Bogener Rautenmagazin

22 BOGENER RAUTENMAGAZIN JANUAR BIS MÄRZ 2023 1960 wird ein zweigeschossiger Betten- und Funktionsbau neu in Betrieb genommen. Damit vollzieht sich dieWandlung von einem Belegkrankenhaus in ein Anstaltskrankenhaus mit fest angestellten Ärzten. In den 1970er Jahren folgt ein Erweiterungsbau. Bereits damals wird auf dem neuesten Stand der damaligenTechnik operiert. Infolge des medizinischen Fortschritts und der zunehmenden Spezialisierung bilden sich für die Grund- und Regelversorgung Fachabteilungen heraus, die das Klinikprofil bis heute ausmachen: die Allgemein-, Viszeral- und minimal invasive Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Innere Medizin mit Kardiologie und Gastroenterologie, Anästhesie und Intensivmedizin. Am 1.1.2008 wird das Kreiskrankenhaus in Klinik Bogen umbenannt und kooperiert mit der Klinik Mallersdorf im Kommunalunternehmen Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf. Für insgesamt 23 Mio. Euro wird die Klinik Bogen von 2002 bis 2009 generalsaniert. Eine Lehrkooperation verschafft der Klinik 2011 den Titel „Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg“. Seither können Medizinstudierende einen Teil ihres Praktischen Jahres an der Klinik Bogen. 2012 nimmt die Klinik Bogen ein innovatives Herzkatheterlabor in Betrieb. Aus Eigenmitteln in Höhe von 3,1 Millionen Euro errichtet die Klinik 2013 einen weiteren Anbau mit Hightech-Operationstrakt und acht zusätzlichen Komfort-Patientenzimmern. Synergieeffekte gewinnt die Klinik Bogen aus ihrer Mitgliedschaft im bayernweiten Verbund Klinik-Kompetenz-Bayern, in den sie 2015 aufgenommen wird. Im selben Jahr eröffnet direkt gegenüber der Klinik das FachArztZentrum Bogen. Hier stehen für eine Gesundheitsversorgung der kurzen Wege und „aus einem Guss“ auch Ärzte der Haupt- und Belegabteilungen der Klinik für Sprechstunden zur Verfügung. 2018 wird die Praxis MINAVIS für Sprechstunden im Bereich Viszeralchirurgie und Proktologie gegründet und später in ein klinikeigenes MVZ umgewandelt. Ende März 2020 übernimmt die Klinik bei Ausbruch der Coronapandemie für zwei Monate als Covid-Spezialklinik die Versorgung von Patienten mit Covid-Verdacht oder bestätigter Infektion. Dank des engagierten Personals und der Bündelung von Ressourcen kann in enger Abstimmung mit den umliegenden Kliniken die Notfallversorgung in der Region sichergestellt und eine Triagesituation verhindert werden. Mit Rückkehr zum Normalbetrieb setzt sich die Weiterentwicklung des Hauses fort. Bereits im Oktober 2020 startet eine Kooperation mit dem Klinikum St. Elisabeth Straubing, das eine Station für Akutgeriatrie, inzwischen Hauptabteilung für Geriatrie, an der Klinik Bogen betreibt. 2021 richtet die Klinik Bogen einen neuen Röntgenraum ein und erhält 2022 ein sieben Tonnen schweres neues MRT-Gerät. Da ohne qualifiziertes Personal auch die modernste Ausstattung nicht einsatzfähig wäre, sich engagiert die Klinik Bogen intensiv für die Gewinnung von Nachwuchsfachkräften. So konnten zum Schuljahresbeginn 2022 alle angebotenen Ausbildungsplätze für die Berufe Pflegefachmann/Pflegefachfrau sowie Pflegefachhelfer/Pflegefachhelferin besetzt werden. Text und Bilder: Klinik Bogen Es gibt zu wenig Notärzte Dr. Albert Solleder, MdL Josef Zellmeier, Minister Joachim Herrmann, Markus Achatz, Landrat Josef Laumer und MdL Hans Ritt bei der Übergabe des Positionspapieres. Die Notarztversorgung funktioniere bayernweit nach wie vor zuverlässig, betonte Innenminister Joachim Herrmann, der zu Besuch in Bogen war. Dennoch wird derzeit in ganz Bayern diskutiert – etwa über zeitweise unbesetzte Notarztstandorte, dringend nötigen Nachwuchs und neue Lösungen, um im Notfall so schnell wie möglich helfen zu können. Vor allem ländliche Regionen stehen im Fokus. MdL Josef Zellmeier hatte das Gespräch mit den Innenminister im Speisesaal der Kreisklinik initiiert. Dabei tauschten sich Verantwortliche der Notfallmedizin und örtliche Mandatsträger zunächst intern aus. In der anschließenden Pressekonferenz wurden die Inhalte des Gesprächs und Lösungsansätze vorgestellt. NOTARZTABDECKUNG NUR BEI 70 BIS 75 PROZENT: Das hat es Herrmann zufolge während der Pandemie in „einigen Bereichen gegeben. Vor der Pandemie betrug dieser Wert bayernweit weit über 90 Prozent, sagte der Innenminister. Als Gründe nannte er einerseits Covid-Infektionen bei den Ärzten, andererseits aber die Arbeit in den Impfzentren zu finanziell weitaus lukrativeren Bedingungen. Unbestätigten – aber bei der Pressekonferenz auch unwidersprochenen – Angaben zufolge erhalten Notärzte bei Einsätzen einen Stundenlohn von rund 25 Euro, im Impfzentrum dagegen 130 Euro.

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