Kliniken & Fachärzte Niederbayern/Oberpfalz 2022

KARDIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN | FACHBEITRAG Wie der Strom im Herzen fließt Eine spezielle Art der Herzkatheteruntersuchung kann genutzt werden, um den Fluss des Stroms im Herzen zu beurteilen: die Elektrophysiologische Untersuchung (EPU). Durch eine Vene in der Leistengegend werden dabei dünne Drähte bis zum Herzen geschoben. Dort messen winzige Elektroden die Stromflüsse in den einzelnen Herzbereichen. So lassen sich Herzrhythmusstörungen erkennen und ihr Ursprung genau lokalisieren. Ablation nach Elektrophysiologie Wurde in der elektrophysiologischen Untersuchung erkannt, von welchem Ort aus die elektrischen Reize gesendet werden, die das Herz aus dem Takt bringen, kann diese Störung oft sofort behoben werden. Noch während des ursprünglich diagnostischen Eingriffs geht der operierende Kardiologe dann zur Therapie über – durch eine sogenannte Ablation. Über die dünnen Drähte werden dabei Wellen von Hitze oder Kälte bis in die betroffene Herzgegend geleitet. So wird das Fehlreize aussendende Gewebe punktuell zerstört und kann nicht mehr „dazwischen funken“. Der Pumpleistung des Herzmuskels schadet das nicht. Zuverlässig und schonend für die Patienten Ob Stent, Katheterballon oder Katheterablation – alle drei Therapiemethoden lassen sich im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung vornehmen. Diagnostik und Behandlung erfolgen so in einem Schritt. Das erspart Patienten eine weitere Operation und sichert trotzdem zuverlässig die Durchblutung des Herzens, beziehungsweise seinen natürlichen Rhythmus. © Hintergrund: everythingpossible; BillionPhotos.com – stock.adobe.com 35

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