Dahoam is schee

8 Dahoam is schee 9 Dahoam is schee Eine bedeutende Sportstätte wird 85 Am 3. Juli 1938 ist das Moosburger Freibad in der Bonau eröffnet worden Von Dr. Dominik Reither Moosburg. Eine der bedeutendsten und traditionsreichsten Sport- und Freizeitstätten der Dreirosenstadt wird heuer 85 Jahre alt: Am 3. Juli 1938 wurde das Moosburger Freibad eröffnet. Die erste Moosburger Badeanstalt war das Amperbad in der Nähe der Wittibsmühle, nachweisbar seit 1866. Es handelte sich nicht um eine feste Anlage, sondern um Badehäuser, die während der Saison aufgestellt wurden. Schulpflichtige Kinder durften sie nur in Begleitung ihrer Angehörigen besuchen. 1908 eröffnete ein neues und größeres „Schwimm- und Hüttenbad“ an der Amper bei der Feldkirchener Brücke, erbaut vom Moosburger Verschönerungsverein. Gleichzeitig nahm die neu gebaute „Bade-Restauration“ ihren Betrieb auf. Hier konnte man Bier und Kaffee, Weißwürste sowie warme Küche genießen. Das Restaurant entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugslokal der Moosburger. Das Bad bestand aus einem etwa 160 Quadratmeter großen Schwimmbassin und zehn Badehütten. Da die Anlage auf hölzernen Schwimmflößen errichtet war, musste sie jedes Jahr nach dem Ende der Saison abund zu Beginn der nächsten wieder aufgebaut werden. 1938: Die Zeit ist reif für ein neues Freibad 1920 errichtete die Stadt anstelle des „Schwimm- und Hüttenbades“ ein Freibad mit Umkleidehallen, wiederum an der Amper. Die Badebereiche für Männer und Frauen waren getrennt, mit ausreichendem Abstand. Auf die Geschlechtertrennung legten die Stadtväter großen Wert. Sie waren der Meinung, dass das als unsittlich angesehene gemeinsame Baden von Frauen und Männern während des Ersten Weltkriegs überhandgenommen hatte. Bald machte dieses neue Bad Probleme. Der Amper-Überleitungskanal entzog der Amper Wasser, sodass der Fluss immer mehr versandete. Zudem kam es immer wieder zu tödlichen Badeunfällen. Als die Badeanlagen baufällig geworden waren, beschloss der Stadtrat, ein neues Schwimmbad in der Bonau zu errichten. Gemeinschaftsarbeit und Sponsoring Am 12. Februar 1938 begannen die Bauarbeiten mit der Ausbaggerung des Schwimmbeckens. Die darauffolgenden Arbeiten mussten dann wegen des Einmarsches der Wehrmacht in Österreich für einige Tage unterbrochen werden. Sie wurden auch dadurch erschwert, dass man bis zu zwei Meter tief in grundwasserführende Schichten eingreifen musste. Neben privaten Baufirmen waren städtische Arbeiter und in großem Umfang die Moosburger in freiwilliger Arbeit für den Schwimmbadbau tätig. Auch örtliche Unternehmen unterstützten das Projekt: Sägewerke schnitten kostenlos das Bauholz, die Vereinigte BleicherdeFabriken AG (heute Clariant) stellte Schienen und Loren für die Abfuhr des Aushubs zur Verfügung, Lkw-Besitzer ihre Fahrzeuge für den Transport von Baumaterial. Die Eröffnungsfeier am 3. Juli 1938 fand bei strömendem Regen unter Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Staat und NSDAP statt, an der Spitze der Gauamtsleiter und der Regierungspräsident. Die Eröffnungsansprache hielt Bürgermeister und Ortsgruppenleiter Dr. Hermann Müller mit nationalsozialistischem Pathos. Ein Vorgänger des Moosburger Freibads: das Amperbad des Verschönerungsvereins um das Jahr 1910. Das Freibad in der Bonau zu Beginn der 1950er Jahre. Fotos: Archiv Karl A. Bauer Die Feier war auch eine Schauveranstaltung der Partei und ihrer Gliederungen. Die Eröffnungsfeier gestaltete unter anderem die NSOrganisation „Kraft durch Freude“ (KdF). Der Höhepunkt war der Auftritt einer Kunstspringertruppe aus München. Deren Aussage, die Sprungbretter in Moosburg seien so gut, dass man sie nur mit denen im Müller’schen Volksbad in München vergleichen könne, vermerkte der Redakteur der Moosburger Zeitung damals in einem Beitrag. 1946 wurde das Schwimmbad von der US-Armee als Freizeiteinrichtung für ihre Soldaten beschlagnahmt. Die Moosburger mussten zum Baden auf Isar und Amper ausweichen. Nach dem Krieg in schlechtem Zustand Als die Freigabe des Bades abzusehen war, stand der Moosburger Stadtrat vor einem großen Problem: Weil man beim Bau minderwertiges Material verwendet hatte und die Bauausführung mangelhaft war, befand sich die Anlage in einem schlechten Zustand. Überall im Becken zeigten sich Setzungen, Risse und Putzabplatzungen. Außerdem gab es Probleme bei der Be- und der Entwässerung. Das Wasser für das Bad kam aus dem Mühlbach und wurde gefiltert. Allerdings funktionierte die Anlage nicht richtig, im Becken kam es deswegen zu Schlammablagerungen und Algenwachstum. Die Entwässerung mittels einer Pumpe war ebenfalls problematisch. Auf diese Weise war es nicht möglich, das Becken ausreichend zu reinigen. Der Stadtrat hatte nun die Möglichkeit, das Bad zu sanieren, zu verpachten oder zu verkaufen. Nach einer Befragung der Moosburger entschieden sich die Stadtväter für eine Sanierung. Am 12. Juni 1949 konnte die Stadt das Schwimmbad nach Behebung einiger technischer Mängel wieder in Betrieb nehmen. Freibad immer beliebter bei allen Altersklassen In den folgenden Jahrzehnten wurde die Anlage immer wieder renoviert und den jeweils aktuellen Bedürfnissen angepasst. Die Bevölkerung der Dreirosenstadt wuchs in den Jahrzehnten nach dem Krieg massiv an. Zudem entwickelte sich das Freibad zu einem beliebten Treffpunkt der Moosburger jeglichen Alters. So vergrößerte man die Liegewiese, um den steigenden Besucherzahlen gerecht zu werden. In Zusammenarbeit mit dem Jugendparlament wurde im Freibadgelände ein Beachvolleyballplatz angelegt. 2003 ließ die Stadt eine neue Wasserrutsche einbauen, finanziert mit Spendengeldern. Heizung und Duschen erneuerte man 2004. Aktuell erlebt das Moosburger Freibad große Veränderungen. Da die Technik der Kleinschwimmhalle unter der Stadthalle veraltet war, beschloss der Stadtrat 2014, auf dem Gelände des Freibades ein neues Hallenbad zu errichten. Dazu wurde das zwischen AmperÜberleitungskanal und Freibad gelegene Umkleidegebäude abgerissen. Der Spatenstich für das neue Hallenbad erfolgte am 16. April 2020. Ebenfalls 2014 beschloss der Stadtrat, eine Generalsanierung des Freibades durchzuführen. Schwerpunkte werden die Abdichtung des Beckens sowie eine Ertüchtigung der Beckenhydraulik und der Wasseraufbereitung sein. Mit den Arbeiten soll 2025 begonnen werden. Zwei Jahre nach der erstmaligen Eröffnung: Badebetrieb im Moosburger Freibad 1940. Foto: Archiv Karl A. Bauer Dieselbe Stelle im Jahre 2023: Wo früher das Umkleidegebäude stand, befindet sich nun das neue Hallenbad. Foto: Daniel Cunz Mit uns die Zukunft planen! NIEDERLASSUNG FREISING Kirchgasse 2 · 85368 Wang Telefon: 08764 / 3539915 E-Mail: info@wingender-ht.de Die schönsten Gartenideen finden Sie in unserer großen Ausstellung. Jetzt den Garten gestalten. 85368 MOOSBURG Degernpoint F1 Tel: +49 8761 686-0 Weitere Filialen: EDLING, MAINBURG, TRAUNSTEIN, DINGOLFING www.bauzentrum-schwarz.de

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