espresso März 2023

74 espresso Stürmer wollte ich so schnell wie möglich treffen, das war mein klares Ziel und darauf habe ich den ganzen Sommer hingearbeitet. In der Liga musst du auch Tore schießen, um dich zu beweisen. Das Länderspieltor war für mich dagegen eher ein Bonus, ich hatte nicht erwartet, gleich zu treffen, sondern wollte einfach nur mein Bestes geben. Du bist in dieser Saison als Neuzugang nach Ingolstadt gekommen, hast du dich inzwischen eingelebt? Ja, auf jeden Fall. Ich war vor allem im Sommer viel mit den anderen jungen Spielern unterwegs, wir sind oft in die Stadt gegangen, die ich sehr schön finde. Wenn man aus Kaufbeuren kommt, ist Ingolstadt schon eine richtige Großstadt (lacht). Ich fühle mich sehr wohl, auch das Umfeld imVerein ist sehr professionell. Du bist zum ersten Mal weg aus Kaufbeuren – war der Schritt in die erste eigene Wohnung für dich schwierig? Es war schon eine Umstellung: Zum ersten Mal selber putzen, waschen und kochen war amAnfang nicht einfach. Das Essen steht nicht einfach auf demTisch, wenn man nach Hause kommt und der Kühlschrank ist auch nicht voll. Man muss erst einen geregelten Ablauf finden. Ich habe zwar zuhause geholfen, aber keinen kompletten Haushalt geführt. Die erste Zeit bin ich deshalb am Wochenende noch nach Hause gefahren oder meine Mutter ist hergekommen und hat mich unterstützt. Ich war ja auch neu im Team und hatte anfangs noch nicht so viel Kontakt mit den anderen Spielern, es hat eine Weile gedauert, bis man sich kennengelernt hat. Deshalb war ich in den erstenWochen schon auch viel allein, aber mittlerweile hat sich alles gut eingespielt und ich komme prima klar. Verrätst du uns, wie du deine erste Bude eingerichtet hast? DieWohnung war zumTeil schon möbliert, aber natürlich habe ich einige Dinge verändert und einen neuen Tisch, Stühle und Teppiche gekauft. Auch meine Freundin hat mit Deko, Kerzen und Co. für Gemütlichkeit gesorgt und gemeinsam haben wir ein schönes Zuhause gestaltet. Hast du irgendein Teil aus deinem „Kinderzimmer“ mitgenommen oder alles neu gekauft? Ein kleines Kissen und ein paar Kleinigkeiten habe ich mitgenommen, aber ich hatte ohnehin nie ein „festes“ Kinderzimmer. Wir sind insgesamt fünf Geschwister und haben die Zimmer oft gewechselt und ich habe auch viele Dinge mit meinen beiden Brüdern geteilt. Ist dir persönlich ein nachhaltiger Lebensstil wichtig? Das Thema ist allgegenwärtig und natürlich versuche ich, so weit wie möglich auf Nachhaltigkeit zu achten. Auch Dinge wie Mülltrennung, Energiesparen oder ähnliches sollten imAlltag selbstverständlich sein. Du trägst bei den Panthern – wie schon in Kaufbeuren die Rückennummer 8. Hat sie eine Bedeutung für dich? Eigentlich hatte ich immer die 7, weil ich am 7. März Geburtstag habe. Erst in der U20 war die 7 belegt, so dass ich die 8 genommen habe. Seitdem trage ich sie und mittlerweile ist sie auch meine Lieblingsnummer. Welche Hobbys hast du bzw. betreibst du irgendeinen Ausgleich zum Eishockey? Ein richtiges Hobby ist vor allemwährend der Saison mit den unregelmäßigen Abläufen kaummöglich, so dass die Playstation der größte Ausgleich zum Sport ist. AmWochenende unternehme ich gerne was mit meiner Freundin – für mehr bleibt einfach keine Zeit. Von den verbleibenden sechs Hauptrundenpartien habt ihr noch vier Heimspiele – klarer Vorteil? Das stimmt auf jeden Fall. Die Heimspiele mit den Fans imRücken sind immer cool und das Reisen doch eher eine Belastung, auch wenn man in den anderen Städten schon auch was sehen kann. Wir sollten den Heimvorteil auf jeden Fall imHauptrunden-Endspurt nutzen – so wie zuletzt gegen die DEG. Was traust du den Panthern noch zu – ist der Meistertitel drin? Nichts anderes muss das Ziel sein. Wenn wir Zweiter nach der Hauptrunde sind, spielen wir die Playoffs, umMeister zu werden. Die Chancen stehen heuer so gut wie nie in den letzten Jahren. Dennoch haben die Playoffs ihre eigenen Gesetze und es kann alles passieren. Meist kommt es auf Kleinigkeiten an und die mentale Stärke ist häufig entscheidend. Auch der Torwart wird wichtig sein – und da haben wir mit Michael Garteig einen Riesen-Vorteil in den Playoffs. Aber ganz klar: Wir spielen die Playoffs, um den Titel zu holen. Was wünschst du dir persönlich für die Zukunft? Momentan läuft alles echt gut, so wie es ist. ImEishockey hoffe ich, mich in der DEL zu etablieren und vielleicht in der Nationalmannschaft den nächsten Schritt zu machen. Privat bin ich schon ein Familienmensch und versuche, so oft wie möglich nach Hause zu fahren. Deshalb kann ich mir später zu gegebener Zeit eine Hochzeit und Kinder durchaus vorstellen. Richtig planen kann man allerdings nicht, denn Eishockey ist sehr schnelllebig und man weiß nie, was die Zukunft bringt. Vielen Dank für das Gespräch! DASWAR VIELLEICHT DIE BESTE GESCHICHTE UNSERER KARRIERE Dein jüngerer Bruder Johannes spielt auch Eishockey - derzeit erfolgreich für Kaufbeuren. Wäre es für dich cool, wenn er auch zu den Panthern käme? In meiner letzten Saison in Kaufbeuren haben wir bereits zusammengespielt. Bei seinem ersten Treffer habe ich den Assist geliefert, das war vielleicht die beste Geschichte unserer Karriere. Daher wäre es schon ein Traum, wenn er auch zumERCwechseln würde und wir hier gemeinsam auf demEis stehen könnten. Er spielt eine gute Saison in Kaufbeuren – mal sehen, was die Zukunft noch bringt. Spielen denn alle deine Geschwister Eishockey? Ich habe noch zwei Brüder und zwei Schwestern. Beide Brüder spielen Eishockey, meine Schwestern nicht. Sie betreiben andere Sportarten und sind musikalisch – aber am Wochenende mussten sie immer mit zum Hockey (lacht).

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