: Was schätzen die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz besonders an ihrem Sender? Antworten auf solche Fragen liefert die FUNKANALYSE BAYERN. Sie erhebt seit 1989 jährlich vermarktungsrelevante Daten für die bayerischen Hörfunkprogramme, und seit 1992 auch für die bayerischen Fernsehprogramme. Ein wichtiges Ziel ist es, so die Attraktivität der privaten Sender im Freistaat für den Zuschauer und damit auch als Werbeträger zu belegen. Denn Werbung finanziert das Programm. Mindestens ebenso wichtig wie der Blick auf Reichweiten und Einschaltquoten ist der Landeszentrale aber, dass die Programme bei ihrem Publikum auch inhaltlich ankommen. Deshalb fragen wir zudem ganz konkret, was das Publikum besonders schätzt an seinem Lokalprogramm? Was können die Sender tun, um noch besser zu werden? Glaubwürdigkeit, Lokalität, Sympathie und Aktualität liegen da regelmäßig ganz vorne. Um all diese Informationen zu bekommen, basiert die FUNKANALYSE auf der Mischung aus einer telefonischen und online-gestützten Befragung der Bevölkerung in Bayern. Im Jahr 2023 läuft die FUNKANALYSE BAYERN von Mitte Januar bis Mitte März. Wer führt sie durch? Die Gesellschaft für Innovative Marktforschung ist für 2023 mit der Durchführung der FUNKANALYSE BAYERN FERNSEHEN beauftragt. Auftraggeber sind die Lokal-TV-Stationen und ihre gemeinsame Werbevermarktung TV Bayern Media sowie 17:30 SAT.1 Bayern, das landesweite Fenster in SAT.1. Der große Mehrwert fürs lokale Fernsehen: Für die lokalen TVSender gibt es – im Gegensatz zu den bundesweiten Fernsehangeboten – keine allgemeine Reichweitenmessung. Diese Lücke schließt die FUNKANALYSE BAYERN FERNSEHEN, die die Landeszentrale Anfang der 90er Jahre mitinitiiert hat. Die Landeszentrale hat den gesetzlichen Auftrag, regelmäßig Untersuchungen zu Qualität, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz der Programme durchzu-

32 führen. Deswegen fördert die BLM die Funkanalyse und koordiniert das Projekt. So werden auch wichtige Informationen für die Zukunft des lokalen Rundfunks erhoben. Sind die erhobenen Daten repräsentativ? Selbstverständlich. Die Befragung von insgesamt rund 14.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ab 14 Jahren in Bayern (deutschsprachige Wohnbevölkerung) bildet die Gesamtbevölkerung von 11,1 Millionen Menschen ab diesem Alter gut ab. Wofür werden die erhobenen Daten zum Nutzungsverhalten dann verwendet? Die Daten finden vielfältig Verwendung. Zentral sind für die TV-Anbieter natürlich zum einen die ermittelten Kennzahlen für die eigene Werbevermarktung. Zum anderen spielen die ermittelten Werte aber etwa auch bei der Vergabe von Fördergeldern eine Rolle. Denn Förderung gibt auch es für tolle und innovative lokale Inhalte, das heißt fürs Dabeisein am kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Leben vor Ort, fürs Nah-Dransein an den Menschen. Es gibt viele Wege, seinen Medienkonsum zu gestalten. Soziale Medien, Internetangebote und klassischer Rundfunk kämpfen um Zuschauer und Nutzer. Gibt es einen erkennbaren Trend im Nutzungsverhalten? Es ist ganz klar: Je größer das Angebot ist, desto stärker ist auch der Wettbewerb um die Zuschauerinnen und Zuschauer. Alle Medien kämpfen um die Gunst der Nutzenden. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen soziale Medien und StreamingAngebote nutzen, gibt es bundesweit wie lokal leichte Rückgänge im linearen Fernsehen. Doch wenn das lokale Fernsehen voll auf sein Alleinstellungsmerkmal Lokalität setzt und dabei crossmedial alle Ausspielwege nutzt, wird es auch in Zukunft unverzichtbar sein. Die Menschen wollen wissen, was vor ihrer Haustür passiert. Diese lokale Expertise haben unsere 14 lokalen Fernsehsender. Den Trumpf gilt es noch stärker auszuspielen – gerade auch auf den sozialen Medien und via Streaming, um jüngere Zielgruppen zu erreichen. Wieso sollten sich die Zuschauer an der Funkanalyse beteiligen? Weil sie durch das Mitmachen quasi selbst zum Programmmacher werden! Ihre Angaben dazu, was ihnen wichtig ist an ihrem Lokalsender, werden ernst genommen. Denn nur wenn ein Programm den Nerv der Zuschauerinnen und Zuschauer trifft, wird es auch beim nächsten Mal wieder eingeschaltet oder abgerufen. Zweiter Punkt: Ohne Werbung gibt es kein lokales Fernsehen. Und ohne vermarktungsrelevante Daten gibt es keine Werbung. Diese Daten bekommen wir nur, wenn die Bevölkerung mitspielt und an der FUNKANALYSE teilnimmt. Zwei gute Gründe mitzumachen also! Die Fragen stellte: Andreas Reichelt. Bild: © Bayerische Landeszentrale für Neue Medien

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