Roding (er)leben

12 Roding (er)leben Buch hält die Geschichte lebendig Die 39. Ausgabe der Rodinger Heimat ist erschienen – 24 Beiträge auf 176 Seiten So vielfältig wie die Farbgebung der Jahrbücher ist auch in der 39. Ausgabe die Themensetzung. Pünktlich zur Jahresversammlung des Vereins für Heimatgeschichte und Heimatpflege ist der neue Band mit interessanten wie lesenswerten Artikeln der Historie des westlichen Landkreises erschienen. Die Geschichte und Geschichten handeln von altem Handwerk und ehemaligen Geschäften über Vereine und Personen bis zu Zeitzeugenberichten. Nachzulesen gibt es die Neujahrsansprache von Bürgermeisterin Alexandra Riedl und Kommandeur Oberstleutnant Dr. Tobias Gößlbauer, die beim Neujahrsempfang einen Einblick in die Arbeit von Kommune und Bundeswehr gaben. Elfriede Dirschedl berichtet über das Brauchtum von Kathrein bis zur Fastenzeit sowie vom Palmsonntag bis zumWeißen Sonntag. Sie berichtet außerdem von alten Krankheitsbildern und deren früheren Bezeichnungen. Rodinger Stadtansichten von damals und heute stellt der Vereinsvorsitzende Rudolf Schumann gegenüber. Er appelliert, alte Bilder nicht einfach wegzuwerfen, sondern dem Verein und seinen Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Volkssturm 1943 und Reichsarbeitsdienst in Roding Gerne gelesen werden in der Rodinger Heimat Zeitzeugenberichte, von denen es immer weniger gibt. Karlheinz Reim lässt Maria Plötz aus Michelsneukirchen, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert hat, aus ihrem langen Leben erzählen. Karl Schwarzfischer schöpft aus seinem umfangreichen Fundus an Historischem und berichtet über den Volkssturm 1943 als letztes Aufgebot der Wehrmacht, über den Reichsarbeitsdienst in Roding und die Tage nach der Besetzung Mitterdorfs durch die Amerikaner im April 1945. Daran anknüpfend erinnert Roland Franzen an die Todesmärsche der KZ-Häftlinge zum Kriegsende. Richard Urban hat sich den Ortsnamen von Michelsneukirchen vorgenommen und festgestellt, dass es gar nicht so leicht ist, die erste urkundliche Erwähnung treffend zu datieren. Aktuell muss vom Jahr 1189 ausgegangen werden. Anekdoten machen Geschichte erst lebendig. So erzählt Karl Schwarzfischer vom Schwarzfischen an der Angermühl und Peter Reidl lässt Erinnerungen an die einstigen Tanzlokale in Roding wachwerden. Er spricht gar von einer Hochburg, die Roding diesbezüglich gewesen sei. Der jüngeren Geschichte widmet sich Josef Heigl in zwei Aufsätzen über das Tabakwarengeschäft Schreiner in Mitterdorf und Rodings ältestes Elektrogeschäft Meillinger, die beide in diesem Jahr ihre Türen für immer schlossen. 100 Jahre Musikverein und Errichtung der Handwerksfeiertagsschule Auf das Jubiläum 100 Jahre Musikverein und die Errichtung der Handwerksfeiertagsschule 1860 in Roding geht Helmut Prommersberger ein. Alexander Laube hat die Geschichte des Altenkreither Seelsorgers Johann Brandl, genannt SchmiedWoferl-Pater, aufgeschrieben. Dieser starb 1933 mitten während seiner Predigt vor Schwestern des Kapuzinerhauses Altötting. Den „Spitzweg vom Siedersee“, Ludwig Dieß, sowie dessen Familie, die in vielen Fällen dem Bader- und Künstlerhandwerk nachging, stellt Peter Reidl in den Mittelpunkt zweier Geschichten. In seiner unnachahmlichen Art geht er außerdem seiner Familiengeschichte auf den Grund und berichtet von seinem Großvater Johann Franz Seraph Ellmann, dem letzten Bürsterer von Roding. Außerdem erinnert Reidl an seinen Freund Horst Rohleder (1936 bis 2003), genannt Ted. Info Das Jahrbuch ist ab sofort in der Schmid Passage sowie beim Schriftführer Karlheinz Reim, Telefon 09467/1380, zum Preis von zehn Euro erhältlich. Es sind auch Ausgaben früherer Jahrgänge verfügbar. Alexander Laube Die 39. Ausgabe der Rodinger Heimat reiht sich ein in eine interessante wie lesenswerte Tradition der Jahrbücher des Heimatvereins. Foto: Alexander Laube

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