Rautenmagazin - Bogen

20 BOGENER RAUTENMAGAZIN OKTOBER BIS DEZEMBER 2023 Tobias Heigl ist der einzige hauptamtliche Feuerwehr-Gerätewart im Landkreis „Bei der Feuerwehr zu sein ist kein Hobby, sondern eine Berufung“, sagt der Bogener Tobias Heigl. Der 29-Jährige ist seit 13 Jahren bei der Feuerwehr und hat sein Ehrenamt zum Beruf gemacht: Er ist der einzige hauptamtliche Feuerwehr-Gerätewart im Landkreis Straubing-Bogen. Tobias Heigl hat bereits am 1. Juni 2021 die Nachfolge von Hans Hambach angetreten, der über drei Jahrzehnte lang dieses Amt ausführte und im September 2022 ganz abgab. Jetzt, mit 65 Jahren, beschließt Hambach im August dieses Jahres ganz seinen aktiven Dienst bei der Feuerwehr Bogen. Der neue 1. Kommandant ist Stadtrat Klaus Kerscher, der 2. Kommandant Tobias Heigl. DAS HOBBY ZUM BERUF GEMACHT Nach dem Realschulabschluss hat Heigl eine Ausbildung zum Mechatroniker für Sondermaschinen absolviert. In seiner Freizeit hatte er schon immer gerne bei Hans Hambach mitgeholfen. „Als dann diese Stelle ausgeschrieben wurde, war das ein Glücksfall und ich konnte mein Hobby zum Beruf machen.“ Nach der gemeinsamen Einarbeitungszeit konnte so Hambach seine Aufgaben in erfahrene Hände abgeben. Denn zu diesem Beruf gehört viel Verantwortung: Heigl ist zuständig für sämtliche Gerätschaften und Fahrzeuge der fünf Ortsfeuerwehren in Bogen sowie für die Versorgung mit Atemschutz für 23 weitere Ortsfeuerwehren im Landkreis. Zu seinen täglichen Aufgaben gehören die Geräteprüfung und Wartung, Reparatur und Neubeschaffung, Reinigung, Kundendienst etc. „Zu der Arbeit in der Werkstatt oder in der Atemschutzpflegestelle ist auch viel Schreiberei und Büroarbeit dazugekommen.“ Im Notfall soll alles klappen und alle Geräte müssen funktionieren. Kommt es zu einem Einsatz, zum Beispiel einem Brand oder Unfall, ist Heigl wie alle anderen dafür auch ehrenamtlich vor Ort. „Das hat mit meiner hauptamtlichen Tätigkeit als Feuerwehr-Gerätewart nichts zu tun.“ Zur Berufsfeuerwehr zu gehen, habe er sich tatsächlich schon einmal überlegt. „Aber der Kick ist letztlich nicht immer Schichtdienst in der Wache zu schieben, sondern zum Beispiel erst um 3 Uhr nachts vom Bett zu Hause aus zum Einsatz zu kommen“, sagt er mit einem Schmunzeln. Klar gehe viel Freizeit für die Arbeit bei der Wehr verloren, aber das sei Ehrensache. In diesem Jahr hatte die Freiwillige Feuerwehr Bogen bisher 50 Einsätze. Vor Corona waren es etwa 130 im Jahr. Besonders im Gedächtnis geblieben sind ihm dabei der Wiesenhof-Brand 2015 und der Einsatz bei der Flutkatastrophe im Landkreis Ahrweiler im Juli 2021 im Rahmen des Hilfeleistungskontingent Bayern. „Damals waren wir tagelang am Schuften.“ Solche Katastrophen sind kräftezehrend und dafür müssen sich die Feuerwehrler fit halten, im Rahmen von Übungen und Fortbildungen, aber auch mit körperlicher Fitness. „Jeder ist eigenverantwortlich. Als Atemschutzträger wird man regelmäßig vom Arzt untersucht und es gibt einmal im Jahr einen Belastungstest, der bei uns so aussieht, dass wir in voller Montur auf den Bogenberg marschieren.“ FEUERWEHR BRAUCHT NACHWUCHS Neben seiner künftigen Tätigkeit als 2. Kommandant bei der Feuerwehr Bogen hat er auch das Amt des Jugendwarts inne. Ab zwölf Jahren kann man der Jugendfeuerwehr beitreten und ab 16 Jahren darf man die Truppenausbildung absolvieren und wird so umfassend auf künftige Einsätze vorbereitet. „In Bogen sind wir derzeit 80 aktive Feuerwehrler, acht sind zudem zumindest auf dem Papier bei der Jugendfeuerwehr, aber wir brauchen dringend wieder mehr Nachwuchs.“ Tobias Heigl ist bei der Feuerwehr, um anderen Menschen in Not zu helfen. „Auch wenn man die Bilder seines ersten tödlichen Verkehrsunfalls nie vergisst, überwiegen doch die schönen Momente, wenn eine Rettung gut aus geht oder wenn sich die Menschen nachher bedanken.“ Im ländlichen Raum werde die Feuerwehr noch wertgeschätzt. Zudem ist ihm die Kameradschaft wichtig: „Bei einem Einsatz müssen wir uns blind aufeinander verlassen können. Die Feuerwehr ist wie eine große Familie“. Text: Sonja Hauenstein, Bogener Zeitung Bild: Feuerwehr Bogen Leistungsabzeichen – Technische Hilfeleistung In einer zweiwöchigen Vorbereitungsphase trafen sich die insgesamt 14 Teilnehmer mehrmals in der Woche, um die einzelnen Prüfungsteile des umfangreichen Abzeichen THL zu trainieren. Die beiden Ausbilder Rupert Gietl und Franz Landstorfer übten mit den Floriansjüngern alle Handgriffe und freuten sich am Ende, dass allesamt das begehrte Abzeichen durch die Schiedsrichter der Kreisbrandinspektion Straubing-Bogen erhalten haben. Der Kreisbrandmeister Gefahrgut Albert Uttendorfer, Kreisbrandmeister Funk/EDV Jürgen Reimann sowie Zeitnehmer Peter Häusler überwachten die Abläufe und führten die Prüfung in Theorie sowie Praxis mit den Teilnehmern durch. Aufgabe war es, innerhalb von max. 240 Sekunden einen Verkehrsunfall mit eingeschlossener Person fachgerecht und fehlerfrei abzuarbeiten. Die jeweiligen Trupps (2 Mann) mussten dabei eine Verkehrsabsicherung der Einsatzstelle aufbauen, den Brandschutz an der Einsatzstelle bereitstellen, die eingeschlossene Person im Fahrzeug betreuen sowie schweres Rettungs-

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