Kliniken & Fachärzte Passau / Deggendorf 2023

IMPLANTOLOGIE | FACHBEITRAG FACHBEITRAG | CEREC-KRONEN © sunlight19 – stock.adobe.com SCHÖNE KRONEN IN EINER SITZUNG Von ZA med. dent. Mauricio Wendl und ZÄ med. dent. Lisa Biedert IMPLANTATE: FESTE DRITTE ZÄHNE Von ZA med. dent. Mauricio Wendl Die Herstellung einer Zahnkrone war bislang meist eine langwierige und aufwendige Angelegenheit. Es musste am betroffenen Zahn ein Abdruck mit dem bei vielen ungeliebten Abdrucklöffel samt Abdruckmasse genommen werden. Der Zahn wurde provisorisch versorgt und der Patient musste Tage lang warten, bis seine Krone im Labor fertiggestellt wurde. Erst dann konnte sie ihm bei einem weiteren Termin eingesetzt werden. Moderne Technologie macht diesen Aufwand überflüssig. Das CEREC-System ermöglicht heute die Herstellung und Einpassung einer Krone in nur einer Sitzung. Berührungsfreier Intraoralscan Mit Hilfe eines Intraoralscanners (Primescan) wird innerhalb weniger Minuten die gesamte Mundsituation erfasst und digital verarbeitet. Die Methode ermöglicht detailgetreue, dreidimensionale Bilder aus dem Mundraum, und das völlig ohne Berührung. Daher ist das Verfahren auch für Menschen mit stark ausgeprägtem Würgereiz besonders geeignet. Modellplanung aus dem Computer Die Scan-Bilder liefern die Grundlage für individuell angepasste Kronen oder auch Inlays. Am Computer werden die digitalen Modelle bearbeitet. Die Krone wird mit CAD-Technologie digital designt. Anschließend werden die Daten direkt an die CAM-Fräse übermittelt. Diese steht im Eingangsbereich unserer Praxis und verfügt über ein Sichtfenster. So haben Patienten die Wahl: Wollen sie live beobachten, wie ihre Keramikkrone gefräst wird, oder wollen sie währenddessen lieber im Behandlungszimmer entspannen? Farblich genau passend Die neue Krone wird anschließend kurz „anprobiert“. Sitzt sie perfekt? Welche Farbe passt zu den Zähnen? Dann bekommt sie den letzten Schliff: Im Labor werden die individuell zahnfarbenen Glasurfarben aufgetragen. Dann wird die Krone gebrannt. Das härtet sie zusätzlich und veredelt die Oberfläche. Dieser Herstellungsschritt dauert nur etwa 20 Minuten, während derer der Patient sich noch einmal entspannen kann. Mit schönen Zähne nach Hause Im letzten Behandlungsschritt muss der betroffene Zahn des Patienten mit Luft getrocknet und anschließend desinfiziert werden. Verschiedene Substanzen werden aufgetragen, um die Oberflächenhaftung zu optimieren – damit die neue Krone aus Keramik auch perfekt hält. Sie wird mit Spezialkleber an ihrem neuen Platz befestigt. Im Normalfall sitzt sie von Anfang an perfekt. Sollten beim Schließen des Mundes noch kleine Unebenheiten stören, werden diese noch schnell korrigiert, bis wieder ein völlig harmonisches Mundgefühl erreicht ist. Der ganze Zahn wird nun geschützt und sieht wieder gesund und schön aus. Nach höchstens zwei Stunden in der Praxis kann der Patient den Heimweg antreten. Der restaurierte Zahn ist sofort wieder belastbar. Allerdings sollte man wie nach jeder Behandlung mit Betäubung mit dem Essen warten, bis die Betäubung abgeklungen ist, um zu vermeiden, dass man sich unbemerkt auf die Wange beißt. Bei guter Zahnhygiene lange haltbar Wie lange eine Krone hält, hängt auch von der Zahnpflege ab. Dennoch kann man sagen, dass die Keramikkronen eine sehr lange Haltbarkeit aufweisen – etwa 25 Jahre. Sie ist vergleichbar mit der von Goldkronen. Zahnlücken sind nicht nur ästhetisch unschön und erschweren eine klare Aussprache, sie sind auch ein Risiko für die Mundgesundheit. Bleiben die Lücken offen, verlieren die Nachbarzähne ihren Halt und drohen ebenfalls auszufallen – ein fataler Dominoeffekt. Deshalb rate ich dazu, bei Zahnverlust oder nach der Entfernung unrettbar kranker Zähne, möglichst bald für Ersatz zu sorgen. Und zwar für den bestmöglichen: Implantate. Sie sorgen dafür, dass die dritten Zähne genauso stabil und schön sind wie die zweiten. Gut im Kiefer verankert Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik, die fest im Kieferknochen verschraubt werden. Je nach Größe der Zahnlücke können Einzelzähne, Brücken oder Vollprothesen auf den Implantaten befestigt werden. Voraussetzung ist ein ausreichend dickes Gewebe des Kieferknochens. Der Kieferkamm sollte mindestens acht Millimeter hoch und fünf Millimeter breit sein. Allerdings ist die Implantatversorgung meist auch bei Knochenmangel möglich. Mit Hilfe von modernem Knochenmanagement (Sinuslift oder Knochenaugmentation) können Implantologen den Knochen wieder aufbauen und auf die erforderliche Stärke bringen, bevor die Implantate gesetzt werden. Präzise Planung für perfekte Zähne Der Implantation geht immer eine gründliche Planung voraus. Digitale Röntgengeräte oder Dentale Volumentomografie sowie Intraoralscans bilden die Situation von Zähnen, Zahnfleisch und Knochen genau ab. Anhand der dreidimensionalen Daten und eines Gesprächs, in dem die Bedürfnisse des Patienten geklärt werden, erstellen Implantologen und Dentaltechniker am Computer die individuell genau passende Zahnversorgung. Ablauf der Implantatversorgung Sind die Planung abgeschlossen, die Knochendicke ausreichend und eventuelle Entzündungen im Mund abgeheilt, kann die eigentliche Implantation beginnen. In ein vorgebohrtes Loch im Kieferknochen wird das Implantat eingeschraubt. Entweder wird dann zur „geschlossenen Einheilung“ das Zahnfleisch darüber vernäht oder es wird für die „offene Einheilung“ ein sogenannter „Zahnfleischformer“ aufgesetzt. Ein provisorischer Zahnersatz sorgt dafür, dass niemand mit sichtbarer Lücke herumlaufen muss. Die Einheilzeit von einigen Wochen wird vom Dentallabor genutzt, um anhand der digitalen Daten den genau passenden, individuellen Zahnersatz herzustellen. Ist das Implantat eingeheilt, wird das Abutment – ein Zwischenstück zwischen künstlicher Zahnwurzel und künstlichem Zahn – und darauf der künstliche Zahn befestigt. Das kann eine einzelne Krone auf einem Implantat sein, eine Brücke auf zwei Implantaten oder auch eine Vollprothese auf mindestens vier Implantaten pro Kiefer. Vorteile und Langlebigkeit der Implantate Ein Vorteil von Implantaten ist, dass nicht wie bei der herkömmlichen Versorgung mit Brücken die gesunden Nachbarzähne angeschliffen werden müssen. Außerdem sind sie stabil und ästhetisch. Regelmäßige Nachsorge hilft, die neuen Zähne fest und schön zu erhalten. 93 Prozent der Implantatträger sind auch zehn Jahre nach dem Eingriff noch mit ihren neuen Zähnen zufrieden. Unsere Leistungen / / modernes Implantatsystem von Straumann / / Knochenmanagement / / Versorgung der Implantate mit Kronen oder Brücken / / Planung zur Versorgung von implantatgetragenen Totalprothesen / / umfangreiche Nachsorge zum Erhalt der Versorgung 160 161

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=