Perspektiven

6 PERSPEKTIVEN Energieberater mit Kehrgerät und Zylinder Schornsteinfeger erledigen mehr als das Reinigen der Feuerstätten und Messen der Werte – sie sind Experten in puncto Energieeffizienz Zylinder, ein schwarzer Kehranzug mit goldenen Knöpfen – die über Jahr- hunderte etablierte Berufskleidung gehört für den Straubinger Kaminkeh- rermeister Holger Frischhut heute noch dazu. Den Kaminbesen für Schornsteinfeger mit der schwarzen Kugel, die einer Kanonenkugel ähnelt, hat sicher vor Jahrhunderten nicht großartig anders ausgesehen. Den- noch sagt Frischhut: „Die Zeiten als man stur mit dem Besen den Kamin gereinigt hat, sind lange vorbei.“ Das bemerkt man beim Werkzeug, mit dem Schornsteinfeger die Abgase messen. Das Gerät erinnert an ein Smartphone, an das eine Messpistole angestöpselt ist. Neben den Reini- gungs- und Messarbeiten beraten Schornsteinfeger viel. Das Reinigen und Überprüfen von Öfen, Kaminen und Heizkesseln sind Maßnah- men zum Brandschutz und gleichzeitig die originärste Aufgabe von Schorn- steinfegern. Sie arbeiten zudem unter dem Sicherheitsaspekt. „Die Gefahr ei- ner Vergiftung durch Kohlenmonoxid ist nach wie vor ein großes Problem“, sagt Frischhut. Deswegen führen Schorn- steinfeger regelmäßige CO-Messungen durch. „Gerade in ländlichen Kehrbezir- ken besteht die Arbeit zu einem großen Teil aus Kehren und Messen.“ Ein bevoll- mächtigter Bezirkskaminkehrermeister wie Holger Frischhut führt zudem die hoheitlichen Aufgaben aus, wie etwa die Feuerstättenschau. Zwei Mal in sieben Jahren prüft er sämtliche Feuerstätten, Verbindungsstücke und Schornsteine in einem Gebäude auf Betriebs- und Brand- sicherheit. In der Stadt werde Einbau und Wartung von Rauchmeldern immer häufiger. Ne- ben Feuerstätten rücken bei der Arbeit zusehends Lüftungsanlagen in den Fo- kus, die in modernen Gebäuden weit verbreitet sind. „Die Lüftung ist der Ka- min der Zukunft“, sagt Schornsteinfe- germeister Frischhut. Beraten wird wichtiger Einen immer größeren Anteil nehmen Beratungsaufgaben ein. Viele Schorn- steinfeger bilden sich zum Energiebera- ter weiter. „Wir sehen uns als Partner der Haus- und Wohnungsbesitzer. Stel- len wir Mängel fest, möchten wir ihnen Lösungen aufzeigen.“ Die Energiewende und die damit verbundenen gestiegenen umweltschutztechnischen Anforderun- gen fördern die gestiegene Nachfrage nach Beratungstätigkeiten. Schornsteinfeger bewerten die Energie- effizienz der Brandstätten etwa durch Brennwertchecks. Bereits vor dem Haus- bau geben sie Bauherren Ratschläge zum Energie sparen. Schornsteinfeger haben zudem die staatlichen Förderun- gen im Blick. Sie sind befähigt, Energie- ausweise auszustellen, die Haus- oder Lernfeldern an: Umwelttechnik und Energieberatung, Wärmeanlagentech- nik, Gebäudetechnik und Anlagentech- nik. In Rimbach findet für die Auszubil- denden die überbetriebliche Ausbildung statt. In 80 Praxis- und 80 Theoriestun- den bekomme man vermittelt, was Be- rufsschule und Betrieb nicht leisten können. Frischhut nennt hier etwa Be- rechnungen zur Energieeffizienz oder das Mauern eines Kamins. Nach der Aus- bildung sieht es der Tarifvertrag vor, dass Beschäftigte und Selbstständige des Schornsteinfegerhandwerks sich jährlich fünf Tage fortbilden. Schwindelfrei und fit Neben guten mathematischen Kenntnis- sen sind für Frischhut ein gutes Physik- und Chemie-Grundverständnis wichtig, damit man die Abläufe in Feuerstätten versteht. Von Vorteil ist es, wenn man gerne auf Menschen zugeht und mit ih- nen spricht, doch da wachsen viele hi- nein, wie Frischhut versichert. Holger Frischhuts Kehrbezirk umfasst knapp 2000 Gebäude – unter anderem ist er auf den steilen Dächern in der Straubinger Innenstadt unterwegs. Schwindelfrei zu sein gehört für Schorn- steinfeger dazu, ebenso wie eine gute Grundkondition, die das Treppensteigen erfordert. Helfen durch Wissen Frischhut ist glücklich in seinem Beruf, auch wenn er zunächst nicht die gleiche berufliche Laufbahn wie sein Vater ein- schlagen wollte. „Der Beruf passt zu mir. Ich bin jeden Tag mit Menschen in Kon- takt. Es macht Freude, dass man durch sein Wissen den Kunden helfen kann.“ Einen weiteren Reiz sieht er darin, dass er in seinem Arbeitsalltag viele Anknüp- fungspunkte zu anderen Berufsgruppen hat, etwa zu Maurern, Architekten oder Heizungsbauern. Nur positiv bewertet er die Ausbildung der jungen Kollegen: „Die Bandbreite an Wissen und Technik, die die Auszubildenden vermittelt be- kommen ist sensationell.“ Mit 640 Euro geht es los Im ersten Lehrjahr verdienen Auszubil- dende monatlich 640 Euro. Der Ver- dienst steigert sich im zweiten Lehrjahr auf 710 Euro bis es im abschließenden Ausbildungsjahr 810 Euro (jeweils brut- to) beträgt. Das Einstiegsgehalt für Schornsteinfeger beläuft sich auf etwa 2900 Euro brutto. Nach der Lehrzeit bil- den sich viele gleich zum Meister weiter. Dadurch ist man berechtigt, sich selbst- ständig zu machen und einen Bezirk zu übernehmen. Freie Bezirke werden von der Regierung von Niederbayern ausge- schrieben, interessierte Meister müssen sich darauf bewerben. Chris Sternitzke zeit, unter bestimmten Voraussetzungen kann man auf zweieinhalb Jahre verkür- zen. Es werde aber diskutiert, die Aus- bildungszeit auf dreieinhalb Jahre zu verlängern. Die Berufsschule für die Auszubildenden ist in München, der Un- terricht erfolgt blockweise. Die Schüler eignen sich Wissen in verschiedenen geknüpft, größtenteils seien es aber Re- alschüler, die einsteigen. Die Besonder- heit vor Beginn: Interessenten machen einen Einstellungstest. Abgefragt wird Mathematik – die Grundrechenarten, ohne einen Taschenrechner zu benutzen –, Deutsch und Allgemeinwissen, sagt Frischhut. Drei Jahre dauert die Lehr- Wohnungsbesitzer brauchen, wenn sie Eigentum vermieten oder verkaufen möchten. Aufnahmeprüfung vor Einstieg Die Schornsteinfegerausbildung ist an keine konkrete schulische Vorbildung Holger Frischhuts Kehrbezirk ist direkt in Straubings Innenstadt. Foto: Foto Bernhard Scheibenwiesenweg 1 | 93495 Weiding/Pinzing Tel. 09971/76 10 84 0 info@metallbau-gruber.de Wir suchen Azubi m/w/d ab September 2022 Metallbauer Fachr. Konstruktionstechnik Wir bieten: · tarifliche Bezahlung, · junges motiviertes Team sowie · modernste Maschinen, · Bereitstellung der Arbeitskleidung, · soziale Leistungen, Tankgutscheine Das BRK Seniorenheim Schloss Eggmühl sucht ab 01. 09. 2022 Auszubildende/n zur Pflegefachkraft m/w/d 3-jährige Ausbildung Auszubildende/n zum Pflegefachhelfer m/w/d 1-jährige Ausbildung Wir erwarten von Ihnen: • einen erfolgreichen Schulabschluss (Pflegefachkraft Mittlere Reife und Pflegehelfer Abschluss Mittelschule) Was wir Ihnen bieten: • Nach Ausbildungsende Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis • Vergütung und soziale Leistungen nach den Tarifverträgen des BRK mit zusätzlicher Altersvorsorge Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, bitten wir um Übersendung Ihrer aus- sagefähigen Bewerbungsunterlagen per Post an folgende Adresse: Bayerisches Rotes Kreuz, Seniorenwohn- und Pflegeheim Schloss Eggmühl, z. Hd. H. Bernhard Strazim, Kirchplatz 1, 84069 Schierling, Telefon 0 94 51 / 93 08 - 11, Homepage: www.seniorenheim-eggmuehl.brk.de Bayerisches Rotes Kreuz Ohne dich bewegt sich nichts. HAWE Hydraulik SE Kulturstraße 44 | D-85356 Freising | +49 89 379100 − 4200 | www.hawe.com/jobs  Industriemechaniker m/w/d  Fachkraft für Metalltechnik (Fachrichtung Montagetechnik) m/w/d  Produktionstechnologe m/w/d  Fachkraft für Lagerlogistik m/w/d Wir bilden aus: Ansprechpartner: Ludwig Waitzenauer | Ausbildungsleiter Tel.: +49 (89) 379100 − 4248 Bewirb dich jetzt unter: www.hawe.com/jobs-de

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