Frohe Weihnachten

Glückwünsche aus Walderbach + Umgebung Ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und Glück und Gesundheit für das Neue Jahr wünschen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern. Gemeinde Reichenbach Eduard Hochmuth 1. Bürgermeister mit Gemeinderat Alexander Lichtenwald Am Lauenberg 1, 93189 Reichenbach Mobil: +49173 361 4030 Telefax: +4994 64 9519 54 E-Mail: info@schreinerei-lichtenwald.de INNENAUSBAU TÜREN + TORE + FENSTER (Holz - Kunststoff) KÜCHEN, MÖBEL REPARATUREN Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Karosseriebau und Lackiererei Karl Spitzer Heimhof 2 · 93189 Reichenbach · &(0 94 64) 6 87 Mail: spitzer-automobile@t-online.de Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2024 ckiererei h Zimmerei Am Stockberg 14 93194 Kirchenrohrbach Weihnachten: die Zeit der schönen Momente. Wir wünschen Ihnen angenehme, erholsame Feiertage sowie ein glückliches neues Jahr. ‚Bin ein paar Tage gelegen, einen schlimmen Husten hab ich gehabt, aber der Herrgott hat mich noch nicht wollen. Muss ich halt noch ein Weilchen dableiben’, seufzte die Alte, während sie ihrem Kater liebevoll den Kopf kraulte. ‚Jetzt setz dich nur hin, die Suppn reicht auch für zwei.’ Ihre Augen glänzten, als mein Großvater das Brot, den Speck und den Käse auf den Tisch legte. Nach dem Essen kamen sie ins Plaudern, die Förstlgruberin wusste manch ungewöhnliche Geschichte aus ihrem Leben zu berichten, denn auch sie war einmal jung gewesen und hatte einiges erlebt. Mittlerweile schneite es so heftig, dass selbst die grimmigsten und unerschrockensten Räuber des Nachtwaldes es vorzogen, in Höhle und Bau zu verweilen. ‚Für mich wird es langsam Zeit, zur Christmette möchte ich zurück im Dorf sein’, sagte mein Großvater, entzündete die Laterne und bereitete sich zum Aufbruch vor. Das Wetter war zum Gruseln, selbst die Förstlgruberin konnte sich an kein so unheimliches Schneetreiben in der Heiligen Nacht erinnern. All ihre Versuche, ihn zum Bleiben zu überreden und den morgigen Tag abzuwarten, waren vergeblich. Der Muckl rieb zum Abschied seinen alten Kopf am Knie meines Großvaters, der sich ein wenig wunderte, wie tief doch das eigentümliche Schicksal dieses Gespanns an sein Herz rührte. Zunächst kam er gut voran, obwohl es weiter vom Himmel herunterstöberte, was es nur konnte und ein eisig kalter Wind ihm die Schneewirbel ins Gesicht blies. Es mochte etwa eine Stunde vergangen sein, als ein leichtes Unbehagen in ihm aufstieg. Er hätte nämlich an einem Wegmarterl vorbeikommen müssen, welches ein Unbekannter vor vielen Jahren zu Ehren des heiligen Petrus aufgestellt hatte. Bald war es offensichtlich, er war vom Weg abgekommen, hatte sich verirrt. Das brave Kerzlein in seiner Laterne, wie lange würde es wohl noch diese düstere Nacht erhellen können? Du musst weitergehen, sagte er sich, vielleicht gelangst du an eine Stelle des Waldes, die dir bekannt vorkommt. Indessen brannte die Kerze weiter herab, immer spärlicher wurde ihre Leuchtkraft. So verging mindestens eine weitere Stunde, in der mein Großvater orientierungslos durch den Wald irrte. Allmählich verließ ihn der Mut, er musste an seine Liebsten denken, die in der brutzelnd warmen Bauernstube auf ihn warteten. Erschöpft lehnte er sich an einen Baum, schloss die Augen und versuchte, für einen Moment zur Ruhe zu kommen. Aber was für ein unerwarteter und seltsamer Anblick bot sich ihm, als er sie wieder öffnete. Gar nicht weit entfernt stand da auf einmal eine schlichte Kirche mit einem schmalen Zwiebeltürmchen, deren hell erleuchtete Seitenfenster Schneeflocken und Bäume in ein wundersames mattgoldenes Zauberlicht tauchten. Da bemerkte er ein wie von Waldmäusen stammendes Rascheln neben sich, schwenkte seine Laterne mit der beinahe schon heruntergebrannten Kerze, deren Lichtschein auf das freundliche Gesicht eines hübschen jungen Moosweibleins fiel. Denn es ist nicht wahr, dass diese stets alt und verschrumpelt aussehen und einen recht scheußlichen Eindruck hinterlassen. ‚Hast dich verlaufen, aber doch nicht ganz und gar, will ich meinen. Manch einen führt der Herrgott auf sonderbare Wege in der Heiligen Nacht’, sagte das Moosweiblein. ‚Aber die Kirche hier mitten im Wald, wie ist so etwas möglich?’ ‚Nur in dieser Nacht erscheint sie, jedes Jahr an einer anderen Stelle und einem Menschen ist ihr Anblick verwehrt, es sei denn, er hätte einmal einem der Geister des Waldes das Leben gerettet, so wie ich dir mein Leben verdanke.’ ‚Du verdankst mir dein Leben? Ich weiß davon nichts.’ ‚Ein böser Waldschrat hatte mich verfolgt und würde mich in tausend Stücke zerrissen haben, hätte ich mich nicht im letzten Moment auf einen Baumstumpf flüchten können, auf dem du drei Kreuze eingekerbt hattest.’ ‚Nur, was hat es mit der Kirche auf sich, warum erscheint sie heute?’ ‚Zum Lob unseres Herrn Jesus Christus. Der Waldschrat ist ein Gehilfe des Teufels und davon gibt es viele. Bis zum Ende aller Tage werden er und seinesgleichen versuchen, Menschen, Tieren und den guten Geistern, die den christlichen Gott verehren, zu schaden. Für eben jene guten Geister des Waldgebirges ist in der gesegneten Nacht diese Kirche da, um sich in ihr zu versammeln und der Geburt des Jesuskindes zu gedenken. Jetzt nimm meine Hand, denn als Dank für deine Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft ist es dir erlaubt, einmal in deinem Leben dieses wunderbare Ereignis mit uns zu feiern.’ Kaum hatte er das zarte Händchen des Moosweibleins berührt, spürte er, wie seine Lebenskraft in den ausgelaugten Körper zurückkehrte. Alle Kälte und Müdigkeit waren plötzlich verschwunden, eine angenehme Wärme durchströmte ihn, begleitet von einem noch nie so empfundenen Glücksgefühl. Aber noch etwas hatte sich verändert, mein Großvater sah, dass er und das schöne Moosweiblein nicht allein waren. Von allen Seiten schritten die guten, gottesfürchtigen Geister des Bayerwaldes auf die in der Nachteinsamkeit wunderbar schimmernde Kirche zu und da auch der Schneefall merklich nachgelassen hatte, konnte er sie mühelos erkennen, denn er hatte stets aufmerksam gelauscht, wenn die alten Leute in ihren Erzählungen ihr Wissen von diesen seltsamen Wesen kundtaten. Neben weiteren Moosweiblein gingen die Beerengeister, deren Aufgabe darin bestand, den Reichtum an Preisel- und Heidelbeeren zu erhalten, und jedem Sammler das rechte Maß zukommen zu lassen. Kinder, die sie in ihr Herz geschlossen hatten, führten sie auf unsichtbare Weise zu den ergiebigsten Plätzen, an denen die saftigsten Exemplare anzutreffen waren. Er sah die barmherzigen Moorgeister, welche die im Moor hoffnungslos Verirrten vor dem Verderben bewahrten; außerdem die hilfreichen Berggeister, die den Menschen Hinweise gaben, wo das wertvolle, zur Glasherstellung benötigte Quarz abzubauen war. Sie alle strömten auf die Kirche zu, und sobald einer von ihnen meinen Großvater bemerkte, lächelte er ihm dankbar nickend zu. Den feierlichsten Anblick jedoch boten die Geister und Beschützer der Wohlstand und Ansehen bringenden Glashütten. Sie trugen fein gearbeitete Gewänder aus edlen, kostbaren Stoffen und prächtige Fellmützen, wie er sie noch nie gesehen hatte. Nach und nach betraten sie die Kirche, mein Großvater und das Moosweiblein waren die beiden Letzten.“ Der Kreitzer Maxl hatte aufgehört zu erzählen. Ganz still war es geworden. Mit leuchtenden Augen sahen ihn seine Enkel an. „Was ist dann passiert, Opa?“, fragte leise die Sieglinde. „Nach der Christmette schenkte das Moosweiblein meinem Großvater eine neue Kerze für seine Laterne und zeigte ihm die Richtung, die zurück in sein Dorf führte. Dann nahmen sie voneinander Abschied und ein jeder ging seines Weges. Als er sich nach ein paar Schritten noch einmal umdrehte, war alles verschwunden: die Kirche, das Moosweiblein und auch all die anderen Geister. Es dauerte gar nicht lange, bis er an eine Stelle kam, die ihm wohlbekannt war, lag dort doch ein unverwechselbarer, mächtiger Felsbrocken. Er konnte kaum glauben, wie nahe er seinem Zuhause war. Ihr könnt euch vorstellen, wie er sich freute, wieder daheim bei seiner Familie zu sein, die selbst eben erst vom Besuch der Christmette zurückgekehrt war. Viele Jahre hat es gedauert, bis er einmal über sein wunderliches Erlebnis in jener Heiligen Nacht gesprochen hat. Und als er ein alter Mann war, so wie ich heute einer bin, sagte er, von allem Guten und Wunderbaren, das er in seinem Leben erfahren habe, sei doch nichts so bezaubernd und herrlich gewesen, wie der Gesang der Moosweiblein zum Lob des Herrn, den er vor so langer Zeit in der Geisterkirche habe hören dürfen.“ Als der Kreitzer Maxl zum Fenster hinaussah, bemerkte er, dass es angefangen hatte zu schneien. Berthold Wiesenberger Das Kloster Walderbach im winterlichen Kleid. Foto: Christine Pestenhofer

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