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ren Untersatz mit zwei Rädern bezogen. „Hier in der Hubertushalle“, Raffa deutet aus dem Fenster, „stelle ich alte Fahrzeuge aus. Die kann man in aller Ruhe anschauen und natürlich auch kaufen.“ Seit September 2023 gibt es dieses Konzept. Und: Es geht auf! „Mit dem Bistro haben wir zusätzlich einen Bereich geschaffen, der dazu einlädt, mehr als nur zehn Minuten zu bleiben. Viele Leute kommen und schauen sich die Oldies an, trinken einen Cappuccino, essen einen Kuchen und plaudern über die Zeiten, als die hier ausgestellten Fahrzeuge top-aktuell und modern waren. Und dann stehen sie auf und schauen sich genau diese Modelle noch einmal an.“ Schnurrt wie ein Kätzchen! „Früher waren die Leut' wohl kleiner als heute“, lache ich und fasse an die Decke. „Das mag sein“, schmunzelt Raffa. Was das denn für ein Wagen ist, in dem wir sitzen, will ich wissen. „Das ist ein VW T1 aus den 70er Jahren, ein Pritschenwagen, ein früherer Handwerker- und heutiger Liebhaberwagen.“ Wie denn der Weg hierhin war für das Auto, hake ich nach und hinterfrage das Konzept: „Wir verkaufen im Kundenauftrag Oldtimer in diesem historischen Ambiente.“ Schlüssel rein, Oldtimer-Kennzeichen dran – und Abfahrt. Der schnurrt wie ein Kätzchen! Und schau mal, wie retro der ist! Der hat noch eine geteilte Frontscheibe, absolut null Knautschzone, geschweige denn einen Airbag. Das gesamte Armaturenbrett ist aus Metall, die Schalter aus Bakelit. Was er aber natürlich hat: einen Aschenbecher. Absolutes Must-have damals!“ Raphael grinst bis über beide Ohren. „Viele Oldtimer-Liebhaber haben hier Fahrzeuge stehen, weil sie nicht wollen, dass die Leute einen Termin machen müssen. Hier können Interessenten einfach spontan vorbeikommen und so lange bleiben, wie sie wollen. Und da gibt es die tollsten Geschichten zu hören. Letztens sagte einer zu mir 'Hey, Raffa, so einen Wagen hab' ich damals für 500 D-Mark weiterverscherbelt.' Und heute liegt der Preis deutlich höher. Knapp 44.000 Euro muss man beispielsweise für diesen T1 auf den Tisch legen. Und der Preis ist absolut gerechtfertigt.“ Gastronomen mit Herz und Leidenschaft Wir wechseln die Location, verlassen den T1. Mein Blick fällt auf eine alte Vespa. Raphael wird gerufen, die Kids fragen nach dem Papa. Gute Möglichkeit für mich, mal mit den Betreibern und Besitzern der Hubertushalle ein Pläuschchen zu beginnen, mit Monika und Stefan Bauer. Die beiden sind verheiratet. Und auch wenn sie im oberbayerischen Freising geboren sind, so sind die zwei in der hiesigen Gastroszene von Straubing längst keine Unbekannten. „Wir haben viele Jahre die Cafébar gehabt“, erzählt Monika. „Die haben wir 2005 eröffnet und gute zwölf Jahre lang betrieben. Konzept, Idee und Innengestaltung – das ist alles von uns.“ Stefan fügt noch hinzu, dass sie seitdem auch in Straubing wohnen. Die Hubertushalle haben sie 2013 erworben und dann aufwendig saniert. „Über die Halle will ich gleich mehr erfahren, aber“, hake ich ein, „erst mal würde mich interessieren, wie die Verbindung zu Raffa zustande kam.“ Jetzt ist Stefan dran: „Ich bin irgendwann mal mit meinem alten Radl durch Straubing gefahren und hab' einen Roller gesehen, der elektrisch gelaufen ist. Ich hab' ihm dann ganz frech den Weg abgeschnitten, sodass er anhalten musste. Mich hat einfach interessiert, was das für ein Gefährt ist und was © Torsten Widua 68 Links posieren zahlreiche Vespa-Roller, während rechts ein VW-Bully Pritschenwagen für 44.000 Euro zum Verkauf steht.

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