50 Jahre Landkreis Deggendorf

Attenkofer MED I ENGRUPPE OKTOBER 2022 50 JAHRE LANDKREIS DEGGENDORF Eine Sonderveröffentlichung der Mediengruppe Attenkofer 8A6LniQo

2 50 Jahre Landkreis Deggendorf „Paradebeispiel für den Wandel“ Bauminister Bernreiter erläutert, wie sich der Landkreis Deggendorf gemausert hat Mit dem Ziel, leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen, wurde in Bayern von 1971 bis 1980 die Gebietsreform durchgeführt. Vor genau 50 Jahren wurde der Landkreis Deggendorf „gebiets-reformiert“. Was hat sich seitdem verändert? Wir sprachen darüber mit dem bayerischen Bauminister und früheren Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter. Herr Staatsminister, vor 50 Jahren war die Gebietsreform, seitdem gibt es den Landkreis Deggendorf. Was hat sich seitdem im Landkreis aus Ihrer Sicht verändert – politisch, kulturell und gesellschaftlich? Christian Be r n re i t e r : Vor 50 Jahren waren wir wirtschaftlich gesehen in der Grenzregion am Eisernen Vorhang noch ziemlich abgehängt, die Winterarbeitslosigkeit war groß. Der Wandel Bayerns vom Agrarland zum Industriestandort wurde nach und nach vollzogen und ist bei uns besonders stark sichtbar. Einen großen Schub brachte die Anbindung an die Zentren durch die beiden Autobahnen A 3 und A 92, genauso wie die Ansiedlung der Fachhochschule Deggendorf. Heute haben wir im ganzen Landkreis nahezu Vollbeschäftigung. Der Landkreis Deggendorf ist ein Paradebeispiel für den Wandel vom Agrarland zur Aufsteigerund schließlich zur Premiumregion! Das zeichnet sich in allen Bereichen ab. Wir sind weltoffen, bildungsnah, kulturell stark interessiert und in den vergangenen 50 Jahren zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen. Mein Amtsvorgänger, Landrat Dr. Georg Karl, hat mit dem großen Naturschutz-Projekt „Isarmündungsgebiet“ Naturschutzgeschichte für unsere Region geschrieben. Mit Begeisterung habe ich dieses Projekt mit dem dazugehörigen Infozentrum weitergeführt. Haben sich die Menschen im Landkreis – und auch ihre Lebensqualität – verändert? Es ist noch nicht sehr lange her, da wurden dem gesamten ländlichen Raum in Ostbayern wirtschaftlicher Niedergang, Abwanderung und Überalterung vorhergesagt. Durch eine breite gesellschaftliche Debatte und viele Projekte haben wir aber große Verbesserungen erreicht, die Schreckensszenarien sind nicht eingetreten.Im Gegenteil: Heute ist deutlich mehr Aufbruch zu verspüren und Niederbayern ist zu einer Premiumregion aufgestiegen! Das haben während der Corona-Pandemie auch viele Menschen gemerkt, die weggezogen waren. Viele haben ihre Heimat wieder neu entdeckt, und das Potenzial von Homeoffice und digitalem Arbeiten ist größer als gedacht. Deswegen ziehen viele auch wieder aus den dicht bevölkerten und teuren Städten weg, um auf dem Land zu arbeiten und zu leben. „Wir brauchen erneuerbare Energien“ Das ist eine große Chance für eine erfolgreiche Zukunft, die wir nutzen müssen. Mein Plan als bayerischer Verkehrsminister ist deshalb, den ländlichen Raum schneller und besser an Bundesstraßen und Autobahnen anzubinden, aber auch die Zugverbindungen zu verbessern. Es mag in manchen Szene-Vierteln der Metropolen Menschen geben, die finden, Straßen seien nicht mehr wichtig. Aber für die Menschen auf dem Land sind sie es sehr wohl. Wenn das Land ein Wirtschaftsraum der Zukunft sein soll, dann muss es auch ordentlich erschlossen sein. Welche Ereignisse waren die Eckpunkte in der Entwicklung des Landkreises zu der heute erfolgreichen Einheit? Für das Zusammenwachsen des Landkreises war der Neubau der Donaubrücke in Winzer von enormer Bedeutung. So waren einfache Begegnungen und gesellschaftlicher Austausch erst tatsächlich Tag und Nacht und zu jeder Jahreszeit problemlos möglich. Die Anbindung an die Zentren und damit die Möglichkeit, in der Heimat zu wohnen und in den Ballungsräumen zu arbeiten, wurde durch die Anbindung an das überregionale Straßen- und Schienennetz möglich. Entscheidend waren aber vor allem auch die handelnden Persönlichkeiten. Besonders erwähnen darf ich neben etlichen Beteiligten vor allem Dr. Georg Karl, Dieter Görlitz, Michael Geier und Heinrich Praml; aus dem Altlandkreis Vilshofen Markus Stöger, Barthl Kalb, Horst Eckl, Franz Xaver Hau, Bruni Irber und Peter Erl, aber genauso auch die Generation der letzten 20 Jahre mit vielen Bürgermeistern sowie Bernd Sibler als Landtagsabgeordnetem hat viel zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beigetragen. Was waren für Sie die Meilensteine in Ihrer Amtszeit, die ja 20 Jahre, von 2002 bis 2022, währte? Ich habe mich gefreut, dass ich als Bauingenieur in meiner Zeit als Landrat wertvolle Bauprojekte auf den Weg bringen und größtenteils abschließen konnte. Mit den großen Baumaßnahmen, zum Beispiel durch die vielen neuen Schulbauten, wurden für unsere Kinder und Jugendlichen beste Rahmenbedingen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Der Landkreis Deggendorf ist für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt. Auch das Krankenhauswesen hat mich stark gefordert. Ich musste wirklich schwierige Entscheidungen treffen, wie die Schließung des Plattlinger Krankenhauses, den Verkauf der Klinik in Osterhofen, die Neuaufstellung im Donau-Isar-Klinikum Deggendorf und die Fusion mit Dingolfing-Landau. Aber bei allen Entscheidungen habe ich mich immer zu 100 Prozent auf meine Top-Mitarbeiter und die ganzen Hilfsorganisationen verlassen können. Das galt besonders bei den Katastrophen, die wir zu bewältigen hatten: die Schneekatastrophe 2006 und die Hochwasser 2002 und 2013. Auch bei der schwierigen Situation mit den vielen Flüchtlingen und während der Hochzeit von Corona habe ich immer gemerkt, wie engagiert und zuverlässig alle an einem Strang gezogen haben. Sieht den Landkreis für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt: Bayerns Bauund Verkehrsminister Christian Bernreiter. Foto: StMB/Atelier Krammer 50 JAHRE LANDKREIS DEGGENDORF Sonderbeilage der Mediengruppe Attenkofer am 6. /7. Oktober 2022 Ausgabe: Donau-Anzeiger / Plattlinger Anzeiger /Osterhofener Anzeiger Deggendorf aktuell Auflage: ca. 37.500 Exemplare Titelbild: Luftbild Ludwig Zahlheimer, Grafik Sabrina Rauscher Redaktion: Andrea Weidemann Anzeigen: Anzeigenteam Donau-Anzeiger / Plattlinger Anzeiger /Osterhofener Anzeiger Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer Gesamt-Anzeigenleitung: Michael Kusch Verlagsleitung: Klaus Andreas Huber Druck: Cl. Attenkofer’sche Buchund Kunstdruckerei, Verlag des Straubinger Tagblatts IMPRESSUM 8A6LniQo

3 50 Jahre Landkreis Deggendorf Die „5K“ haben Priorität Landrat Bernd Sibler zu bevorstehenden Herausforderungen und zur Zukunft der Landkreises Herr Landrat, Sie haben im Mai das Amt des Landrats des Landkreises übernommen. Wie ist der Landkreis Ihres Erachtens gegenwärtig aufgestellt? Be r nd S i b l e r : Ich durfte ein Landratsamt mit einer äußerst leistungsfähigen Verwaltung übernehmen. Meine Vorgänger, Christian Bernreiter als auch Interims-Landrat Roman Fischer, haben den Landkreis auf die Herausforderungen der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart, nämlich die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, sehr gut eingestellt. Schwierig ist angesichts der derzeit explodierenden Energiekosten und auch anderen Kostensteigerungen wie etwa in der Baubranche die Haushaltslage, die mir große Sorgen bereitet. Wo sehen Sie die Herausforderungen der Zukunft? Was hat Priorität? Ich will zum Wohle der Menschen in unserem Landkreis aktiv politisch gestalten. Ich habe folgende Prioritäten definiert, die ich 5K genannt habe: Klima, Klinikum, Kognition (Bildung), Kultur und Konjunktur. Die Kostensteigerungen nehmen uns aber leider enorm viel Handlungsspielraum. Ich hoffe auf Entlastungen, nicht nur für den Landkreis selbst, sondern auch für unsere Kommunen. Priorität müssen die Themen Klima, eine bestmögliche medizinsche Versorgung der Bevölkerung und die Bildung haben. Ich fühle mich gegenüber den kommenden Generationen verpflichtet, den Landkreis hier so optimal wie möglich in die Zukunft zu führen. Übergeordnet über den 5K schweben übrigens zwei weitere K, eine gute Kommunikation und ein gutes Katastrophenmanagement. Letzteres hoffe ich, nicht allzu stark in Anspruch nehmen zu müssen. Was haben Sie in den zurückliegenden drei bis vier Monaten bereits auf den Weg gebracht? Ich habe mit dem Aktionsbündnis Klimaschutz gesprochen und die Stabstelle Klimaschutz im Haus hat eine Bilanz erarbeitet. Auf Basis dieser habe ich die künftige Ausrichtung der Stabstelle in den zuständigen politischen Gremien diskutiert. Ein Ziel ist, Städte und Gemeinden des Landkreises künftig bei allen Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Klimafolgenanpassung bei Bedarf zu unterstützen und auch Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Beratung in diesen Angelegenheiten anzubieten. Dafür werde ich die Stabstelle personell verstärken. Die Neuausrichtung der Bayerischen Staatsregierung bei der Windenergie eröffnet weitere Optionen: Ich habe u.a. den Planungsausschuss und interessierte Bürgermeister/innen eingeladen, die moderne Windkraftanlage bei Wiesenfelden zu besichtigen, um Informationen aus erster Hand zu bekommen. Besonders am Herzen liegt mir auch das Klinikum. Ich sehe die Herausforderungen der Ärzte- und Pflegeschaft. Der Medizincampus Niederbayern bietet uns die einmalige die Chance, qualifizierte Ärztinnen und Ärzte für unsere Region zu gewinnen. Gemeinsam mit meinen Landratskollegen setze ich mich derzeit für die baldige positive Realisierung des Campus ein. Im Bereich Bildung gehen die Baumaßnahmen bei den Schulbauten weiter. Der Landkreis investiert hier in die Zukunft der nächsten Generation, in unsere Kinder und Enkelkinder. Dem müssen wir uns angesichts der Kostensteigerungen, die auch mir Bauchschmerzen bereiten, immer bewusst sein. Außerdem erarbeite ich gerade ein eigenes Kulturkonzept für den Landkreis Deggendorf, mein viertes K. Nach der Hochphase der Pandemie möchte ich kulturelles Leben wieder stärken. Denn Kunst und Kultur tun der Seele gut und tragen zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei. Und schließlich habe ich den Austausch mit heimischen Unternehmen und Firmen gesucht, das ist K Nummer 5. Sie sind es, die uns eine gute wirtschaftliche Zukunft sichern und im Moment unter enormen Druck stehen. Wie sehen Sie die Zukunft beziehungsweise Bedeutung der Landkreise ganz generell? Was können Landkreises angesichts der aktuellen großen Krisen überhaupt leisten? Die Landkreise sind angesichts der vielzähligen Aufgaben, die sie haben, aus dem politischen Organisationsrahmen unseres Landes nicht wegzudenken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt stehen Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Ich sehe mich als Landrat auch ganz persönlich als Interessensvertreter der Bürger. Entsprechend große Priorität räume ich deshalb auch einem übergeordnetem K, der Kommunikation ein und gehe raus in die Gemeinden, um mit Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe zu sprechen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir als direkter Ansprechpartner gerade in Krisensituationen besonders unterstützen können und Krisen managen können. Der Landkreis Deggendorf hat dies in vergangenen Krisensituationen auch schon vielfach unter Beweis gestellt. Fragen: Andrea Weidemann Übernahm im Frühjahr das Amt des Landrats: Bernd Sibler Foto: S. Schmolka Bei uns finden Sie alles. Manchmal sogar neue Bekanntschaften. GLOBUS Handelshof St. Wendel GmbH & Co. KG Betriebsstätte Plattling Dr. Walter-Bruch-Straße 1 94447 Plattling Telefon: 09931 955 0 globus.de/plattling info-sbwplt@globus.de Gesellschaftssitz: Am Wirthembösch, 66606 St. Wendel globus.de/plattling 8A6LniQo

4 50 Jahre Landkreis Deggendorf 5 50 Jahre Landkreis Deggendorf Wie es war, konnte es nicht bleiben Wie das Herz Niederbayerns 1972 fit für die Zukunft wurde. - von Dr. Florian Schneider, Stadtarchivar Bayern war das letzte Bundesland der Bonner Republik, welches – nach gescheiterten Anläufen ab den 1950er Jahren – 1972 eine Gebietsreform erfuhr. Die alte bayerische Verwaltungsstruktur war nach über 150 Jahren reformbedürftig. Kleingemeinden hatten oft nur wenige Angestellte, die viele Verwaltungsaufgaben, sei es Meldewesen, Schulträgerschaft, Friedhofswesen und Standesamt, in Personalunion zu bewältigen hatten – von freiwilligen Aufgaben ganz abgesehen. Bei inhaltlicher Überforderung mussten zunehmend die Kreisverwaltungen einspringen, das Prinzip der Selbständigkeit war damit faktisch ausgehöhlt. Daneben waren kreisfreie Städte unter 25 000 und Landkreise unter 80 000 Einwohner auf dem Prüfstand. Höhere Einwohnerzahlen für Gemeinden, kreisfreie Städte und Landkreise waren das Ziel der Reform, Eingemeindungen und „Rückkreisungen“ der Weg. In unserer Region wollte sich daher die Stadt Deggendorf um seine Nachbarn – und zu Lasten des Kreises – auf über 25 000 Einwohner vergrößern, um kreisfrei zu bleiben. Gleichzeitig solidarisierte sich Deggendorf unter Oberbürgermeister Heckscher mit 19 anderen betroffenen kreisfreien Städten. Der Altlandkreis Deggendorf unter Landrat Josef Krug musste sich aber selbst auf mindestens 80 000 Einwohner vergrößern und präferierte daher die geplante Rückkreisung Deggendorfs mit seinen knapp 20 000 Einwohnern. Die betroffenen Kleingemeinden fürchteten den Verlust ihrer Selbständigkeit, waren sich aber auch ihrer Probleme in einer stetig komplexer werdenden Verwaltungsrealität durchaus bewusst. Leserbriefe fabulierten, eingemeindet würde man zu regelrechten Elendsvierteln an Deggendorfs Peripherie absinken, mit Stromausfällen, schlecht geräumten Straßen (genau das Gegenteil war übrigens in Greising der Fall!) und bürgerferner Verwaltung. Deggendorfer Lokalpatrioten rechneten vor, die nach der Rückkreisung viel höhere Kreis- statt Bezirksumlage würde die Stadt ruinieren – und blendeten dabei den gleichzeitigen Wegfall von kostenintensiven Kreisaufgaben elegant aus. Als die Regierung zuletzt unerreichbare 50 000 Einwohner für kreisfreie Städte forderte und finanzielle Entscheidungshilfen für die Eingemeindungen anbot, fand sich ein Konsens: Deggendorf wurde, mit seinen neuen Stadtteilen Deggenau und Fischerdorf, zur einzigen Großen Kreisstadt Niederbayerns. Dadurch behielt die Stadt das Oberbürgermeisteramt sowie erweiterte Zuständigkeiten, war aber auch Teil des neuen Landkreises Deggendorf, der sich zudem um die westlichen Teile des aufgelösten Altlandkreises Vilshofen weiter vergrößern konnte. Diese Verflechtung von Stadt und Landkreis formte die heutige Mitte Niederbayerns, die in den folgenden Jahrzehnten Industrie, ein Autobahnkreuz und sogar eine Hochschule ansiedeln konnte. Blick von Fischerdorf auf Deggendorf im Jahr 1955. Aus „Deggendorf in alten Bildern“, 2006 - Archiv: Herbert Regner Die Bahnhofstraße im Jahr 1911, links das Krauth-Haus, rechts das alte Rathaus. Aus „Deggendorf in alten Bildern“ 1995Archiv: Hans Schwankl Erfolgsprojekt „Große Kreisstadt“ OB Dr. Christian Moser zu 50 Jahren Gebietsreform 1971 betrieben die damals kreisfreie Stadt Deggendorf und der Altlandkreis Deggendorf zwei personell voll ausgestattete, aber voneinander unabhängige Kfz-Zulassungsstellen und viele Kleingemeinden konnten gleichzeitig mangels Personal ihre Pflichtaufgaben kaum noch stemmen: Zwei Sinnbilder für die damals dringend notwendige Verwaltungsreform in Bayern. Unsere nähere Heimat stand damit vor einer prägenden Veränderung. Die kreisfreie Stadt Deggendorf wurde mit dem neu geschaffenen Status „Große Kreisstadt“ wieder Teil des gleichnamigen Landkreises. Ab 1972 wuchs die Stadt Deggendorf mit den Gemeinden Fischerdorf und Deggenau zusammen. In den darauffolgenden Jahren wurden Mietraching und Greising, wie auch Seebach und Natternberg Teil dieses Erfolgsprojekts „Große Kreisstadt“. Erst das Zusammenwirken alter und neuer Gemeindeteile hat Deggendorf in den letzten 50 Jahren zum pulsierenden Herz Niederbayerns werden lassen. 2022 können wir zufrieden auf diese Weichenstellung vor einem halben Jahrhundert zurückblicken. Stadt und Landkreis Deggendorf sind heute nicht nur ein Zentrum für Bildung, die Verkehrsdrehscheibe Niederbayerns und ein attraktiver Standort für die Industrie, sondern vor allem eines: Lebenswerte Heimat für alle Menschen, die hier wohnen und arbeiten. Ihr Dr. Christian Moser Oberbürgermeister der Stadt Deggend Seit 2012 Chef im Deggendorfer Rathaus: OB Dr. Christian Moser Foto: Stadt Deggendorf Schulzentrum Schöllnach Der Markt Schöllnach ist der größte Schulstandort im östlichen Landkreis Deggendorf. Fast 1.000 Schüler besuchen täglich in insgesamt vier Schulen den Unterricht. Markt Schöllnach 94508 Schöllnach Marktplatz 12 Tel.: 0 99 03/93 03-0 Fax: 0 99 03/93 03-30 E-Mail: poststelle@schoellnach.de HP: www.schoellnach.de Alois Oswald, 1. Bürgermeister von Mitte Mai bis Anfang September Freibad Schöllnach " ! " ! "! ! ! ! " " " ! " "! " " ! ! " ! ! " # " " " Robert Späth Landauer Str. 24, 94562 Oberpöring - Tel.: 09937 - 362 Ihre vertragsfreien Servicespezialisten Unsere Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:00– 17:00 Sa 9:00– 13:00 Serviceleistungen: •Reparaturwerkstatt •Unfallinstandsetzung (inkl. Versicherung- / Finanzdienst) •Kundendienst •Hauptuntersuchung / Abgasuntersuchung •Tuning / Autozubehör •Hol- / Bringservice •Scheibenreparatur •Klima-Service-Station •Computer-Achsvermessung •Reifen- / Felgenverkauf •Ersatzteileverkauf •Leihwagen 24h Abschleppund Pannendienst Mobil: 0170 - 4303714 Fenster – Türen – Parkett – Laminat Bauelemente Schreiner GmbH Michaelsbucher Straße 38 94447 Plattling Tel. 09931/896389-0 · Fax 09931/3307 info@bauelemente-schreiner.de www.bauelemente-schreiner.de 8A6LniQo

6 50 Jahre Landkreis Deggendorf 7 50 Jahre Landkreis Deggendorf Selbst Stromzähler sind heute smart Energieversorgung heute und vor 50 Jahren - von Andrea Weidemann Deggendorf. Stadt und Landkreis Deggendorf begehen heuer 50 Jahre Gebietsreform. Doch nicht nur der Zuschnitt der Verwaltungseinheiten änderte sich anno 1972 - in Deggendorf zum Beispiel wurde in diesem Jahr auch das alte, aus dem Jahr 1900 stammende Elektrizitätswerk abgerissen und durch ein neues modernes Gebäude ersetzt. Was äußeres, für alle sichtbares Zeichen des Wandels ist, zeigt sich aber auch an vielen anderen Stellen - in der Schaltzentrale zum Beispiel, wo statt der großen Mosaikwand, auf der das Deggendorfer Stromnetz bildlich dargestellt war, nun vier große Monitore stehen, von denen aus das Netz über Glasfaser - vormals Kupferkabel - gesteuert wird. „Heutzutage sind sogar die Stromzähler smart“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Alexander Springer: Kamen in den 70er Jahren noch die sogenannten Ferraris-Zähler zum Einsatz, sind es mittlerweile sogenannte Smart Meter, intelligente Messsysteme, die den Stromverbrauch ermitteln, speichern und die Daten verarbeiten. Pro-Kopf-Stromverbrauch vervierfacht Vervierfacht - von 44 auf 160 Millionen Kilowattstunden - hat sich im Übrigen auch der jährliche Pro-Kopf-Stromverbrauch der Deggendorfer. Und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen, den explodierenden Preisen zum Trotz. Schließlich ist die schöne neue Welt - mit E-Autos, Smart Homes, Homeoffice etc. - zwar auf andere Energieträger als anno dazumal, zugleich aber auf noch mehr Energiebedarf gebaut. Und: „Wer wird schon freiwillig aufs Duschen verzichten und, dem Rat von Baden-Württembergs Ministerpräsident folgend, statt dessen wieder zum Waschlappen greifen?“ Eine gewisse Rückkehr zu den Wurzeln kann man im Hinblick auf die Stromversorgung aber doch beobachten. Denn nachdem die Strommarktliberalisierung 1998 eine Reihe von Billiganbietern auf den Plan gerufen hatte, setzen viele Verbraucher inzwischen wieder auf eingespeiste Trinkwasser regelmäßig beprobt. Denn anders als noch vor 50 Jahren, als eine gewisse Anzahl von Bakterien und Keimen toleriert wurden, gelte heutzutage der Grenzwert Null. Hausanschlüsse!). „Jeder Tropfen, der über ein kaputtes Rohr versickert, ist einer zuviel“, so Springer. Abgesehen von laufend durchgeführten elektronischen Durchflussmessungen werde das anlagen, Trafostationen etc. werde laufend überwacht. In diesem Sinne arbeiteten die Stadtwerke auch ständig an der Sanierung ihres Wasserleitungsnetzes (400 Kilometer, 8 000 der schonende Umgang mit den Ressourcen. Seit ungefähr zehn Jahren gebe es ein zertifiziertes Energiemanagement-System, Energiesparen sei permanent ein Thema, der Verbrauch von PumpVerlässlichkeit und Stabilität. „Als Stadtwerke sehen wir uns als Partner vor Ort, die nicht nur eine zuverlässige Infrastruktur für Wasser, Strom, Gas und Glasfaser, sondern auch umfassenden Service und Beratung vorhalten“, betont Alexander Springer.. Zum Kerngeschäft gehöre zudem Stadtwerkechef Alexander Springer erzählt, wie sich die Energieversorgung in Deggendorf in den letzten 50 Jahren verändert hat. Foto: Stadtwerke Deggendorf Das alte Elektrizitätswerk in Deggendorf ...und das moderne Gebäude der Stadtwerke heute. 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B. einer gesicherten Nahversorgung, konnte sich die Gemeinde durch die Bereitstellung einer großen Zahl von Wohnbauparzellen, durch die Verwirklichung eines fast 8 ha großen Gewerbegebietes mit attraktiven Arbeitsplätzen, durch die Errichtung eines Kindergartens, einer gut ausgestatteten Grundschule und durch die Realisierung einer modernen leistungsfähigen Verwaltung profilieren. Auch die Pläne zur Modernisierung der Fuhrparke von Bauhof und der drei gemeindlichen Feuerwehren konnten ohne Neuverschuldung umgesetzt werden. Besonders wichtig ist aber das in Iggensbach noch funktionierende Ehrenamt, die gelebte Vereinsgemeinschaft, die Vielzahl der Möglichkeiten, die sich unseren Bürgerinnen und Bürgern, sowie Neubürgerinnen und Neubürgern in ihrer Freizeitgestaltung und in ihrem Berufsleben bietet. Die zentrale Lage mit direkter Anbindung an die A3 sichert die Attraktivität der Gemeinde im Landkreis Deggendorf, ja in der ganzen Region. Besuchen Sie uns doch. 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8 50 Jahre Landkreis Deggendorf 9 50 Jahre Landkreis Deggendorf Von der Reederei zum Güterverkehrszentrum Vor fast 50 Jahren übernahm der Zweckverband die Geschicke des Deggendorfer Hafens - von A. Weidemann Am 12. August 2022 betrug der Wasserstand der Donau bei Deggendorf 1,41 Meter. So niedrig wie fast nie - der jemals gemessene niedrigste Pegelstand datiert mit 1,28 Metern auf 1895. Das hat Folgen für die Binnenschifffahrt. Und auch für die Häfen entlang der Wasserstraße. Den Hafen in Deggendorf gibt es seit fast 100 Jahren. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hat Schiffsbauer und Reeder Josef Wallner an der so genannten Wallnerlände Schiffe gebaut und übers Wasser auf Reisen geschickt. 1923 gegründet, hatte das Unternehmen Niederlassungen bis zum Schwarzen Meer. Josef Wallner starb 1952, sein Nachfolger wurde Sohn Josef Julian Wallner, mit dessen Tod 1971 das mittelständische Familienunternehmen endete. Mitte der 70er Jahre, nicht lang nach der Landkreis-Gebietsreform, überlegten der damalige Landrat Dr. Karl und sein Wirtschaftsförderer Franz Eckl, wie sie die heimische Wirtschaft anschieben könnten. Und kamen dabei auf das Areal rings um die Wallnerlände. Der bis heute bestehende Zweckverband Donau-Hafen wurde gegründet und brachte 1996 auch die Wallner GmbH in seinen Besitz. Aufbruchsstimmung Das waren Zeiten! „1986 hatten wir eine Winter-Arbeitslosenquote deutlich über 20 Prozent“, erinnert Hafen-Geschäftsführer Christian Hantke. Idee sei gewesen, den schiffbaren Fluss im Sinne der Wirtschaftsförderung zu nutzen und auf dem Hafengelände neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Voraussetzungen hierfür schienen günstig, konnte man zu diesem Zeitpunkt doch davon ausgehen, dass die Wasserstraße Donau durchgängig ausgebaut und für den Schiffsverkehr optimiert werden würde. Doch es kam anders. 20 Jahre lang wurde erbittert um den letzten frei fließenden Flussabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen gekämpft, bis 2013 das endgültige Aus für die ursprünglichen Ausbaupläne verkündet wurde. Die Entscheidung für den „sanfchen sind noch vorhanden“, so Hantke. Potenzial sieht er aber auch im Umschlag von Schiffsgütern: Seit 2005 sei dieser im GVZ Hafen Deggendorf um 300 Prozent angestiegen! 2021 lag er bei 301719 Tonnen, im Hafen wurden insgesamt 5 396 Waggons rangiert und umgeschlagen. über 30 Firmen angesiedelt, mehr als 700 Menschen finden hier Arbeit. Und: „Angesichts der von Lieferengpässen und vielerlei Planungsunsicherheiten denken derzeit viele Unternehmen um und tendieren wieder mehr zur Lagerhaltung, um Produktionsausfälle zu verhindern. Davon können wir profitieren, freie Ansiedlungsfläaber nicht. Entscheidend sei letztlich nicht das Gewicht der transportierten Güter, sondern deren Wertigkeit: „Die Rentabilität von Waren mit hohem materiellen Wert ist ungleich höher.“ In diesem Sinne sehe er immenses Potential im Großraum- und Schwerlast-Güterverkehr, zumal dieser von niedrigen Wasserständen weniger tangiert sei. Der Deggendorfer Hafen habe bereits Erfahrung mit Güterschwertransporten per Schiff, auch für 2022 seien mehrere Schiffsladungen solcher Schwer- und Sperrgüter („High & Heavy“) in Planung. Darüber hinaus lebt das Güterverkehrszentrum Hafen Deggendorf auch von der Vermietung und Verpachtung von Flächen. Auf einer Fläche von 55 Hektar sind aktuell läufig sind. „Die Art der auf dem Schiff umgeschlagenen Güter hat sich verändert“, erklärt Hantke. Früher etwa seien in hohem Maße Mineralölerzeugnisse auf der Wasserstraße transportiert worden. In dieser Warengruppe gebe es eine deutliche Verlagerung der Verkehre auf die Schiene. Großen Anteil am Schiffsumschlag hätten auch Düngemittel und andere Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft gehabt. Der Verbrauch von Düngelmitteln sei allerdings deutlich rückläufig. Konsequenz: Binnen zehn Jahren ist der Schiffsgüterumschlag am „Güterverkehrszentrum Hafen Deggendorf“ von 300000 auf nurmehr 131000 Tonnen gesunken. Potential in Verlagerung des Schwerlastverkehrs Was heißt das für die Zukunft des Hafens? Wird der Umschlag von Schiffsgütern in absehbarer Zukunft ganz eingestellt? - Geschäftsführer Handtke ist guter Dinge, dass das nicht passiert. Denn bis dato, sagt er, werde die Wertschöpfung ausschließlich in Tonnagen abgebildet. Die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Deggendorfer Hafens spiegele das ten“ Donauausbau nach Variante A(+) wurde allenthalben bejubelt, führte aber dazu, dass sich Unternehmen und Investoren, die vornehmlich auf den Schiffsgüterverkehr gesetzt hatten, merklich zurückhielten. Derweil war die wirtschaftliche Entwicklung des Deggendorfer Hafens durchaus positiv. 2012 wurden dort 300 000 Tonnen Schiffsgüter umgeschlagen. Hinzu kamen dank des Gleisanschlusses weitere knapp 200 000 Tonnen Güter, die über die Schiene an- und abtransportiert wurden. Doch die Vorzeichen haben sich grundlegend geändert. „In den letzten Jahren ist die Schiffbarkeit der Donau immer problematischer geworden, die sinkenden Pegelstände führen dazu, dass die wirtschaftlich notwendige Abladetiefe von 2,50 Metern an immer mehr Tagen im Jahr nicht erreicht wird“, erklärt Christian Hantke. Doch nicht nur die häufigen Einschränkungen für die Schifffahrt sind Grund dafür, dass die Tonnagen, die mittels Binnenschifffahrt transportiert werden, rückDas Güterverkehrszentrum Donau-Hafen Deggendorf aus der Vogelperspektive. Fotos: Zweckverband Donau-Hafen Hafen-Geschäftsführer Christian Hantke Das Hafengelände in den 70er Jahren. G E M E I N S A M M I T K O M P E T E N Z & H E R Z WIR GRATULIEREN UND BEDANKEN UNS FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Gefördert durch Technologieorientierter Gewerbepark und digitales Gründerzentrum ITC Innovations Technologie Campus GmbH Ulrichsberger Str. 17 94469 Deggendorf info@itc-deggendorf.de www.itc-deggendorf.de www.facebook.com/ITC1Deggendorf SozialverbandVdK Bayern e.V. Geschäftsführer Helmut Plenk Bahnhofstraße 23, 94469 Deggendorf E-Mail: kv-deggendorf@vdk.de,Tel. 09 91 3 74 11 30 Ihr starker Partner in Sachen Sozialrecht. Unser Ziel ist es, Ihr Recht zu erkämpfen! Wir helfen in Fragen: • gesetzliche Rentenversicherung • gesetzliche Krankenversicherung • gesetzliche Pflegeversicherung • gesetzliche Unfallversicherung • Arbeitslosenversicherung • Schwerbehindertenrecht • Vertretung in allen Instanzen • Haben Sie Probleme im Sozialrecht? Das alles können Sie mit dem SozialverbandVdK! 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10 50 Jahre Landkreis Deggendorf 11 50 Jahre Landkreis Deggendorf Ideen- und Persönlichkeitsschmiede Das Bildungshaus St. Gunther in Niederalteich- einzige LVHS in Ostbayern haus St. Gunther allerdings allein Männern vorbehalten - die Frauen hielten ihre „Grundkurse“ vorerst weiterhin auf der Englburg ab. Dem Leben Richtung geben Apropos Grundkurse: Sie waren ursprünglich das „Kernangebot“ der LVHS, abgestimmt auf die Absolventen der Land- und Hauswirtschaftsschulen, die nach ihrer fachlichen Ausbildung für mehrere Wochen im katholisch geprägten Bildungshaus an ihrer „Orientierung“ arbeiten konnten. Unter dem Motto „Dem Leben Richtung geben“ ging es da um religiöse Fragen ebenso wie um politische und gesellschaftliche Grundsätze, da wurde reflektiert und diskutiert, da durften die jungen Menschen aber auch ihrer Kreativität freien Lauf lassen, gemeinsam singen, wandern oder kochen. Zu mündigen Christen sollten die Teilnehmer in der Zeit ihrer „Einkehr“ reifen, zu Persönlichkeiten, die einen festen Stand im Leben und in der Gesellschaft haben. In den 60er Jahren hatten diese Grundkurse so große Resonanz, dass ihre Dauer sukzessive auf acht, später sogar auf zwölf Wochen verlängert wurde. Ein viertel hatte auch sie zu Beginn der 70er Jahre bereits einige Veränderungen hinter sich, sei es nun inhaltlicher oder räumlicher Art. Ursprünglich auf der Englburg bei Tittling untergebracht, wo die Landvolkshochschule für Niederbayern/Oberpfalz unter dem Dach der Schwestern der Congregatio Jesu ab den 1950er Jahren Kurse durchführte, führte die wachsende Nachfrage dazu, dass 1959 in Niederalteich ein eigenes Gebäude unmittelbar neben der Benediktinerabtei errichtet wurde. Noch bis 1969 war das Bildungsvon Andrea Weidemann Wer hierher kommt, will nicht nur sein Wissen mehren. In der Landvolkshochschule Niederalteich, einzigem Bildungshaus dieser Art in Ostbayern, geht es um ein Lernen im ganzheitlichen Sinne. Darum, Kopf und Herz zusammen und gemeinsam voranzubringen. Als vor 50 Jahren der Landkreis Deggendorf in seiner heutigen Form geboren wurde, war die LVHS Niederalteich bereits eine etablierte Einrichtung. Allerdings Jahr Zeit, um in sich selbst und sein persönliches Wachstum zu investieren - ein Luxus, der für die heutigen, eng getakteten Arbeits- und Lebenswelten nicht mehr vorstellbar ist! Ganzjähriger Betrieb Mit dem Wandel in der Landwirtschaft, ihrer zunehmenden Mechanisierung, ging dann allerdings auch ein Rückgang der Teilnehmerzahlen einher. Worauf das Bildungshaus mit einem veränderten Angebot reagierte: Unter Alois Greiler, dem ersten „Laien“ als Leiter des kirchlichen Hauses, weitete die Einrichtung Anfang der 70er Jahre (1971 wurde der Erweiterungsbau fertiggestellt) ihren Betrieb aus und bot nun neben dem Grundkurs im Winter zunehmend auch Seminare und Tagungen in den anderen Jahreszeiten an. Fortan konferierten hier Landfrauen und Senioren, fanden Meistervorbereitungskurse statt, gab es musisch geprägte Wochenenden oder Kochkurse in der für ihre Regionalität und Nachhaltigkeit gerühmten Niederalteicher Küche. „Vieles von früher findet sich bis heute im Jahresprogramm“, sagt Leiterin Barbara Th. Schmidt. Darüber hinaus hätten die Verantwortlichen stets ein feines Gespür für die Erfordernisse der Zeit bewiesen. Schon Ende der 70er Jahre zum Beispiel habe sich das Bildungshaus für Umweltschutz und Ökologie geöffnet und sei damit seiner Zeit weit voraus gewesen. Bis aus Oberbayern und der Oberpfalz kommen die Gäste heute nach Niederalteich, um kreative oder spirituelle Angebote wahrzunehmen, z.B. Schmuck zu lich zum Ausdruck gebracht: Im vorderen Bereich des Hauses entstand die „Ideen-Schmiede“, gleich daneben ist die Lehrküche untergebracht. i Info: www.lvhs-niederalteich.de schmieden oder Qigong zu üben. Noch immer hat die LVHS engen Bezug zur Landwirtschaft, bietet Persönlichkeits- oder Hofübergabe-Seminare an. Vielfältigeres Programm Dennoch erfordere eine komplexer gewordene Welt auch komplexere Bildungsangebote. Das Programm sei entsprechend vielfältiger und differenzierter geworden, angefangen von mehrteiligen Kursen für Pilgerwegbegleiter oder Kräuterpädagogen bis hin zum Ökosozialen Forum, im dem es um gesellschaftspolitische und ökologische Fragen gehen. Das Selbstverständnis als Keimzelle für Innovation und freies Denken hat die LVHS nach dem Jahrhunderthochwasser 2013, das der Einrichtung hohen Schaden zufügte, übrigens auch räum- ... und heute, mit der Ideen-Schmiede im Vordergrund. LVHS-Leiterin Barbara Schmidt (li.) und Geschäftsführerin Petra Saller. Das Bildungshaus St. Gunther Niederalteich anno 1973... Fotos: LVHS Niederalteich In der Lehrküche. Werner-von-Siemens-Str. 20, 94447 Plattling Tel: 09931 9120-3, www.kramhoeller-gmbh.de  Unterdecken  Feuerschutzverkleidungen  Trennwände  Unterböden Seit über 30 Jahren Ihr Partner wenn es um Trocken- und Akustikbau geht! ANZE IGE Betreuungsverein für den Landkreis Deggendorf e.V. Betreuung statt Bevormundung Mit Hilfe eigene Wege gehen Durch Vollmacht für die Zukunft sorgen Vorsorgevollmachten Betreuungsverfügungen Patientenverfügungen Nördlicher Stadtgraben 14 · 94469 Deggendorf Telefon 0991 /383059 - 0 · Fax 0991/383059 - 2 info@betreuungsverein-deggendorf.de · www.betreuungsverein-deggendorf.de Der Betreuungsverein Deggendorf e.V. hat am 1.1.1993 seine Arbeit aufgenommen. Mitglieder des Vereins sind der Caritasverband für den Landkreis Deggendorf e.V., der VdK, das Bayerische Rote Kreuz, die Lebenshilfe Deggendorf e.V., das Diakonische Werk Deggendorf und der Senioren-Aktiv-Club. Unsere Aufgaben sind: – Übernahme von Betreuungen, die mit besonderen Schwierigkeiten und Anforderungen verbunden sind – Information der Öffentlichkeit über das Betreuungsgesetz – Gewinnung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter – Information der Öffentlichkeit über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen – Prüfung der Hilfsmöglichkeit durch eine Betreuung Gemeinde Otzing 1. Bürgermeister Johannes Schmid Gemeindekanzlei Otzing Arndorfer Straße 1 94563 Otzing %09931/890090 E-Mail: kanzlei.otzing@ vgem-oberpoering.bayern.de Öffnungszeiten: Dienstag: 14.00 – 18.30 Uhr Donnerstag: 8.00 – 11.00 Uhr Otzing ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Oberpöring. Gemeinde Buchhofen Erster Bürgermeister Josef Friedberger Buchhofen ist eine Gemeinde und eine Ortschaft im niederbayerischen Landkreis Deggendorf sowie Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Moos. Öffnungszeiten: Rathaus Buchhofen: Mittwoch 14.00 – 17.30 Uhr VG Moos: Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr Donnerstag 13.00 – 17.30 Uhr Kontakt /Anschrift: Graf-Ulrich-Philipp-Platz 1 · 94554 Moos Tel. 09938 / 9502-0 · Fax 9502-26 E-Mail: poststelle@vgem-moos.bayern.de Gemeinde Aholming Erster Bürgermeister Martin Betzinger Untere Römerstraße 2 94527 Aholming Telefon: 09938/9505 - 0 Fax: 09938/9505 - 22 Öffnungszeiten: Mo./Di./Mi./Fr.: 7.30 – 12.00 Uhr Do.: 7.30 – 12.00 Uhr und 12.30 – 18.00 Uhr Fr.: 7.30 – 12.00 Uhr ▶Terminvereinbarung erwünscht! gemeinde@gemeinde-aholming.de www.aholming.de Gemeinde Moos Erster Bürgermeister Alexander Zacher Gerne sind wir für Sie da. Unsere Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 8.00 bis 12.00 Uhr Donnerstag: zusätzlich 13.00 bis 17.30 Uhr Kontakt: Graf-Ulrich-Philipp-Platz 1 94554 Moos Telefon: 09938 9502 - 0 Fax: 09938 9502 - 26 www.gemeinde-moos.de Moos ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Moos. 8A6LniQo

12 50 Jahre Landkreis Deggendorf 13 50 Jahre Landkreis Deggendorf Sortenreich, selten, schmackhaft Der Lallinger Winkel ist von jeher die „Obstschüssel des Bayerischen Waldes“ - und hat seit 2020 ein eigenes Streuobstwiesen-Kompetenzzentrum von Andrea Weidemann Die „Obstschüssel des Bayerischen Waldes“ wird der Lallinger Winkel auch genannt. Denn durch seine besondere topographische Lage und sein mildes Klima ist er ein ideales Obstanbaugebiet. Was man an Äpfeln, Birnen und anderen feinen Früchtchen hatte, wusste man übrigens schon anno dazumal. Streuobstwiesen prägen seit vielen Jahrhunderten die bäuerliche Kulturlandschaft im Lallinger Winkel. Und dass Lalling in den Jahren 1861 bis 1904 Sitz einer Distriktobstbaumschule war, ist sogar historisch belegt. Bis heute herrschen hier statt großer Bauernhöfe mit landwirtschaftlichen Mastbetrieben kleine Landwirtschaften und Obstbauernhöfe vor, und man kann direkt vom Hof ausgereiftes und ungespritztes Obst kaufen. Im Oktober dann finden traditionell die Apfelmärkte in Lalling und Hunding statt, wo das Obst in Direktvermarktung angeboten wird. Sie wachsen überall verstreut... Streuobstanbau bedeutet eine Vielzahl an meist alten, seltenen und vor allem schmackhaften Sorten, die resistent gegen Krankheiten sind. Angebaut werden überwiegend Äpfel und Birnen, es finden sich aber auch Zwetschgen, Kirschen und (Wal-)Nussbäume. Sie wachsen Fachvorträgen über Baumpflanzaktionen über Wiesenführungen zu bestimmten Themen sowiei Genusswanderungen bis hin zu Schnitt- und Veredelungskursen. Da muss man hin! Kultur und Kulinarik treffen sich dann bei den traditionellen Obstmärkten mit Erntedankfest im Lallinger Winkel - am 2. Oktober in Hunding und am KirchweihSonntag, 16. Oktober (9 bis 17 Uhr) beim Obst- und Bauernmarkt in Lalling. Beide Feste werden von der amtierenden Deutschen Mostkönigin Lisa eröffnet. Neben den regionalen Erzeugnissen der Streuobstbauern werden auch viele andere handwerklich hergestellte Produkte angeboten. Kulinarische Köstlichkeiten, von Most und Säften über frisch ausgebackene Krapfen und Auszog´ne bis hin zu Bauernbrot, Marmeladen und Aufstrichen lassen das Genießerherz höher schlagen. Informationen Auskünfte gibt´s bei der TouristInfo Lallinger Winkel, Hauptstraße 17, 94551 Lalling - www.lallingerwinkel.de info@lalling.de delt dargestellt. Mit dieser Übersicht der Direktvermarkter im Lallinger Winkel sollen die regional erzeugten Streuobstprodukte bekannter und für Verbraucher besser auffindbar gemacht werden. „Derzeit bilden wir im Rahmen eines LEADER-Projektes 15 Teilnehmer zum Streuobstwiesenberater aus. Das vorerst letzte Modul dieser Ausbildung findet am 6. und 7. Oktober statt“, berichtet Koordinatorin vor Ort im Streuobstkompetenzzentruml. Die ehrenamtlichen Streuobstwiesenberater sollen anschließend in den Gemeinden des Lallinger Winkels und im gesamten Landkreis bei Fragen rund ums Thema Streuobst beratend zur Seite stehen. Damit der Lebensraum Streuobstwiese auch für Kinder mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden kann, gibt es zudem die UmweltFortbildungsreihe „Apfelbäckchen und Krabbelbein“ für pädagogisches Fachpersonal und Ehrenamtliche. Diese mehrtätige Fortbildung findet derzeit statt, letzter Ausbildungstag ist der 12. Oktober. Davon abgesehen beinhaltet das Programm eine Vielzahl von Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen, angefangen von den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Lalling, Hunding, Schaufling, Grattersdorf, der IG biozertifiziertes Streuobst Lallinger Winkel GbR, der ARGE-Lallinger Streuobst sowie der Arbeitsgemeinschaft der Hundinger Goldbergbauern und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die die regionalen Akteure berät und unterstützt. Ziel ist es, dem Erhalt der Streuobstlandschaft auch auf politischer Ebene größeres Gewicht zu geben. Darüber hinaus soll der fachliche Austausch zwischen Streuobstexperten ermöglicht werden, sollen Fortbildungen und Freizeitangebote entwickelt, regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut, Beratungsangebote für Streuobstwiesen-Bewirtschafter bereitgestellt und gemeinsam mit Kooperationspartnern Forschungsprojekte und Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung durchgeführt werden. Zwei Jahre nach dem Startschuss im September 2020 hat das Kompetenzzentrum bereits etliche Projekte auf den Weg gebracht. In einem „Obst-ab-Hof-Einkaufsführer“ wurde zum Beispiel das Angebot regionaler Streuobstprodukte im Lallinger Winkel gebünbensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Die Chancen, die diese einzigartige Kulturlandschaft für die Bevölkerung vor Ort, für Touristen, Wirtschaftsakteure sowie Landkreis und Kommunen bietet, wurden in der Vergangenheit allerdings kaum genutzt. Vor gut zwei Jahren wurde deshalb mit dem Aufbau eines ein Streuobstwiesen-Kompetenzzentrums im Lallinger Winkel begonnen. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen überall „verstreut“ – in Gärten, auf Feldern, Wiesen oder Ortsrändern. Ihre Sortenvielfalt dient nicht nur als Kulturgut, Genreservoir, dem Naturschutz und der Geschmacksvielfalt. Auch ihr praktischer Nutzen als Lieferant für Frischobst und zur Erzeugung von Saft, Most und für viele andere regionaltypische Produkte kommt der Region zugute. Durch die extensive Bewirtschaftungsform und die Strukturvielfalt bieten die Streuobstwiesen zudem ökologisch wertvolle LeÄpfel und Birnen aus dem Lallinger Winkel: Das sonnenverwöhnte Hochtal bei Deggendorf ist bekannt für seine Streuobstwiesen, Apfelmärkte und fruchtig-süßen Leckereien. Um das Wissen um die Bedeutung des Streuobstanbaus zu fördern, bietet das Streuobstwiesen-Kompetenzzentrum verschiedene Aktionen und Veranstaltungen an. Fotos: Tourist-Info Lallinger Winkel PFLEGEDIEST ARMIN ATZENBERGER Hopfenstraße 4 94469 Deggendorf Tel. 0991/29793939 Fax: 0991/29793940 info@pflegedienst-atzenberger.de www.pflegedienst-atzenberger.de Gratulation zu 50 Jahren Gebietsreform Ein Dank an den Landkreis für die gute Zusammenarbeit. Plattling-Gutschein erhältlich ab Oktober 2022 Erster Bürgermeister Hans Schmalhofer 8A6LniQo

14 50 Jahre Landkreis Deggendorf 15 50 Jahre Landkreis Deggendorf Zwei medizinische Schwerpunkte unter einem Dach Fachklinik Osterhofen: Hochspezialisierte Behandlung in der Amputationsmedizin und Schmerztherapie von Angelika Gabor Die Fachklinik Osterhofen vereint mit der Amputationsmedizin und der multimodalen Schmerztherapie zwei medizinische Schwerpunkte unter ihrem Dach. Das Zentrum für Amputationsmedizin ist eine deutschlandweit anerkannte Einrichtung zur präund postoperativen Versorgung von Patienten mit drohender oder erfolgter Amputation. Die Entwicklung zum hochspezialisierten Versorgungszentrum für Menschen, die arm- oder beinamputiert sind beziehungsweise denen eine Amputation droht, begann im Jahr 1999. Seither ist das umfassend ausgebildete Team auf die Behandlung von Amputationsfolgen spezialisiert und verfügt über langjährige Erfahrung bei der professionellen Versorgung schwer heilender Wunden sowie der anschließenden Mobilisierung der Patienten. Ergänzend zur stationären Versorgung beraten und behandelndie Wundexperten Patienten mit chronischen Wunden in der Ambulanzsprechstunde. Das Zentrum für Schmerztherapie, um das die Fachklinik 2013 erweitert wurde, hat bereits bundesweit einen sehr guten Ruf. Die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen aller Art erfolgt nach dem wissenschaftlich fundierten Therapieansatz der multimodalen Schmerztherapie. Schulmedizinische Behandlungsmethoden werden mit komplementären Therapien kombiniert und individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt. Das ganzheitliche Behandlungskonzept hat sich bewährt, um Schmerzen zu lindern, Mobilität zu erhöhen und Lebensqualität zurückzugeben. In kleinen, überschaubaren Gruppen durchlaufen die Patienten ein 14-tägiges, stationäres Therapieprogramm. Die Fachklinik Osterhofen genießt für die moderne medizinische Versorgung und multimodale Schmerztherapie deutschlandweit hohes Ansehen. Fotos: Fachklinik Neunjährige als Brandbekämpferin Kinderfeuerwehr-Frau Clara zeigt, was sie gelernt hat - von Andrea Weidemann Kleine Feuerwehr-Frau ganz groß: Die neunjährige Clara hat im Sommer ein verlassenes und wieder aufflammendes Lagerfeuer am Donaustrand gelöscht. Gelobt sei die Kinderfeuerwehr! „Als wir über den Damm kamen, haben wir gleich gesehen: Da brennt’s! Weit und breit kein Mensch da. Clara rennt los und schaufelt mit den Händen Sand und Steine aufs Feuer, bis es endlich aufhört zu brennen. Zuletzt wird noch mit der zurückgelassenen Bierdose Wasser darübergeschüttet“, erzählt Claras Mama Eva Fischer. „War ganz schön anstrengend“, so O-Ton Clara nach etwa 20 Minuten, nun mit schwarzen Beinen und Händen. „So sehen Helden aus!“, freut sich die - zu Recht - stolze Mutter: „Clara ist seit ihrem sechsten Lebensjahr bei der Kinderfeuerwehr der FFW Natternberg-Rettenbach dabei. Jetzt hat man gesehen, wie nützlich es ist, wenn schon die Kleinen lernen, was zu tun ist, wenn es brennt.“ Dass es diese Lern-Möglichkeit gibt, ist Menschen wie Michaela Achatz und Felix Gleich zu verdanken. Jeden zweiten Samstag treten sie und weitere ehrenamtliche Betreuer auf dem Gelände der FFW Natternberg-Rettenbach an und führen zwei bis drei Dutzend Feuerwehr-Zwerge im Alter von sechs bis zwölf Jahren spielerisch an die Aufgaben einer Wehr heran. „Das Beispiel von Clara und dem Lagerfeuer zeigt ja, wie wichtig es ist, dass man im Ernstfall weiß, wie man sich verhalten muss, dass man auch weiß, wie man einen Feuerlöscher bedient oder wie man einen Notruf absetzt“, betont Michaela, die nicht nur seit 2015 die Rettenbacher Kinderfeuerwehr leitet, sondern obendrein als Brandschutzerzieherin in Schulen und Kindergärten im Landkreis unterwegs ist. Darüber hinaus liegt das kostenlose Angebot des Vereins auch im eigenen Interesse. Denn anders als noch vor ein paar Jahrzehnten ist das Thema Nachwuchs bei den Feuerwehrlern heutzutage kein Selbstläufer mehr. „Es gibt soviele Freizeitangebote. Da gilt es für uns, früh Interesse zu wecken, bevor die Kinder in anderen Vereinen Fuß gefasst haben“, sagt Michaelas Mann Matthias, der Kommandant der Natternberger/Rettenbacher Wehr. Vor knapp zehn Jahren, konkret am 8. Dezember 2012, wurde deshalb in Natternberg eine der ersten Kinderfeuerwehren im Landkreis gegründet. Inzwischen, so berichtet Monika Knogl, die Verantwortliche im Landkreis Deggendorf, hätten 30 von 94 Wehren im Kreisfeuerwehrverband Deggendorf e.V., eine Kinderfeuerwehr. 201 der 534 Kinder seien Mädchen. Die Kinderfeuerwehren sind eine Vorstufe zur Jugendfeuerwehr, es wird kein Feuerwehrdienst geleistet, die Kinder sind in der gesetzlichen Unfallversicherung mit abgesichert. Ansprechpartnerinnen für die Kinderfeuerwehren im Landkreis Deggendorf sind Monika Knogl (Leiterin) und Ramona Zitzelsberger (stv. Leitung). Kontakt: kinderfeuerwehr@ffw-lkr-deg.de, Tel. 0171/4834359. Weil sie bei der Kinderfeuerwehr schon viel gelernt hat, konnte die neunjährige Clara ein wieder aufflammendes Lagerfeuer an der Donau löschen. Foto: Fischer DER BERG RUFT © christianschreiner.com DIE SONNENSEITE DES BAYERISCHEN WALDES Hier lässt sich's leben! - Wandern und Radeln im Deggendorfer Land Tourismusreferat Deggendorfer Land TEL 0991 3100 231 | tourismus@landkreis-deggendorf.de www.deggendorfer-land.de ANZE I GE HB-Group: In der Welt zuhause, verwurzelt in der Region Die HB-Group mit Sitz in Metten/Landkreis Deggendorf verbindet seit über 50 Jahren Tradition mit High-Tech. Als Wertschöpfungspartner für Maschinenbau und Feinmechanik verfolgen wir stets das Ziel, unseren Kunden einen Mehrwert zu schaffen. Der Maschinenbau ist Komplettanbieter und legt als Wertschöpfungspartner für die Produktion von Maschinen aller Art höchsten Wert auf Präzision und Qualität. Während sich unsere Kunden auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, integrieren wir unsere Lösungen geräuschlos in deren Prozesse. Als Maschinen- und Anlagenbauer durch und durch repräsentieren wir das, was weltweit als deutsche Ingenieurskunst bezeichnet wird. Dabei verbinden wir auf effiziente Art und Weise mechanische Komponenten mit High-Tech, u.a. mit dem Einsatz innovativer Robotik und Bildverarbeitung. „Viele unsere Kunden zählen zu den Wegbereitern einer besseren Zukunft. Unser Ziel ist es, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu vereinen. Dies gilt nicht nur für unsere eigenen Unternehmungen, sondern auch für die unserer Kunden. Für sie machen wir Innovationen kosteneffizient und nachhaltig zugleich.“, so Maschinenbau-Geschäftsführer Rainer Weber. Die Feinmechanik entwickelt und produziert seit über 50 Jahren mehr als 5.000 verschiedene mechanische Werke für die Mess- und Regeltechnik. Mit unserem eigenen Werkzeug- und Vorrichtungsbau, Muster- und Prototypenbau, reagieren wir individuell und schnell auf spezielle Anforderungen unserer Kunden. „Bauteile werden immer kleiner, die Anforderungen an ihre Präzision immer höher. Um extrem kleine Teile präzise und wirtschaftlich zu produzieren, müssen Herausforderungen in den drei Bereichen Konstruktion, Werkzeugbau und Messtechnik bewältigt werden. Die dafür benötigten Fertigungs- und Montage-Technologien sind die eine Voraussetzung. Die andere ist das Erfahrungswissen unserer Mitarbeiter.“, äußert sich Bonifaz Endraß, Geschäftsführer der HB-Feinmechanik. Auch die Feinmechanik ist regional verwurzelt und in der Welt zuhause. Beatmungs- oder Blutdruckmessgeräte mit einem Innenleben aus Metten finden sich von Japan bis in die USA. Die HB-Group und ihre Mitarbeiter sind stolz darauf, mit ihren Produkten echte Werte zu schaffen und das seit vielen Jahrzehnten. Welches andere niederbayerische Unternehmen kann schon von sich behaupten, im Jahre 1968 Baugruppen für das ApolloMondlandeprojekt der NASA gefertigt zu haben und mehr als 50 Jahre später mit ihren Produkten Leben zu retten? Firmengelände HB-Group Vollautomatische Montageanlage für Gebläseproduktion. Quelle: Fa. HB-Group 8A6LniQo

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