Kliniken & Fachärzte Niederbayern/Oberpfalz 2022

KNOCHENAUFBAU IN DER IMPLANTOLOGIE | FACHBEITRAG Im ersten Eingriff erfolgt das Wiederherstellen des Knochens zum Beispiel unter Einsatz von Knochenblöcken. Diese werden aus körpereigenem Knochen, beispielsweise aus der Region der Weisheitszähne, gewonnen und mit Schrauben fixiert. Alternativ kann auch speziell aufbereiteter Knochen aus einer Knochenbank Verwendung finden, der bei Bedarf bereits vor der Operation mittels dreidimensionaler Planung in CAD/CAM-Technik exakt passgenau hergestellt wird. Nach einer mehrmonatigen Einheilphase liegt dann wieder ein ausreichendes Knochenlager vor, welches das Einbringen eines Implantates ermöglicht. Knochenaufbau über Sinuslift Der Sinuslift ist ein spezielles Therapieverfahren, das ausschließlich in den seitlichen Abschnitten des Oberkiefers Anwendung findet. Hierbei macht man sich die Tatsache zu Nutze, dass sich oberhalb des Oberkieferknochens die luftgefüllte und von Schleimhaut ausgekleidete Kieferhöhle befindet. Beim Sinuslift wird die Kieferhöhle über einen Schnitt am Zahnfleisch eröffnet, ohne die Schleimhaut der Kieferhöhle zu verletzen. Im Anschluss kann die Schleimhaut der Kieferhöhle vom Knochen abgelöst und nach oben bewegt werden. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt und mit einer Membran abgedeckt wird. Im Laufe von einigen Monaten entwickelt sich dann wieder stabiler Knochen, der das Einsetzen von Implantaten ermöglicht. Behandlungsablauf Am Beginn der Behandlung stehen immer eine ausführliche Untersuchung und eine dreidimensionale Röntgendiagnostik. Dadurch kann der Mangel an Knochen millimetergenau bestimmt und das weitere Vorgehen exakt geplant werden. Im Anschluss wird in einem ausführlichen Beratungsgespräch dargelegt, welches Verfahren bei dem einzelnen Patienten angezeigt ist. Die Operationen können ganz nach Wunsch der Patienten in örtlicher Betäubung oder auch in Narkose durchgeführt werden. © CreVis2 – istockphoto.com (2) 129

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