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18 morgens bis abends, bis Mutti dann zur abendlichen Brotzeit rief.“ Heute geht's für viele Kinder von der Schule in die Nachmittagsbetreuung und dann direkt zu diversen Kursen. Wenn sie nicht gerade vor der Spielkonsole hocken oder mit dem Handy auf TikTok unterwegs sind. Und die Eltern? Funktionieren. Müssen sie ja. Tagein. Tagaus. „Die sollten sich mal ein Time Out nehmen und durchs schöne Donau- und Altmühltal wandern“, legt Martina gestressten Müttern und Vätern ans Herz. „Wir haben in unserer Region so großartige und naturbelassene Wanderwege, auch im vorderen Bayerischen Wald, mit den unterschiedlichsten Längen. Da ist für jeden etwas dabei.“ Die Natur als Inspirationsquelle Ganz interessant fand ich auch, dass Martina mal mit Papier und Bleistift loszieht. „Das nennt sich Nature Sketching“, erzählt sie. „Dann nehme ich einen Zeichenblock und einen Stift mit und male einfach drauf los. Es geht darum, die Natur bewusst zu erfassen und diesen Moment mit ein paar Strichen aufs Papier zu bringen. Und dazu muss man gar kein Profi sein, bin ich auch nicht. Man sollte nur Spaß am kreativen Malen haben, gerne ohne Vorkenntnisse und vor allem aber ohne Berührungsängste. Geht ja nicht darum, der neue Picasso zu werden.“ Martina lacht. „Im Alltag muss man immer alles mit dem Kopf meistern, aber die besten Lösungen liegen doch in der Intuition“, ergänzt sie und erzählt, dass sie auch daheim, in den eigenen vier Wänden, mal oft zum Pinsel greift, ähnlich wie Tagebuchschreiben. „Das intuitive Malen ist für mich ein ganz wichtiger Baustein zur Entspannung und zur Entfaltung der Kreativität. Ich male oft aus dem Bauch raus und schalte dabei einfach mal den Kopf für eine gewisse Zeit aus.“ Dass Martina die personifizierte Kreativität und die wandelnde Entspannungstherapie ist, habe ich auch gemerkt, als sie mir davon erzählte, was sie vor 25 Jahren erlebte. „Ich hatte aufgrund meiner privaten Situation ein Trauerseminar besucht, und eine Referentin hatte damals Klangschalen dabei. Das hat mich enorm berührt. So kam's, dass ich in diesem Bereich diverse Ausbildungen gemacht habe und meine Erfahrung gerne auch in Kursen an interessierte Mitmenschen weitergebe.“ Wenn das Leben dir ein Bein stellt, spring' drüber Um den Kreis zu schließen und Antworten auf die Frage nach dem „Warum?“ zu bekommen, erzählt mir Martina, wie es dazu kam, zur Natur zu finden und mehr auf sich selbst einzugehen. „Ich habe einen teils schweren und schmerzvollen Lebensweg hinter mir“, resümiert sie. „Meine Kindheit war überschattet von einem sehr traumatischen Erlebnis. Ich fiel in ein schwarzes Loch, bis ich Anfang 30 war. Als dann bei meiner Mutter auch noch die Diagnose Brustkrebs kam und sie leider kurz darauf verstarb, wurde dieses Loch noch größer. Zudem häuften sich in meinem Familienkreis die Erkrankungen. Das ging ganz schön an meine Substanz.“ Doch Martina fand einen Weg hinaus, hat geschaut, worin die Ursprünge allen Negativen liegen und fand mit den drei Säulen „Naturwandern, intuitives Malen und Klangschalentherapie“ zu neuem Lebensmut. „Heute“, schwärmt Martina, „kann ich mich allein an dem Anblick einer schönen Blume erfreuen. Ich nehme alles viel intensiver wahr, hatte viele wertvolle Begegnungen mit Menschen, aus denen sogar die ein oder andere Freundschaft entstanden ist.“ Und auch beruflich hat Martina zu sich selbst gefunden. Wieso, weshalb, warum? Das lesen Sie im Artikel „Spielerisch fürs Leben lernen“, hier in diesem Heft. Und wer noch mehr über Martina Wimmer erfahren möchte, kann gerne auf ihrer Website auf Erkundungstour gehen. www.mawi-naturespirit-art.de Bild: © Michael Reschke

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