Rautenmagazin - Bogen

18 BOGENER RAUTENMAGAZIN OKTOBER BIS DEZEMBER 2023 Wirtschaftsforum – Fachkräftemangel – Möglichkeiten des Gegensteuerns Neben Zahlen und Wissenswertem aus der Stadt Bogen haben die Teilnehmer beim Bogener Wirtschaftsforum von den Referenten einiges über die Bedeutung des Netzwerkes Schule/Wirtschaft und die Ursachen des Fachkräftemangels erfahren. Und wie hier Betriebe gegensteuern können. Sehr erfreut zeigte sich Erste Bürgermeisterin Andrea Probst über die große Anzahl von Betriebsinhabern und Vertretern von Unternehmen, die – wie auch die Vertreter der Kreishandwerkerschaft und der Industrie- und Handelskammer – der Einladung zumWirtschaftsforum gefolgt waren. Landrat Josef Laumer wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung einer derartigen Zusammenkunft hin, bei der man sich kennenlerne. „Wir haben doch alle das gleiche Ziel, dass es unserer Region mit einer breiten Vielfalt von Betrieben gut geht, und wie schnell man sich Problemen gegenübersieht, zeigt die aktuelle Betriebsverlagerung in Niederwinkling.“ NEUBAU DER GRUNDSCHULE GRÖSSTE INVESTITION DER STADT Bogens Bürgermeisterin widmete sich den Themen Kommunalhaushalt, Wirtschaft und Stadtentwicklung West. Mit den Zahlen bei den Haupteinnahmequellen der Stadt könne man zufrieden sein und jetzt lege man bei der Stadt großes Augenmerk auf die größte anstehende Investition, den Neubau der Grundschule. Erfreulich sei neben ansteigender Tendenz bei den Einwohnerzahlen auch der Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. Dem Klimaschutz widme man sich ebenfalls mit Maßnahmen wie der Umstellung auf LED-Leuchten und der Aktion zur Fahrradfreundlichen Kommune. Nicht ohne Stolz verwies Andrea Probst auch auf die 19 Freiflächenanlagen im Stadtgebiet. Mit dem weiteren, aber notwendigen Breitbandausbau werden wieder viele Baustellen einhergehen und als besondere Herausforderung sehe man bei der Stadt die Aufgabe der kommunalen Wärmeplanung. IHK-Geschäftsführer und SchuleWirtschaftVorstand Helmut Hentschel gab gleich erfreuliche Zahlen: Mitte 2023 zählt das Netzwerk Schule/Wirtschaft 155 Mitglieder, mit ansteigender Tendenz. Oberstes Ziel des Netzwerkes ist es, den Austausch zwischen Schulen und Wirtschaft zu fördern und die Zusammenarbeit zu stärken. Dazu gehören regelmäßige gemeinsame Betriebserkundungen und als nächstenTermin nannte Helmut Hentschel den 15. November bei der Strama-MPS-Maschinenbau in Straubing. Mit dem Fachkräftemangel widmete sich die Bildungs- und Fachkräfteberaterin bei der IHK, Alexandra Kohlhäufl, einem ganz aktuellen Thema: Die harten Zahlen von den Personen, die vor dem Renteneintritt stehen, die Gruppe der Babyboomer, und demgegenüber die Zahl der Schulabgänger, zeige die natürliche Ursache des Fachkräftemangels auf. Dabei gebe es noch Ereignisse wie den bevorstehenden doppelten Abiturjahrgang, die dieses Problem noch weiter anheizten. Sehr viele Betriebe hätten einen Mangel an Fachkräften und könnten offene Stellen nicht besetzen. Besonders gefragt seien Fachwirte, Meister und Schulabgänger „BETRIEBE MÜSSEN WIEDER MEHR AUSBILDEN“ Um gegenzusteuern forderte die Referentin, wieder mehr auszubilden und bei Betrieben, die auf Ausbildung ganz verzichtet haben, eben wieder auszubilden. „Bei der Linderung des Fachkräftemangels hilft die Weiterbildung der Mitarbeiter, die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und die Wertschätzung der älteren Mitarbeiter wieder entdecken sowie eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.“ Großen Einfluss hätten auch die veränderten Lebensumstände seit Kriegsende, als meistens der Mann Alleinverdiener war. Demgegenüber stehe die heutigen Jugend, die eigentlich nie einen Mangel erfahren habe. Die nachkommenden Fachkräfte legten Wert auf die Sinnhaftigkeit der Arbeit mit leistungsgerechter Bezahlung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Alexandra Kohlhäufl präsentierte den Anwesenden auch sehr konkrete Vorschläge zur Fachkräfteanwerbung über regionales Sponsoring und einer Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. Mit ihrem Hinweis, dass der Fachkräftemangel die Betriebe noch länger fordern werde, endeten ihre Ausführungen. Bild und Text: Johann Groß, Bogener Zeitung Blick auf einen Teil der Teilnehmer beimWirtschaftsforum

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