Sonderbeilage BB Blaues Land

Bayerns Bestes Spezial 23 Staffelsee Die Mahd wird getrocknet und als Einstreu in den Ställen verwendet. Die „Strahdrischen“ – Streuhaufen aus der Mahd, die um eine Stange herum aufgehäuft wurde – findet man auch auf den Bildern von Gabriele Münter, die sich von der Stimmung im Moor inspirieren ließ. Vom Haus der berühmten Expressionistin aus kann man über eine alte Eichen-Allee auch direkt hinuntergehen zum Ramsach-Kircherl, das von den Einheimischen liebevoll „Ähndl“ genannt wird. Von hier aus folgt man zuerst der Ramsach, dem längsten Bach im Murnauer Moos, und schließlich der Alten Lindach, über die eine Brücke führt: Dieser Bach, der einst durch das Moor mäanderte, wurde später zur Entwässerung begradigt und hat im Verlauf des Weges Sand, Kies und Lehm aufgeschüttet. Dann stößt man auf den Bohlenweg, ein Höhepunkt der Wanderung: Der schmale Holzsteg führt durch das Hochmoor „Langer Filz“. Bis in die 1980er Jahre wurde hier Torf abgebaut und das Moor durch Gräben entwässert. 1980 wurden 2 355 Hektar des Murnauer Mooses als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Später wurden Gräben geschlossen, wodurch das Moor wieder vernässte. Heute besitzt es mit 18 Metern die größten Moortiefen in Bayern. Baumförmige Bergkiefern prägen das Hochmoor – andere Gehölze haben es auf dem feuchten Untergrund schwer. Auch der winzige Sonnentau ist hier zu finden. Mehr über den Artenreichtum erfährt man auf Informationstafeln entlang des Weges. Inmitten der stillen, sumpfigen Landschaft meint man, in einer früheren Zeit gelandet zu sein. Unterwegs kommt man an einem Unterstand vorbei, wo Wanderer in einem Buch kreativ ihre Eindrücke hinterlassen haben. Der letzte Abschnitt der Wanderung führt über den Murnauer Ortsteil Westried zu einem Höhenrücken, von dem aus man den Ausblick über die Weite des Murnauer Mooses mit dem Alpenkamm genießt. Von hier aus geht es zurück zum Ramsach-Kircherl. Grafenaschau Hechendorf Westried Murnau am Staffelsee Moos-Rundweg ca. 12 Kilometer Führungen und eine naturkundliche Wanderkarte gibt es bei der Tourist Information in Murnau (www.tourismus.murnau. de). Auf der Karte finden sich auch Möglichkeiten zur Erweiterung des Rundwegs oder Abkürzungen. Zu beachten: Die Wege dürfen nicht verlassen werden. T I PPS Fotos: Franziska Meinhardt

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