Bundesliga

3. LIGA 2023/2024 25 Sechzigs große Rochade 17 Abgänge, 13 Neulöwen: Der TSV 1860 sah sich vor der Drittliga-Saison zu einem XXL-Umbruch gezwungen. Das neue Gesicht der Giesinger im Überblick Von Matthias Eicher Leandro Morgalla. Marius Wörl. Yannick Deichmann. Marcel Bär. Joseph Boyamba. Stefan Lex. Dieses Sextett stand für Sechzig in der vergangenen Saison auf dem Rasen, inzwischen sind sie alle Geschichte. Die Löwen lernen neue Namen: Kaan Kurt, Leroy Kwadwo, Niklas Tarnat, Manfred Starke, Morris Schröter. Und nicht zuletzt: Joel Zwarts. Der TSV 1860 hat vor der Saison 2023/24 einen XXL-Umbruch hingelegt. „Unsere Fangemeinschaft muss verstehen, dass wir uns erst finden müssen“, bat Trainer Maurizio Jacobacci vorsorglich um Geduld. Satte 17 Abgänge musste 1860 verschmerzen, vor allem der Abschied der Herzkammer um Kämpfernatur Deichmann und Junglöwe Wörl tat weh. Den Verkauf von TopTalent Morgalla ließ sich 1860 immerhin durch zwei Millionen Ablöse versüßen, bei entsprechendem Werdegang des jungen Verteidigers wird er sogar absoluter RekordTransfer der Vereinshistorie (bis heute ein gewisser Daniel Bierofka mit 4,4 Millionen Euro von Bayer Leverkusen). Durch den Millionenregen wurde die Giesinger Einkaufstour erst ermöglicht: 13 neue Spieler verleihen dem TSV 1860 München ein gänzlich neues Gesicht. Als da wären, sortiert nach Mannschaftsteilen: Torhüter Mit David Richter hat 1860 einen neuen Torhüter geholt, der Stammtorhüter und Vizekapitän Marco Hiller Beine machen soll und seinen Auftrag bisher ordentlich erledigt hat. Jacobacci hat sich dennoch für Hiller als alte und neue Nummer eins entschieden, jedoch im gleichen Atemzug erklärt: „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir kein Torwartproblem haben, wir haben ein Luxusproblem.“ Abwehr Mit den Herren Kaan Kurt (Borussia Mönchengladbach) und Kilian Ludewig (RB Salzburg) duellieren sich zwei junge, talentierte Rechtsverteidiger miteinander, die einen ähnlichen Weg hinter sich haben: Die beiden 23-Jährigen haben bisher nur am großen Durchbruch geschnuppert. Leroy Kwadwo heißt Sechzigs Antwort auf die Verletzungen der Talente Michael Glück und Daniel Winkler. Prompt hat der 26-Jährige der jungen Identifikationsfigur Niklas Lang bei Sechzigs Saisonpremiere gegen den SVWaldhof Mannheim (2:0) den Stammplatz weggeschnappt und bestach mit körperlicher Robustheit und gutem Stellungsspiel. Mittelfeld Im Mittelfeld stand gegen die Waldhöfer eine ganze Reihe von Neulöwen auf dem Rasen: Niklas Tarnat gefiel als unauffälliger, aber fleißiger Abräumer, muss aber nach zwei Saisonspielen möglicherweise Platz für den rotgesperrten Marlon Frey machen: Der Neuzugang vom MSV Duisburg soll ein Führungslöwe werden. Im zentralen Mittelfeld agierte Motor Starke, der die Saison mit einem Slapstick-Traumtor aus 30 Metern eröffnete. Später wurde dort der Ex-Bayreuther Ballkünstler Eroll Zejnullahu eingewechselt, der sein Können einst bei Union Berlin bewiesen hat. Hoffnungsträger Morris Schröter (Hansa Rostock) und der vom SC Freiburg II gekommene Drittliga-Vizemeister Julian Guttau gefielen durch eine gute Mischung aus Kampfstärke und Spielwitz auf den Außenbahnen. Hüne Tarsis Bonga (1,96 Meter) steht als Geheimwaffe bereit. Angriff Im Angriff holte Jacobacci mit Valmir Sulejmani einen Stürmer vom FC Ingolstadt 04, den er schnell als „Backup“ bezeichnete. Und nach langwieriger Suche und einer Ablöse im niedrigen sechsstelligen Bereich bekam er einen neuen Neuner: Sturm-Bulle Joel Zwarts von Zweitliga-Absteiger Regensburg. Wie gut die neue, qualitativ ordentliche Löwen-Mischung in der neuen Spielzeit performt, hängt ganz von Jacobaccis Worten ab: Kann er schnell eine schlagkräftige Mannschaft bauen, sind die alten Namen wie Morgalla, Wörl oder Deichmann schnell Vergangenheit. Die Neuen haben sich gut eingefügt in Giesing: Zum Start in die Drittliga-Spielzeit feiert der TSV 1860 einen 2:0-Heimsieg gegen Waldhof Mannheim – mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und sieben Neuzugängen in der Startelf. Foto: sampics/Augenklick

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