Kliniken & Fachärzte Passau / Deggendorf 2023

Patienten finden in der Fachklinik Osterhofen zu neuer Mobilität. AMPUTATIONSMEDIZIN TROTZ VERLUST VOLL IM LEBEN Professionelle Wundversorgung und Mobilisierung nach Amputation MUDr. Barbara Groll Chefärztin AMPUTATIONSMEDIZIN Fachklinik Osterhofen GmbH Zentrum für Amputationsmedizin Plattlinger Straße 29 94486 Osterhofen Telefon +49 (0)9932 39 119 Telefax +49 (0)9932 39 299 amputationsmedizin@fachklinik-osterhofen.de www.fachklinik-osterhofen.de/amputationsmedizin Wundambulanz Telefon +49 (0)9932 39 127 ambulanz@fachklinik-osterhofen.de Das vielseitige Behandlungsangebot Mit Handicap mobil sein und den Alltag selbstständig bewältigen – das ist der Wunsch vieler Patienten. Daraus ergibt sich das primäre Ziel unserer Behandlung: Frühzeitige Mobilisierung durch den sicheren Umgang mit der Prothese. Maßgebend für die Prothesenfähigkeit sind eine fortschreitende Wundheilung und die Formung des Amputationsstumpfes. Begleitend zur Wundversorgung und Kompressionstherapie werden erste Mobilisationsübungen durchgeführt, um eine Stärkung der Rumpf-, Arm- und Beinmuskulatur zu fördern. Die Bewegungsübungen werden im Liegen, Sitzen oder Stehen ausgeführt. Sind die körperlichen Voraussetzungen erfüllt, kann eine individuelle Prothese erstellt und angepasst werden. Gebrauchsschulung, Steh-, Gewichts- und Balanceübungen helfen dem Patienten, sich mit der Prothese vertraut zu machen. In unserem videounterstützten Gehzentrum wird in kleinen, methodisch aufeinander aufbauenden Schritten der Gang mit Prothese geschult. Dabei wird für jeden Patienten ein individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmter Therapieplan erstellt. Begleitend unterstützen Psychologen und Seelsorger die Patienten bei der Schmerz- und Krankheitsbewältigung, zum Beispiel durch Wahrnehmungsschulungen und Entspannungstraining. Sozial- und Ernährungsberatung, kreatives Gestalten sowie Patientenausflüge runden das ganzheitliche Behandlungskonzept ab. „Die schönsten Momente sind die, wenn ein Patient aufrecht, selbstständig gehend und mit einem Lächeln im Gesicht die Klinik verlässt“ – so die einhellige Meinung des gesamten Behandlungsteams. Der Verlust einer Extremität ist sowohl körperlich als auch seelisch ein tiefgreifender Einschnitt in das Leben eines Menschen. Nicht immer ist ein operativer Eingriff nötig, manchmal jedoch durch eine Stoffwechsel-, Gefäß-, Tumorerkrankung oder auch unfallbedingt unausweichlich. Seit 1999 bieten wir in unserem Zentrum für Amputationsmedizin Patienten mit drohender oder erfolgter Amputation eine hochspezialisierte prä- und postoperative Behandlung. Die Einrichtung Das Zentrum für Amputationsmedizin verfügt über eine Zulassung als Akutkrankenhaus und als Rehabilitationseinrichtung. Zusätzlich bestehen ambulante Behandlungsmöglichkeiten, sodass auch vor oder nach einem stationären Aufenthalt eine ambulante Versorgung möglich ist. Für die vielfältigen Therapien stehen ein medizinisches Trainingszentrum, ein modernes Gehzentrum und ein Bewegungsbad zur Verfügung. Ergänzend dazu wird die großzügige Parkanlage der Klinik als Therapiezone genutzt. Professionelle Versorgung chronischer Wunden Wunden können jucken, nässen oder unangenehm riechen. Andauernde Wundheilungsstörungen beeinträchtigen Patienten vor allem in ihrem Alltag und somit auch in ihrer Lebensqualität. Eine geeignete Anlaufstelle zur richtigen Versorgung zu finden, ist nicht immer leicht, da die Betreuung chronischer Wunden in erfahrene Hände gehört. Die Fachklinik Osterhofen verfügt über ausgebildete Fachtherapeutinnen Wunde ICW®, die langjährige Erfahrung und spezielles Fachwissen in der Versorgung von langanhaltenden, schlecht heilenden Wunden besitzen. Sie kennen sich mit Wundarten, -heilung und -behandlung im Detail aus. Mit einem strukturierten, stationären Behandlungskonzept können sie eine erhebliche Verbesserung der Wundsituation herbeiführen. Zur diagnostischen Abklärung erfolgt nach der phasengenauen Beurteilung der Wunde ein Wundabstrich. Ein passendes Antibiogramm wird vom Labor erstellt. Das gegen den Krankheitserreger wirksamste Antibiotikum wird identifiziert und 2 bis 3 mal täglich intravenös verabreicht. Parallel zur i.v. Antibiose erfolgen professionelle Wundreinigungen unter lokaler Betäubung, die Anwendung phasengerechter Wundauflagen, die Wickelung mit elastokompressiven Verbänden sowie die Durchführung einer Kausaltherapie. Hierbei werden u.a. Strümpfe/Schuhe angepasst, die Durchblutung der Extremität mittels Gefäßtherapie gefördert, um den Ursachen der Wundheilungsstörung entgegenzuwirken. Bei Bedarf kann zur weiteren Unterstützung der Wundheilung eine Unterdrucktherapie (NPWT) durchgeführt werden. Zusätzlich ergänzen Aufklärungsgespräche zu den Themen „Ursachen der Entstehung chronischer Wunden“, „die Rolle der Kausal- und Begleittherapie“, Ernährung und Bewegung oder auch die Diabetesberatung die umfassende Behandlung. Um eine adäquate nachstationäre Weiterversorgung nach der Entlassung zu gewährleisten, halten unsere Fachtherapeutinnen engen Kontakt mit Hausärzten und Pflegediensten. 1 Beginn der Behandlung des mit Bakterien infizierten, großflächigen Ulcus cruris venosum 2 Eine Woche nach Beginn von Antibiose und Vakuumtherapie sind erste Verbesserungen der Wundsituation sichtbar. 3 Zwei Wochen nach Behandlungsstart sind das austretende Wundsekret und die Wundfläche deutlich verringert, eine Übernahme in die ambulante Weiterversorgung möglich. Der Patient ist fast schmerzfrei. AMPUTATIONSMEDIZIN Entwicklung der Wundsituation unter i.v. Antibiose 2 3 1 40 41

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