Landwirtschaft 4.0

4 Landwirtschaft 4.0 Eine weitere Säule, um die Zukunft zu sichern Landwirte und der Einstieg in die Direktvermarktung – das gibt es zu beachten Die Eier aus dem Büdchen mit Vertrauenskasse vor einem Bauernhof, Milch aus dem Automaten oder die Fleischpakete eines Rinderzüchters direkt vom Hof: Die Möglichkeiten, direkt beim Erzeuger einzukaufen sind mittlerweile vielfältig und man hat das Gefühl, dass noch weitere Optionen mit hinzukommen. Verlässliche Zahlen zur Anzahl der Direktvermarkter zu finden, ist gar nicht so einfach. Anhaltspunkte, wie sich die Direktvermarktung über die vergangenen Jahre entwickelt hat, gibt eine Sonderauswertung der Hofnachfolge-Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf aus dem Jahr 2020. An der Studie hatten sich rund 2500 Höfe beteiligt. Das berichtet Dr. Sophia Goßner, die an der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im Arbeitsbereich Diversifizierung für die Themen Direktvermarktung und Hofgastronomie zuständig ist. Dort gaben laut Goßner 10,3 Prozent an, dass sie Produkte direkt vermarkten oder eine Bauernhofgastronomie führen. „Wenn man das auf die 85000 Höfe hochrechnet, die das Statistische Bundesamt für Bayern zählt, würde das bedeuten, dass wir in Bayern 8800 Direktvermarkter oder Hofgastronomen haben“, sagt Goßner. Für die Automaten hat sie konkrete Zahlen parat, aus einer Erhebung der LfL von Ende 2022. „Wir haben in Bayern 512 Automaten registriert, die von Direktvermarktern betrieben werden. Ein großer Teil der Automaten sind Milchautomaten mit 253. Im Jahr 2016 hatten sein“, sagt Goßner. Landwirte sollten auch bereit dazu sein, sich fortzubilden. Gefährlich ist, wenn die Betriebsleiter den zeitlichen Aufwand unterschätzen. Es braucht freie Arbeitskapazitäten. „Wie bei allen Dingen, die man auf einem Hof angeht, ist es wichtig, dass die Familie dahintersteht. Die Direktvermarktung sollte im Idealfall ein Gemeinschaftsprojekt sein.“ Unbedingt Gedanken machen müsse sich der Landwirt um die Sichtbarkeit, sowohl was den Standort betrifft als auch im Marketing. „Es ist ganz wichtig, im Internet präsent zu sein, in den Sozialen Medien. Wer keine eigene Website hat, dem empfehle ich, zumindest einen Account bei Google Business zu eröffnen. Da kann man Fotos hinterlegen, → können dann vielleicht die Kälbchen streicheln oder die Hühner anschauen.“ Zeit nicht unterschätzen, Kommunikation wichtig Die Produkte über eine Vertrauenskasse zu verkaufen, ist für Goßner ein guter Einstieg in die Direktvermarktung. Die finanziellen Risiken und der zeitliche Aufwand sind erst einmal überschaubar. Wenn es gut anlaufe, könne man sein Engagement ja vergrößern. Wichtig ist, dass die Landwirte ein hohes Qualitätsbewusstsein haben und sich am Kunden orientieren – denn sie haben Fragen und Wünsche. „Man muss Lust darauf haben, mit Menschen in Kontakt zu treten und sollte ein kommunikativer Mensch tin. Der Direktverkauf sei eine Möglichkeit, seine Produkte mit einer höheren Wertschöpfung abzusetzen – da der Zwischenhändler wegfällt. Ein weiterer Vorteil ist laut Goßner, dass die Landwirte so direkt mit dem Kunden in den Kontakt treten. Sie können damit ein größeres Verständnis und eine größere Wertschätzung für ihre Arbeit und ihre Erzeugnisse herstellen. Der Verbraucher wisse, wer die Produkte erzeugt, was dahintersteckt und der Bezug zur Landwirtschaft werde größer. Hinzu kommt ein besseres Gefühl beim Einkauf, da die regionalen Produkte ein Beitrag zu einem geringeren CO2-Fußabdruck sind. Ein schöner Nebeneffekt: „Der Einkauf direkt auf dem Hof ist mit einem Erlebnis verbunden. Die Kinder wir schon eine ähnliche Erhebung durchgeführt. Damals waren es nur 169. Die Automatenvermarktung hat sich über einen Zeitraum von sechs Jahren also verdreifacht“, sagt Goßner. Ein Grund für die Entwicklung sei das verstärkte Verlangen der Kunden, zeitlich unabhängig einzukaufen. Hinzu komme der vermehrte Wunsch nach kontaktlosem Bezahlen, der gerade während der Corona-Pandemie eine Rolle spielte. Breitgefächertes Angebot bei der Direktvermarktung Automaten, Ab-Hof-Verkauf in Hofläden mit Personal oder mit Vertrauenskassen sowie Marktstände der Erzeuger hat man beim Thema Direktvermarktung gleich im Kopf. Die Angebotsformen sind aber weitaus vielfältiger. Goßner nennt den Ab-Feld-Verkauf (etwa von Erdbeeren), Abo-Kisten für Obst- und Gemüse sowie Milchprodukte oder die Fleischpakte, die Kunden auf Vorbestellung erhalten. In eine ähnliche Richtung gehen Foodcoops oder Patenschaftsmodelle, wie etwa für eine Kuh. Bei einem FoodcoopModell kauft ein Zusammenschluss von Haushalten Lebensmittel direkt vom Landwirt ein. „Auch die solidarische Landwirtschaft ist eine Form der Direktvermarktung. Die Verbraucher bezahlen den landwirtschaftlichen Betrieb im Voraus dafür, dass er für sie Lebensmittel erzeugt. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder neben dem anteiligen Ernteertrag die Möglichkeit, die Produktpalette, die Anbaumethoden und die Arbeitsverhältnisse auf dem Betrieb aktiv mitzugestalten. Das bedeutet für den Betrieb eine größere Planungssicherheit. Für den Verbraucher ist es eine Möglichkeit, sich mehr in die Landwirtschaft einbringen zu können“, sagt Goßner. Etwas ungewöhnlicher sind Dinge wie Baum- oder Weinstockleasing. Manche Betriebe veredeln ihre hofeigenen Erzeugnisse auch in einer Hofgastronomie oder beliefern lokale Großverbraucher wie Hotels oder Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung. Ein weiteres Standbein schaffen „Diversifizierung ist ein Mittel, den Betrieb zukunftssicher und resilient aufzustellen. Die Direktvermarktung ist eine Möglichkeit, sich ein weiteres Standbein zu schaffen“, erklärt die LfL-ExperSelbstbedienungsläden mit Vertrauenskasse sind eine Möglichkeit der Direktvermarktung. Foto: ccvision Dr. Sophia Goßner Quelle: Dr. Sophia Goßner/privat ein genussvoller Ort Pullenried 58 • 92526 Oberviechtach Tel. 09677 - 9141659 Fax 9141730 • Mobil 0170 - 2402511 info@gruenes-gut.de www.gruenes-gut.de GEA Hygiene & Service | WestfaliaSurge Immer meine Wahl – das GEA Fachzentrum Ob Melken und Kühlen, Tier- und Stalltechnik oder Hygiene und Services – in unserem GEA Fachzentrum gibt es individuelle Lösungen aus einer Hand. Dafür sorgen unser Team für die Beratung, Planung und Montage Ihrer Anlage, unsere VDMA-zertifizierten Melkservice-Techniker sowie unser Kunden- und Notdienst. 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