Heimatzeit Laberweinting

Dienstag, 8. September 2020 STRAUBING-BOGEN / NACHBARKRE I SE 19 „Für mich zählt das Ganze“ Für Johann Grau sind Bauland, die Lage und Freizeitangebote besonders wichtig E inzelheiten kann Bürger- meister Johann Grau nicht nennen, wenn es um seine Liebe zur Heimat geht. Der Ort, die Landschaft, die Menschen, die Kul- tur – all das gehört für ihn zusam- men. Laberweinting sieht er als „ländliche Gemeinde mit all ihren Vorzügen“. Über diese und über weitere Besonderheiten der Ge- meinde hat er im Interview gespro- chen. Was bedeutet Heimat für Sie? Johann Grau: Heimat ist für mich in erster Linie da, wo man auf- gewachsen ist, da einem dort die Werte des Lebens vermittelt wurden und der Charakter geprägt wurde. Heimat ist für mich aber auch dort, wo die Familie und die Freunde le- ben. Fällt Ihnen ein besonderer Platz in Ihrer Gemeinde ein, den Sie schon einmal schmerzlich vermisst haben, weil sie im Urlaub, beruflich oder zur Ausbildung woanders wa- ren? Grau: Meine Heimat liebe und schätze ich so, wie sie ist. Da gibt es keine einzelnen Besonderheiten, für mich zählt das Ganze. Laberwein- ting und das Labertal – das Beson- dere hier ist die einzigartige Land- schaft, die Menschen und die Dör- fer. Wenn ich wegfahre, dann mache ich das, weil ich ein paar ruhige Tage brauche, um den „persönli- chen Akku“ wieder aufzuladen. Na- türlich haben das Meer oder die Berge ihren Reiz, aber deshalb fahre ich nicht weg. Welche drei Dinge zeichnen Ihre Gemeinde besonders aus? Grau: Es ist uns gelungen, dass wir in fast allen Ortsteilen Bauland generieren konnten. Mir ist es wich- tig, dass die meist jungen Bauwer- ber im Gemeindebereich die Mög- lichkeit zum Bau ihres Eigenheims – der meist ein wichtiger Schritt für die weitere Lebens- und Familien- planung ist – mit noch vergleichs- weise günstigen Baulandpreisen er- halten. Die Nähe zu Straubing, Re- gensburg und Landshut sowie die gute Anbindung zur B15 neu von Grafentraubach aus wirken sich po- sitiv auf die Gemeinde aus. Unsere Gemeinde verfügt über ein reich- haltiges Freizeitangebot. Dazu ge- hören neben einem vitalen und breit gefächerten Vereinsleben auch Sportplätze in allen größeren Ge- meindeteilen, die Schulsportanlage mit Turnhalle, Tennisanlagen, Stockbahnen, Schießanlagen und mehr. Ein weitverzweigtes Wander- wegenetz und der Labertalradweg runden das Angebot ab. Was macht Ihre Gemeinde für alle Generationen attraktiv? Grau: Die Grundversorgung der Gemeinde ist in allen größeren Or- ten mit Metzgereien, Bäckereien, Lebensmittelgeschäften und Gast- höfen sichergestellt. Die ärztliche Versorgung gewährleisten eine all- gemeinärztliche Gemeinschaftspra- xis und eine zahnärztliche Praxis in Laberweinting. Die Kreisklinik be- findet sich in der Nachbargemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg in unmit- telbarer Nähe. Bei der Kinderbe- treuung und bei der Seniorenbe- treuung planen wir aktuell eigene neue Lösungen. Für ein attraktives Freizeitangebot sorgen aktuell etwa 80 Vereine und Gruppen. Und nicht zuletzt haben wir durch die direkte Anbindung an die Bahnstrecke Neufahrn–Bogen auch eine attrak- tive Alternative zum Auto. Was, denken Sie, gefällt den Zu- gezogenen besonders an Ihrer Ge- meinde? Grau: Wir sind noch eine sehr ländliche Gemeinde mit all ihren Vorzügen. Bei uns gibt es noch in- takte Dorfgemeinschaften. Der Er- holungswert der Gemeinde liegt in ihren ruhigen und schmucken Dör- fern. Mit den vielen Veranstaltun- gen, die in allen Ortsteilen stattfin- den, bereichern die Vereine das kul- turelle Leben. Wenn Sie einen Wunsch frei hät- ten für Ihre Gemeinde, welcher wäre das? Grau: Ich wünsche mir für uns alle Gesundheit und eine schnellst- mögliche Impf- und Behandlungs- möglichkeit gegen Covid-19, damit wir wieder zu unserem normalen freien und gesellschaftlichen Leben unbeschwert zurückkehren können. Zudem wünsche ich mir auf der Welt mehr Menschlichkeit, weniger Hass und Egoismus und dafür umso mehr Miteinander. Interview: Tobias Maier Laberweintings Bürgermeister Johann Grau an seinem Arbeitsplatz im Rat- haus. Foto: Gemeinde Laberweinting VomMaisacker zum Storchenbiotop Laberweinting. In Coronazeiten hat das Laberweintinger Storchen- biotop des Landesbundes für Vogel- schutz (LBV), durch das der Habels- bacher Kirchenweg führt, durch Wanderer und Radfahrer wieder mehr Zuspruch erfahren. Im Jahre 1990 wurde vom Landesbund für Vogelschutz ein 1,6 Hektar großer, flacher Maisacker von der Familie Josef Höring aus Habelsbach erwor- ben. Allerdings war das Grundstück dreiseitig von Moosgräben umflos- sen und hatte keine geregelte Zu- fahrt. Weil ein Nachbarlandwirt bei der Pflege dieser Fläche für die regel- mäßigen Überfahrten 150 Deutsche Mark forderte, hat LBV-Flächenbe- treuer Adolf Feig gehandelt. Durch Ankauf eines Nachbargrundstücks von Josef Lang aus Laberweinting konnte der direkte Zugang zur Ha- belsbacher Kreisstraße gesichert werden. Das nächste Zugangshin- dernis beseitigte der vergangenes Jahr verstorbene Baggerfahrer Hel- mut Steimer. Er baute im Auftrag des LBV mit 120 Tonnen Steinacher Granitsteinen eine gesicherte Über- fahrt über den sechs Meter breiten schlammigen Moosgraben. 1994 konnte Feig im Urlaub als LBV-Bauleiter die Pläne des LBV zur Renaturierung des Biotops um- setzen. So konnte aus dem ehemali- gen Maisacker durch Abtragung von Oberboden und Bau mehrerer flacher Seigen eine neue Biotopflä- che geschaffen werden. Das mittlerweile erweiterte La- berweintinger Storchenbiotop wird zwei Mal im Jahr mit vorgegebenem Mähzeitpunkt von drei verschiede- nen Landwirten gepflegt. Die LBV- Kreisgruppe Straubing–Bogen mäht jedes Jahr im Winter die nicht durch Traktoren befahrbaren Sei- tenbereiche und hält Erlen- und Weidenaufwuchs kurz. Das Laber- weintinger Storchenpaar nutzt die- ses horstnahe Biotop regelmäßig. Immer noch brüten mehrere Kie- bitzpaare auf diesen Flächen. Sel- ten gewordene Singvögel wie Blau- und Braunkehlchen können in den Schilfzonen beobachtet werden. Seit sechs Jahren installiert die LBV-Kreisgruppe eine Infotafel ne- ben dem Kirchenweg, die einen kleinen Überblick über die Arten- vielfalt zwischen Laberweinting und Habelsbach gibt. (af) Eine Infotafel zwischen Laberweinting und Habelsbach informiert über das Biotop. Foto: Adolf Feig Heimatzeit in heimatzeit.idowa.de Laberweinting „Liebe ist der Sinn des Lebens“ Begrüßungsgottesdienst für Pfarrer Christof Hagedorn in seiner neuen Gemeinde Steinach. (gh) Mit einem feierli- chen Gottesdienst am Sportzentrum hat die Pfarrgemeinde Steinach ih- ren neuen Pfarrer Christof Hage- dorn willkommen geheißen. Pfarrer Hagedorn hat am 1. September die Pfarrei Steinach übernommen. Nach dem Weggang von Pfarrer Ki- lian Saum wurde die Pfarrei unter die Administration von Dekan Pa- ter Martin Müller und Seelsorge von Pater Savari gestellt. Diese endete nun nach zehn Monaten. Pfarrer Christof Hagedorn und Pater Savari zelebrierten den Gottesdienst, der von der Gredbengmusi musikalisch gestaltet wurde. Symbol für Lebensfreude Gleich zu Beginn des Gottes- dienstes ergriff der Sprecher des Pfarrgemeinderates Johann Land- storfer das Wort und hieß Pfarrer Christof Hagedorn willkommen. „Die erste „Pfarrei wird einem Pfarrer zugewiesen, die zweite sucht er sich aus und die dritte Pfar- rei ist die, die er verdient“, so Land- storfer. Pfarrer Hagedorn muss sich große Verdienste erworben haben, denn Steinach sei eine wertvolle und liebenswerte Pfarrei. Mit einem Ährenstrauß als Symbol für Le- bensfreude und Dankbarkeit und Brot und Salz hießen Kirchenver- waltung und Pfarrgemeinderat Pfarrer Christof Hagedorn will- kommen. Gemeinsam feierte man den Got- tesdienst. „Die Liebe ist nicht nur Gebot, eine lästige Pflicht. Sie ist der Sinn des Lebens, die Mitte allen Strebens. Sie ist die Erfüllung, sie ist das Wesen des unsichtbaren Got- tes“, so Pfarrer Christof Hage- dorn in seiner Predigt. Diese Liebe soll sicht- bar, spürbar und erlebbar werden im Leben, in Ehe und Familie, in der Gemein- schaft der Kir- che, in einer Pfarrei und in der Gemeinde. Bundestags- abgeordneter Alois Rainer be- zeichnete Pfar- rer Christof Ha- gedorn, der die Heimatgemein- de von Alois Rainer 18 Jahre leitete, als einen Seelsorger, der das klare Wort pflegt und liebt. In der Zeit in Haibach und Elisabeths- zell habe er sich hohe Wertschät- zung erarbeitet. Er war nicht nur als Seelsorger, sondern auch als Mensch geschätzt. Weicher Kern Nachdem der Sprecher des Pfarr- gemeinderates, Johann Landstorfer, die Gemeinde Steinach als eine der schönsten im Landkreis angeprie- sen hatte, in die Pfarrer Christof Hagedorn nun kommt, schlug Landrat Josef Laumer in die gleiche Kerbe und pries den Landkreis als den schönsten in Bayern. Raue Schale und weicher Kern, so be- schrieb Landrat Laumer Pfarrer Christof Hagedorn als menschli- chen Pfarrer, mit dem ein gutes Aus- kommen ist. Bürgermeisterin Christine Ham- merschick zeigte sich erfreut, dass die Seelsorge wieder im Mittel- punkt steht. „Wenn die Zehn Gebo- te eingehalten werden würden, dann bräuchte es keine Gesetze“, so Hammerschick. Die Bürgermeiste- rin freut sich auf eine gute Zusam- menarbeit von Kirche und politi- scher Gemeinde. Dekan Pater Martin Müller zeigte sich froh, dass der Tag der Begrü- ßung gekommen ist. Vor seiner Pfarradministration habe er mit der Pfarrei nicht viel zu tun gehabt. Nun sei es zehn Monate her, indem ihm die Verwaltung der Pfarrei übertragen wurde. Als Geschenk bezeichnete er Pater Savari, der in den vergangenen zehn Monaten die Seelsorge in der Pfarrei innehatte. Viel Neues Pfarrer Christof Hagedorns Schlussworte zeigten alles Neue auf. Eine neu renovierte Kirche, ein neuer Kirchenpfleger, eine neue Pfarrsekretärin, eine neue Leitung des kirchlichen Kindergartens und eine neue Bürgermeisterin sind die Chance für alle, nach vorne zu bli- cken. Mit dem Segen und dem Wunsch, ihn mit seinen Eigenschaf- ten als Mitmenschen zu akzeptie- ren, endete der feierliche Begrü- ßungsgottesdienst. Pfarrer Christof Hagedorn (vorne, 2. v.l.), Pater Savari (vorne links), Dekan Pater Martin Müller sowie (mittlere Reihe, v.l.) Pfarrgemeinderatssprecher Johann Landstorfer und Kirchenpfleger Nikolaus Rudolf und die Ehrengäste (hinten, v.l.) Bundestagsabgeordneter Alois Rainer, Bürgermeisterin Christine Hammerschick und Landrat Josef Laumer. Foto: Gerhard Heinl Wieder Termin zum Blutspenden Laberweinting. (fk) „Spende Blut – rette Leben“ damit wird am Mitt- woch, 9. September, von 17 bis 20 Uhr in der Grundschule Laberwein- ting um Blutspenden gebeten. Zu- sätzlich wird ein kostenloser Ge- sundheitscheck für regelmäßige Blutspender angeboten. Blutspen- den kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 72 Jahren. Mitzu- bringen ist der Blutspendeausweis, bei Erstspendern reicht ein amtli- cher Lichtbildausweis. Bücherei des Schulverbands geöffnet Sünching. (wn) Die Bücherei des Schulverbandes Sünching hat am Dienstag von 17.30 bis 18.30 und am Freitag von 16 bis 17 Uhr geöffnet. 8A6LniQo

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=