50 Jahre Landkreis Deggendorf

4 50 Jahre Landkreis Deggendorf 5 50 Jahre Landkreis Deggendorf Wie es war, konnte es nicht bleiben Wie das Herz Niederbayerns 1972 fit für die Zukunft wurde. - von Dr. Florian Schneider, Stadtarchivar Bayern war das letzte Bundesland der Bonner Republik, welches – nach gescheiterten Anläufen ab den 1950er Jahren – 1972 eine Gebietsreform erfuhr. Die alte bayerische Verwaltungsstruktur war nach über 150 Jahren reformbedürftig. Kleingemeinden hatten oft nur wenige Angestellte, die viele Verwaltungsaufgaben, sei es Meldewesen, Schulträgerschaft, Friedhofswesen und Standesamt, in Personalunion zu bewältigen hatten – von freiwilligen Aufgaben ganz abgesehen. Bei inhaltlicher Überforderung mussten zunehmend die Kreisverwaltungen einspringen, das Prinzip der Selbständigkeit war damit faktisch ausgehöhlt. Daneben waren kreisfreie Städte unter 25 000 und Landkreise unter 80 000 Einwohner auf dem Prüfstand. Höhere Einwohnerzahlen für Gemeinden, kreisfreie Städte und Landkreise waren das Ziel der Reform, Eingemeindungen und „Rückkreisungen“ der Weg. In unserer Region wollte sich daher die Stadt Deggendorf um seine Nachbarn – und zu Lasten des Kreises – auf über 25 000 Einwohner vergrößern, um kreisfrei zu bleiben. Gleichzeitig solidarisierte sich Deggendorf unter Oberbürgermeister Heckscher mit 19 anderen betroffenen kreisfreien Städten. Der Altlandkreis Deggendorf unter Landrat Josef Krug musste sich aber selbst auf mindestens 80 000 Einwohner vergrößern und präferierte daher die geplante Rückkreisung Deggendorfs mit seinen knapp 20 000 Einwohnern. Die betroffenen Kleingemeinden fürchteten den Verlust ihrer Selbständigkeit, waren sich aber auch ihrer Probleme in einer stetig komplexer werdenden Verwaltungsrealität durchaus bewusst. Leserbriefe fabulierten, eingemeindet würde man zu regelrechten Elendsvierteln an Deggendorfs Peripherie absinken, mit Stromausfällen, schlecht geräumten Straßen (genau das Gegenteil war übrigens in Greising der Fall!) und bürgerferner Verwaltung. Deggendorfer Lokalpatrioten rechneten vor, die nach der Rückkreisung viel höhere Kreis- statt Bezirksumlage würde die Stadt ruinieren – und blendeten dabei den gleichzeitigen Wegfall von kostenintensiven Kreisaufgaben elegant aus. Als die Regierung zuletzt unerreichbare 50 000 Einwohner für kreisfreie Städte forderte und finanzielle Entscheidungshilfen für die Eingemeindungen anbot, fand sich ein Konsens: Deggendorf wurde, mit seinen neuen Stadtteilen Deggenau und Fischerdorf, zur einzigen Großen Kreisstadt Niederbayerns. Dadurch behielt die Stadt das Oberbürgermeisteramt sowie erweiterte Zuständigkeiten, war aber auch Teil des neuen Landkreises Deggendorf, der sich zudem um die westlichen Teile des aufgelösten Altlandkreises Vilshofen weiter vergrößern konnte. Diese Verflechtung von Stadt und Landkreis formte die heutige Mitte Niederbayerns, die in den folgenden Jahrzehnten Industrie, ein Autobahnkreuz und sogar eine Hochschule ansiedeln konnte. Blick von Fischerdorf auf Deggendorf im Jahr 1955. Aus „Deggendorf in alten Bildern“, 2006 - Archiv: Herbert Regner Die Bahnhofstraße im Jahr 1911, links das Krauth-Haus, rechts das alte Rathaus. Aus „Deggendorf in alten Bildern“ 1995Archiv: Hans Schwankl Erfolgsprojekt „Große Kreisstadt“ OB Dr. Christian Moser zu 50 Jahren Gebietsreform 1971 betrieben die damals kreisfreie Stadt Deggendorf und der Altlandkreis Deggendorf zwei personell voll ausgestattete, aber voneinander unabhängige Kfz-Zulassungsstellen und viele Kleingemeinden konnten gleichzeitig mangels Personal ihre Pflichtaufgaben kaum noch stemmen: Zwei Sinnbilder für die damals dringend notwendige Verwaltungsreform in Bayern. Unsere nähere Heimat stand damit vor einer prägenden Veränderung. Die kreisfreie Stadt Deggendorf wurde mit dem neu geschaffenen Status „Große Kreisstadt“ wieder Teil des gleichnamigen Landkreises. Ab 1972 wuchs die Stadt Deggendorf mit den Gemeinden Fischerdorf und Deggenau zusammen. In den darauffolgenden Jahren wurden Mietraching und Greising, wie auch Seebach und Natternberg Teil dieses Erfolgsprojekts „Große Kreisstadt“. Erst das Zusammenwirken alter und neuer Gemeindeteile hat Deggendorf in den letzten 50 Jahren zum pulsierenden Herz Niederbayerns werden lassen. 2022 können wir zufrieden auf diese Weichenstellung vor einem halben Jahrhundert zurückblicken. Stadt und Landkreis Deggendorf sind heute nicht nur ein Zentrum für Bildung, die Verkehrsdrehscheibe Niederbayerns und ein attraktiver Standort für die Industrie, sondern vor allem eines: Lebenswerte Heimat für alle Menschen, die hier wohnen und arbeiten. Ihr Dr. Christian Moser Oberbürgermeister der Stadt Deggend Seit 2012 Chef im Deggendorfer Rathaus: OB Dr. Christian Moser Foto: Stadt Deggendorf Schulzentrum Schöllnach Der Markt Schöllnach ist der größte Schulstandort im östlichen Landkreis Deggendorf. Fast 1.000 Schüler besuchen täglich in insgesamt vier Schulen den Unterricht. Markt Schöllnach 94508 Schöllnach Marktplatz 12 Tel.: 0 99 03/93 03-0 Fax: 0 99 03/93 03-30 E-Mail: poststelle@schoellnach.de HP: www.schoellnach.de Alois Oswald, 1. Bürgermeister von Mitte Mai bis Anfang September Freibad Schöllnach " ! " ! "! ! ! ! " " " ! " "! " " ! ! " ! ! " # " " " Robert Späth Landauer Str. 24, 94562 Oberpöring - Tel.: 09937 - 362 Ihre vertragsfreien Servicespezialisten Unsere Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:00– 17:00 Sa 9:00– 13:00 Serviceleistungen: •Reparaturwerkstatt •Unfallinstandsetzung (inkl. Versicherung- / Finanzdienst) •Kundendienst •Hauptuntersuchung / Abgasuntersuchung •Tuning / Autozubehör •Hol- / Bringservice •Scheibenreparatur •Klima-Service-Station •Computer-Achsvermessung •Reifen- / Felgenverkauf •Ersatzteileverkauf •Leihwagen 24h Abschleppund Pannendienst Mobil: 0170 - 4303714 Fenster – Türen – Parkett – Laminat Bauelemente Schreiner GmbH Michaelsbucher Straße 38 94447 Plattling Tel. 09931/896389-0 · Fax 09931/3307 info@bauelemente-schreiner.de www.bauelemente-schreiner.de 8A6LniQo

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