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Lernt man die beiden kennen, versteht man den Satz: „Kennst du einen Asperger, kennst du einen Asperger.“ Barak und Olivia haben wie alle Menschen ihre Stärken und Schwächen. Beide haben längst gelernt, mit ihren Schwächen umzugehen. Nun aber sind sie auf einem guten Weg, ihre Stärken zu entdecken. Die Kindheit der heute 21-Jährigen und des 22-Jährigen verlief unspektakulär und doch sehr verschieden. Während sich Barak in der Schule schwer tat und in Ingolstadt eine Förderschule besuchte, entpuppte sich Olivia als aufgeweckte Durchschnittsschülerin, die aufs Gymnasium ging und das Abitur schaffte. Typisch Asperger: Die Intelligenz spielt eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Die Betroffenen leiden vielmehr unter einer verminderten Fähigkeit auf dem Gebiet der sozialen Kommunikation. Erstaunliche Spitzenleistungen auf dem einen oder anderen Spezialgebiet sind nicht ausgeschlossen. Das beste Beispiel dafür ist Barak Ergün. An der Regens-Wagner-Schule in Schrobenhausen fand er Geschmack am Beruf des Malers und Lackierers. „Ich hab immer schon gerne mit Farben gemalt, bereits im Kindergarten hab ich viel gezeichnet. Und irgendwie hab ich gedacht, dieses Hobby wäre doch ein perfekter Beruf.“ Dem sollte erst einmal im Rahmen des Berufsvorbereitungsjahrs am Berufsbildungswerk St. Franziskus scheidung über ihren weiteren beruflichen Werdegang getroffen. „Ich studiere jetzt in Regensburg Lehramt Englisch und Geschichte für Realschule“, sagt die 21-Jährige selbstbewusst. Warum ausgerechnet diese Kombination? „Geschichte war schon in der Oberstufe am Gymnasium eines meiner Lieblingsfächer, Englisch schreibe ich viel auf Sozialen Medien.“ Und keine Angst vor dem Umgang mit 20 oder mehr Schülern in einer Klasse? „Nein, nein“, sagt sie, „früher ist es mir schon schwergefallen, Menschen direkt ins Gesicht zu sehen. Hier am BBW habe ich gelernt, mit Menschen umzugehen, dann sollte es auch mit den Jugendlichen klappen.“ In ihrer früheren Tätigkeit habe sie unter anderem an der Rezeption im Hotel gearbeitet und keine Probleme im Austausch mit den Gästen gehabt. Meisterwerk mit Picasso-Touch Barak Ergün hat sich für den Fototermin sein Meisterwerk als Hintergrund ausgesucht. Das großformatige Bild hängt im Eingangsbereich zur Ausbildungswerkstatt am BBW. Es zeigt ein Frauengesicht mit einem unverkennbaren Picasso-Touch und lässt erkennen, wie der junge Künstler mit den Farben zu spielen versteht. Später, als er sich schon zum Mittagessen verabschiedet hat, entrollen seine Ausbilder noch ein Werk aus dem vielseitigen Œuvre von Barak Ergün. Wieder ein Frauengesicht im großen Format, vielleicht zwei auf drei Meter – diesmal allerdings schwarz-weiß und lebensecht. Mit einem Wort: beeindruckend. Harry Bruckmeier in ihrem Alltag. „Ich brauche eine klare Struktur in meinem Leben“, sagt sie. Als Barak Ergün seine Lehre begann, entdeckten die Ausbilder am BBW sehr bald die enorme künstlerische Begabung ihres Schützlings. Im Fernsehen verschlang er die Serie mit dem US-amerikanischen Maler Bob Ross. So holte sich der Autodidakt die notwendigen Tipps in Sachen Technik, Perspektive und Farbenauswahl. Barak schuf erste Graffiti und Pop Art-Werke, die irgendwie an Andy Warhol erinnern. Stillleben sind nicht seine Sache. Barak Ergün denkt in großen Maßstäben. Für ein Theaterstück entwarf er die Bühnendekoration. „Ich dachte, ich probier das einfach mal“, sagt er im Rückblick. Olivia hat vor einigen Monaten die Enttelfach in der Gastronomie und liebäugelte damit, in diesem Bereich weiterzumachen. Dann kam Corona und die junge Frau ins Grübeln. „Die Gastronomie mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und dem Druck, auch einmal kurzfristig einspringen zu müssen, lag mir einfach nicht“, erzählt die 21-Jährige. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Vom Asperger Syndrom betroffene Menschen haben eine starke Aversion gegenüber Veränderungen in ihrer nächsten Umgebung und suchen nach Regelmäßigkeit (BBW) in Abensberg auf den Grund gegangen werden. Volltreffer: Barak Ergün begann eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Über das Hotelfach zurück ins Klassenzimmer Olivia wusste derweil mit ihrer Hochschulreife noch nicht so richtig etwas anzufangen. Um nebenbei ein wenig Geld zu verdienen, arbeitete sie nach einer entsprechenden Ausbildung im HoBarak Ergün vor einem seiner großformatigen Kunstwerke – ein Frauengesicht mit einem unverkennbaren Picasso-Touch, der das sichere Farbenspiel des begabten jungen Malers erkennen lässt. Fotos: Harry Bruckmeier Vom Hotelfach ins Klassenzimmer wechselt Olivia, die nun Lehramt Geschichte und Englisch für Realschule studiert. 49 PERSPEKTIVEN

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