espresso Magazin Februar 2021

35 GENUSS Scarlett und Jonas sind ein echtes Dreamteam. Anfang 2020 hat sich das sympathi- sche Pärchen mit dem Food-Start-up GUTZEIT. selbstständig gemacht. Auf ihrem Blog und auf Instagram veröffentlichen sie regelmäßig ihre Lieblingsrezepte zum Nachkochen. Außerdem geben sie Workshops, organisieren Caterings und veran- stalten sogenannte OfOs, Abendessen ohne feste Ordnung, bei denen sie ihre Rolle als Gastgeber voll ausleben können. Im Interview verraten uns Scarlett und Jonas mehr über ihren Weg in die Selbstständigkeit, ihre Liebe zu gutem Essen und ihre Inspirationsquellen. ESPRESSO: Scarlett und Jonas, euer Start-up heißt gutzeit. Wie kam es zu demNamen? SCARLETT: Wir wollten etwas kurzes, simples und einprägsames, etwas, das gut klingt, aber gleichzeitig unsere Leidenschaft und Überzeugungen trägt und vermittelt. Jonas ist dann irgendwann einfach mit der nicht ganz herkömmlichenWortkombi „gutzeit“ um die Ecke gekommen und ich hab’s sofort geliebt! Denn genau darum geht es uns bei demwas wir tun, Menschen eine gute Zeit zu verschaffen und gemeinsam zu erleben. ESPRESSO: Wie seid ihr auf die Idee gekom- men, euer eigenes Unternehmen zu gründen? JONAS: Für mich war das eigentlich schon immer mein Traum und ein langfristiges Ziel. Und zusammen haben wir gemerkt, dass wir für die gleichen Dinge brennen und da einige Ideen haben, die wir unbedingt gemeinsam ausprobie- ren möchten. ESPRESSO: Neben Catering undWork- shops bietet ihr sogenannte OfOs an, Abendessen ohne feste Ordnung. Wie läuft ein solcher Abend ab? SCARLETT: Für uns ist dabei eigentlich das Wichtigste, dass auch hier ganz viel von unserer Überzeugung drinsteckt. Für viele ist so ein mehrgängiges Menü mit Weinbegleitung heute etwas eher steifes, piekfeines. Etwas, das man mit hochförmlich ausgedrückten Speise- abfolgen verbindet, bei denen man die Hälfte ohnehin nicht versteht. Und das ist schade! Denn Geschmack und das gemeinsame Erleben davon ist etwas Einzigartiges, das verbindet! Und genau das bekommt man bei unserer „OfO“! Einen Abend, bei demGastfreundschaft, das Produkt und dessen Verarbeitung sowie Geschmack imMittelpunkt stehen. Es geht uns darum, unseren Gästen ein besonderes Erlebnis zu schaffen, neue Anreize zu setzen und ihnen auch über das Essen auf dem Teller hinaus mitzugeben. Eben darum, gemeinsam eine gute Zeit zu haben! ESPRESSO: Seit wann könnt ihr euch für das Kochen begeistern? Gab es einen prägen- den Moment, der euch auf denWeg gebracht hat, auf dem ihr heute seid? JONAS: Schon in meiner Kindheit haben immer alle gesagt: Der Jonas, der sollte mal Koch werden. Und spätestens als mich meine ameri- kanische Austauschfamilie direkt auf Käsespätz- le-Tour durch ihre Bekanntschaft geschickt hat, nachdem ich einen Abend für sie gekocht hatte, war es mir dann auch klar. Zwei Jahre später hat meine Lehre zum Koch angefangen. SCARLETT: Bei mir fing das tatsächlich während des Studiums an, als wir uns damals entgegen dem Klischee vom Studenten und der TK-Pizza mit großer Freude zu gemeinsamen Kochabenden verabredeten. Dabei ist mir per- sönlich jede Hemmung verloren gegangen, dass ein Rezept „zu schwierig“ sein könnte. Einfach ausprobieren und dabei Spaß haben. Meist schmeckt’s auch, wenn es nicht genauso aussieht wie im Rezept! “ Einfach ausprobieren und dabei Spaß haben. Meist schmeckt’s auch, wenn es nicht genauso aussieht wie im Rezept! Die KUNST KOCHENS des

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