Alex von Falkenhausen Classics

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Auch in diesem Jahr tritt die begeisterte RallyeFahrerin wieder mit ihrem Vorkriegswagen Lea Francis 12/40 P-Type in Landshut an. Frau Chalupa, seit wann fahren Sie Rallyes? Seit meiner Kindheit bin ich bei Rallyes dabei. Bevor ich selber gestartet bin, war ich schon in den 90-er Jahren als Beifahrerin bei meinem Vater dabei, etwa bei den Ennstal Classics (Anm. d. Red.: eine der großen OldtimerRallyes in Österreich und Europa, bei dem Fahrzeuge bis Baujahr 1972 antreten). Welchen Stellenwert hat für Sie die Alex von Falkenhausen Classics? Letztes Jahr war ich das erste Mal bei den Alex von Falkenhausen Classics dabei, weil es sich zeitlich bisher nicht ausgegangen ist. Seitdem ist es ein fester Fixpunkt in der Saison für mich geworden. Es ist eine großartige Veranstaltung, die Verena Proebst da auf die Beine stellt. Es ist ein immenser administrativer Aufwand, und dafür ist die Organisation perfekt. Wir als Fahrer waren durchwegs zufrieden. Es ist eine tolle Mischung der Fahrzeuge und Menschen. Dazu eine super Gegend, großartige Kulinarik – Verena Proebst schnürt da ein außerordentliches Gesamtpaket. Hut ab, dass sie die Organisation der Rallye übernommen hat und im Gedenken an ihre Eltern weiterführt. Sie sind die letztjährige Siegerin der Klasse A – was bedeutet Ihnen so ein Sieg? Das war schon eine Nummer. Letztes Jahr gab es nur zwei Vorkriegsjahrewagen, weshalb die Klassen A und Klasse B anders eingeteilt wurden. Mit meinem 38 PS-starken Auto muss man mehr beim Fahren arbeiten als mit einem modernen Fahrzeug. Zum Beispiel gibt es keinen Tripzähler, der auf zehn Meter genau sagen täte, wie viel Strecke ich absolviert habe, und einen Drehzahlmesser gibt es auch nicht. Das ist Fahren aus dem Gefühl heraus. Auch wenn ich mein Auto seit 17 Jahre fahre und kenne. Deshalb freut mich der Sieg umso mehr. Immerhin war auch ein Jaguar am Start, der schon mal Le Mans (Anm. d. Red.: ein berühmtes Langstreckenrennen für Sportwagen) gewonnen hat. Was waren Ihre größten Siege bisher? Ich bewerte die Veranstaltungen nicht nach den Pokalen, die ich nach Hause nehme. Mir geht es um den Spaß und die Freude am Fahren und am Auto. Auf Menschen zu treffen, die diese Leidenschaft teilen, eine gemütliche Ausfahrt zu machen und gut zu essen. Mehr brauche ich nicht. Sie pflegen, restaurieren und reparieren Ihre Autos selbst – haben Sie sich das alles eigenhändig beigebracht oder haben Sie eine entsprechende Ausbildung? Offiziell habe ich keine Ausbildung. Aber man bekommt sehr viel mit, wenn man aus einer Rennfahrer-Familie stammt wie ich und als erstes Auto einen Peugeot 205 GTI fährt, der jede Woche kaputt ist. Mein Vater war Mechanikermeister und hat mir sehr viel gezeigt. Mit sechs Jahren habe ich zusammen mit meinem Bruder meinen ersten Jaguar-Motor zerlegt. Es ist einfach immer ein sehr großer Teil meines Lebens gewesen. Welche Autos und Oldtimer besitzen Sie? Den Lea Francis 12/40 P-Type mit Baujahr 1929. Seit 1984 ist auch ein Triumph Stag mit Baujahr 1974 im Besitz meiner Familie. Beide Fahrzeuge hat bereits mein Vater gefahren. Und dann besitze ich noch einen Ford Escort XR3i aus den 1980-Jahren, den ich täglich fahre, und einen Jaguar X-Type mit Baujahr 2005. Ich weigere mich, Autos mit moderner Technik zu fahren. (lacht) Wie viel Zeit nimmt Ihr Hobby in Anspruch? Sind Sie das ganze Jahr auf Rallyes unterwegs? In der Saison, also April bis Oktober, bin ich jedes Wochenende unterwegs, sei es auf Veranstaltungen, bei einer Ausfahrt, auf Messen, Rallye-Trainings. Uns als Frauen wird ja gerne mal abgesprochen, besonders autound motorenaffin zu sein. Begegnen Ihnen derartige Vorurteile auch? An der Tankstelle wurde ich schon öfters angesprochen, wo denn der Fahrer zu dem Vorkriegswagen sei. Aber das ist eher ein Generationendenken, das sich mit den Jüngeren ändert. Ich entgegne dann gerne, dass es vor den Weltkriegen eine Menge Frauen im Rennsport gab, etwa Dorothy Levitt, die bekannteste Rennfahrerin Englands in den 1900-er Jahren. Aktuell tut sich im Motorsport zum Glück auch einiges und ich unterstütze die Hamburger Initiative „women classic driver“ – eine Vereinigung von Fahrerinnen, die Oldtimer besitzen, fahren und pflegen. Wobei mir persönlich das Geschlecht vollkommen egal ist, solange jemand Spaß daran hat, mitzufahren. Mir persönlich begegnen die Leute grundsätzlich sehr offen, was wohl auch an meiner bekannten Rennfahrer-Familie liegt und meiner extrovertierten Persönlichkeit. Demnächst werde ich auch als Vizepräsidentin im Automobil Veteranen Club Austria vorgestellt, bei dem wir uns auch explizit für den Nachwuchs und mehr Frauen einsetzen. Verraten Sie uns wie viel Ihr Vorkriegswagen Lea Francis 12/40 P-Type wert ist? Für mich ist er unbezahlbar. Ich habe aber erst einen vergleichbaren Wagen in England im Wert von 30 000 Pfund gesehen. Wie kommt man an so ein altes Prachtstück? Zum Beispiel über Händler wie meine Mutter (lacht). Wenn man weiß, was man will und welches Budget man bereit ist auszugeben, sollte man sich am besten an Händler wenden, die sich fachlich auskennen. Fahren Sie nur bei Rallyes Ihre Oldtimer aus oder auch im Alltag? Den Lea Francis benutzen wir jedes Weihnachten, um unseren Weihnachtsbaum abzuholen, weil es der einzige Wagen ist, in den er reinpasst. Denn Standschäden sind ein Problem, daher fahre ich alle meine Wägen regelmäßig aus. Katharina Chalupa mit ihrem Vorkriegswagen Lea Francis 12/40 P-Type bei der letzten Alex von Falkenhausen Classics auf der Burg Trausnitz Foto: Scuderia Isar e. V. 32. ALEX VON FALKENHAUSEN CLASSICS 29. UND 30. JULI 2023 4 29. UND 30. JULI 2023 32. ALEX VON FALKENHAUSEN CLASSICS 5

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