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38 Einer, den man einfach mögen muss: Stephan Zinner Bsonders: Er ist in Deggendorf stundenlang im Stau gestanden. Gerade noch rechtzeitig für einen schnellen Soundcheck huscht er herein, doch als er sich dann zum Talk stellt, ist er schon wieder gut gelaunt. Wir sprechen über seine Anfahrt, Privates und gemeinsame Bekannte. Schon nach wenigen Sätzen wird deutlich, was für ein netter Mensch Stephan Zinner ist. Wenn von Stephan Zinner die Rede ist, geht es meist um seine Rolle als „Simmerl“ in den Eberhofer-Filmen. Sebastian Bezzel erzählte im NIEDERBAYERN TV Talk bereits vom tollen Ensemble der Kino-Hits. Auch Hannes Ringlstetter spricht oft von seinem Freund, den er wie in alten Pausenhof-Zeiten einfach „da Zinna“ nennt. Indizien dafür, dass sich der Schauspieler, Kabarettist und Musiker selbst nicht zu wichtig nimmt. Wie so oft stellen sich diese Eindrücke als zutreffend heraus. Wer sich mit Stephan Zinner nicht verträgt, ist selbst schuld. Denn er ist am Boden geblieben. Ein Beispiel? Bluesmusiker aus Leidenschaft Ich treffe Stephan anlässlich eines Auftritts in Passau. Ein Blues-Konzert will er geben. Nun haben Bayern und Bluesmusiker zwar den Süden des eigenen Landes gemein, aber damit sind die Ähnlichkeiten im Grunde bereits aufgebraucht. Nachdem er also mit seinem Kompagnon Peter Pichler Banjo und Co. aufeinander abgestimmt hat, spreche ich ihn auf die eigentümliche Genre-Wahl an. Er erzählt keine intellektuellen Geschichten vom Blues als Wurzel vieler anderer Musikrichtungen und rezitiert keine musikwissenschaftlichen Analysen von großartigen Blues-Legenden. „Bei der Musik bin ich einfach geblieben“, antwortet er lapidar. „Man hört mal Pop, hat eine Hardrock-Zeit, aber der Blues ist die Musik, auf die ich immer wieder zurückkomme.“ Dann versucht er, seinen Stil zu beschreiben. Cedric Burnside dient ihm hier als Bezugsgröße. „Ich tue mein Bestes, aber das ist natürlich weit weg: So richtigen Mississippi-Delta-Blues kann man nur spielen, wenn man von dort ist“, ergänzt er bescheiden. „I dua hoid so anispuin.“ Stephan Zinner hat Spaß an der Musik. Es geht ihm nicht darum, damit zu beeindrucken. Dabei gäbe es durchaus Grund, stolz zu sein. Schauspieler Zinner In seinen Rollen bei den Eberhofer-Filmen oder den Rosenheim Cops ist er meist Sympathieträger. Doch oftmals ist dies eben nur der Rolle geschuldet. Im wahren Leben sind Schauspieler manchmal anstrengend, egozentrisch geradezu. Und das nicht nur für Journalisten. Doch Stephan Zinner ist da anders. Bild: © Michael Mone | Grafik: © OneLineStock - stock.adobe.com

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