Der Drachenstich

14 Further Drachenstich vom 4. bis 20. August 2023 Ritterin als waffenlose Jeanne d’Arc Drachenstich-Regisseur Alexander Etzel-Ragusa feilt besonders an Rolle der Schlossherrin Nichts ist so beständig wie der Wandel. Auch deshalb hat der Drachenstich über Jahrhunderte überlebt. Folglich fragen sich die Further alljährlich: Was ist heuer Neues auf der Festspielbühne zu entdecken? Eine Frage, die wir mit Blick auf die Premiere an Regisseur Alexander Etzel-Ragusa weitergaben. Das Ergebnis: Die Ritterin wird merklich an Willens- wie Tatkraft gewinnen und damit im gewissem Maße die starken Frauen der Gegenwart repräsentieren. Wer nun auf auffällige Veränderungen oder gar neue Szenen hofft, wird enttäuscht. „Auf Jahre der Veränderung braucht es Jahre der Konsolidierung, damit auch wieder Ruhe in die Spielschar kommt“, argumentiert Alexander Etzel-Ragusa. Dennoch gibt es eine kleine optische Neuerung im Bühnenbild. So werden ein Turm nun detailliert gestaltet und eine Lücke in der Kulisse verschwinden. Was die Probenarbeit generell betrifft, zeigt sich der Regisseur zufrieden. Insbesondere mit dem Ritterpaar. Bei Alexander Pongratz merke man, dass er ein erfahrener Darsteller ist (er spielte in den vergangenen Jahren die nicht einfache Rolle eines Regensburger Juden). Ritterin Rebecca Bauer habe sich für den schauspielerischen Gestaltungsprozess von Anfang an sehr offen gezeigt. „Sie ist an die Rolle nicht mit einer fest gefügten Meinung herangetreten, sondern war offen dafür, sie gemeinsam zu erkunden, wo sie sich selbst als Frau in einer anderen Zeit finden kann“, berichtet Etzel-Ragusa. Diese Chance habe man genutzt, um das Beziehungs- dreieck Ritterin, Udo, ChameEtzel-Ragusa lobt Ritterin Rebecca Bauer (hier bei den Proben) dafür, dass sie von Anfang an nicht mit einem vorgefertigten Bild an die Rolle herangegangen sei und folglich neue Interpretationen ermöglicht habe. Fotos: Th. Linsmeier

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