Heimatzeit Neukirchen

Dienstag, 1. September 2020 LANDKRE I S STRAUBING-BOGEN 15 „Heimat prägt die Mentalität jedes Einzelnen“ Für Bürgermeister Matthias Wallner kennzeichnen Natur und Kultur seine Gemeinde M atthias Wallner wurde am 15. März zum neuen Bür- germeister der Gemeinde Neukirchen gewählt. Heimat ver- steht Wallner in einem umfassenden Sinn, von Vorstellungen, die mit ihr verbunden sind, bis hin zu sensori- schen Eindrücken, die einen Men- schen prägen. Damit Neukirchen so beliebt bleibe, wie es derzeit sei, hierfür brauche es immer wieder Veränderungen. Was bedeutet Heimat für Sie? Matthias Wallner: Heimat ist für mich der Ort, in dem man sich auch in seinen Träumen gerne wie- derfindet. Dabei denkt man auch an Sicherheit, Verlässlichkeit und Identität. Heimat prägt die Einstel- lungen, den Charakter und die Men- talität jedes Einzelnen und hat für mich eine andere Bedeutung als der längerfristige Aufenthaltsort. Mit Heimat verbinde ich das Aufwach- sen, die Natur, die Familie und die gelebten Traditionen, aber auch die ersten Kindheitserinnerungen an Geruch und Geschmack. Fällt Ihnen ein besonderer Platz in Ihrer Gemeinde ein, den Sie schon einmal schmerzlich vermisst haben, weil sie im Urlaub, beruflich oder zur Ausbildung woanders wa- ren? Wal lner : In Neukirchen gibt es sehr viele schöne Plätze, die einem woanders fehlen. Denen ist aber im- mer eines gemeinsam, nämlich das ungestörte Naturerlebnis. Ich per- sönlich vermisse dann die Ruhe und Erholung imWald, die man bei Spa- ziergängen, der Holzarbeit oder auf der Jagd erfährt, besonders wenn man ein paar Tage in einer Stadt verbracht hat. Welche drei Dinge zeichnen Ihre Gemeinde besonders aus? Wal lner: Erstens die Land- schaft durch die gepflegte und ab- wechslungsreiche Natur und der damit verbundene Erholungswert. Zweitens die Familienfreundlich- keit, sei es durch die Angebote der Kinderbetreuung oder der Freizeit- möglichkeiten. Drittens das Ge- meinschaftsgefühl, welches auch durch das aktive Vereinsleben ge- stärkt wird. Was macht Ihre Gemeinde für alle Generationen attraktiv? Wal lner : Beginnend bei der vor- bildlichen Kinderbetreuung in Krippe und Kindergarten über die schmucke Grundschule bis hin zum breiten Sport- und Freizeitangebot. Ebenso das Natur- und Kulturer- lebnis, vom Perlbachtal und den Nagelsteiner Wasserfällen bis hin zum Freilichtspiel. Weiter zu den Veranstaltungen und Vereinsaktivi- täten für alle Altersklassen, seien es die Jungen Obstler oder der Senio- renclub, sei es das Heimatfest oder der Kirchweihmarkt. Was, denken Sie, gefällt den Zu- gezogenen besonders an Ihrer Ge- meinde? Wal lner : Da wir seit vielen Jah- ren stets eine hohe Nachfrage nach Bauplätzen, sowohl von Einheimi- schen als auch Auswärtigen, haben, ist Neukirchen sehr gefragt, um sich heimisch zu fühlen. Ich denke, die oben genannte Kombination aus Landschaft, Familienfreundlichkeit und Freizeitgestaltungsmöglichkei- ten ist hierfür ursächlich. Wenn Sie einen Wunsch frei hät- ten für Ihre Gemeinde, welcher wäre das? Wal lner : Dass Neukirchen auch in einigen Jahrzehnten als Wohnort weiterhin genauso beliebt ist wie heute. Damit dies so bleibt, sind aber stetige Änderungen nötig. Hier sehe ich besonders die Schaffung von Baumöglichkeiten und die Wei- terentwicklung der Betreuungsan- gebote. Interview: Tobias Maier Matthias Wallner vor seinem Dienstsitz. Foto: Gemeinde Neukirchen Über 200 Sorten im Kreisobstlehrgarten D er Kreisobstlehrgarten in Neu- kirchen, im Ortsteil Prünst, ist eine obstbauliche Perle und ein Na- turerlebnisraum. Das etwa 12000 Quadratmeter große Gelände ist für interessierte Besucher ganzjährig kostenfrei zugänglich. Über 200 alte und neue Obstsorten sind auf dem Südhang gepflanzt und gekenn- zeichnet. Die Früchte dürfen von den Besuchern auch gerne probiert werden. Mittelpunkt und Eingangsbereich des Kreisobstlehrgartens ist der alte, barocke Troadkasten (Getrei- dekasten), der auch als Infostelle mit Schautafeln und Flyer dient. Vervollständigt wird die Anlage durch einen Buschobst- und Bee- rengarten mit überwiegend moder- nen Obstsorten und Erziehungssys- temen sowie durch Heckenpflan- zungen und Insektenhotels. Zudem bietet der Lehrbienenstand, betreut vom regsamen Imkerverein Stein- burg-Neukirchen, die Gelegenheit, die wichtige Bedeutung der Honig- bienen näher kennenzulernen. Der Lehrbienenstand wird derzeitig er- weitert und hier ist auch der zweite Zugang zur Streuobstwiese. Unter dem Leitspruch „Die Obst- wiese lebt“ gibt der im Vorjahr neu errichtete Naturlehrpfad an 27 Ta- feln einen Einblick in die Natur des Obstlehrgartens, aber auch Wis- senswertes über Streuobstwiesen, Landschaft, Tiere und Pflanzen, die verschiedenen Obstsorten, Obstver- wertung und vieles mehr. Viel Spaß beim Rätsellösen erfahren Kinder bei der Apfelwurm-Streuobstrallye. Im Kreisobstlehrgarten finden jähr- lich etliche Veranstaltungen, unter anderem des Obst- und Gartenbau- vereins Neukirchen mit seinen akti- ven „jungen Obstlern“, statt. (xk) Der Troadkasten ist Blickfang des Kreisobstlehrgartens. Foto: Xaver Kern Heimatzeit in heimatzeit.idowa.de Neukirchen Renovierung der Pürgler Kirche Förderverein erkundigt sich bei MdB Alois Rainer zu Bundesmitteln Pürgl. (mw) Am Freitag besichtig- te MdB Alois Rainer die Kirche in Pürgl, Gemeinde Neukirchen, deren Renovierung ansteht. Die Kirche befindet sich im Eigentum des För- dervereins, der die finanziellen Mit- tel für den Erhalt aufbringen muss. Sie ist ein echtes Juwel – und wird zu Recht eine Perle in Barock und Rokoko genannt: die Kirche in Pürgl. Es handelt sich um eine der schönsten und kunsthistorisch inte- ressantesten Kirchen des Landkrei- ses. Im Jahre 1712 begann die Er- richtung des Gotteshauses. Die Kir- che steht von Nord nach Süd ausge- richtet auf einer künstlich geschaf- fenen ebenen Fläche. Ihr Eingang liegt im Norden und ist durch ein breites geschindeltes Pultdach vor Regen geschützt. Besondere Architektur der Kirche und Ausstattung Die Ostseite des Chores ist von ei- ner gewölbten kleinen Sakristei umbaut. Von hier führt eine hölzer- ne Stiege zur Kanzel. Auf der höl- zernen Empore, erreichbar über eine Holztreppe, steht eine im 19. Jahrhundert umgearbeitete, ehe- mals versetzbare Orgel. Architektur und Innenausstattung weisen zahl- reiche Besonderheiten auf, die im Wesentlichen unversehrt aus der Entstehungszeit stammen. Am 8. Juni 1978 überließ der da- malige Alleineigentümer die Kirche Pürgl kostenlos dem Förderverein der Kirche Pürgl, der ein Jahr vor- her gegründet worden war. Seitdem übernahmen die Mitglieder als Ei- gentümer die Aufgabe, die Kirche zu erhalten. Von 1978 bis 1983 fand unter Mitwirkung des Landesamtes für Denkmalpflege eine aufwendige Innen- und Außenrenovierung statt, bei der die Kirche auch ihre neuen hellen Farben erhielt. Der Förderverein übernimmt seitdem laufend Reparatur und Pflegearbeiten, um die Filialkirche in ihrer Schönheit zu bewahren. In den Jahren 2018 und 2019 fanden umfassende Untersuchungen statt, um die Schäden an den Bauteilen und historischen Kunstschätzen festzustellen. Daraus wurde in Zu- sammenarbeit von Förderverein und Vertretern der Denkmalpflege ein Gesamtkonzept zu Instandhal- tungs- und Restaurationsarbeiten erstellt, aktuell wird ein Finanzie- rungsplan erarbeitet. Wert ist der ehrenamtliche Ein- satz in jedem Fall, wie Vorstand Alois Früchtl, betont: „Der Hochal- tar, beide Seitenaltäre, die Kanzel und die Altarblätter sind aus Lind- holz geschnitzt und erhielten kei- nerlei Fassung. Dies dürfte die Kir- che wohl landesweit einmalig ma- chen.“ Der Förderverein muss nun die finanziellen Mittel aufbringen. Rainer: Denkmal von ganz besonderem Wert Alois Rainer sagte seine Unter- stützung zu, um dieses Bauwerk den künftigen Generationen erhalten zu können, es könnte sich hier nämlich um ein Denkmal von ganz besonde- rem Wert handeln. Mitgliedsbeiträ- ge, Spenden und Benefizveranstal- tungen sind die Haupteinnahme- quelle des Vereins. ■ Spendenkonto: DE 37 7426 0110 0002 6226 61 bei der Raiffeisenbank Straubing Klärten Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung des Bundes für die Sa- nierung der Pürgler Kirche, die aus kunsthistorischer und denkmalpflegerischer Sicht viele Besonderheiten ausweist: Vorstand Alois Früchtl, MdB Alois Rainer und Bürgermeister Matthias Wallner (von links). Foto: Matthias Wallner Biomilchhofladen Berl: täglich geöffnet Ascha. (ta) Im Artikel „Von der Viehzucht zur eigenen Mol- kerei“ über den Biomilchhof von Markus Berl in Ascha in der Samstagsausgabe hat sich eine Ungenauigkeit eingeschlichen. Der Hofladen ist nicht nur frei- tags und samstags geöffnet. Das sind lediglich die Öffnungszei- ten mit Bedienung. Ansonsten ist der Hofladen täglich geöff- net, schrieb uns eine Leserin. Sie kaufe schon lange dort ein und sei bisher weder früh noch spät vor einem geschlossenen Laden gestanden. Vortrag bei der Anplo: „Schutz vor 5G“ Wolferszell. (ta) Am Donnerstag, 3. September, findet und 19.30 Uhr im Gasthaus Schmid in Wolferszell für die gesamte Bevölkerung eine Informationsveranstaltung der An- plo (Arbeitsgemeinschaft noch pro- duzierender Landwirte in Ostbay- ern) mit Dipl.-Ing. Harald Thiers statt. Der Visionär und Hersteller des Cosmic Tower referiert zum Thema „Schutz vor 5G, mehr Ener- gie für Pflanzen, Tiere und Men- schen. Die Landwirtschaft kann von der Neuentwicklung profitieren.“ Mund-Nasen-Masken sind Pflicht. Wasserstreit: Zweites Bürgerbehren zulässig Schwarzach. (ta) Der Marktge- meinderat Schwarzach hat in seiner Sitzung am Montagabend die Zu- lässigkeit des Bürgerbegehrens zur Frage, ob zur Sicherung der Wasser- versorgung in der Marktgemeinde eine neue Notleitung gebaut werden soll, beschlossen. Wie die Geschäftsleitung der Ver- waltungsgemeinschaft mitteilt, wurde folgende Stichfrage formu- liert: „Ich will, dass die Schwarza- cher Eigenwasserversorgung erhal- ten bleibt und durch den Bau einer neuen Notleitung abgesichert wird“. Der Bürgerentscheid dazu findet am 11. Oktober statt. Neben den beiden Bürgerbegeh- ren soll zudem darüber entschieden werden, welche Entscheidung gel- ten soll, falls die Ergebnisse der bei- den Bürgerentscheide nicht mitei- nander vereinbar sind. Fahrten des KJR: Musicals und Magier Straubing-Bogen. (ta) Der Kreis- jugendring (KJR) Straubing-Bogen bietet wieder für Kinder, Jugendli- che und auch Erwachsene mehrere Kulturfahrten an. Am Samstag, 24. Oktober, findet eine Fahrt nach München ins Deut- sche Theater statt, wo die Nachmit- tagsvorstellung von „Der Schuh des Manitu“ besucht wird. Eine weitere Fahrt zumDeutschen Theater findet am Samstag, 13. März, statt. Hier kann die Nachmittagsvorstellung von „Ich war noch niemals in New York“ besucht werden. Außerdem wird am Samstag, 24. April, nach- mittags die „Rocky Horror Show“ im Deutschen Theater in München besucht. Abfahrt ist jeweils ab Straubing. Anmeldung bei der KJR- Geschäftsstelle, Tel. 09421/90903, per E-Mail info@kjr-straubing-bo- gen.de oder online unter www.kjr- straubing-bogen.de. 8A6LniQo

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