Bogener Rautenmagazin

9 JULI BIS SEPTEMBER 2023 BOGENER RAUTENMAGAZIN „Bogen will noch fahrradfreundlicher werden“ Startschuss für Vergabeverfahren – Gespräch mit Andrea Probst zur Umsetzung Geschäftsleitender Beamter Christoph Paukner, Klaus Helgert (ADFC), Martin Singer (Bauministerium), Sahra Guttenberger (Geschäftsführerin AGFK Bayern), Erste Bürgermeisterin Andrea Probst, Roland Kappelmann (Polizei Bogen) Bild: Stadt Bogen Die Rautenstadt Bogen zu einer „fahrradfreundlichen Kommune“ zu machen, ist eine Herzensangelegenheit von Bürgermeisterin Andrea Probst. Vor Kurzem war der Startschuss für das Vergabeverfahren bei einem Ortstermin zusammen mit Vertretern der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern), dem bayerischen Bauministerium, Polizei und Rathaus. Wir haben mit Bürgermeisterin Andrea Probst über die Initiative gesprochen und was sich in Bogen positiv für Radler verändern wird. Warum und wie sind Sie auf die Idee für dieses Projekt gekommen? Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und der komfortablen Fortbewegungsmöglichkeit mit Elektrofahrräder verstärkt sich der Radverkehr in der Region, sowohl der alltägliche als auch der freizeitorientierte. Letzterer ist durch Corona meines Erachtens noch einmal gestiegen. Durch unsere Innenstadt verläuft auch ein stark frequentierter Fernradweg: der Donauradweg. Wir wollen Bürgerinnen und Bürger motivieren, für kurze Wege zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen oder in der Freizeit, das Fahrrad zu nutzen. Diese Aspekte und ein positiver Stadtratsbeschluss waren für mich ausschlaggebend, dass wir uns mehr für den Radverkehr engagieren. Die Idee, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune in Bayern e.V. (AGFK) beizutreten, kam über unser kommunales Klimaschutzkonzept. Welche Förderungen sind bei diesem Projekt mit im Spiel? Das Projekt ist nicht direkt mit einer Förderung verknüpft. Als Mitglied der Arbeitsgruppe haben wir die Möglichkeit, auf Fachinformationen, Beratung, Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit und sonstige Hilfestellungen zurückzugreifen. Für die Umsetzung konkreter Maßnahmen stehen die allgemeinen Fördertöpfe von Bund und Land für Radwege zur Verfügung. Es gibt in der Arbeitsgruppe Ansprechpartner, die dann bezüglich einer passenden Förderung Auskunft geben können. Wie viel muss die Stadt investieren, bzgl. welche Maßnahmen muss die Stadt vorweisen können, um den Titel „fahrradfreundliche Kommune“ zu erhalten? Im Rahmen der eintägigen Vorbereitung der AGFK in Bogen wurde zum einen die „Fahrradfreundlichkeit“ unserer Stadt anhand eines Kriterienkatalogs bewertet und Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Als Arbeitsgrundlage ist zunächst ein Radverkehrskonzept mit Haupt- und Nebenrouten zu erstellen, das zum Beispiel neben einem Netzplan auch Beschilderungshinweise enthält. Die Netzplanung soll unter anderem mit den vorhandenen, beziehungsweise geplanten, Radverkehrsnetzen der angrenzenden Gebietskörperschaften verknüpft werden. Mittels Befragung sollte auch der aktuelle Radverkehrsanteil erhoben werden, um sich dann in der Zukunft ein konkretes Ziel zur Erhöhung des Radverkehrs setzen zu können. Zur Bereitstellung finanzieller Mittel gibt es keine konkreten Vorgaben. Dies bestimmt letztendlich der Stadtrat. Was konkret verbessert sich für Fahrradfahrer dann in der Stadt Bogen? Verbessert werden sollen die radverkehrsfreundliche Mobilitätskultur, der Ausbau der Radinfrastruktur und die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer. Erste Maßnahmen sind Fahrradabstellboxen am Bahnhof und Fahrradbügel, die wir im Innenstadtbereich aufstellen. Im Rahmen der Verkehrsschauen möchten wir zusammen mit der Polizei die Beschilderung verbessern. Es werden Überlegungen angestellt, wo Radwege im gesamten Stadtgebiet sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Darüber hinaus werden die Informationen zum Radverkehr über unsere kommunale Homepage oder über unser Rautenmagazin anbieten. Wie lange dauert die Umsetzung der Maßnahmen? Innerhalb von vier Jahren nach der Vorbereisung wird die sogenannte Hauptbereisung durchgeführt. Dann wird durch eine Bewertungskommission abschließend festgestellt, ob wir als fahrradfreundliche Kommune zertifiziert werden können. Und was macht für Sie Bogen jetzt schon attraktiv für Radfahrer? In der Vorbereisung erwähnten dieVertreter der AGFK lobend, dass bereits eine gute Infrastruktur für Radfahrer in Bogen bestehe und schon vieles gemacht wurde. Nun gilt es, darauf aufzubauen und zukunftsorientierten Erfordernissen gerecht zu werden. Text: Sonja Hauenstein, Bogener Zeitung

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