Landshuter Stadtmagazin - September 2022

Etwas gegen den Wegwerfwahn tun, das war die Idee bei der Gründung des Repair-Cafés vor gut acht Jahren. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. „Wir wollen, dass die Leute weniger wegwerfen und auch lernen, Sachen selbst zu reparieren“, sagt Dominik Leneis, Gründungsmitglied und zweiter Vorsitzender des Vereins, den hier im Café alle nur „Niki“ nennen. Es gibt natürlich Sachen, die nicht mehr repariert werden können und „die man dann auch besten Gewissens wegwerfen kann“, sagt Leneis. Doch zu vorschnell sollte man nicht aufgeben. „Oft ist gar nicht so viel kaputt: nur ein Kabel oder ein Schalter.“ Eines ist ihm aber sehr wichtig: dass man das kaputte Teil zusammen mit demjenigen repariert, der es gebracht hat. „Denn wir sind kein Reparaturdienstleister“, betont der zweite Vorsitzende. Man wolle Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. „Das kaputte Teil einfach nur bei einem unserer derzeit 15 Reparateuren abgeben und in einer Stunde wieder abholen, das geht nicht.“ Doch bei älteren Menschen ist man da nicht so streng, war meine Beobachtung. Schluss mit dem Wegwerfwahn! von Christoph Reich 36 | Service / Verbrauchertipps Fotos: © Christoph Reich Wer kennt das nicht? Der Fön, das Radio oder die Kaffeemaschine ist plötzlich kaputt und die Garantie bereits abgelaufen. Gebe ich das Teil zum Reparieren, frage ich mich unweigerlich, ob sich das überhaupt noch lohnt. Oft wird einem ja gesagt, dass eine Reparatur einen teurer zu stehen kommt als der Kauf eines neuen Geräts. Deshalb landen viele kaputte Elektrogeräte auch einfach in der Tonne. Doch es gibt eine bessere Lösung, die vermutlich nicht allen bekannt ist: das Repair-Café. In vielen Städten gibt es so eine Einrichtung - auch in Landshut. In der Alten Kaserne kann man jeden ersten Sonntag im Monat kaputte Gegenstände, die man vorbeibringt, gemeinsam mit professioneller Unterstützung wieder fit machen. Und das beste: es ist kostenlos. Man kann aber auch etwas spenden, wenn man möchte. Wir haben die Tüftler an einem Sonntagnachmittag besucht und ihnen bei der Arbeit über die Schulter geschaut.

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