STRAUBINGER

10 Titel | STRAUBINGER Und auch das wohl berühmteste Porträt der Welt verdanken wir der Agnes: Denn am 15. April 1452 und in der Toscana erblickte als unehelicher Sohn eines Notars aus der Stadt Florenz und eines Bauernmädchens ein kleiner Bub das Licht der Welt und sein Leben war zunächst sauschwer. Doch dann änderte ein Glücksfall seine Existenz und außerdem die gesamte Renaissance: Leo, wie ihn seine Mutter nannte, gewann mit dem flüchtig auf das Papiertischtuch einer kleinen Trattoria hingeworfenen Stillleben Kaffee mit Mocca-Buttercreme-Torte ein Stipendium einer kunstsinnigen Straubinger Herzogsgattin, und damit verbunden war die Ausbildung zum Maler in Verrocchio bei Florenz. Danach machte der Bub schnell Karriere. Er bildete sich weiter fort zum Bildhauer, Baumeister, Naturforscher und Techniker, und er erfand und plante in der Folge allerlei bis hin zu Flugzeugen und anderen Sachen, die entweder klappten oder nicht. Doch zeitlebens gedachte er in stillen Stunden voll Dankbarkeit der unbekannten Herzogsgattin im fernen Bayernland, „mia duchessa bavarese“, wie er sie stets voll Zuneigung im traulichen Gespräch mit Freunden nannte, und nichts erschütterte den inzwischen 41-Jährigen mehr als jene Anzeige im Il Messaggero, durch die er 1493 vom Ableben seiner geliebten Duchessa erfahren musste. … und raten Sie, wer Mona Lisa wirklich war! Ein volles Jahrzehnt verbrachte Leo trauernd und in Schwarz, bis endlich er seinen Schmerz in Farbe fasste und ein Bildnis malte, von dem – auch hier genial die künftige Weltsprache Englisch vorausahnend – er nur als „The Portrait Of ML“ sprach, wobei „ML“ natürlich für „My Love“ steht. Weniger geniale Zeitgenossen missinterpretierten die Initialen allerdings – erneut einer der zahlreichen Irrtümer, die sich durch die Forschung ziehen – als „Mona Lisa“. Jedoch das zauberhafte Lächeln zeigt: Es ist in Wahrheit das Bildnis der Agnes Bernauerin, ganz unzweifelhaft. Kein anderer als Leonardo da Vinci war der kleine Bub. Ich glaube, nun sind genug Beweise vorgebracht, dass Agnes Bernauer niemals schon 1435 gestorben sein kann. Falls Sie trotzdem noch einen Rest Zweifel haben: Was glauben Sie, warum der Bernauer-Experte Werner Schäfer, Autor mehrerer Bernauer-Bücher, von der dunklen zur hellen Seite der Macht gewechselt ist und heuer im August in „Schwimm, Agnes, schwimm“ den Bademeister Caspar Bernauer spielt? Die Vorstellungen finden am 5., 6. und 7. August am Pfarrplatz statt, das BioTrio spielt ab 17.30 Uhr.

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