50 Jahre Landkreis Deggendorf

8 50 Jahre Landkreis Deggendorf 9 50 Jahre Landkreis Deggendorf Von der Reederei zum Güterverkehrszentrum Vor fast 50 Jahren übernahm der Zweckverband die Geschicke des Deggendorfer Hafens - von A. Weidemann Am 12. August 2022 betrug der Wasserstand der Donau bei Deggendorf 1,41 Meter. So niedrig wie fast nie - der jemals gemessene niedrigste Pegelstand datiert mit 1,28 Metern auf 1895. Das hat Folgen für die Binnenschifffahrt. Und auch für die Häfen entlang der Wasserstraße. Den Hafen in Deggendorf gibt es seit fast 100 Jahren. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hat Schiffsbauer und Reeder Josef Wallner an der so genannten Wallnerlände Schiffe gebaut und übers Wasser auf Reisen geschickt. 1923 gegründet, hatte das Unternehmen Niederlassungen bis zum Schwarzen Meer. Josef Wallner starb 1952, sein Nachfolger wurde Sohn Josef Julian Wallner, mit dessen Tod 1971 das mittelständische Familienunternehmen endete. Mitte der 70er Jahre, nicht lang nach der Landkreis-Gebietsreform, überlegten der damalige Landrat Dr. Karl und sein Wirtschaftsförderer Franz Eckl, wie sie die heimische Wirtschaft anschieben könnten. Und kamen dabei auf das Areal rings um die Wallnerlände. Der bis heute bestehende Zweckverband Donau-Hafen wurde gegründet und brachte 1996 auch die Wallner GmbH in seinen Besitz. Aufbruchsstimmung Das waren Zeiten! „1986 hatten wir eine Winter-Arbeitslosenquote deutlich über 20 Prozent“, erinnert Hafen-Geschäftsführer Christian Hantke. Idee sei gewesen, den schiffbaren Fluss im Sinne der Wirtschaftsförderung zu nutzen und auf dem Hafengelände neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Voraussetzungen hierfür schienen günstig, konnte man zu diesem Zeitpunkt doch davon ausgehen, dass die Wasserstraße Donau durchgängig ausgebaut und für den Schiffsverkehr optimiert werden würde. Doch es kam anders. 20 Jahre lang wurde erbittert um den letzten frei fließenden Flussabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen gekämpft, bis 2013 das endgültige Aus für die ursprünglichen Ausbaupläne verkündet wurde. Die Entscheidung für den „sanfchen sind noch vorhanden“, so Hantke. Potenzial sieht er aber auch im Umschlag von Schiffsgütern: Seit 2005 sei dieser im GVZ Hafen Deggendorf um 300 Prozent angestiegen! 2021 lag er bei 301719 Tonnen, im Hafen wurden insgesamt 5 396 Waggons rangiert und umgeschlagen. über 30 Firmen angesiedelt, mehr als 700 Menschen finden hier Arbeit. Und: „Angesichts der von Lieferengpässen und vielerlei Planungsunsicherheiten denken derzeit viele Unternehmen um und tendieren wieder mehr zur Lagerhaltung, um Produktionsausfälle zu verhindern. Davon können wir profitieren, freie Ansiedlungsfläaber nicht. Entscheidend sei letztlich nicht das Gewicht der transportierten Güter, sondern deren Wertigkeit: „Die Rentabilität von Waren mit hohem materiellen Wert ist ungleich höher.“ In diesem Sinne sehe er immenses Potential im Großraum- und Schwerlast-Güterverkehr, zumal dieser von niedrigen Wasserständen weniger tangiert sei. Der Deggendorfer Hafen habe bereits Erfahrung mit Güterschwertransporten per Schiff, auch für 2022 seien mehrere Schiffsladungen solcher Schwer- und Sperrgüter („High & Heavy“) in Planung. Darüber hinaus lebt das Güterverkehrszentrum Hafen Deggendorf auch von der Vermietung und Verpachtung von Flächen. Auf einer Fläche von 55 Hektar sind aktuell läufig sind. „Die Art der auf dem Schiff umgeschlagenen Güter hat sich verändert“, erklärt Hantke. Früher etwa seien in hohem Maße Mineralölerzeugnisse auf der Wasserstraße transportiert worden. In dieser Warengruppe gebe es eine deutliche Verlagerung der Verkehre auf die Schiene. Großen Anteil am Schiffsumschlag hätten auch Düngemittel und andere Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft gehabt. Der Verbrauch von Düngelmitteln sei allerdings deutlich rückläufig. Konsequenz: Binnen zehn Jahren ist der Schiffsgüterumschlag am „Güterverkehrszentrum Hafen Deggendorf“ von 300000 auf nurmehr 131000 Tonnen gesunken. Potential in Verlagerung des Schwerlastverkehrs Was heißt das für die Zukunft des Hafens? Wird der Umschlag von Schiffsgütern in absehbarer Zukunft ganz eingestellt? - Geschäftsführer Handtke ist guter Dinge, dass das nicht passiert. Denn bis dato, sagt er, werde die Wertschöpfung ausschließlich in Tonnagen abgebildet. Die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Deggendorfer Hafens spiegele das ten“ Donauausbau nach Variante A(+) wurde allenthalben bejubelt, führte aber dazu, dass sich Unternehmen und Investoren, die vornehmlich auf den Schiffsgüterverkehr gesetzt hatten, merklich zurückhielten. Derweil war die wirtschaftliche Entwicklung des Deggendorfer Hafens durchaus positiv. 2012 wurden dort 300 000 Tonnen Schiffsgüter umgeschlagen. Hinzu kamen dank des Gleisanschlusses weitere knapp 200 000 Tonnen Güter, die über die Schiene an- und abtransportiert wurden. Doch die Vorzeichen haben sich grundlegend geändert. „In den letzten Jahren ist die Schiffbarkeit der Donau immer problematischer geworden, die sinkenden Pegelstände führen dazu, dass die wirtschaftlich notwendige Abladetiefe von 2,50 Metern an immer mehr Tagen im Jahr nicht erreicht wird“, erklärt Christian Hantke. Doch nicht nur die häufigen Einschränkungen für die Schifffahrt sind Grund dafür, dass die Tonnagen, die mittels Binnenschifffahrt transportiert werden, rückDas Güterverkehrszentrum Donau-Hafen Deggendorf aus der Vogelperspektive. Fotos: Zweckverband Donau-Hafen Hafen-Geschäftsführer Christian Hantke Das Hafengelände in den 70er Jahren. G E M E I N S A M M I T K O M P E T E N Z & H E R Z WIR GRATULIEREN UND BEDANKEN UNS FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Gefördert durch Technologieorientierter Gewerbepark und digitales Gründerzentrum ITC Innovations Technologie Campus GmbH Ulrichsberger Str. 17 94469 Deggendorf info@itc-deggendorf.de www.itc-deggendorf.de www.facebook.com/ITC1Deggendorf SozialverbandVdK Bayern e.V. Geschäftsführer Helmut Plenk Bahnhofstraße 23, 94469 Deggendorf E-Mail: kv-deggendorf@vdk.de,Tel. 09 91 3 74 11 30 Ihr starker Partner in Sachen Sozialrecht. Unser Ziel ist es, Ihr Recht zu erkämpfen! Wir helfen in Fragen: • gesetzliche Rentenversicherung • gesetzliche Krankenversicherung • gesetzliche Pflegeversicherung • gesetzliche Unfallversicherung • Arbeitslosenversicherung • Schwerbehindertenrecht • Vertretung in allen Instanzen • Haben Sie Probleme im Sozialrecht? Das alles können Sie mit dem SozialverbandVdK! 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