Landshuter Stadtmagazin

Oktober 2023 l Ausgabe 20 l KOSTENLOS w w w . l a n d s h u t e r - m a g a z i n . d e Jubiläen Poetry Slam, Ausstellung im Koenig-Museum Tierische Freuden Eselwanderungen bei Kumhausen

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Die 20. Ausgabe Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen die 20. Ausgabe des Stadtmagazins LANDSHUTER zu präsentieren. Seit einem Jahrzehnt sind wir Ihre treuen Begleiter, wenn es darum geht, Ihnen über besondere Ereignisse, Historisches der Stadt und außergewöhnliche Menschen zu erzählen. In dieser Ausgabe stehen wieder einzigartige Facetten von Landshut im Rampenlicht. Wir haben zwei Musiker eingeladen, ihre Lieblingsplätze mit uns zu teilen, um verborgene Ecken und inspirierende Orte zu entdecken, die unsere Stadt so besonders machen. In einem Interview gewährt die Leiterin des Koenig-Museums Einblicke in ihre Planungen zum 100. Geburtstag des renommierten Landshuter Bildhauers Fritz Koenig. Außerdem nehmen wir Sie mit auf eine historische Reise in eine düstere Episode unserer Vergangenheit: zurück ins Jahr 1756, als die letzte vermeintliche Hexe in Landshut hingerichtet wurde. Für die Sportler und vielleicht auch Abenteurer unter Ihnen haben wir einen Bericht über das Kletterzentrum Landshut vorbereitet. Wer dagegen Entschleunigung sucht: Wie wäre es mit einer Esel-Wanderung in der Natur, um die malerische Umgebung unserer Stadt zu entdecken. Auch neue Büchertipps, Modetrends und Bastelideen finden Sie wie immer in unserem Magazin. Wir hatten Freude am Zusammenstellen dieser 20. Ausgabe. Wir hoffen, Sie werden es beim Lesen auch haben. Auf die nächsten zehn Jahre! Christoph Reich und das Team vom LANDSHUTER Oktober 2023 l Ausgabe 20 l KOSTENLOS w w w . l a n d s h u t e r - m a g a z i n . d e Jubiläen Poetry Slam, Ausstellung im Koenig-Museum Tierische Freuden Eselwanderungen bei Kumhausen AUCH ZUM ONLINE LESEN: www.landshutermagazin.de Gasthaus zur Schleuse Bayerische Wirtshauskultur – gschmackig guad. Isargestade 739 | 84028 Landshut 0871 97 47 24 24  info@augustiner-zurschleuse.de www.augustiner-zurschleuse.de Gasthaus „zur Schleuse“ gaststaette_zur_schleuse Unsere aktuellen Öffnungszeiten findet ihr online! Schattenplatzerl: Unser beheizter Biergarten ist ganzjährig bis 23 Uhr geöffnet. Samstags und Sonntags: frische Enten vom Geflügelhof Lugeder! Traditionell Bayrische Küche | wechselnde Tagesgerichte | vegetarisch & vegan Augustiner-Braukunst aus Bayern – seit 1328.

IMPRESSUM Herausgeber und Produktion: Jos. Thomann‘sche Buchdruckerei, Verlag der Landshuter Zeitung KG, Altstadt 89, 84028 Landshut Erscheinung: 4. Oktober 2023 Auflage: 9.000 Exemplare Verantwortlicher Redakteur: Christoph Reich Autoren: Christoph Reich, Petra Scheiblich, Janine Bergmann, Sebastian Geiger Layout /Grafik und Organisation: Miriam Ottinger Anzeigenverkauf: Verkaufsteam der Landshuter Zeitung Anzeigenleitung: Margot Schmid, Thomas Gedeck Titelbild: © Drobot Dean - stock.adobe.com Gestaltungselemente: © sketched-graphics - stock.adobe.com Alle Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck, auch auszugsweise, kann nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers erfolgen. Redaktionsschluss: 4. September 2023 Alle vom Verlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur nach Genehmigung des Herausgebers in anderen Medien genutzt werden. Für die Inhalte der Anzeigen ist der Auftraggeber verantwortlich. Sie haben Interesse an einer Anzeigenschaltung, Anregungen oder Fragen zum Magazin? So erreichen Sie uns: Telefon 0871/850-2661, Margot Schmid stadtmagazin@landshuter-zeitung.de www.landshuter-magazin.de INHALT MODE 10 Herbst- und Wintertrends für Frauen 12 Herbst- und Wintertrends für Männer KULINARISCHES & REZEPTE 44 Omas Suppen 45 Linsensuppe griechischer Art 46 Karottensuppe thailändischer Art 46 Kartoffel-Lauch-Suppe KINDER / FREIZEIT 40 Kasimir-Museum für Kinder SPORT / GESUNDHEIT 36 Klettern und Bouldern im DAV Kletterzentrum SEHENSWÜRDIGKEITEN / KULTUR 06 Landshuts Sommermärchen: Impressionen von der Landshuter Hochzeit 50 Ausstellungen zum 100. Geburtstag Fritz Koenigs 54 10 Jahre SprechAkt Poetry Slam REISE 24 Reisebericht aus London FOTOTOUR 14 Lieblingsplätze: Hofgarten und Schwimmschule HISTORISCH 28 Die letzte Hexe in Landshut TIERE 32 Eselwanderungen bei Kumhausen DIY 20 Gruselige Deko-Ideen für Halloween WISSENSWERTES 48 Buchtipps 60 Veranstaltungskalender 66 Landshut in Zahlen Attenkofer MED I ENGRUPPE 4 | Inhalt AUSGABE Wir feiern Jubiläum! Die nächste Ausgabe erscheint im FRÜHJAHR 2024.

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Landshuts Sommermärchen Das Hochzeitsfieber ist vorbei, aber die schönen Erinnerungen an das Ausnahmeereignis in unserer Stadt bleiben. Ein paar Impressionen von der 42. Aufführung der Landshuter Hochzeit 1475 Lagerleben Ritterspiele Ritterturnier Altstadttreff » Festliche Spiele Tanzspiel Fotos: © elen31 - stock.adobe.com, Christine Vinçon 6 | Kultur / Sehenswürdigkeiten

Der Hochzeitszug Fechtschule Edeldamen Stadtknechte Ritter Prinzessin Hedwig Herzog Georg 8 | Kultur / Sehenswürdigkeiten Fotos: © elen31 - stock.adobe.com, Christine Vinçon

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Fotos: © eleutheria - stock.adobe.com, Oberpaur Landshut, Nessa- stock.adobe.com Der Herbst ist meine Wohlfühl-Jahreszeit. Ich genieße es regelrecht, mich nach einem heißen Sommer in kuschelige Pullis, coole Jeans, Jacken und Mäntel einzupacken und wieder viele Kleidungsstücke miteinander kombinieren zu können. Welche Musthaves und Looks unsere FashionHerzen diesen Herbst und Winter höherschlagen lassen, verrät Christiane Szplit, Modeberaterin bei Oberpaur in Landshut. „Dabei gilt cross dressing. Egal ob bei den Damen oder Herren, die Modethemen lassen sich auch miteinander kombinieren“, sagt sie. Wie wäre es diese Saison like a lady für Sie mit einem Hosenanzug aus Satin mit grafischem Muster und für Ihn, in den mordern times, mit einem schicken Anzug, aufgepeppt durch Farbe und sportive Elemente wie Shirt, Cap und Sneaker? Zieh dich warm an! Die coolsten Herbst- und Wintertrends 2023/24 Von Janine Bergmann Bei diesem Outfit gibt die Edelsteinfarbe Topas den Ton an. Das It-Piece ist der KaroWollmantel zum Wenden. 10 | Mode

Die Damen-Trends Wie fühlen Sie sich heute? Maskulin, feminin, reiselustig? Dann treffen diese Trends genau Ihren Nerv. „Like a Gentleman ist ein Mix aus Coolem und Femininem“, erklärt Christiane Szplit. Wie das funktioniert? Klassisch durch Nadelstreifen und Hosenanzüge und durch ein Leder-Comeback in Form von Bikerjacken und Ledermaterialien. „Farblich bewegen wir uns bei Schwarz, Grau und Camel, aber auch Edelstein-Farben wie etwa ein Amethyst-LilaTon sind angesagt.“ Dazu kombiniert man OversizeStrick-Teile, und wer in ein neues It-Piece investieren will, hat die Wahl zwischen einem Trenchcoat, Woll-, Blazer- oder Ledermantel und einer Weste. Like a Lady: „Schick machen, ausgehen, aufdrehen, das Leben genießen. Frauen haben wieder Lust sich herauszuputzen“, sagt Szplit. Dafür braucht man diesen Herbst grafische Muster, Satin, Samt und Tiermuster gepaart mit Effekten wie Stick, Nieten, Schmucksteine und Lochmuster sowie Cutouts, Asymmetrie und Transparenz. Neben Spitze besticht Fake Fur, auch in Farbe, und die Kastenjacke ist zurück. Like a Traveller: Der Traveller kommt insbesondere im Outdoor-Bereich mit einer extrem großen Bandbreite daher. „Da haben wir Lammfell-Styles im Mix mit Leder oder Baumwolle, Cargo-Looks, Military-Mäntel, Parka und Karoblazers“, sagt Szplit. Ebenfalls stilgebend für diesen Look sind Karos, Cord, Denim und Materialmixe. Weiterhin in Mode ist auch der DenimHype, also komplette Outfits in Jeans. Bei den Hosen sind weiterhin ein gerader Schnitt sowie Flared-Jeans angesagt. Dazu passen Ethno-Motive, Norweger-Muster, Ringel- und Zopfmuster. Jeans, Jeans, Jeans von oben bis unten wird man auch in dieser Saison sehen. Ein Kleid mit Lochmuster in der EdelsteinFarbe Amethyst lässt sich wunderbar mit einem Pulli in der Trendfarbe Senf stylen. Ein grau-schwarzes Satin Crop Top ist ein herrlich femininer Gegenspieler zu einer Bikerjacke und einer Cargohose mit Nadelstreifen. Mode | 11

Die Herren-Trends Was trägt man(n) diese Saison? Anzug oder Jeans? Wie wäre es mit beidem! Komfortable und zwanglos zusammengestellte Outfits prägen den Stil der Modern times. „Mit neuen Anzugformen, die das Sakko durch hemdige Varianten oder Blouson-Typen ersetzen, mit entspannter Weite und TunnelzugHosen“, sagt Modeberaterin Christiane Szplit. Inspirationen erhält dieser Look durch College- und Campus-Elemente, die frisch und jung wirken. Dazu gehören zweifelsohne der Pullunder, Cord, das Classic-Checks-Karomuster und neue Weiten. „Außerdem sehen wir farbige Anzüge, Strick, Samt und Ton-in-TonKombinationen.“ Ein weiterer Trend lässt sich mit Fun and Fashion umschreiben. Voller Lebensfreude und den technischen Fortschritt feiernd werden innovative Materialien, Verarbeitungen und Details zelebriert. „Das äußert sich in knalligen Farben, Colour Blocking, Digital Prints, lässigen Streetwear- und Collegelooks sowie in technischen Details, High-TechMaterialien und Street Blousons“, sagt Szplit. Sehr klassisch ist ein Pullunder zur Chino. Fotos: © eleutheria - stock.adobe.com, Oberpaur Landshut, Nessa- stock.adobe.com Ganz lässig ist der Streetwear-College-Look. 12 | Mode

„Die letzte große Richtung bei den Männern ist the good life – connect to nature“, sagt Szplit. Dahinter verbirgt sich der Wunsch, in die Natur zu gehen und mal aus dem Alltag abzutauchen. „Eine Interpretation der Reise- und Wanderlust.“ Dafür benötigt man Utility Styles und multifunktionales Layering, also Schichten, die sich an jegliche Gegebenheiten des Wetters oder der Aktivitäten anpassen. Das spiegelt sich auch in den Materialien wie Fleece, Lammfell-Optik und Aviator/Velours wider. Und natürlich dürfen auch Holzfäller-Hemden, Overshirts, Steppwesten, Funktionsjacken, Parkas und Cargohosen nicht fehlen, ganz zu schweigen vom Dauerbrenner Camouflage in Natur-Mustern oder Norweger-Motiven. Hose, Steppweste, Shirt und Karo-Overshirt in Naturfarben

Lieblingsplätze Hofgarten und Schwimmschule Die Lieblingsplätze von Martin und Sylvia Strasser könnten nicht unterschiedlicher sein Von Sebastian Geiger Fotos: © Sebastian Geiger 14 | Fototour

Aus der Landshuter Musikszene sind Martin und Sylvia Strasser nicht wegzudenken: Man kennt sie von zahllosen Auftritten in Bands und Kapellen, aber auch solo, während der Landshuter Hochzeit und auch sonst. Außerdem sind sie durch ihre Arbeit als Musikpädagogen bekannt. Man spürt sofort die innige Zuneigung, die die beiden verbindet, wenn sie einem gegenübersitzen. Umso überraschender ist deshalb die Antwort, wenn man Martin und Sylvia nach ihrem Landshuter Lieblingsort fragt: Denn den gemeinsamen Lieblingsort gibt es erst einmal nicht. Vielleicht das Jugendzentrum Poschinger Villa. Dort haben sie sich nämlich kennengelernt. Aber die eigentlichen Lieblingsplätze der beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – zumindest auf den ersten Blick. 0 8 7 1 6 8 7 6 8 8 0 L A N D S H U T | A L T D O R F | E S S E N B A C H | T A U F K I R C H E N ( V I L S ) w w w . t r a u e r h a u s - k r a e m e r . d e Z U V E R L Ä S S I G K E I T I N D I V I D U A L I T Ä T Q U A L I T Ä T M E N S C H L I C H K E I T V E R T R A U E N K O M P E T E N Z M E I S T E R B E T R I E B D E S H A N D W E R K S M E I S T E R E T R I E B D E S H A N D W E R K S 0 8 7 1 6 8 7 6 8 8 0 L A N D S H U T | A L T D O R F | E S S E N B A C H | T A U F K I R C H E N ( V I L S ) w w w . t r a u e r h a u s - k r a e m e r . d e Z U V E R L Ä S S I G K E I T I N D I V I D U A L I T Ä T Q U A L I T Ä T M E N S C H L I C H K E I T V E R T R A U E N K O M P E T E N Z • Wir bieten Nachhilfe in allen Fächern. • Der Nachhilfezirkel mit Training zum Erfolg! Unser Angebot zum Schulanfang! Der Nachhilfezirkel Dreifaltigkeitsplatz 176 • 84028 Landshut Telefon: 0871 966 766 15 • www.der-nachhilfezirkel.de landshut@der-nachhilfezirkel.de ANGEBOT 99,00 Euro/Monat für 4 mal a 90 Minuten * *nur in Verbindung mit einer Anmeldung über 12 Monate Zusätzlich bekommt das Geschwisterkind 2 Monate Gratis Nachhilfe

Sich selbst bezeichnet Martin Strasser als „alteingesessen“. Er stammt aus einer alten Schwaigerfamilie und verbrachte dementsprechend seine Kindheit und Jugend in Landshut. Kindheitserinnerungen sind es auch, die er mit dem Hofberg verbindet. „Mein Vater ist mit uns immer von der alten Loretokirche aus hochgegangen. Und das trotz seiner Gehbehinderung“, erzählt Strasser. Bedarf an einem Spielplatz habe er nie gehabt, denn dafür war der Hofgarten da. Der begleitete ihn auch in seiner Schulzeit im Hans-Carossa-Gymnasium, nicht zuletzt, weil dort ein Teil des Sportunterrichts stattfand. Martin Strasser Fotos: © Sebastian Geiger Lieblingsplätze 16 | Fototour

Am Hofberg fasziniert ihn vor allem, dass man immer etwas Neues entdecken kann und die Vielfältigkeit, die den Besucher dort erwartet. „Es ist vielleicht kein Landshuter Must-see wie die Martinskirche“, sagt er. „Aber man kann sich dort den ganzen Tag treiben lassen. Das macht ihn so geheimnisvoll.“ Ein Beispiel ist die alte Gärtnerei, aus der nach ihrem Abriss ein offener Platz geworden ist. Wie Martin Strasser erst später erfahren hat, machte dort sein Urgroßonkel seine Ausbildung zum Gärtner. Zusammen mit den vielen seltenen Bäumen und Pflanzen, die sich im Hofgarten finden lassen, macht das den Ort zu einem Erlebnis, das er jetzt an seinen Sohn weitergibt. Zweibrückenstr. 655 | 84028 Landshut | Tel. 0871 21793 | info@zahnmedizin-muehleninsel.de | www.zahnmedizin-muehleninsel.de Dr. med. dent. Alexander Beck M.Sc. | Kirsten Vesterø Schwung (angest. ZÄ) | Dr. med. Alexandra Sträter (angest. ZÄ) WIR GEBEN ALLES FÜR IHRE ZÄHNE!

Fotos: © Sebastian Geiger Für die gebürtige Münchnerin Sylvia Strasser fällt die Wahl des Lieblingsorts auf einen Platz, an dem sich viele Landshuter im Sommer tummeln: das Freibad. Allerdings, wie sie betont, mag sie es vor allem am Morgen und besonders gern dann, wenn es etwas bewölkter ist. Der Grund dafür liegt in ihrer Gesangsausbildung. „Auf der Musikschule in Plattling hat man mir erklärt, dass ein Sport als Ausgleich zum Musikerberuf sehr wichtig ist“, sagt sie. Also zwang sie sich dazu, in die Schwimmschule zu radeln – um sieben Uhr morgens. Sie war in einen Wintermantel gehüllt, und erwartete, nur ins Hallenbad gehen zu können. „Dann habe ich entdeckt, dass das Freibad offen war. Da ich mich schonmal überwunden hatte, überhaupt hinzufahren, bin ich halt da hin gegangen. Und es hat sich als die beste Entscheidung überhaupt herausgestellt.“ Denn im Freibad am Morgen mag es zwar keinen Sonnenschein geben und auch kein Eis oder Freibadpommes, aber dafür Ruhe. Im Bad selbst sind nur die Schwimmer, also könne man ungestört seine Bahnen ziehen, erzählt die Musikerin. Und die Kälte am Morgen, wenn man aus dem Schwimmbecken steigt – „die ist einfach herrlich erfrischend“. Sylvia Strasser Lieblingsplätze 18 | Fototour

Altstadt 30 | 84028 Landshut ANZEIGE Durchgehend von 11.30 bis 23.30 Uhr geöffnet. Landshut hat eine neue Adresse für authentische und leckere indische Gerichte: Mitte Juni hat im früheren Müller-Gebäude gegenüber der Martinskirche der ehemalige Münchner Gastronom, Mohammed Monir, zusammen mit seiner Tochter, Inhaberin Israt Jahan, das Restaurant Razdhani eröffnet. Im Razdhani, was so viel wie Hauptstadt heißt, dürfen sich die Gäste auf typisch indische Köstlichkeiten wie Currys, Tandoori- und Masala-Spezialitäten freuen. „Viele unserer Masala-Mischungen machen wir selbst“, sagt Monir. „Und wir verwenden nur frische und natürliche Zutaten ohne Geschmacksverstärker wie Glutamat.“ Ob Sie nun lieber ein vegetarisches Curry, zartes Huhn aus dem Tandoori-Ofen, knuspriges Naan oder einen süßen Mango-Lassi bevorzugen, im Razdhani findet jeder etwas nach seinem Geschmack. Dafür sorgt eine große Auswahl an erlesenen Fleisch- und Fischgerichten, vegetarischen und veganen Speisen, Fingerfood, Vorspeisen, Suppen, Salaten und leckeren Nachspeisen. Die neue Art leicht zu Essen

Fotos: © diy-academy.eu, adobe.stock.de - kengmerry, adobe.stock.de - difinbeker Diese kleinen Projekte sind günstig und im Nu gemacht Gruselige Dekoideen für Ob Sie den Vorgarten schmücken wollen, um die Kinder zu Halloween willkommen zu heißen oder am 31. Oktober eine eigene Gruselparty geben – auf die richtige Deko kommt es an! Diese drei Ideen sind so simpel, dass sie auch gut mit Kindern nachgebastelt werden können. Und sie sind sogar auf die letzte Minute noch schnell gemacht und dank der verwendeten Materialien auch unheimlich günstig! Idee 1: Schocker-Seife Toller Effekt mit minimalem Aufwand: Sie benötigen eine Flüssigseife im Spender (super dafür geeignet ist eine rote sogenannte Küchenseife). Die Aufkleber lassen sich einfach abziehen. Dann den Pumpspender abdrehen und ein paar Gummispinnen und Tausendfüßler durch die Öffnung drücken. Natürlich können Sie auch Kakerlaken, Fledermäuse oder andere Gummiobjekte verwenden, solange diese durch die Öffnung passen. Tipp: Nicht zu viele verwenden, weniger ist hier mehr! 20 | DIY

Idee 2: Niedliche Kürbisgäste Eine Tüte mit Wackelaugen zu kaufen, lohnt sich in jedem Fall. Denn mit diesen können Sie einfach ein paar Kürbisexemplare bekleben (sowohl essbare als auch Zierkürbisse) und diese dann in verschiedenen großen Gefäßen und Behältern verstecken und in Gruppen mit verschieden großen Kürbissen arrangieren. Tipp: Eignet sich super für eine Dekoration am Büfett. KAI´S BRILLENWERK Dreifaltigkeitsplatz 13 84028 Landshut Telefon: 0871 / 96666070 info@kaisbrillenwerk.de BRILLEN SIND UNSERE LEIDENSCHAFT F r eyung 626a ı 84028 Landshu t Mo: 13:00 – 18:00 Uh r Di – Do: 10:00 – 18:00 Uhr F r – Sa : 10:00 – 18:30 Uh r i n f o@ve rdacke l t . com ı 0871 / 58270501 Nachhaltiges Futter - feine Leckerbissen

Fotos: © diy-academy.eu, adobe.stock.de - kengmerry, adobe.stock.de - difinbeker Idee 3: Mumien-Windlichter Für flackerndes Kerzenlicht mit Grusel-Atmosphäre sorgen diese Lichter. Es ist ein echtes Upcycling-Projekt, weil Sie dafür nur ein paar alte Gläser und Mullbinden brauchen. Die sammeln sich oft im Haushalt an, wenn der Verbandskasten im Auto ausgetauscht wird, kosten aber auch sonst nur wenig. Bestreichen Sie das saubere Glas rundherum mit etwas Flüssigkleber und wickeln Sie dann die Binde immer leicht überlappend herum. Dabei die Binde recht straff halten. Entweder bis zum Ende wickeln oder vorher abschneiden. Das Ende ebenfalls verkleben – das hält wegen des Gewebes wirklich gut. Zwei Wackelaugen machen daraus dann eine echte Mumie. Nun noch ein Teelicht anzünden und hineinstellen – sie leuchtet von innen. (Fotos: DIY Academy) 1. 2. 3. 4. 22 | DIY

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Eine Stadt, die niemals ruht: ein Reisebericht aus London Von Christoph Reich Fotos: © adobe.stock.de - bioraven, adobe.stock.de - siraanamwong, Christoph Reich Ich wollte schon lange mal nach London. Doch immer wieder kam etwas dazwischen. Im Januar dieses Jahres fiel schließlich die Entscheidung, die Städtereise einfach in unseren Pfingsturlaub zu integrieren, den wir sonst immer nur im warmen Süden am Meer verbringen. Nach einer Woche an der Costa Blanca geht es dann im Juni gut erholt und braun gebrannt mit Schirm und Regenjacke im Gepäck auf die Insel. Denn trotz sonniger Wetterprognosen trauen wir der Sache nicht. Sieben Tage in London ohne Regen, das wäre doch ein Wunder. Den Ort, den man als erstes kennenlernt, wenn man, wie wir, mit günstigen Tickets nach London reist, ist der Gatwick Airport. Übrigens: Ohne Reisepass kommt man seit dem Brexit nicht mehr auf die Insel. Nach der Landung nehmen wir den Gatwick Express in die City. Nach einer 35-minütigen Bahnfahrt und einem etwas über 40 Pfund leichteren Portemonnaie, – willkommen in London! – sind wir schon an der Victoria Station, wo wir in die U-Bahn umsteigen und bis zur Haltestelle King’s Cross St. Pancras weiterfahren. In welche Richtung geht’s weiter zu unserer Unterkunft? Mist, der Akku ist leer. Ein hilfsbereiter, freundlicher Rollstuhlfahrer begleitet uns ein Stück des Weges und in wenigen Minuten erreichen wir unser Hotel. Wir wollen unbedingt noch am ersten Abend echte Londoner Luft schnuppern. Mit vollen Akkus machen wir trotz gewisser Müdigkeitserscheinungen noch eine erste Erkundungstour Richtung Zentrum – zu Fuß durch den Russel Square Park, am British Museum und an China Town vorbei zum Piccadilly Circus, einem lebhaften Platz, auf dem gerade junge, talentierte Brake-Dancer und Hip-Hopper auf sich aufmerksam machen und sich über ein Hutgeld der Zuschauer freuen. Wir gehen die Piccadilly Straße entlang weiter, an vielen Schaufenstern und am berühmten, voll beleuchteten Luxushotel Ritz vorbei, dann durch den Green Park bis zum Buckingham Palace. Es ist schon fast dunkel, vor dem königlichen Palast sind nur noch wenige Touristen. Das prachtvolle Gebäude kann man jetzt in Ruhe betrachten. Wir machen ein paar Fotos. Durch die eleganten schwarzen Gitterstäbe der Gusseisentore sind noch zwei Wachposten in den JETZT WINKT CHARLES 24 | Reise

typisch roten Uniformjacken und großen Pelzmützen zu sehen. Regungslos, wie angepflanzt, ihrer Pflicht bewusst, stehen sie da. Tag 2 – Wir sehen den König Am nächsten Tag sind wir bei einer vorher gebuchten vielversprechenden fünfstündigen Stadtführung dabei. Zumindest die Foren im Internet waren voll des Lobes. Doch unsere Erwartungen werden bei weitem nicht erfüllt. Der Guide, er musste um die 65 Jahre gewesen sein, jagt die 20-köpfige Gruppe durchs Zentrum, ohne Pause, von einer Sehenswürdigkeit zur anderen. Er erzählt uns leider nur Allgemeines, das man eigentlich in Reiseführern oder im Internet auch erfahren kann. Jedes zweite Wort in seinen Sätzen ist „coronation“, zu Deutsch: Krönung. Er ist wohl von den jüngsten Londoner Ereignissen noch ziemlich geflasht, denken wir. Wir stehen wieder vor dem Buckingham Palace. Doch jetzt ist es heiß, die Sonne brennt. Anders als der Abend zuvor, ist der Platz voll von Paparazzi-Touristen, die wild fotografieren. Wir gehören leider dazu. Doch wir haben wenig Zeit, weil uns unser Stadtführer weitertreibt. Und so gehen wir vom Arbeitsplatz des Königs zu seinem nur wenige hundert Yards entfernten Wohnsitz St. James’s Palace. Er kommt! Was für ein Zufall. Durch die wartende Menschenmenge geht ein Raunen. Die schwarze Limousine ohne Nummernschild – Adel verpflichtet! – biegt mit polizeilicher Eskorte aus seinem Anwesen in The Mall, der Prachtstraße, die zum Palast führt, ein. Charles winkt! Wir sind mit vollem Einsatz dabei. Wie alle Touristen filmen wir auch. Wir vermuten zurecht: Das war wohl der Höhepunkt dieser Jagd durch die Stadt. Wir hatten einfach Pech. Sicher gibt es auch bessere Guides. Wir beschließen, zu unserem Rhythmus zurückzukehren. Wir wollen nicht mehr von einer Sehenswürdigkeit zur anderen rennen, um möglichst viele zu sehen. Gelassen sein, um mehr zu erleben und ohne Hektik „unser“ London zu erkunden ist jetzt unser Ziel. Es ist eine faszinierende, lebendige Stadt – mit sehr vielen Touristen. Besonders am Wochenende schieben sich im Zentrum die Menschen dicht an dicht am Big Ben vorbei über die Westminster Bridge, wo leider auch Hütchen-Spieler ihr Unwesen treiben. Die Orte am Ufer der Themse sind sehr beliebt. Auf der einen Seite das London Eye, das Sea Life Aquarium und die Royal Festival Hall, auf der anderen die architektonisch herausragenden Gebäude wie der im neugotischen Stil errichtete Palace of Westminster, wo sich der Sitz der Regierung des Vereinigten Königreichs befindet, und die Westminster Abbey, Ertappt! König Charles III. lässt sich zu seiner Arbeitsstelle, dem Buckingham Palace, fahren. Piccadilly Circus by night Viel Rummel vor dem Buckingham Palace

ein Meisterwerk der Frühgotik. Und dort wollen wir heute hin. Weltberühmt: Westminster Abbey Schon beim Eintreten in die Kirche, richtet sich der Blick wie von selbst, ganz unbewusst, nach oben. Riesige Vitralien, kreuzende Bögen und das Fächergewölbe machen sprachlos. Wohin man auch schaut, entdeckt man Fresken, Gemälde, Heiligenstatuen, Mosaiken und viele kleine, kunstvoll filigrane Details aus vergangenen Jahrhunderten, die man aus nächster Nähe bewundern und die Atmosphäre dieses wunderbaren Bauwerks empfinden kann. In diesem enormen Gebäude mit vielen Räumen und Gängen, das einst ein Kloster war, scheint die ganze Geschichte Großbritanniens verdichtet zu sein. Historiker müsste man sein, um die Bedeutung all dieser wertvollen Kunstwerke zu verstehen. Viele Gräber und Denkmäler befinden sich in dieser Kirche. Allein 19 Könige und Königinnen und viele Mitglieder des englischen Königshauses haben hier ihre letzte Ruhestätte in der Westminster Abbey gefunden. Insgesamt sind hier 3300 Menschen begraben oder es wird an sie erinnert. Wir sehen auch Gräber berühmter Persönlichkeiten, unter anderem die von Isaac Newton, Laurence Olivier, Charles Dickens, Georg Friedrich Händel oder Rudyard Kipling. Im sogenannten Poets’ Corner wird bekannter Dichter, wie William Shakespeare, Jane Austin, Oscar Wilde oder Emily Brontë gedacht. Die Westminster Abbey ist aber nicht nur eine Grabesstätte für Monarchen und berühmte Persönlichkeiten. Hier werden traditionell die Könige von England gekrönt, wie jüngst König Charles III. Von den Eindrücken erschöpft, hören wir plötzlich die Stimmen des Aufsichtspersonals, die uns freundlich zum Ausgang bitten. Über vier Stunden waren unmerklich verflogen. Erschöpft, aber glücklich entschließen wir uns für eine Tour mit dem Hop-on-Hop-off-Bus durch die Stadt. Eine weibliche Stimme im Ohrhörer erzählt viel Wissenswertes und manchmal Kurioses oder Witziges. Wir fahren über die Tower Bridge und an der berühmten Festung Tower of London vorbei, dann entlang der Themse Richtung Nobelviertel Belgravia mit den sündhaft teuren, elfenbeinweißen Stadtvillen und den auffälligen dunkelgrauen, -blauen oder -grünen Eingangstüren. Eine VierZimmer-Wohnung, so sagt die Stimme im Ohrhörer, kostet zwischen sieben und zehn Millionen Pfund. Wir sehen von einem Kauf ab und fahren weiter mit dem Doppeldecker, am Hyde Park vorbei ins Viertel Soho, dem Paradies für Shopping-Liebhaber. Zwischen der Old Bond Street und Piccadilly Circus gibt es unzählig viele Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, kleine Boutiquen und Imbisslokale. Wir möchten den Tag mit einer kleinen Gaumenfreude beschließen. Einem Schokokuchen in der Vitrine eines Cafés an der Piccadilly Street können wir nicht widerstehen. Nach dem Verzehr ist unser Staunen nicht klein. Zwei Stück Torte, zwei Getränke, knapp 30 Pfund. Wir werden belehrt: Der angegebene Preis in der Auslage sei der Mitnahmepreis. 528 Stufen bis zur Skyline An den verbliebenden Urlaubstagen besuchen wir noch die Tate Modern, eines der größten Museen der Welt für moderne und zeitgenössische Kunst. Hier sind wunderbare Werke großer Künstler, wie Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Marcel Duchamp, Andy Warhol und Joseph Beuys zu sehen. Später auch noch die National Gallery. Sie ist ebenfalls ein Muss. Die rund 2300 Gemälde berühmter Maler vom 13. bis 19. Jahrhundert, wie Leonardo da Vinci, Michelangelo, Rembrandt, Jan van Eyck, Jan Vermeer oder Claude Monet können natürlich nicht an einem Tag bewundert werden. Man braucht viel Zeit, Liebe und Geduld, um diese Werke wirklich zu entdecken. Fotos: © adobe.stock.de - bioraven, adobe.stock.de - siraanamwong, Christoph Reich Blick von der Kuppel von Saint Paul’s Cathedral 26 | Reise

Auch die Saint Paul’s Cathedral ist ein Meisterwerk der Kunst. Die Kathedrale mit der großen Kuppel im Barockstil ist ein imposantes Gebäude und gehört zu den größten Kirchen der Welt. Wir gehen hinein und sind von der Pracht der Kirche beeindruckt. Wir erinnern uns sofort, hier haben doch 1981 Charles und Diana geheiratet. Um die Kunstwerke zu bewundern, haben wir hier auch einige Stunden gebraucht. Ganz oben, erfahren wir, gibt es eine tolle Aussichtsplattform. 528 Stufen hinauf! Wir wagen es trotzdem. Bei Stufe 376 bleibt meine Frau stehen. Das ist die sogenannte Steingalerie unterhalb der Kuppel. Wir trennen uns. Jetzt sind es noch 152 Stufen hinauf bis oberhalb der Kuppel. Die Kraftanstrengung hat sich gelohnt. Der Panoramablick auf die Silhouette Londons flasht mich. Die Skyline ist nicht unbedingt schön, aber unglaublich beeindruckend. Ich war erstaunt, dass das Stadtbild von oben nicht von den historischen Gebäuden, sondern von den riesigen Glasbauten geprägt ist, die alles überragen, wie The Shard oder dem Hochhaus 20 Fenchurch Street, seiner Form wegen besser bekannt als The Walkie-Talkie. Außerdem waren die parkähnlichen Gärten mit viel Grün und blühenden Bäumen und die Restaurants auf den Dächern der umliegenden Gebäude ein überraschender und besonderer Anblick. Wir kehren wieder zurück zur Erde und machen letztlich noch einen kurzen Ausflug ins Viertel Notting Hill zum Antiquitätenmarkt in die Portobello Road. Allerdings sind wir etwas spät dran. Einige Stände sind bereits abgebaut. Aber einige sind noch da und wir haben Freude am Entdecken und Stöbern. Und wenn wir schon einmal da sind, wollen wir natürlich noch die blaue Tür sehen, die in der Liebeskomödie Notting Hill mit Hugh Grant und Julia Roberts eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. Google Maps führt uns an die Westbourne Park Road 280. Ein Foto ist natürlich Pflicht – unser vorläufig letztes in London. Aber wir planen wiederzukommen. Denn selbst nach sieben intensiven Tagen ist uns bewusst, noch sehr wenig von dieser besonderen Stadt gesehen zu haben. Übrigens: Während des ganzen Aufenthalts in London war keine einzige Wolke zu sehen. Regenschirm und Regenjacke hätten wir ruhig zu Hause lassen können. Die Westminster Abbey Das Hauptschiff der Kirche Saint Paul‘s Cathedral Lichtdurchfluteter Raum der National Gallery

Veronika Zeritsch war ein junges Mädchen, dasman am treffendsten als „arme Seele“ bezeichnen könnte. Eigentlich schienen die Voraussetzungen für ein beschauliches Leben auch im 18. Jahrhundert für sie sehr gut: Sie stammte aus wohlsituierten Verhältnissen, war Tochter eines Bortenmachers, die Familie war in Landshut hoch angesehen und stellte sogar diverse Ratsmitglieder. Doch das Schicksal schien es nicht gut mit ihr zu meinen. Der Vater verstarb früh, da war sie gerade mal acht oder neun Jahre alt. Die Mutter heiratete erneut, lebte aber auch nur noch eine kurze Zeit, worauf der Stiefvater Veronika innerhalb von wenigen Wochen aus dem Haus jagte. Die letzte Hexe Noch im 18. Jahrhundert galt in Landshut vermeintliche Zauberei als Schwerverbrechen Von Petra Scheiblich So beginnt die schicksalshafte Geschichte der Veronika Zeritsch. Wie sah die Umgebung aus, in der das junge Mädchen aufwuchs? Bäuerlich auf jeden Fall. „Landshut war aber auch sehr klösterlich geprägt“, sagt Dr. Mario Tamme, Historiker und stellvertretender Leiter des Stadtarchivs. Dazu war es Regierungssitz, was bedeutete, dass man dort die Hochgerichtsbarkeit ausübte, also auch schwere und Schwerstverbrechen bestrafen konnte. So kam es, dass es in den 50er-Jahren des 18. Jahrhunderts gleich vier Prozesse wegen Verdachts auf Hexerei in Landshut gab. Dennoch war Landshut keine Hochburg der Hexenverfolgung. Insgesamt gab es in der Neuzeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert lediglich 41 solcher Verhandlungen, elf davon endeten mit einer Hinrichtung. Nachdem Veronika sich eine Weile durch Betteln über Wasser gehalten hatte, kam sie bei einer Cousine in Straubing unter. Man hielt Veronika aber offenbar für zu problematisch und schickte sie bald nach Landshut ins Heilig-Geist-Spital, das zu dieser Zeit auch als Waisenhaus der besseren Leute diente. Von dort wurde sie von einer feinen Dame als Kindermädchen angeheuert. Dachte sie, sie könne sich dieser anvertrauen? Eines Nachmittags jedenfalls führte das Mädchen seine Herrin „Zwischen die Brücken“, also auf die Mühleninsel, und zeigte ihr ein Geheimnis: drei Hostien, die sie eigenhändig dort vergraben hatte. Womit das Unheil seinen Lauf nahm. Die Dame war entsetzt, handelte es sich doch bei Hexentanz mit dem Teufel: Der Phantasie rund um Zauberei und böse Geister waren noch im 18. Jahrhundert keine Grenzen gesetzt. Fotos: © Museen der Stadt Landshut, BSB München Res/4 Phys.m.111,17, acrogame - stock.adobe.com, Archivist - stock.adobe.com, 4zevar- stock.adobe.com 28 | Historisch

Hexentraktate wie dieses „Tractat von Bekanntnuß der Zauberer vnd Hexen: Ob vnd wie viel denselben zu glauben“ von 1592 beförderten nicht nur den Glauben an Zauberei, sondern auch die Hexenverfolgung. einem solchen Umgang mit dem „Allerheiligsten“ um einen besonderen Frevel, der eindeutig darauf hinwies: Nur eine Hexe konnte so etwas tun. Der Bürgermeister wurde geholt, Veronika verhaftet, eine Untersuchung eingeleitet. Der zuständige Bannrichter war ein noch nicht sehr alter Jurist mit Namen Johann Christian Khimmerl. „Dem ging es um das Prinzip“, meint Mario Tamme. Denn zu dieser Zeit gab es in Deutschland durchaus bereits Zweifel am Sinn der lange Zeit üblichen Hexenverfolgung. Immerhin befand man sich schon im Zeitalter der frühen Aufklärung, Immanuel Kant unterrichtete bereits an der Universität zu Königsberg, neues Gedankengut sickerte von überall her herein, Vernunft und das Vertrauen in das, was man beweisen konnte, trat in Konkurrenz zu den althergebrachten Mythen und zum Aberglauben. „Es sind wohl verschiedene Umstände zusammengekommen“, erklärt sich Historiker Tamme die Häufung von Hexenprozessen in Landshut in diesen paar Jahren von 1754 bis 1756. Ein Richter, der alles sehr genau nahm und dem Glauben an die Möglichkeit der Zauberei noch verhaftet war. Aber auch das Milieu in der Regierungsstadt, geprägt von Klösterlichkeit und einfachen Bauern in der Umgebung, die für erlittenes Ungemach, wie Ernteeinbußen oder Krankheiten, nach einfachen Erklärungen suchten.

Ein ganzes Jahr blieb die damals 14-jährige Veronika in einem dunklen Verließ, das sie mit Ratten, Flöhen und anderem Ungeziefer teilte. Immer wieder wurde sie verhört. Und das ging den damaligen Gepflogenheiten entsprechend mit ziemlichem Druck vonstatten. Denn eines stand außer Frage: Hexen gab es. Und hier deutete alles auf eine solche hin. Zeugen aus dem HeiligGeist-Spital wurden herangeschafft, einfache Leute, die sich aber an das ein oder andere erinnern mochten aus der Zeit, als Veronika dort weilte. An seltsame Krankheitsverläufe und Vorfälle, auf die man sich nur einen Reim machen konnte, wenn da eine Hexe die Finger im Spiel gehabt hatte. Dazu kam der Richter, der sich des Falls angenommen hatte: Khimmerl war ein äußerst ehrgeiziger Regierungsadvokat, der als solcher 1750 seinen Dienst angetreten hatte und dort bis zu seinem Tod 1803 blieb. Im Laufe der Verhöre, bei denen vermutlich auch von der geweihten Rute Gebrauch gemacht wurde, kam dann immer mehr heraus: Unter anderem schilderte die Beschuldigte selbst, sie sei auch einmal dem Teufel begegnet, auf einem Feld, und der habe sie so bedrängt, dass sie schließlich einen Pakt mit ihm eingegangen sei, besiegelt durch anschließenden Beischlaf. Selbst in ihrem Verließ hätte er sie immer wieder aufgesucht. „Für die Leute war klar, dass es Hexen gab“, sagt Mario Tamme. Selbst den Hexenflug auf dem Besenstil nahm man für bare Münze. Außerdem ging man wie selbstverständlich von der Möglichkeit der Zauberei aus, wobei vor allem der „Schadenzauber“ zu ahnden war. Schließlich war jeder schuldig, der einen Pakt mit dem Teufel einging. Als vollzogen galt dieser auf jeden Fall, wenn man mit ihm Geschlechtsverkehr gehabt hatte. Ein klarer Fall für Bannrichter Khimmerl. Man müsse einiges als strafmildernd betrachten, legte er in seinem Urteil dar, so etwa das minderjährige Alter der Beschuldigten, ihre unglückliche Vergangenheit als Waise, und dass sie schon ein ganzes Jahr im Kerker verbracht hatte. Aber war dies angesichts des „Ausnahmeverbrechens“ Hexerei schon genug an Strafe? Nein, befand der Richter. Und so lautete das Urteil – aus seiner Sicht unausweichlich – auf den Tod. Die einzige Milde, die man Veronika Zeritsch zugestand, war, dass man sie 1756 nicht lebendig auf den Scheiterhaufen schaffte, sondern zuvor mit dem Schwert enthauptete. Das dem Urteil zugrundeliegende Rechtsgutachten ist zwar im Original nicht erhalten. Allerdings hat es der aufklärerisch denkende Pfarrer Franz Dionys Reithofer 1810 in der Wochenschrift „Münchner Miscellen“ unter der Überschrift „Merkwürdiger Rechts- oder Unrechtsspruch“ veröffentlicht. Veronika Zeritsch war der letzte Mensch in Deutschland, der wegen „Hexerei“ das Schicksal einer Hinrichtung erfuhr. Fotos: © Museen der Stadt Landshut, BSB München Res/4 Phys.m.111,17, acrogame - stock.adobe.com, Archivist - stock.adobe.com, 4zevar- stock.adobe.com Veronika Zeritsch ließ man als vermeintlicher Hexe noch „Gnade“ widerfahren: So wurde sie nicht bei lebendigem Leib verbrannt, sondern mit dem Schwert hingerichtet. 30 | Historisch

Die spätgotische Heiliggeistkirche in Landshut bietet ein außergewöhnliches Ambiente für die Inszenierung der kunsthandwerklichen Objekte der 14. Danner-Preis-Ausstellung. Der von historischer Architektur und Spiritualität erfüllte Raum schafft einen spannenden Bezugspunkt für die Präsentation und die Auseinandersetzung mit den von jungen Talenten und etablierten KunsthandwerkerInnen geschaffenen Werken. Seit 1984 verleiht die Danner-Stiftung alle drei Jahre für herausragende kunsthandwerkliche Leistungen den nach ihr benannten Preis. Den diesjährigen Danner-Preis erhält Gunther Pfeffer für seinen Vitrinenschrank „Raster“, dessen feingliedrige Hülle aus rasterförmig angeordneten Tannenleisten je nach Blickwinkel zwischen transparent und geschlossen changiert – eine Aufforderung, sich aktiv mit dem Möbel zu beschäftigen und auf die Suche nach dem Dahinterliegenden zu gehen. Die Ehrenpreise gehen an Christiane Englsbergers Kopfschmuck „Fülle“ aus Roggenstroh, Beate Leonards Vase aus Tombak, die keramische Installation „Lined up“ von Nico Schipp sowie die Dreidimensionalität illusionierenden Emaillebroschen von Christoph Straube. Insgesamt wurden von der Jury die Arbeiten von 41 WettbewerbsteilnehmerInnen für die Ausstellung ausgewählt, die in hervorragender Weise handwerkliches Können, künstlerischen Anspruch sowie innovative Auseinandersetzung mit aktuellen Tendenzen im Kunsthandwerk verkörpern. Damit sind Preis und Ausstellung auch in diesem Jahr sichtbarer Ausdruck der Ziele der Danner-Stiftung: junge Talente zu fördern, aber auch etablierte KunsthandwerkerInnen auszuzeichnen und so zur Fortentwicklung des Kunsthandwerks in einem lebendigen Diskurs beizutragen. Eine Ausstellung der Danner-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt Landshut vom 12. Oktober 2023 bis 7. Januar 2024. Heiliggeistkirche Landshut 12. Oktober 2023 bis 7. Januar 2024 geöffnet DI – SO 10 – 17 Uhr Eintritt frei DANNER-PREIS 2023 – AUSGEZEICHNETES KUNSTHANDWERK ANZEIGE

Fotos: © Petra Scheiblich, Marina - stock.adobe.com, INESA- stock.adobe.com Gänsehaut – und sie will gar nicht mehr aufhören. Wir kommen von einem Besuch auf dem Hof „Naturfreude“ in Oberfimbach bei Kumhausen. Es ist ein Tag mit tiefblauem Himmel und strahlender Sonne, die Wiesen leuchten sattgrün und man hört nur hin und wieder einen Hahn krähen. All das ist wunderschön, gerade für uns Städter. Und doch ist da noch etwas Tieferes zu spüren. Das Gefühl, etwas ganz Fundamentales erlebt zu haben. Aber was war denn schon Großartiges passiert? Vordergründig nicht viel. Wir haben Nadja Müller besucht, aber nicht nur sie, sondern Von Petra Scheiblich Eselsglück Nadja Müller liebt die Grautiere und steckt damit auch viele andere Städter an auch die Esel von Jacqueline Schweizer, die auf ihrem Naturfreude-Hof leben: Cleo, Lotti und Hannibal. Schon beim ersten Näherkommen merkt man: Das sind ruhige Tiere. Aber auch neugierige. Sofort wird abgecheckt, ob man vielleicht ein Stück Apfel oder Karotte mit dabei hat. Noch nicht – die Leckerlis gibt es erst nach dem gemeinsamen Spaziergang. Die drei Grautiere sind Fremde gewöhnt, finden hier doch oft Kindergeburtstage oder andere kleine Veranstaltungen für Familien statt. Und regelmäßig kommen inzwischen auch Erwachsene, die mit Naja Müller und den Eseln eine Wanderung machen. Die Ausflüge gibt es in verschiedenen Formaten, verbunden mit Kräutersammeln oder auch Tagestouren mit Picknick zum Jenkofener Weiher. Auch bei der Volkshochschule Landshut kann man eine Esel-Wanderung mit ihr buchen. „Es ist gut für die Tiere, 32 | Tiere

etwas zu tun zu haben“, sagt Nadja Müller. „Und sie gehen gern in der Gruppe.“ Esel sprechen Menschen an Wie ist es zu Eselwanderungen gekommen? Sie sei auf der Suche gewesen nach Eseln, erzählt die Sozialpädagogin, „die haben etwas, das spricht Menschen einfach an“. Als Kind sei sie geritten, aber so ganz habe sie die Angst vor dem Pferd nie verlassen. „Pferde sind Fluchttiere“, erklärt sie, sie reagieren schnell nervös, „dazu kommt das System mit dem Leithengst.“ Auch wenn sie sich ähnlich sehen: „Esel sind eigentlich genau das Gegenteil.“ Ein Esel läuft nicht davon, wenn er Angst bekommt, er bleibt stehen. Und: Man kann einen Esel überzeugen. Diese Eigenschaften führen zu einer ruhigen, entschleunigenden Wirkung auf uns Menschen. Esel bedeuten für Nadja Müller Ausgleich und Zufriedenheit. Das Gras am Wegesrand ist für Hannibal zwar sehr verlockend. Dennoch ist er ein braver Wanderer. Hannibal, Lotti und Cleo freuen sich auf ihre Leckerlis: Apfel- und Karottenschnitze. Tiere | 33

Fotos: © Petra Scheiblich, Marina - stock.adobe.com, INESA- stock.adobe.com Vor sechs Jahren wurde Nadja Müller in Oberfimbach fündig. Dort lebten schon seit dreizehn Jahren drei Esel, die man aus schwierigen Verhältnissen in Rumänien geholt hatte. Nadja Müller wollte einfach mithelfen, sich mit den Eseln beschäftigen, sie etwas trainieren, ihr Vertrauen gewinnen. Und sie hatte Erfolg: Mit der Zeit fiel es ihr immer leichter, ihnen ein Halfter anzulegen, sie zum Spazierengehen mitzunehmen, sie einzuspannen. Seit letztem Jahr bietet sie nun die geführten Wanderungen an. Und die werden immer gefragter. „Esel sind wie ein Magnet“, soviel wurde der Landshuterin schnell klar. Wir machen uns auf den Weg, heute nur mit Hannibal, die „coole Socke im Stall“, meint Nadja Müller. „Ein Sonnyboy, der überall gern mitmacht.“ Das täten heute allerdings auch Lotti und Cleo gern, und so hören wir, als wir losgehen, die lauten Rufe der beiden. Fest steht: Empfindliche Nachbarn sollte man nicht in der Nähe haben, wenn man Esel hält. Nachdenken braucht etwas Zeit Esel kennen keine Hierarchien und genau das macht sie zu sehr sozialen und freundlichen Wesen. „Sie sind auch sehr intelligent“, erzählt sie weiter, „und was man als störrisch bezeichnet, heißt eigentlich nur, dass sie gerade nachdenken.“ Das sei schon das Geheimnis im Umgang mit Eseln, „man braucht einfach Zeit“. So lasse sie die Tiere vor einer Wanderung erst einmal fressen, sonst wollen sie sich nur aufs Gras stürzen. „Und die Wanderung soll ja allen Spaß machen.“ Das heißt nicht, dass dann der Esel machen kann, was er will. „Jeder muss sich anpassen – auch der Esel.“ Esel zum Mitmachen zu bewegen, erfordert eine gewisse soziale Fähigkeiten. Aber mit etwas Geduld, Festigkeit und viel Lob geht das ganz gut. „Deshalb wären Eselwanderungen grundsätzlich auch gut für Erwachsene geeignet“, sagt Nadja Müller. Man könne einiges Geduld und Vertrauen: Das hat Hannibal gelernt, nachdem er aus Rumänien auf den Naturfreude-Hof gekommen ist. Tiefe Freundschaft hat Nadja Müller zu ihren beiden Schützlingen Lotti und Cleo entwickelt. Ein Verhältnis, dass auf Gegenseitigkeit beruht. 34 | Tiere

dabei lernen, zum Beispiel, wie man damit umgeht, „wenn der jetzt was anderes will“. Wichtig sei, selbst genau zu wissen, wohin es gehen soll, „eine innere Haltung zu haben“ und „ein klares Ziel vorzugeben“. Ohne stur zu sein, selbstverständlich. Dramen gebe es dabei aber selten. „Das Schlimmste, was passieren kann: Du kommst nicht weiter.“ Hannibal scheint mit dem kleinen Spaziergang ganz zufrieden zu sein. Bei einer Rast am Waldrand darf er auch wieder etwas grasen. Beim Rückweg schnaubt er kräftig. „Das bedeutet, dass es ihm taugt“, erklärt Nadja Müller. Und am Ende warten natürlich die Leckerlis, die sie in einer großen Dose parat hat. Die gibt es jetzt auch für Lotti und Cleo, die es uns dann doch nicht übel nehmen, dass wir sie nicht mitgenommen haben. Gutmütig und vertrauensvoll blicken alle drei uns zum Abschied hinterher. Und wir spüren die Gänsehaut hochziehen. Es war ein wunderbarer Ausflug. Wie Nadja Müller auf ihren Flyern schreibt: „…weil Eselwandern glücklich macht!“ www.geburtshaus-landshut.de Tel.: +49 871 966 884 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, individuell, fachlich kompetent – Unser aktuelles Angebot und die SprechstundenTermine findet ihr auf unserer Homepage. Tel.: +49 871 966 884 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, individuell, fachlich kompetent – Unser aktuelles A gebot und die SprechstundenTermine findet ihr auf unserer Homepage. Tel.: +49 871 966 884 72 Email: info geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsa , i i i ll, f li m t nt – ser akt elles nge t ie S rec st e - er i e findet ihr a f serer e age. Tel.: +49 871 966 884 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, in ividuell, fachlich kompetent – Unser aktuelles Angebot und die SprechstundenTermi e findet ihr auf unser r Hom page. www.geburtsha s-landshut.de Tel.: +49 871 966 884 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 48 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, individuell, fachlich kompetent – Unser aktuelles Angebot und die SprechstundenTermin findet ihr auf unserer Homepag . ww.geburtshaus-landshut.de Tel.: +49 871 966 884 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen ns auf euer Kommen! Einfühlsam, individuell, fachlich komp tent – Unser aktu lles A gebot und die SprechstundenTermine findet ihr auf unserer Homepage. Tel.: +49 871 966 8 4 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, individuell, fachlich kompetent – Unser aktuelles Angebot und die SprechstundenTermine findet ihr auf unserer Ho epage. Tel.: +49 871 96 8 4 72 Email: info geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Landshut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, i i i ll, f li p t nt – ser akt elles ge t ie Sprec st e - er i e findet ihr a f serer H e age. Tel.: +49 871 96 8 4 72 Email: info@geburtshaus-landshut.de Isargestade 748 84028 Lan shut Wir freuen uns auf euer Kommen! Einfühlsam, individuel , fachlich kompe ent – Uns aktuel s Angebot und die SprechstundenTermine findet ihr auf unser r Homepage. Wir freuen uns auf euer Kommen!

Fotos: © DAV Kletterzentrum Landshut , Janine Bergman, Nataly-Nete - stock.adobe.com Hoch hinaus Klettern und Bouldern im DAV Kletterzentrum Landshut Klein, aber oho! Nachwuchs-Kletterer beim DAV Landshut Kids Cup 2023 Von Janine Bergmann 36 | Sport / Gesundheit

Was für ein Händedruck – und was für ein Strahlen, wenn Nicole Holländer vom Klettern erzählt. Seit 18 Jahren ersteigt die gebürtige Landshuterin die Kletterwände im DAV Kletterzentrum, die alle paar Wochen neu gesetzt werden. Mittlerweile ist die 48-Jährige vor Ort auch als ehrenamtliche Trainerin tätig. Durch Freunde sei sie zu dem Sport gekommen. „Eigentlich war ich Inlinerin. Aber gleich nach dem ersten Mal bin ich losgezogen und habe mir mein Material gekauft, um mit Freunden zum Klettern an den Gardasee zu fahren. Ziemlich schnell danach habe ich hier im DAV Kletterzentrum einen Kurs und den Trainerschein gemacht“, erzählt sie. Klettern mit Herz und Seele „Ich war so motiviert, etwas mit meinen Kindern zu machen und sie zu fördern“, sagt die gelernte Kinderpflegerin. Ihre Kinder – das sind die Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse, die in den integrativen Schülerhort Palladi in der Freyung gehen. Zwischen zwei bis sechs Kinder nimmt sie dafür seit Jahren ein bis zweimal die Woche zum Klettern mit. „Der Träger ist begeistert, die Eltern auch und die Kinder erst“, sagt sie freudestrahlend. Klettern sei ein ganzheitliches Training, das den gesamten Bewegungsapparat und den Kopf fordere, was selbst mit Kindern möglich sei, die im Rollstuhl sitzen. „Sie können viel über die Arme machen und beim Setzen der Füße kann ein Trainer nachhelfen. Wir haben auch eine Multiple-Sklerose-Klettergruppe, die sich regelmäßig trifft.“ Außerdem trainiert sie seit fünf Jahren eine Sportjugendgruppe mit Zehn- bis 15-Jährigen, die sich ein bis zweimal die Woche treffen, und auch an Wettkämpfen teilnehmen. „Wir haben auch Sport / Gesundheit | 37

das Kletterzentrum kennenlernen. Material zum Ausleihen steht dafür eigens zur Verfügung. Ansonsten muss man mit 300 bis 400 Euro für die Grundausstattung rechnen. „Dazu gehören Schuhe, ein Gurt, ein Sicherungsgerät, ein Chalkbag und ein Seil“, erklärt Holländer. „Danach kann man den Grundkurs I, Toprope mit vorhandenem Seil an der Wand, und Grundkurs II, Vorstieg mit eigenem Seil, absolvieren.“ Wenn Kinder Interesse am Klettern haben, werden zunächst betreute Kinderkurse angeboten. „Und wenn es ihnen Spaß macht und sie gefördert werden wollen, kommen sie in unsere Sportjugendgruppen“, sagt Nicole Holländer. Hier kann man ab dem achten Lebensjahr teilnehmen, davor können sich die Kinder nur zusammen mit ihren Eltern ausprobieren. Klettern oder Bouldern? Solo oder gemeinsam? „Zum Klettern benötige ich neben meiner Ausrüstung einen Partner oder einen Topper-Automaten, der mich sichert. Beim Bouldern nicht, da ich immer in Absprunghöhe bin, und der Boden mit Matten ausgelegt ist“, erklärt Holeinen extra Mehrzweckraum für Ausgleichstraining und Yoga“, sagt die passionierte Kletterin. Das sei wichtig, weil sich die Kinder noch im Wachstum befänden und etwa die Fugen in den Fingern noch nicht verwachsen seien und die Kinder sonst für Verletzungen anfälliger wären. Kletterspaß für alle Übrigens könne jeder Klettern und Bouldern lernen, egal wie groß oder klein, dünn oder dick oder vermeintlich schwach er sich empfinde. „Die Kraft kommt mit dem Klettern, und die Fingerkraft kann man trainieren“, sagt sie. Auch unterschiedliche Fußformen seien kein Problem, da gebe es für jede Anatomie passende Schuhe. „Mittlerweile schicken auch viele Physiotherapeuten Patienten mit Rücken-, Fuß- oder Schulterproblemen zu uns ins Kletterzentrum, weil es jede Körperpartie und alle Muskeln fordert.“ Generell kann sich jeder zu einem Schnupperkurs anmelden. Bis zu vier Personen können zusammen mit einem Trainer für zwei Stunden Fotos: © DAV Kletterzentrum Landshut , Janine Bergman, Nataly-Nete - stock.adobe.com Nicole Holländer an einer der 15,2 Metern hohen Kletterwänden des DAV Kletterzentrums Landshut, das neben Innen- auch Außenkletterwände bietet und eine sogenannte Galerie mit „nur“ knapp sieben Metern. In der alten Halle, direkt gegenüber, ist eine separate Boulder-Halle aufgebaut. 38 | Sport / Gesundheit

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