Kliniken & Fachärzte Passau / Deggendorf 2023

Betäubung Gewebe direkt aus den Hoden gewonnen. Nach der mikroskopischen Untersuchung kann dieses kryokonserviert, also tiefgefroren, werden oder direkt in der ICSI in die Eizelle injiziert werden. Eizellen, Spermien und Embryos „auf Lager“ Noch bevor bei IVF oder ICSI die Zellkerne des Samens und des Eis im Inneren der Eizelle miteinander verschmelzen, lassen sich Eizellen im sogenannten Vorkernstadium einfrieren. So können „übrig gebliebene“ Eizellen eines Behandlungszyklus kryokonserviert für weitere Zyklen aufbewahrt werden. Dies erspart der Frau erneute Hormonbehandlungen und Eingriffe zur Eizellentnahme. Auch der Mann muss sich – bei schlechter Samenqualität – durch die Kryokonservierung der Zellen im Vorkernstadium nicht wiederholt Eingriffen unterziehen. Je nach Indikation können ebenso unbefruchtete Eizellen (Oocyten) derart tiefgefroren werden. Auch einzelne Embryos im Blastozystenstadium können in flüssigem Stickstoff vitrifiziert werden. Vitrifikation erzielt wesentlich höhere Überlebensraten als das vorher gebräuchliche „Slow Freezing“. Das neue Zuhause für neun Monate Auf welchem Wege auch immer Eizelle und Samenzelle außerhalb des Körpers vereinigt wurden – sie werden wenige Tage später in die Gebärmutter eingebracht, falls die Entwicklung vom befruchteten Ei zum etwa zwölfzelligen Embryo erfolgreich war. Auch bei dem Umweg über die Kryokonservierung werden die Eizellen beziehungsweise die Embryos bei Körperwärme aufgetaut und je nach Verfahren vorbehandelt. Stehen im Optimalfall verschiedene Embryonen zur Auswahl, können die Fachärzte dank neuester Embryoskope-Technik mit Infrarot-Bilddokumentation gut einschätzen, welcher von diesen die größten Entwicklungschancen hat. REPRODUKTIONSMEDIZIN REPRODUKTIONSMEDIZIN Reproduktionsmedizin München im Tal - Medizinisches Versorgungszentrum Partnerschaftsgesellschaft mbB Dr. Daniel Noss, Dr. Isabel Stoll, Dr. Patrick Mehrle, Dr. Kathrin Pohlig Tal 11 80331 München Telefon +49 (0)89 2422950 info@ivf-tal.de www.ivf-tal.de Leben aus dem Reagenzglas Den meisten Menschen bekannt ist die Möglichkeit der In-Vitro-Fertilisation (IVF). Hier werden Spermien in einem Reagenzschälchen mit der Eizelle zusammengebracht. Samenzellen aus aufbereitetem Ejakulat treffen auf reife Eizellen und befruchten diese aus eigener Kraft. Dazu unterzieht sich die Frau vorab circa zwei Wochen lang einer hormonellen Stimulation, durch die meist mehrere Eizellen heranreifen. Unter leichter Vollnarkose können diese bei einem kleinen, schmerzfreien Eingriff mittels Kanüle durch die Scheide entnommen werden. Transfer direkt zum Ziel per ICSI Sind Spermien nicht in der Lage, die Wand der Eizelle zu durchdringen, kann die ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) helfen. Hier wird eine einzelne Samenzelle durch einen hauchdünnen Katheter direkt ins Innere der vorbereiteten Eizelle injiziert. Im Normalfall werden bei jedem ICSI-Versuch mehrere Eizell-SamenPaare zueinander gebracht. Dies erhöht die Chance, dass sich eine der befruchteten Eizellen zu einem gesunden Embryo entwickelt, der dann rund fünf Tage später in die Gebärmutter eingesetzt werden kann. Schonende Selektion der Besten Bei geringer Spermienqualität können in einer innovativen ZyMot-Kammer gezielt und effektiv die gesündesten Samenzellen zur Befruchtung ausgewählt werden. Dies ahmt den natürlichen Weg durch den Gebärmutterhalskanal nach und selektiert optimal bewegliche und fitte Samen mit intaktem Genom. So kann die Embryonalentwicklung und Implantationsrate verbessert werden. Keine Spermien im Ejakulat? Kein Drama Sind im Ejakulat keine Spermien vorhanden, lohnt der Versuch, diese direkt aus dem Hoden zu gewinnen. In der Testikulären Spermienextraktion (TESE) wird in einem kurzen Eingriff in lokaler oder auch allgemeiner Die Schleimhaut der Gebärmutter ist zu diesem Zeitpunkt hormonell optimal aufgebaut worden. Nistet sich nun der durch einen dünnen Katheter in die Gebärmutter eingeführte Embryo darin ein, ist das Ziel erreicht: Die Schwangerschaft beginnt. Und die werdenden Eltern können sich vom Laborpersonal einen Schatz überreichen lassen, den sonst fast niemand hat: Ein Foto ihres Babys im Embryonalstadium vor dem Einsetzen – ein kleines Etwas in Form einer Brombeere. Die Keimzelle einer richtigen Familie. GENETIK Eine beginnende Schwangerschaft ist leider noch keine Garantie auf ein Kind. Besonders, wenn genetische Erbkrankheiten bei Mann oder Frau oder auch Chromosomenveränderungen im Spiel sind, kann die Schwangerschaft leicht in einer Fehlgeburt enden. Bei mild ausgeprägten genetischen Veränderungen, wird diese erst bei der Chromosomenanalyse im Zuge einer Kinderwunschbehandlung entdeckt. Bleibt also eine Schwangerschaft aus oder treten wiederholt Fehlgeburten auf, ist in manchen Fällen der Einsatz von Präimplantations-Diagnostik (PID) sinnvoll. Dabei können nach einer ICSI-Behandlung die Embryonen schonend auf bestimmte schwere genetische Fehler und Chromosomen-Anomalien untersucht werden. Nur genetisch unauffällige Embryonen werden dann in die Gebärmutter eingesetzt. Begleitend dazu werden die zukünftigen Eltern ausführlich beraten. Wir klären Sie zudem über die rechtlichen Voraussetzungen, eventuelle weitere Untersuchungen und die Antragstellung auf. Untersucht werden bei der Präimplantations-Diagnostik am fünften Tag nach der Befruchtung nur Zellen aus der äußersten Hülle des Embryos. Diese enthalten alle wichtigen genetischen Informationen, werden aber für das embryonale Wachstum nicht benötigt. So erreichen die Mediziner eine aussagekräftige Diagnostik, ohne dem werdenden Leben Schaden zuzufügen. HILFREICHE MAßNAHMEN UND SICHERHEIT Die Reproduktionsmedizin München im Tal erweitert in dem Ziel, Ihnen zu einem Wunschkind zu verhelfen, die Beratung über das Zentrum hinaus. Möchten die Paare, unterstützende Verfahren wie Akupunktur, Homöopathie oder eine psychologische Betreuung wahrnehmen, schlägt das Zentrum geeignete Ansprechpartner vor. Übrigens: Ein alarmgesichertes System überwacht dauerhaft unsere Zellkulturinkubatoren und Stickstofftanks. Auch Verwechslungssicherheit hat oberste Priorität: Das „Vieraugenprinzip“ ergänzen wir im Reproduktionszentrum durch eine hochmoderne Software, die alle Arbeitsschritte überwacht und elektronisch mit der Identität der Eltern abgleicht. © www.thomasstraub.de © Naeblys- stock.adobe.com © Luk Cox - stock.adobe.com 126 127

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