Volksfest-Straubinger

60 Prost Mahlzeit | STRAUBINGER Ich verabschiede mich von den Herren am Grill und gehe durch einen Türbogen rüber, zur anderen Hälfte des Standes, wo Sabine Mayer- Wolf hinter einer Holztheke werkelt. Hier werden, wenn es Richtung Mitternacht geht, die Fischsemmeln im Akkord belegt. Gefühlte Dauer bis der Lachs die Semmel findet? Ein Wimpernschlag. Die Griffe sind bei jedem, der sie belegt in Fleisch und Blut übergegangen. Die Semmeln sind bereits vorgeschnitten. Ebenso die Zwiebel, die Gurkerl und natürlich der Fisch. Wahlweise Lachs oder Matjes. Die Reihenfolge bei der Zubereitung ist dabei immer dieselbe: Semmel aufklappen und den Fisch hineinlegen. Eine Gabel voll Zwiebel, die in feinste Scheiben gehobelt ist, darauf. Und noch zwei Scheiben Essiggurkerl dazu. Ab damit in die Hände und Münder der bierseligen Kundschaft. Zumindest sind es meistens eben diese, die sich nach einem Volksfestabend den Weg zum Fisch Mayer bahnen. Um sich noch schnell auf dem Weg zum Bus „Was Sauers zum Abfedern“ zu holen, wie es Sabine Mayer- Wolf beschreibt. „Und am nächsten Tag wär‘ dann der Fisch Schuld, wenn es ihnen schlecht geht“, scherzt die Betreiberin des Familienbetriebs. Auch Backfisch und Snacks wie Scampi und Tintenfischringe bieten die Mayers an. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Steckerlfisch. Für Sabine Mayer-Wolf ist das Volksfest der Höhepunkt des Jahres: „Sobald de Klappen aufgeht, gfrei i mi.“ Davor sei es eine heiden Arbeit. Für die Mayers beginnt das Fest, beziehungsweise die Vorbereitungen dafür, schon im Juni. Nun haben sie mehr Arbeit als sonst. Auf Nachfrage der Gäste bieten die Mayers einen eigenen Biergarten an. Auch ein Tresen, an dem Bier ausgeschenkt wird, findet im Anbau Platz. Durch den Biergarten brauchen sie mehr Fläche. Deshalb mussten sie ihren Stammplatz zwischen Nothaft und Krönner aufgeben. Jetzt stehen sie gegenüber der beiden Festzelte. Gemütlich ist es hier. Und so geselle ich mich nach getaner Arbeit zu den restlichen Besuchern auf die Bierbank. Die volksfestsche Dreifaltigkeit von Andreas Wolf befolgend, gönne ich mir eine Steckerl-Makrele mit großer Breze und dazu eine Radler-Halbe. Prost!

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