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Leben
| STRAUBINGER
Viel Banane
– wenig
Baawwwhhhb
Deee-lahhhn
1967, also vor genau 50 Jahren, erschienen einige
wirklich sehr beachtliche Rock-Debütalben –
aber ganz bestimmt nicht die besten aller Zeiten.
Regel Nummer 1 des noch unveröffentlichten
Handbuchs „Kolumne leicht gemacht“: den
Leser niemals mit einer ausufernden Ein-
leitung langweilen, die einfach nicht auf den
Punkt kommt. Regel 2: Wenn es zweckdienlich
ist, und sei es nur, dass es dem Schreiber hilft,
halbwegs auf den von höherer Stelle vorgege-
benen Zeilenumfang zu kommen, tritt Regel 1
außer Kraft und wird automatisch durch Regel
Nummer 3 ersetzt: Kolumne darf alles!
Und überhaupt: Wann, wenn nicht bei der Ein-
leitung sollte man ausschweifen? Hören Sie
sich doch mal die Musik der von manchen
kultisch verehrten Band Pink Floyd an. Spä-
testens ab den 70ern reiht die auf ihren Alben
ein ausschweifendes Intro an das andere. Viel-
leicht ist es auch immer dasselbe Intro in End-
losschleife – so genau lässt sich das gar nicht
mehr sagen. Dabei hatten die Briten mit „The
Paper At The Gates Of Dawn“, ihrem
Debüt aus dem Jahr 1967,
angedeutet, dass sie auch
anders könnten. Gefühlte 25
Stücke sind darauf enthalten.
Gut, manche davon haben so
etwas wie eine Einleitung oder
ersatzweise ein irritierendes Loch
im Mittelteil, das Gros der Songs ist aber drei,
dreieinhalb Minuten kurz und würde damit
auch heute jederzeit ein Hasch-Plätzchen im
Formatradio finden. Vielleicht lag es daran,
dass der damalige Kreativkopf Syd Barrett
bald darauf erst die Kontrolle über Pink Floyd
und dann über seine Psyche verlor – jedenfalls
spielte der Rest der Band seitdem vornehmlich
monumentale Einleitungen, die sich allerdings
multi-millionenfach verkaufen. Und das muss
ja einen Grund haben.
Man könnte sagen: Jedem Anfang wohnt ein
Zauber inne – aber das ist urheberrechtlich pro-
blematisch. Dann also: Neugier. Egal, was wir
auch anfangen – so lange uns nicht das Gefühl
beschleicht, Lebenszeit zu verplempern, sind
wir Menschen enthusiastisch bei der Sache.
Das gilt für Musikstücke und hochalpine Berg-
Von Rainer Sobek
ORIGINAL:
Das Artwork von
Andy Warhol ist so
ziemlich das Beste,
was „The Velvet Un-
derground & Nico“
zu bieten hat.