Bundesliga

26 3. LIGA 2023/2024 Genussverstärker aus LA Der Alpha-Löwe Jesper Verlaat soll bei den Sechzgern als Abwehrchef und neuer Kapitän vorangehen. „Fußball war bei uns immer das große Thema im Haus“, sagt der 27-jährige Niederländer Von Matthias Kerber Mehr Löwe geht eigentlich nicht. Wenn man Jesper Verlaat, den Abwehrchef des TSV 1860, so sieht, drängen – ja, zwängen – sich Assoziationen an den König der Tiere regelrecht auf. Mit seiner feuerroten Löwenmähne und einer Aura, die von großer innerer Stärke zeugt, von der man aber weiß, dass sie in unbändige Kampfeslust umschlägt, sobald nur der Anpfiff ertönt ist, ist der Niederländer bei allem Frohnatur-Wesen doch ein Anführer. Das haben sie beim TSV 1860, dem er sich 2022 angeschlossen hat, nun auch erkannt: In dieser neuen Spielzeit ist Verlaat der Leader des Löwen-Rudels. Der 27-Jährige wurde von der Mannschaft in einer geheimen Wahl als Nachfolger von Stefan Lex, der sich mittlerweile in den sportlichen Ruhestand verabschiedet hat, zum Spielführer bestimmt. „Es ist mir eine sehr große Ehre für so einen großen Verein als Kapitän auflaufen zu dürfen“, sagte Verlaat. „Es sind sehr große Fußstapfen, in die ich trete, und ich werde versuchen, dieses Amt genauso würdig zu vertreten wie mein Vorgänger Lex.“ Jacobacci hofft, das Verlaat „den nächsten Schritt macht“ Zur Vorsaison war Verlaat von Waldhof Mannheim zu den Giesingern gewechselt. Unter dem damaligen Trainer Michael Köllner stieg er gleich zum Abwehrchef auf. Als die Löwen nicht mehr an die Form der Frühphase der Spielzeit, die der TSV 1860 vollmundig als Aufstiegssaison ausgerufen hatte, anknüpfen konnten, verbannte Köllner Verlaat auf die Bank. Kurze Zeit später war Köllner im Sechzig-Kosmos Geschichte und der Nachfolger (nach einem minimal erfolgreichen Intermezzo des damaligen Sportgeschäftsführers Günther Gorenzel, der auch schon wieder auf Verlaat setzte) als Trainer – Maurizio Jacobacci – brachte Verlaat in Amt und Würden zurück. Er wurde wieder zum Vorausgeher – und jetzt eben zum Kapitän. „Ich freue mich, dass die Mannschaft genau so gewählt hat, wie ich es bestimmt hätte“, sagte Jacobacci, der davon ausgeht, dass Verlaat „dadurch den nächsten Schritt macht“. Und so eben den Sprung von der Frohnatur zum Alpha-Löwen endgültig vollzieht. „Du merkst, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein“ Fußball, das ist seit frühester Kindheit das Leben von Verlaat. Er ist der Sohn von Frank Verlaat, der bei Ajax Amsterdam berühmt wurde und der dann von 1995 bis 1999 beim VfB Stuttgart – mit dem er 1997 den DFB-Pokal gewinnen konnte und ein Jahr später das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger erreichte (0:1 gegen den FC Chelsea) – in der Bundesliga gespielt hat. Im Jahr 2000 unterschrieb Papa Verlaat bei Werder Bremen und blieb dort bis 2003. „Fußball war daher bei uns immer das große Thema im Haus. Es war normal, wenn Stars zu Besuch kamen. Ich hoffe aber, dass mein Vater bald für Interviews angefragt wird, weil ich sein Sohn bin“, sagte Verlaat mal. Dem ist er jetzt als Kapitän der Löwen ein gutes Stück nähergekommen. Doch er weiß auch, dass der Sport nicht alles ist. Verlaat meditiert, war als Backpacker in Vietnam unterwegs. „Ich will mehr von der Welt sehen! Ich war in der Halong-Bay, habe Schlangenwein getrunken und Bauchschmerzen davon bekommen. Ich war bei Leuten daheim, die haben sich ein ganz einfaches Haus selbst gebaut, nebenan steht ihr eigenes Reisfeld“, sagte Verlaat unserer Mediengruppe in einem Interview. „Da steht ein Sack voll Reis, der ist 15, 20 Kilo schwer und sie essen am Morgen, zu Mittag und am Abend immer Reis. Sie haben eine ganz andere Kultur, machen ihr Essen auf einem kleinen Feuer über dem Boden. Eine ganz andere Welt. Du merkst, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein.“ Und weil er weiß, wie wenig es an materiellen Dingen braucht, um glücklich zu sein, wie unbezahlbar aber die Gesundheit ist, war Verlaat auch der, der beim Blitzturnier der Löwen unter anderem gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach den Gladbachern ein Trikot mit der Nummer 60 und dem Namen Lainer darauf überreichte. Der Österreicher Stefan Lainer (30) der Borussia ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. „Wir wünschen dir und deiner Familie viel Kraft, alles Gute auf dem Weg und eine vollständige und schnelle Genesung“, ließen die Löwen um Verlaat wissen. Die Geste eines Kapitäns, eines Mannes, der Fußball liebt, aber weiß, dass es so viel mehr gibt. Löwe mit Verantwortung: Innenverteidiger Jesper Verlaat wurde von seinen Teamkollegen zum Spielführer gewählt. Foto: Ulrich Wagner/imago Nicht verschweißt Einzigartige Eckverbinder Durchgehende Quertraversen KLEINFELDTORE+HANDBALLTORE+HOCKEYTORE FUSSBALLTORE + BALLFANGZAUN Brandstetter GmbH, Dieselstraße 27, 84056 Rottenburg www.jobratore.de | Tel.: +49 8781 2035300

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