Landshuter Stadtmagazin

Fotos: © Petra Scheiblich, Marina - stock.adobe.com, INESA- stock.adobe.com Vor sechs Jahren wurde Nadja Müller in Oberfimbach fündig. Dort lebten schon seit dreizehn Jahren drei Esel, die man aus schwierigen Verhältnissen in Rumänien geholt hatte. Nadja Müller wollte einfach mithelfen, sich mit den Eseln beschäftigen, sie etwas trainieren, ihr Vertrauen gewinnen. Und sie hatte Erfolg: Mit der Zeit fiel es ihr immer leichter, ihnen ein Halfter anzulegen, sie zum Spazierengehen mitzunehmen, sie einzuspannen. Seit letztem Jahr bietet sie nun die geführten Wanderungen an. Und die werden immer gefragter. „Esel sind wie ein Magnet“, soviel wurde der Landshuterin schnell klar. Wir machen uns auf den Weg, heute nur mit Hannibal, die „coole Socke im Stall“, meint Nadja Müller. „Ein Sonnyboy, der überall gern mitmacht.“ Das täten heute allerdings auch Lotti und Cleo gern, und so hören wir, als wir losgehen, die lauten Rufe der beiden. Fest steht: Empfindliche Nachbarn sollte man nicht in der Nähe haben, wenn man Esel hält. Nachdenken braucht etwas Zeit Esel kennen keine Hierarchien und genau das macht sie zu sehr sozialen und freundlichen Wesen. „Sie sind auch sehr intelligent“, erzählt sie weiter, „und was man als störrisch bezeichnet, heißt eigentlich nur, dass sie gerade nachdenken.“ Das sei schon das Geheimnis im Umgang mit Eseln, „man braucht einfach Zeit“. So lasse sie die Tiere vor einer Wanderung erst einmal fressen, sonst wollen sie sich nur aufs Gras stürzen. „Und die Wanderung soll ja allen Spaß machen.“ Das heißt nicht, dass dann der Esel machen kann, was er will. „Jeder muss sich anpassen – auch der Esel.“ Esel zum Mitmachen zu bewegen, erfordert eine gewisse soziale Fähigkeiten. Aber mit etwas Geduld, Festigkeit und viel Lob geht das ganz gut. „Deshalb wären Eselwanderungen grundsätzlich auch gut für Erwachsene geeignet“, sagt Nadja Müller. Man könne einiges Geduld und Vertrauen: Das hat Hannibal gelernt, nachdem er aus Rumänien auf den Naturfreude-Hof gekommen ist. Tiefe Freundschaft hat Nadja Müller zu ihren beiden Schützlingen Lotti und Cleo entwickelt. Ein Verhältnis, dass auf Gegenseitigkeit beruht. 34 | Tiere

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