Kliniken & Fachärzte Ost- & Nordbayern 2022

Implantate auch bei reduziertem Knochenangebot Implantate — ein Beitrag zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden „Der erste Eindruck zählt!“ Dabei handelt es sich nicht nur um ein altbekanntes Sprichwort, sondern um eine mittlerweile wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Menschen beurteilen ihr Gegenüber bereits innerhalb weniger Sekunden – positiv oder negativ. Dabei nimmt ein strahlendes und gewinnendes Lächeln naturgemäß eine zentrale Bedeutung ein, weswegen immer mehr Patienten auch in höherem Lebensalter den Wunsch nach festsitzendem und ästhetisch ansprechendem Zahnersatz äußern. Implantate sind daher aus der modernen Zahnheilkunde mittlerweile nicht mehr wegzudenken, da in vielen Fällen nur durch den Einsatz von Implantaten eine herausnehmbare Prothese vermieden und ein natürliches Lächeln wiederhergestellt werden kann. Voraussetzung für einen stabilen Langzeiterfolg von Implantaten ist dabei ein ausreichendes Knochenlager. Dieses Knochenangebot kann jedoch bei schon länger bestehendem Zahnverlust deutlich reduziert und für das Einbringen von Implantaten nicht genügend sein. In diesen Fällen sind Knochenaufbauten, sogenannte Augmentationen, notwendig, die einen Behandlungsschwerpunkt der Praxis Dr. Dr. Ach darstellen. Knochenaufbau über Granulat Im Falle von sehr umschriebenem Knochenmangel kann der Knochenaufbau zeitgleich mit dem Setzen des Implantates durchgeführt werden. Dabei wird in den Bereichen, in denen das Implantat nicht vollständig von Knochen bedeckt ist, sogenanntes Knochenersatzmaterial aufgetragen. Dieses wird mit einer speziellen Membran vom unerwünschten Einwachsen von Zahnfleisch geschützt, so dass sich darunter neuer Knochen bilden und das Implantat bedecken kann. Knochenersatzmaterial — eigener Knochen oder biologisches Material Knochenaufbauende Maßnahmen beinhalten den Einsatz von Eigenknochen oder sogenannten Knochenersatzmaterialien. In der modernen Implantologie kommt dabei biologisches Material als Knochenersatz zum Einsatz. Durch die Verwendung eines biologischen Knochenersatzmaterials kann den Patienten oftmals ein zweites Operationsgebiet erspart werden. Sowohl körpereigener Knochen als auch biologisches Knochenersatzmaterial ist dabei gut verträglich und kann bedenkenlos verwendet werden. Knochenaufbau über Knochenblöcke Sofern ein ausgedehnter Mangel an Knochen vorliegt, ist das zeitgleiche Einsetzen des Implantates zusammen mit dem Knochenaufbau leider nicht mehr möglich. In dieser Situation müssen Knochenaufbau und das Einbringen des Implantates in getrennten Operationen durchgeführt werden. Dr. Dr. Tobias Ach KNOCHENAUFBAU IN DER IMPLANTOLOGIE | FACHBEITRAG FACHBEITRAG | KNOCHENAUFBAU IN DER IMPLANTOLOGIE Im ersten Eingriff erfolgt das Wiederherstellen des Knochens zum Beispiel unter Einsatz von Knochenblöcken. Diese werden aus körpereigenem Knochen, beispielsweise aus der Region der Weisheitszähne, gewonnen und mit Schrauben fixiert. Alternativ kann auch speziell aufbereiteter Knochen aus einer Knochenbank Verwendung finden, der bei Bedarf bereits vor der Operation mittels dreidimensionaler Planung in CAD/CAM-Technik exakt passgenau hergestellt wird. Nach einer mehrmonatigen Einheilphase liegt dann wieder ein ausreichendes Knochenlager vor, welches das Einbringen eines Implantates ermöglicht. Knochenaufbau über Sinuslift Der Sinuslift ist ein spezielles Therapieverfahren, das ausschließlich in den seitlichen Abschnitten des Oberkiefers Anwendung findet. Hierbei macht man sich die Tatsache zu Nutze, dass sich oberhalb des Oberkieferknochens die luftgefüllte und von Schleimhaut ausgekleidete Kieferhöhle befindet. Beim Sinuslift wird die Kieferhöhle über einen Schnitt am Zahnfleisch eröffnet, ohne die Schleimhaut der Kieferhöhle zu verletzen. Im Anschluss kann die Schleimhaut der Kieferhöhle vom Knochen abgelöst und nach oben bewegt werden. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt und mit einer Membran abgedeckt wird. Im Laufe von einigen Monaten entwickelt sich dann wieder stabiler Knochen, der das Einsetzen von Implantaten ermöglicht. Behandlungsablauf Am Beginn der Behandlung stehen immer eine ausführliche Untersuchung und eine dreidimensionale Röntgendiagnostik. Dadurch kann der Mangel an Knochen millimetergenau bestimmt und das weitere Vorgehen exakt geplant werden. Im Anschluss wird in einem ausführlichen Beratungsgespräch dargelegt, welches Verfahren bei dem einzelnen Patienten angezeigt ist. Die Operationen können ganz nach Wunsch der Patienten in örtlicher Betäubung oder auch in Narkose durchgeführt werden. © CreVis2 – istockphoto.com (2) 113 112

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