Perspektiven - Schule Job Karriere

www.lwb-steinl.com Ausbildungsbeginn: 1. September Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre, 3 Jahre Bewerbungszeitraum: ganzjährig Bewerbung per Post oder E-Mail an: personal@lwb-steinl.com Spritzgießmaschinen für Gummi und Kunststoff Seit 60 Jahren ist LWB Steinl bedeutender Hersteller von Maschinen für die Zulieferer der Automobilindustrie weltweit. In mehreren Phasen der Expansion entstand der hochmoderne, familiengeführte Betrieb in Altdorf. Über 200 Mitarbeiter, von denen ein Großteil bereits in dem Betrieb ausgebildet wurde, sorgen mit fachlicher Kompetenz für die Einhaltung der hohen Qualitätsansprüche. Wir legen größten Wert auf die Ausbildung junger Menschen und investieren daher konsequent in die Zukunft. Jährlich bieten wir Ausbildungsstellen an für: Feinwerkmechaniker (m/w/d) Mechatroniker (m/w/d) LWB Steinl GmbH & Co. KGI Sonnenring 35 I 84032 Altdorf I Germany STARTE MIT EINER SCHRAUB AN DEINER ZUKUNFT AUSBILDUNG BEI LWB STEINL Weitere Infos: Nichts ist selbstverständlich Warum Hauswirtschaft extra lernen? Weil es Sinn macht! Haushalts- und Finanzmanagement, Projektmanagement und Kommunikation, Berufs- und Arbeitspädagogik – klingt so gar nicht nach Hauswirtschaft. Hat aber sehr viel damit zu tun, haben wir an der Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, erfahren. Diese Fächer werden hier nämlich genauso unterrichtet wie Küchenpraxis, Haus- und Textilpraxis sowie Garten und Natur. Und noch einiges mehr. Sie sind heute ganz schön ins Schwitzen geraten, an diesem Freitag im Juli. Nicht nur, weil es draußen über 30 Grad hat. Sondern weil sie eineinhalb Jahre darauf hingearbeitet haben: auf den Tag der Abschlussprüfung in der Hauswirtschaftsschule. Bereits um halb sieben trafen die Frauen ein, um alles vorzubereiten. Dann ging es los, die eine Gruppe kochte, die andere band Blumen und musste Schuhe fachgerecht reinigen. Danach wurde gewechselt. Erst am Ende, kurz vor eins, konnten alle durchatmen. Dann saßen alle zusammen, elf Prüflinge und der Prüfungsausschuss und probierten alles, was zubereitet worden war. Diesen Abschluss kann man durchaus als fulminant bezeichnen: Am Buffet reihen sich die Schüsseln mit verschiedensten Salaten, Schnitzel, Veggie-Taler, Pizzaküchelchen, Ofenkartoffeln und mehrere verschiedene Desserts. Dazu kühle Getränke, Beeren-Minze-Wasser, ErdbeerSmoothie. Und natürlich ein Glas Sekt, denn das muss gefeiert werden! 22 Teilnehmerinnen verzeichnete der Studiengang Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule Landshut diesmal. Ein buntes Grüppchen: Manche haben schon hauswirtschaftliche Erfahrung, andere arbeiten im Finanzamt oder haben studiert, ein Teil kommt aus der Landwirtschaft. Auch vom Alter her unterscheiden sie sich: die Jüngste ist 22 Jahre alt, die älteste 61. Die Teilnehmer haben bereits einen Beruf Eines aber haben sie alle gemeinsam: „Wir bilden Frauen aus, die für sich selber sorgen können“, erklärt Heidi Gegenfurtner, stellvertretende Schul- und Seminarleiterin. Eine Voraussetzung für die Aufnahme in den Studiengang ist nämlich, dass man bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, ob in der Landwirtschaft oder ganz wo anders. Anders als bei der grundständigen Ausbildung, die man an der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung in Schönbrunn in zwei oder auch in drei Jahren absolvieren kann. Im Gegensatz dazu ist dieser Studiengang auch organisatorisch auf Teilnehmerinnen ausgerichtet, die voll im Leaus der Landwirtschaft. Natürlich ist eine fachgerechte Ausbildung hier besonders relevant. „In der Landwirtschaft sind die Haushalte viel größer, alles macht viel mehr Arbeit“, sagt Heidi Gegenfurtner. Sie weiß aus Erfahrung: „Ein Hof mit einer gut ausgebildeten Frau läuft einfach besser“. Und warum kann man sich Hauswirtschaft nicht einfach nach dem Prinzip „Learning by doing“ aneignen? „Wir stellen die Bandbreite an Methoden vor“, erklärt die Seminarleiterin. „Man lernt planvolles Arbeiten, wird an verschiedenen Geräten geschult und bekommt dabei auch einen kritischen Blick: Brauch ich dieses teure Gerät überhaupt?“ Alles zusammen erreiche man über diese Ausbildung einfach ein „höheres Niveau“. Und warum nennt man hier die Teilnehmer „Studierende“ und nicht einfach nur „Schüler“? „Weil sie sehr eigenständig lernen können“, sagt Gegenfurtner. Man mache sehr viel Projektarbeit, wobei sich alle frei entscheiden können, was sie umsetzen wollen. Mit dem Konzept geht aber auch viel Eigenverantwortung einher: So müssen sich die Studierenden selbst auf die Prüfung vorbereiten. Neben einem theoretischen besteht sie aus zwei praktischen Teilen: Zum einen ist da der „Betriebliche Auftrag“, bei dem in Eigenregie ein Projekt wie zum Beispiel der Auftrag für ein Catering geplant, organisiert, durchgeführt und anschließend dokumentiert werden muss, und das alles innerhalb von 24 Stunden. Zum Schluss wird das Ergebnis den Prüfern präsentiert, und daran schließt sich noch eine mündliche Befragung zu den unternehmerischen Aspekten an. Die Chancen am Arbeitsmarkt sind sehr gut Der zweite Teil der praktischen Prüfung ist dann die Arbeitsaufgabe, bei der 90 Minuten gekocht werden muss und 90 Minuten anderweitige Tätigkeiten aus dem hauswirtschaftlichen Bereich geleistet werden. Hat man die Prüfung geschafft, stehen die Chancen jedenfalls gut, dass man in diesem Bereich einen Job findet, meint Heidi Gegenfurtner: „Die werden direkt engagiert“. Auch wenn man in seinem alten Beruf bleibt – von der vielseitigen Ausbildung profitiert jeder. Petra Scheiblich i Der Studiengang beginnt jeweils im September. Die Schule ist kostenlos, allerdings muss man mit circa 700 Euro für spezielle Kleidung und Unterrichtsmaterial rechnen. Weitere Informationen gibt es auf www.aelfal.bayern.de. man damit innerhalb des Tarifrechts bezahlt wird. Außerdem kann mit der Prüfung auch der Ausbilderschein erworben werden, mit dem man dann Azubis ausbilden kann. Auch wenn sie einen anderen Beruf ausüben, kommen im Schnitt 60 Prozent torisch. Entscheidet man sich dagegen, verlässt man die Schule als „Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung“. Mit der Abschlussprüfung ist man eine staatlich geprüfte Hauswirtschafterin, was in etwa einem Gesellenstatus gleichkommt. Das hat den Vorteil, dass ben stehen: Sie findet in Teilzeit statt, nur an einem Tag in der Woche, eineinhalb Jahre lang. Insgesamt verbringen die Studierenden hier 640 bis 670 Unterrichtsstunden. Das entspricht einem Semester. Am Ende kann man eine Prüfung machen, sie ist aber nicht obligaHübsche Sträuße, schmutzige Schuhe: Auch das ist Prüfungsstoff an der Hauswirtschaftsschule. Und natürlich wird gekocht. Aber auch Theorie wurde gebüffelt. Fotos: Petra Scheiblich „MAN LERNT FÜRS LEBEN“ Karin Gürtner (41) hat an dem Studiengang aus rein persönlichem Interesse teilgenommen. Die studierte Betriebswirtin empfand die Zeit in der Schule „als sehr sinnvoll“: „Ich habe hier etwas für mich gemacht“. Dafür ist sie extra aus dem Landkreis Pfaffenhofen gekommen, 180 Kilometer weit fährt sie jedes Mal hin und zurück. Aus ihrer Sicht hat es sich voll gelohnt. Sie empfand auch den Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen als bereichernd: „Jeder hat einen anderen Background.“ Die Lehrkräfte seien allesamt sehr engagiert gewesen, „jeder war mit Herzblut dabei“. Sie findet es schade, dass viele bei Hauswirtschaft nur an die Putz- und Reinigungskraft denken. „Das ist so viel mehr, Projektmanagement, Organisation, gesunde Ernährung.“ Und all das sei auch wichtig „fürs Leben“ – ob in der Hauswirtschaft oder auch sonst. „ANDERE DIMENSIONEN“ Sabrina Zettl (28) lernte hier bereits ihren dritten Beruf: Zunächst machte sie eine Ausbildung als Bankkauffrau, ging dann aber zum Finanzamt, wo sie den Finanzwirt machte. Ursprünglich kommt sie aber aus der Landwirtschaft: Ihre Familie hat einen Hof für Saatgutvermehrung und Hopfenbau. Seit sie klein ist, hilft sie hier mit, und auch heute noch, vor allem, wenn die Saisonarbeitskräfte zum Hopfenpflücken kommen, denn in der Erntezeit wächst auch die hauswirtschaftliche Arbeit: „Das sind dann andere Dimensionen“. Doch gerade daran hängt sie mit dem Herzen, „immer in der freien Natur zu sein und, das Leben am Hof, da helfen alle zusammen“. Auch wenn sie ihren sicheren Job im Finanzamt nicht aufgeben wird, hat ihr der Studiengang viel gebracht. „Ich kann jetzt rationeller und effektiver arbeiten“. „MAN WIRD GESCHÄTZT“ Nicole Meyer (40) hat schon mit 15 die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung in Schönbrunn besucht, ist dann aber in den Verkaufsbereich gegangen. 14 Jahre später wechselte sie wieder zur Hauswirtschaft und arbeitete in der Großküche der Lebenshilfe. Jetzt ist sie für einen Pflegedienst tätig und hilft auch selbstständig Menschen, die im Haushalt Unterstützung brauchen. Mit dem staatlichen Abschluss kann sie das dann auch über die Kasse abrechnen. Wie groß der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist, hat sie selbst erfahren, als sie an der Bandscheibe operiert wurde: Sie hätte für sechs Wochen eine Hauswirtschafterin gebraucht, fand aber keine, die Zeit hatte. Ihre Arbeit in der Hauswirtschaft empfindet sie als sehr sinnstiftend: „Die Leute freuen sich, wenn ich komme. Man wird wertgeschätzt“. 51 PERSPEKTIVEN

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