niederbayernTV Magazin

12 können. Nichts entschuldigt es, den Text nicht zu können! Klar, auch ich hab' mal einen Hänger. Aber in der Regel läuft das schon. Das ist ja auch das Handwerk als Schauspieler. Ich meine, der Fliesenleger fährt ja auch nicht auf die Baustelle und hat keine Fliesen dabei. Was mir persönlich übrigens beim Auswendiglernen zugute kommt: Wenn der Fernseher leise im Hintergrund läuft. Das sind reale Ablenkungsgeräusche, wie eben auch am Set. Da ist es ja auch nie ganz leise.“ Stichwort „Es gabat a Leich“ „Der Dank gebührt Marisa Burger, die die Rolle der Miriam Stockl verkörpert. Sie hat diesen Satz irgendwann mal gesagt und eingebaut. Und ganz ehrlich: Auf diesen Satz wartet Fernseh-Deutschland, sobald die Titelmelodie der Rosenheim Cops erklingt. Auch Max Müller alias Polizist Michael Mohr hat einen Satz, der immer wiederkehrt: 'Wenn Sie bitte mitkommen möchten'.“ Stichwort „Landshut“ „Es gibt zwei große Erinnerungen, die ich mit Landshut verknüpfe! Früher, als ich noch Kind war, sind wir öfter nach Landshut gefahren, um Kleidung einzukaufen. War ja nicht weit, nur 40 Kilometer. Und alles, was es bei uns in Freising nicht gab, gab es in Landshut. Das war immer ein schöner Ausflug. Und die zweite Anekdote war sogar noch schöner: Ich stand kurz vor Beendigung der Schauspielschule, als meine Dozentin sagte: 'Ihr müsst euch jetzt bewerben.' Es hat ein Bühnenjahrbuch gegeben, und dort hat man sich Adressen rausgesucht. Ich las 'Landshut' und dachte sofort, dass ich dorthin will – schon allein wegen der Kindheitserinnerungen mit dem Einkaufen. Natürlich habe ich mich auch an anderen Häusern beworben, aber die Bewerbung für Landshut, die hab' ich ganz besonders behandelt. Dumm nur, dass sich ewig lang niemand aus Landshut gemeldet hat. Irgendwann rief mich mein Schulleiter an und sagte: 'Bewirb dich doch mal in Landshut, die suchen Leute!' Ich erklärte ihm, dass ich längst meine Unterlagen hingeschickt hatte. Egal, doppelt hält besser. Und so kam es zum Vorsprechen – und siehe da: Ich wurde genommen! Ein Ritterschlag für mich. Als mein Umzug dann nach Landshut anstand und ich meinen Sekretär öffnete – was sah ich da? Die damaligen Unterlagen für Landshut. Ich hatte die Bewerbung so besonders behandelt, dass ich sie anscheinend nie abgeschickt hatte. Schicksal. Das ... ist Landshut“, lacht Herr Fischer. Stichwort „Jugendsünden“ „Ohhhh, grad g'nua!“, scherzt Dieter Fischer. „Wer seine Jugend ohne Sünden verbringt, hat keine g'scheite Jugend erlebt!“, fügt er hinzu. „Man muss in der Pubertät schon so damisch sein, dass man danach sagt: 'Mei, war ich ein Depp.' Welche Jugendsünde fällt mir denn da ein?“ Herr Fischer grübelt ein paar Sekunden. „Ich war so 14 Jahre alt, als ich mit einem meiner vier Brüder geraucht hab' wie ein Weltmeister. Für vier Mark hat man damals eine Schachtel kaufen können. Auch als Kind! Da ging das noch. War ja für die Eltern, log man im Tante-Emma-Laden dann immer. Auf jeden Fall https://www.zdf.de/serien/ die-rosenheim-cops Grfaik: © Riko Best – stock.adobe.com haben wir immer heimlich hinter unserer Garage geraucht. Und an irgendeinem Tag waren noch acht Zigaretten in der Schachtel übrig. Die haben wir alle noch weggezogen. Aber dann war uns natürlich extrem übel und schlecht. Uns ging es so richtig dreckig. Ehe wir wieder reingehen würden in die Stube, mussten wir halt nur noch den Geruch wegbringen. Somit haben wir Zahnpasta gegessen und unsere Finger mit Thujen eingerieben. Geholfen hat's nix, unsere Mutter hat's trotzdem gerochen – und natürlich gab's dann eine Watsch'n“, lacht Dieter Fischer und zuckt mit den Schultern. Das gesamte 48-minütige Gespräch finden Sie demnächst als TV-Beitrag in unserer Mediathek, im Rahmen einer Sondersendung von „Servus Bayern“.

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