Laber Kurier

12 Laber-Kurier 13 Laber-Kurier Die Grantler sind los! Wenn man einen Norddeutschen fragt, wie er sich einen typischen Bayern vorstellt, wird dieser höchstwahrscheinlich folgende Antwort geben: „Er läuft ständig in Tracht herum, trinkt Unmengen an Bier und sitzt dauernd im Wirtshaus, wo er sich über alles aufregt.“ Für dieses Sich-über-etwas-Aufregen gibt es auch einen bairischen Begriff – das „Granteln“. „Und das ist keineswegs negativ konnotiert“, wie der Erste Vorstand Nicholas Jacob vom – ersten und einzigen – Bayerischen Grantlerverein – kurz BGV – feststellt. Die Idee, einen Verein zu gründen, der sich diesem Element der bayerischen Kultur widmet, ist drei Jahre älter als der Verein selbst, sie stammt aus dem Jahre 2015. Danach passierte nicht viel, weil es einfach an Leuten gefehlt hat – um einen Verein zu gründen, braucht es sieben Personen. Als eine Gruppe an Freunden dann aber im April 2018 gemütlich an einem Samstagabend zusammengesessen sei, habe man den Verein dann aber tatsächlich gegründet und ihn anschließend auch ins Vereinsregister eintragen lassen, erklärt Jacob. Granteln als Vereinszweck Mittlerweile ist der Verein fünf Jahre alt und ließ sich auch durch die Corona-Pause nicht von seinem Vereinszweck – dem gemeinsamen Granteln – abbringen. Schon seit dem Gründungsjahr ist der Verein mit einem eigenen Stand auf dem Rottenburger Christkindlmarkt vertreten, beliebt ist dort der selbstgemachte weiße Glühwein. Seit dem vergangenen Jahr veranstaltet er außerdem ein Nagelstockturnier, die Einnahmen werden gespendet. Beim Nageln geht es darum, als erster der Teilnehmenden einer Runde einen Nagel mit der spitzen Seite eines Zimmererhammers in einen Nagelstock zu schlagen. In diesem Jahr fand zudem, um das fünfjährige Bestehen zu feiern, erstmals ein Vereinsausflug mit Brauereiführung in der Klosterbrauerei Weltenburg statt, wobei selbstredend auch eine Verkostung des Bieres dazu gehörte. Dampf ablassen Das gemeinsame Granteln – der in der Satzung festgehaltene Vereinszweck – ist ein Begriff, der nicht klar umrissen ist, wie Jacob betont. Vielmehr handle es sich dabei gewissermaßen um „die bayerische Antwort auf Kampfsportarten“, denn beim Granteln empört man sich nicht nur über eine Sache, man lässt auch gleichzeitig Dampf ab, der sich im Alltag aufgestaut hat. Alles in allem handle es sich dabei um einen Teil der bayerischen Kultur, der auch eine Lebenseinstellung darstellt. „Das besteht nicht nur daraus, dass man sich über etwas aufregt, sondern vor allem daraus, dass man die Dinge hinterfragt und sie nicht einfach so hinnimmt“, erklärt Vorstand Jacob. Hierzu hat es sich der Verein zum Ziel gesetzt, regelmäßig sogenannte Grantlertreffen abzuhalten, bei denen man sich trifft und das aktuelle Weltgeschehen diskutiert. Jacob betont dabei, dass der Verein für alle offen und weder auf das Alter noch auf das Geschlecht beschränkt sei, auch wenn er sagt: „Man sollte sich aber schon mit der bayerischen Kultur identifizieren.“ 34 Mitglieder im Verein Der Verein besteht ungefähr zur Hälfte aus Männern und Frauen, die verschiedensten Altersgruppen angehören. Mittlerweile ist der Verein auf 34 Mitglieder gewachsen, und Jacob zieht in Übereinstimmung mit dem restlichen Vorstand ein sehr positives Resümee der ersten Jahre des Bestehens. Auch wenn der Verein keine bestimmte Mitgliederzahl anstrebt und erst einmal klein angefangen hat, hat er sich nach oben keine Grenze gesteckt. „Jeder der sich angesprochen fühlt von dem, was wir tun, darf bei uns mitmachen“, stellt Jacob fest. Von Philipp Ruhland Um das fünfjährige Bestehen des Vereins zu feiern, fand heuer erstmals ein Vereinsausflug statt: Von Kelheim wanderte man nach Weltenburg ins Kloster, wo die Teilnehmenden die dortige Brauerei besichtigten. Foto: Hans Jacob Erster Vorstand Nicholas Jacob: „Granteln ist die bayerische Antwort auf Kampfsportarten“ Ehrenamtliche im Einsatz mand am Stadtplatz in die Apotheke möchte, wird er dort herausgelassen, denn der Stadtplatz liegt auf der Strecke. Kurz nach 13.30 Uhr stoppt der Bus dann bei den Einkaufsmärkten in der Landshuter Straße. Zeit zum Einkaufen oder für einen Kaffee Während die Busgäste einkaufen oder sich eine Tasse Kaffee gönnen, fährt Uschi Hagn oder einer ihrer Kollegen weiter. Schon eine Viertelstunde später wird am Dienstag eine zweite Tour über Hirschling, Oberharthausen, Pönning, Gingkofen, Hainsbach und Haindling gefahren. Am Donnerstag geht es bei der zweiten Tour über Greißing, Wallkofen, Sallach, Hadersbach und Dettenkofen weiter zu den Einkaufsmärkten. Wenn Uschi Hagn ist ehrenamtliche Fahrerin beim Bürgerbus-Projekt in Geiselhöring. Hier werden Menschen aus der Stadt und den Ortsteilen nach einem festen Fahrplan mit einem Kleinbus zu den Verbrauchermärkten in der Landshuter Straße gefahren. Dies ist ein Angebot der Stadt, um auch Menschen ohne Führerschein zu Mobilität zu verhelfen. Nach der Pause aufgrund der Corona-Pandemie läuft das Bürgerbus-Projekt seit einiger Zeit wieder. Uschi Hagn erinnert sich: „Ich bin seit 40 Jahren hier in Geiselhöring und kenne viele Menschen. Während der Amtszeit des früheren Bürgermeisters Bernhard Krempl gab es einen Aufruf, sich zu melden, wenn man ehrenamtlich beim Projekt mithelfen wollte.“ Und das hat Hagn getan. Momentan ist Uschi Hagn circa einmal im Monat im Einsatz. Vor der Pandemie gab es weniger Fahrer. Damals fuhr sie im Durchschnitt zweimal monatlich. Gestartet wird am Dienstag und am Donnerstag mit einer Stadtrunde. Vom Ziegeleigelände aus werden ab 13.15 Uhr verschiedene Stationen angefahren, an der Personen zusteigen können. „Wir fahren die Gäste zum Edeka-Parkplatz. Bei Bedarf kann hier auch der Netto-Markt oder der Aldi aufgesucht werden.“ Selbst wenn jedie zweite Tour durch die Ortsteile abgeschlossen ist, kann sich der Busfahrer bei einer kurzen Pause auch einen Kaffee gönnen. Etwa nach einer halben Stunde wird zuerst die Stadtrunde und danach die jeweilige Ortsteilrunde mit den Fahrgästen zurückgefahren. Diese hatten jeweils eineinviertel Stunden Zeit um ihre Besorgungen zu erledigen oder einen Plausch bei einer gemütlichen Kaffeerunde zu halten. Die Fahrgäste sind den Fahrern dankbar für ihre Arbeit Uschi Hagn bekommt Zuspruch von ihren Gästen. „Es fahren meist ältere Personen, aber auch mal jüngere mit. Wir halten ja auch am Seniorenheim. Manche nutzen die Zeit, um wieder in Kontakt mit Bekannten zu kommen. Die Mitfahrer sehen ja im Markt viele Leute.“ Dankbarkeit ist bei der ehrenamtlichen Tätigkeit natürlich ein schöner Lohn. „Mir macht das persönlich immer Freude. Und man hört auch immer wieder ein ‚Schön, dass es das Angebot gibt‘“, sagt Hagn. Die Betriebskosten für die Kleinbusse sowie die versicherungsrechtlichen Kosten trägt die Stadt Geiselhöring. Elf Personen hätten sich dankenswerterweise bereiterklärt, diese Fahrten in ihrer Freizeit mit dem städtischen Kleinbus mit neun Sitzplätzen durchzuführen. Hierfür ist nur ein normaler Autoführerschein notwendig. Die Fahrten sind kostenlos. Es können maximal neun Personen im Bus mitfahren. Ein Rollator kann mitgenommen werden. Weitere Informationen zum BürgerbusProjekt gibt es bei der Stadt Geiselhöring unter der Telefonnummer 09423/940011 oder unter www.geiselhoering.de. Hier kann man auch die genauen Fahrpläne sowie Abfahrts- und Ankunftszeiten einsehen. Von Doris Emmer Die ehrenamtliche Fahrerin Uschi Hagn. Archivfoto: Stadt Geiselhöring www.ihre-hilfe-im-trauerfall.de Zentrale: 84066 Mallersdorf, Marktstraße 20, Tel. 0 87 72 / 9 62 40 Filialen: Ergoldsbach Tel. 08771/910879 Neufahrn Tel. 08773/688 Geiselhöring Tel. 0 94 23 / 22 20 Sünching Tel. 09480/1462 Schierling Tel. 0 94 51 / 34 24 Straubing Tel. 0 94 21 / 96 09 09 Dingolfing Tel. 0 87 31 / 21 22 Bestattungs-Institut Unterpaintner GmbH Seit 1974

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