Kliniken und Fachärzte

7 Kliniken & Fachärzte Dicker, schwerer, kränker Warum übergewichtige Menschen häufiger krank werden Schon mal beim Zappen bei der amerikanischen Sendung „Mein Leben mit 300 Kilo“ hängengeblieben? Der Adipositas-Arzt Dr. Younan Nowzaradan hilft dort extrem fettleibigen Patienten mit einem speziellen Programm abzunehmen und ihnen damit ein neues Leben zu ermöglichen. Ein Fernsehteam begleitet die Patienten mit der Kamera in ihrem Alltag. Ein Jahr komprimiert auf rund 90 Minuten Sendezeit. Amerika ist weit weg, doch auch bei uns steigt die Zahl dicker und adipöser Menschen und damit ihr Krankheitsrisiko. Knie, Rücken, Wirbelsäule – viele schwergewichtige und adipöse Menschen klagen über körperliche Schmerzen. Das Gewicht möchte getragen werden, das geht an Knochen und Gelenken zwangsläufig nicht spurlos vorüber. Aber auch andere Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt und Krebs sind Folgen von Übergewicht. „Das Risiko für übergewichtsbedingte Gesundheitsprobleme geht los bei einem BMI von 25“, sagt Prof. Dr. Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin am TUM-Klinikum rechts der Isar in München. Zum Vergleich: Der Body-Mass-Index (BMI) für Normalgewichte liegt zwischen 18,5 und 24,9. Doch warum ist das so? Warum werden Übergewichtige schneller krank? Diesen Fragen ist Prof. Hauner zusammen mit anderen Kollegen in mehreren Studien auf den Grund gegangen. Ergebnis: Adipöse Menschen haben mehr Fettgewebe und vergrößerte Fettzellen, was sich wiederum negativ auf den Stoffwechsel auswirkt. Fettzellen setzen Stoffe im Körper frei „Das Übergewicht belastet die Organe“, sagt Prof. Hauner. „Zum einen setzen Fettzellen Eiweißstoffe und andere Stoffe frei, die wie Hormone wirken. Vor allem aber werden in großen Fettzellen Entzündungseiweiße freigesetzt, die in anderen Körperorganen Entzündungen ist da ganz weit vorne – nichts gemacht, um sich damit zu beschäftigen“, sagt der Professor. Auch die gesetzlichen Regelungen im Gesundheitssystem verhindern bislang, dass die gesetzlichen Kassen eine Behandlung von Adipositaspatienten übernehmen. Ziel: Adipositas als Krankheit anerkennen „Wir fordern, dass im Gesundheitssystem und vom Gesundheitsministerium Adipositas als Krankheit anerkannt wird. Wie Bluthochdruck oder Diabetes auch“, sagt Prof. Hauner. Er erlebt täglich, wie Betroffene nicht nur in medizinischer Hinsicht unter ihrem Gewicht leiden. Beruf, schlechtere Karrierechancen, nicht dem in den Medien propagierten Schönheitsideal zu entsprechen – auch die psychische Komponente darf bei Adipositaspatienten nicht vernachlässigt werden. Würden die bariatrische Chirurgie, also eine Schlauchmagen-OP oder ein Magenbypass, von den Kassen übernommen, und würde von vorne herein mehr Geld in die Therapie, Ernährungsberatung, Medikamente oder Behandlung gesteckt, wäre dies auf lange Sicht günstiger, sagt Prof. Hauner. „Herzinfarkt gab es früher nicht. Das wäre eine vermeidbare Krankheit. Aber man muss halt früher ansetzen und nicht warten, bis der Herzinfarkt da ist und dann Hightech-Medizin mit Stents machen. Das alles ist extrem teuer.“ Mit neuer Methode Fettzellen sichtbar machen Weil gleiches Gewicht nicht gleichzeitig dieselbe Fettzellgröße bedeutet, muss jeder Mensch individuell betrachtet werden. Eine Untersuchung des Fetts wurde bisher mittels Biopsie gemacht, was unangenehm für die Patienten ist. Prof. Hauners Kollegen, Dr. Stefan Ruschke und Prof. Dimitrios Karampinos, haben eine nicht-invasive MagnetresonanzSpektroskopie-Methode entwickelt, die Information über die Fettzellgröße liefert, ohne Gewebe zu entnehmen. „Das ist ein erster Erfolg“, sagt Prof. Hauner. „Wir können das Fettgewebe sehen und daraus Vorhersagen machen, wie gefährdet ein übergewichtiger Mensch ist.“ Für einen routinemäßigen Einsatz dieser Methode ist es noch zu früh, da es noch keine belastbaren Daten dazu gibt. Derzeit wird sie aus Forschungsmitteln finanziert. „Wenn der Nutzen der Fettzelluntersuchung nachweisbar ist, hoffen wir, dass die Leistung von der Versichertengemeinschaft übernommen wird und die Behandlung von Menschen mit Adipositas eines Tages routinemäßig eingesetzt werden kann.“ Derzeit ist man noch einige Jahre davon entfernt, der Grundstein ist jedoch schon gelegt. Marina Jung i Weitere Informationen: ekfz.tum.de wie Bluthochdruck, Diabetes oder koronare Herzerkrankungen. „Einem Bauchfett-Typ – wir nennen ihn auch ApfelTyp – sagen wir, dass er sich frühzeitig um sein Gewicht kümmern soll. Er ist gefährdeter als eine Frau, die ihr Fett mehr am Oberschenkel oder in der Gesäßregion hat.“ Ein evolutionsbedingter Vorteil von Frauen Männern gegenüber: Sie haben bei gleichem Gewicht eine doppelt so dicke Unterhautfettschicht. Sie mussten die Kinder versorgen, während er Muskeln brauchte, um Futter heranzuschaffen. Prof. Hauner arbeitet viel mit übergewichtigen Menschen. Er berät, versucht zu helfen und auch für die Adipositas zu sensibilisieren. Schon vor zehn Jahren, sagt er, hätten Ökonomen der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in einem Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung der Industrieländer darauf hingewiesen, dass diese ein Problem mit übergewichtigen Menschen haben. Sie seien häufiger krank, sitzen mehr und werden immer früher verrentet, was die Wirtschaft viel Geld und gut ausgebildetes Personal kosten wird. „Bislang haben die Regierungen – und die deutsche chronisch positiven Energiebilanz; bedeutet: dauerhaft mehr Kalorien aufgenommen, als verbraucht – dick geworden. „Der Körper weiß ja nicht, dass er am nächsten Tag wieder so viel bekommt“, sagt der Professor. Ein Gramm Fettgewebe enthält etwa sieben Kalorien. Nimmt man zu viel auf, haben die Fettzellen ein Problem, diese zu speichern, und sie werden größer. Das funktioniert bis zu einem bestimmten Niveau, dann beginnen sie die Entzündungsproteine zu bilden und den Stoffwechsel zu verändern. Zusammen mit den Radiologen am Klinikum hat Prof. Hauner sich per Kernspintomographie die Verteilung des Fettes am Körper genauer angesehen. „Das spielt eine entscheidende Rolle“, sagt er. „Das Fett in der Bauchhöhle zum Beispiel ist gefährlicher als das unter der Haut.“ Apfel-Typen sollten frühzeitig handeln In der Bauchhöhle gelangen die Entzündungsproteine direkt in die Organe, weil sie vom Fett umgeben sind. Was droht, ist eine Insulinresistenz und damit einhergehend metabolische Erkrankungen bewirken.“ Das klingt abstrakt, Prof. Hauner konkretisiert anhand eines Beispiels: Nach der Menopause werden die weiblichen Geschlechtshormone nicht mehr in den Eierstöcken, sondern im Fettgewebe gebildet. Damit haben adipöse Frauen zwangsläufig einen höheren Östrogenspiegel, was wiederum eine Rolle bei der Entstehung von Brust- oder Gebärmutterkrebs spielt. Dabei sind die Auswirkungen auf Körper und Organe sowie die Risiken für eine Erkrankung bei jedem Menschen ebenso individuell wie die Ursachen des Übergewichts. Denn neben Fehlernährung, Bewegungsmangel, der ständigen Verfügbarkeit von Nahrung oder psychischen Erkrankungen spielt die Genetik eine große Rolle, wie Prof. Hauner sagt. An „dicke Eltern, dicke Kinder“ ist also tatsächlich was dran. Entzündungen in den Fettzellen „Wir haben Fettgewebe, um überschüssige Energie für schlechte Zeiten zu sparen“, sagt Prof. Hauner. Ein Überlebensvorteil in der Menschheitsgeschichte. Die Adipositas jedoch sei Folge einer Ist Übergewicht genetisch bedingt, haben Kinder eine schlechtere Ausgangsposition. Werbung für Süßigkeiten ist gerade bei Kindern sehr erfolgreich und forciert die Zunahme. Foto: ccvison Prof. Dr. Hans Hauner Foto: Klinikum rechts der Isar EuroPflege-24 Persönlich Geprüft Bezahlbar 24 Stunden Pflege im eigenen Zuhause Deggendorf Tel.: 0170 / 345 83 68 www.europflege-24.de Mitglied im Bundesverband Haushaltshilfe und Seniorenbetreuung e.V. ANZE I GE Erst zufrieden, wenn der Kunde zufrieden ist Sabine Lorenz, Geschäftsführerin der 24-StundenPflege-Vermittlungsagentur „Europflege-24“ zum tagesaktuellen brisanten Thema Pflegenotstand. Seit 2013 leitet Sabine Lorenz als Geschäftsführerin ihre Vermittlungsagentur für die sogenannte häusliche 24-Stunden-Pflege „Europflege-24“. Ihr Kundengebiet erstreckt sich dabei weit über die Grenzen Niederbayerns hinaus auf ganz Bayern. Zunächst möchte Lorenz zur Bezeichnung der 24-Stunden-Pflege etwas klarstellen: „Seit dem Urteil des Bundesgerichtshofs dürfen unsere Pflegekräfte keine 24-Stunden-Bereitschaften mehr haben. Dennoch ist im Volksmund die Bezeichnung der 24-Stunden-Pflege nach wie vor verbreitet.“ Wie aber gestaltet sich der Alltag von Geschäftsführerin Sabine Lorenz und wie erfolgt die Vermittlung der Pflegekräfte an die Pflegebedürftigen? -„Die potentiellen Kunden rufen bei mir an und informieren sich, was wir an Pflege anbieten und machen können. Es geht dann meist darum, eine Möglichkeit zu finden, die zu Pflegenden zu Hause zu bleiben. Wenn ich den Kunden dann einen Preis angebe und diese einverstanden sind, erfolgt ein Besuch. Ich fahre dann also persönlich zum Kunden und schaue mir die Gegebenheiten vor Ort und vor allen Dingen den Pflegebedürftigen selbst an. Dann widme ich mich der Entscheidung, welche Kraft zum jeweiligen Pflegebedürftigen passt und organisiere allesWeitere.“ Aus dem Ausland - von dort stammen ausnahmslos alle Pflegekräfte, die Lorenz an ihre Kunden vermittelt. Insgesamt hat Lorenz Agentur dabei neun feste Partner im Ausland, welche ausschließlich für ihre Agentur arbeiten. Diese Partneragenturen sind dabei in Bosnien, Serbien, Kroatien, der Slowakei, Polen und gleich viermal in Rumänien verortet.„Diese Partner schicken dann Profile von in Frage kommenden Pflegekräften, die aktuell verfügbar sind, mit konkreten Angeboten versehen. Ich schaue dann, welche Person für den jeweiligen Kunden am besten passt. Das Hauptkriterium ist dabei, welchen konkreten Pflegebedarf der Kunde hat und welche fachlichen Qualifikationen somit von der Pflegekraft benötigt werden.“ Betonen möchte Lorenz an dieser Stelle, dass die Pflegekräfte bei ihren Einsätzen in Deutschland mittlerweile ein großes Mitspracherecht hätten.„Die einen wollen nur in eine bestimmte Region und die anderen nur in diese oder jene Stadt oder aber der eine kann nicht heben. Ich versuche es dann allen recht zu machen.“ Wie aber werden diese Pflegekräfte aus dem osteuropäischen Ausland abgerechnet? -„Die Kunden in Deutschland schließen mit mir einen Vermittlungsvertrag ab. Ich bin nämlich auch ihr fester und einziger Ansprechpartner vor Ort. Bei Problemen oder bei Personalwechsel bin ich als Agentur dann auch gefordert. Mit der Partneragentur im Ausland schließt dann der Kunde einen Dienstleistungsvertrag ab und über diese Partneragentur sind die Pflegerinnen und Pfleger dann auch angemeldet, versichert und versteuert.“ Der Verdienst dieser Pfleger sei dabei keinesfalls mit Ausbeute gleichzusetzen, wie Lorenz entschieden festhalten will: „Wir zahlen deutschen Mindestlohn. Unsere Kräfte gehen somit mit mindestens 1400 Euro netto monatlich nach Hause - und verdienen dabei aber oftmals weit darüber hinaus bis zu 2000 Euro netto.“ Einen Mangel an Pflegefachkräften - diesen spüre Lorenz bei sich nicht.„Wir haben stets genug Pflegekräfte.“ Entscheidend für mich war und ist immer noch die Nähe zum Kunden und der persönliche Kontakt um die beste 24 Stunden Pflege zu garantieren. Tel.: 09422 / 8076666 SanitätsHaus OrthopädieTechnik HomeCare RehaTechnik Zimmermann Sanitäts- und Orthopädiehaus GmbH Industriestraße 14a | 84030 Ergolding Tel. 0871 1439 360 | ergolding@zimmermann-vital.de Auch in Ihrer Nähe: 2x in Landshut und in Vilsbiburg Onlineshop: www.samedo.de über 20x in Bayern www.zimmermann-vital.de

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