Landshuter Stadtmagazin

12 | Historisches & Wissenswertes In Samt und Seide, Silber- und Goldbrokat, geschmückt mit Edelsteinen und kostbaren Stickereien – so schritt die adelige Braut des Mittelalters vor den Altar. Wie sich das goldene Kleid der HedwigDarstellerinnen und Georgs edles braunes Wams im Laufe der letzten 120 Jahre, seitdem die „Landshuter Hochzeit 1475“ aufgeführt wird, verändert haben, zeigen die Meilensteine unserer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit. Gerade in den Anfangsjahren des Festspiels orientieren sich die Gewänder an dem Hochzeitszug von August Spies aus dem Jahr 1882 – einem Wandgemälde zur Landshuter Hochzeit im Landshuter Rathaussaal. Darauf sind zum Beispiel der Pelzbesatz an den Ärmeln der Braut und ihr hochgeschlossenes Kleid zu erkennen. Im Laufe der Zeit wurden die Ansprüche des Vereins „Die Förderer“ und ihr Wunsch nach Authentizität aber im größer. „Alle nach 1975 hergestellten Gewänder sind sehr originalgetreu“, sagt Ursula Wohlgemuth, Vorständin im Verein. „Wir haben hierzu viele Quellen und Tafelbilder gesichtet und Bücher zur Kleiderordnung gewälzt, an denen sich die Förderer orientieren“, erklären die beiden Leiterinnen im Fundus Irene Saller und Irmi Puscher. Beide sind seit über 20 Jahren als Kammerfrauen im Fundus tätig, in dem seit 1902 das Inventar des Vereins und darunter tausende Kostüme gesammelt, aufbewahrt und gepflegt werden. Von Janine Bergmann Der Stoff, aus dem die Träume sind Die Kostüme des Brautpaares im Wandel der Zeit In den Anfängen, wie hier 1905 beim Brautpaar Ludwig Koch und Maria Wolf, verheiratete Mang, hatte das ornamental gemusterte Kleid der Braut noch keinen Pelzbesatz unten am Saum. Dafür mit Pelz gesäumte Ärmel, einen hochgeschlossenen Kragen und einen tiefen Gürtel. Georgs aufwendig auch vorne besticktes Wams war ebenfalls hochgeschlossen und die Strumpfhose war hell. Foto: ©„Die Förderer“ e.V. 1905 Foto: © Yurok Aleksandrovich - stock.adobe.com

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