Kliniken & Fachärzte Niederbayern/Oberpfalz 2022

zündungen, Verkalkungen und Steine in der Bauchspeicheldrüse. Auch übermäßiger Alkoholkonsum über lange Zeit kann hier ursächlich sein. Patienten klagen oft über ähnliche Symptome wie bei der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung. Mittels Blutuntersuchung können auch hier erste Hinweise geliefert werden. An erster Stelle der Behandlung stehen nichtoperative – also konservative – Maßnahmen wie die Stabilisierung der Körperfunktionen, Alkohol vermeiden und die Gabe von Schmerzmitteln. Wenn diese Wege nicht zum gewünschten Erfolg führen, kommen interventionelle und operative Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Zysten Zysten an der Bauchspeicheldrüse verursachen in der Regel keine Beschwerden, müssen aber abgeklärt werden. In der Bauchspeicheldrüse können ganz verschiedene Zystenarten auftreten und solche zystischen Tumoren werden aufgrund moderner Bildgebungsverfahren immer häufiger zufällig entdeckt. Ihr Aussehen und gegebenenfalls ihr Wachstum muss genau eingeordnet und abgeklärt werden. Mit den umfassenden Methoden der Endoskopie und Sonographie kann bewertet werden, ob die Zysten größer werden, sich verändern oder ob neue Zysten auftreten. Hier wird eng mit der Radiologie und der Gastroenterologie zusammengearbeitet. Die radiologische Diagnostik mit Computertomographie und Magnetresonanztomographie liefert wichtige, weiterführende Informationen. Die Behandlung Die Behandlung der Zysten hängt davon ab, wie groß die Gefahr einer bösartigen Entartung eingeschätzt wird und/ oder ob die Zysten Beschwerden verursachen. Große Zysten, zum Beispiel nach einer Entzündung, können, wenn sie Beschwerden verursachen, etwa mit einer Operation an eine Dünndarmschlinge angeschlossen werden. www.klinikum-straubing.de Zysten und Geschwülste: Beobachtung ist das A und O. Ziel ist, dass der Zysteninhalt in den Verdauungstrakt abgeht und die Zyste kleiner wird. Handelt es sich um möglicherweise bösartige Zysten, kann der Tumor mit einer Operation entfernt werden. Diese Einschätzung ist mitunter schwierig und erfordert eine große Erfahrung. Bauchspeicheldrüsenkrebs Eine kompetente Beurteilung zur Festlegung des Behandlungsplanes ist das A und O. Zysten oder Geschwülste der Bauchspeicheldrüse sollten nach der ersten Entdeckung von einem Experten mit Erfahrung beurteilt werden, der zeitnah die nächsten Schritte festlegt (Beobachtung, weitere Diagnostik oder Operation). Häufig klagen Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs über sehr unspezifische Beschwerden. Diese können Druck im Oberbauch, Schmerzen, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen und Übelkeit verbunden mit Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sein. Erstes Symp- tom ist häufig die Gelbsucht. Je früher die Behandlung startet, desto größer sind die Chancen auf Heilung. Diagnose und Behandlung Weitere Aufschlüsse über den Tumor geben radiologische Verfahren wie Computertomographie und Magnetresonanztomographie. Eine Bauchspiegelung kann zusätzliche Daten liefern, um den Bauchraum zu beurteilen. Mit Methoden der Endoskopie und Sonographie kann beurteilt werden, ob und wie Geschwülste wachsen oder ob neue Geschwülste auftreten. Die Diagnose erfolgt in Zusammenarbeit mit der Gastroenterologie. Die Behandlung ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Bei dringendem Verdacht auf eine bösartige Erkrankung besteht durch eine Operation die beste Chance auf eine Heilung. In manchen Fällen kann es auch notwendig sein, vor einer Operation eine medikamentöse Tumortherapie durchzuführen. Im Onkologischen Zentrum am Klinikum Straubing erarbeitet ein ganzes Team aus Experten, im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz, für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan. Ist eine Operation möglich und sinnvoll, gibt es dann, in Abhängigkeit von der Lage des Tumors, verschiedene Möglichkeiten. Befindet sich die Krebsgeschwulst im Kopfbereich der Bauchspeicheldrüse (im rechten Bereich), ist eine aufwendige Operation notwendig. Wegen der komplexen Lage von Nachbarorganen müssen mit dem Bauchspeicheldrüsenkopf auch Zwölffingerdarm, Teile des Gallenganges und die Gallenblase mit den dazugehörigen Lymphknotenstationen mitentfernt werden (OP nach Kausch-Whipple oder heutzutage nach Traverso-Longmire). Befindet sich der Tumor im Schwanzbereich der Bauchspeicheldrüse (im linken Bereich) muss oft die Milz entfernt werden. In manchen Fällen ist dieser Eingriff auch minimalinvasiv möglich. 17

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