Bogener Rautenmagazin

33 JULI BIS SEPTEMBER 2023 BOGENER RAUTENMAGAZIN Büro „Leichte Sprache“ der Barmherzigen Brüder eröffnet Politiker mussten den Prüfern Fragen beantworten. Dabei sollten sie sich einfach und gut verständlich ausdrücken „Sprache ist was Besonderes, begann Holger Kiesl seine Festrede in den Räumen des „Büros für Leichte Sprache“ in Bogen. In genau diesen Räumen fand die Eröffnungsfeier für die noch sehr neue Einrichtung statt. Die Erklärung für dieses Büro soll wie der nachfolgende Bericht in möglichst leichter Sprache verfasst sein, genau für das, für welches das Büro in Zukunft arbeiten soll. Die Sozialarbeiter Doris Komorowski und ihr Kollege Anton Vetterl haben dafür an einem Kurs teilgenommen, um Texte für Menschen mit Behinderungen, mit Krankheiten oder hohem Alter zu „übersetzen“. Im Hause der Barmherzigen Brüder hatte man einen Wettbewerb durchgeführt, um den Ausdruck „Büro für Leichte Sprache“ besser verstehen zu können. Und deshalb wissen jetzt alle: „Wir machen es klar“, erklärte Anton Vetterl den Gästen, Mitarbeitern und Bewohnern. Viele Verantwortliche in dieser helfenden Einrichtung haben sich deswegen auch an der Feier zur Eröffnung beteiligt. So die Verantwortlichen der Barmherzigen Brüder, die Verwaltungsräte, die Werkstatträte und die Bewohnervertretung von Bogen. Auch Beauftragte für Menschen mit Behinderung aus dem Bezirk, dem Landkreis und der Stadt Bogen freuten sich, bei dieser Veranstaltung dabei sein zu dürfen. „VIELE TEXTE WERDEN IMMER SCHWIERIGER GESCHRIEBEN“ Lobende Worte fand Harald Auer, Geschäftsführer der Region Niederbayern, für alle seine Mitarbeiter, die sich eingesetzt hatten, dieses Büro zu schaffen. Besonders dankbar war er, dass sich die „Aktion Mensch“ an den Kosten beteiligt, da sonst die Geldangelegenheiten die Sache nicht ermöglicht hätten. Mit ihrem Akkordeon sorgte Anette Aschenbrenner für Musik während der Feier. Wie wichtig leichte Sprache für viele Menschen aus der gesamten Gesellschaft ist, beschrieb Bayerns Behindertenbeauftragter Holger Kiesl in seiner Festrede. „Viele Texte in unserer Welt werden immer schwieriger geschrieben“, ist sein Ergebnis. Das wird oft aus Absicht gemacht, wenn man will, dass nicht alle Leute es verstehen. „Da muss es sich gar nicht um Menschen mit Behinderung handeln“, denkt er. Dabei ist Sprache so wichtig. Sie kann Hoffnung machen, Gegenstände beschreiben oder Unterschiede zeigen. Er lobte die neue Einrichtung der „Barmherzigen Brüder“, da es bis jetzt das einzige Büro in Niederbayern mit dieser Hilfestellung der Textübersetzung ist. Der wichtigste Teil dieses gesamten Aufbaus aber sind die Prüfer. Es sind junge Menschen mit Behinderung, die dafür Kurse belegen, um geschult den Übersetzern sagen zu können, was noch nicht verstanden wird. Jennifer Bielmeier, Carola Wagner und Rene Maeßen waren dann auch gut vorbereitet, den anwesenden Personen mit öffentlicher Verantwortung einfache Fragen zu stellen, die aber noch teilweise schwierig zu beantworten waren. POLITIKER WOLLEN IN ZUKUNFT MEHR AUF SPRACHE ACHTEN Die Politiker auf der Ebene in unserem Gebiet, Josef Fisch, zweiter Bürgermeister der Stadt Bogen, Albert Solleder, zweiter Bürgermeister der Stadt Straubing und Bernhard Krempl, Stellvertreter für den Landrat von Straubing-Bogen, antworteten teilweise mit persönlichen Einblicken in ihr Leben, aber auch sehr viel in ihre Arbeit in der Politik oder dem erlernten Beruf. Genauso wie die Herren, die in der Verantwortung sind im Bezirk Niederbayern, Franz Schreyer, im Land Bayern, Hans Ritt und Josef Zellmeier und im Staat Deutschland, Alois Rainer. Zudem versprachen sie alle, in Zukunft mehr auf leichte Sprache zu achten und in ihrem eigenen Arbeitsfeld dies mehr zu fördern. Text und Bild: Erika Hartmannsgruber, Bogener Zeitung

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