Christkindl Straubinger

58 Rumtreiber | STRAUBINGER Und die Zeit früher bis zur Bescherung. Die war nicht tot zu kriegen. Wir hatten noch keinen Fernseher, mit dem wir uns mit Pippi-Langstrumpf- und Michel-aus-Lönneberga-Filmen die Stunden bis zur Gabenbereitung verkürzen konnten. Als er dann nach vielen Jahren kam, wussten wir immer noch nicht, welche Farbe Pippis Haare hatten. Schwarz-Weiß-TV war nämlich angesagt. Meine Tante in Haar hatte angeblich schon Farb-TV. Es war einfach eine Folie, die oben blau, in der Mitte braun und unten grün mit Gummis über die Mattscheibe gespannt war. Funktionierte nur bei Landschaftsaufnahmen in Rosamunde-PilcherFilmen, die es damals aber noch gar nicht gab. Wintersport im „voralpinen Gelände“ Zum Skifahren ging’s in der Weihnachtszeit immer in den nahegelegenen Giesinger Stadtpark. Zwei Hügel mit sanften Abfahrten, wo wir auf 20 Metern unsere „Rennen“ austrugen. Manchmal wagten wir uns auch nach Glonn auf einen Berg, der mir noch sehr bevölkert in Erinnerung ist. Hier fuhr ich meine ersten Bögen im „voralpinen“ Gelände. „White Christmas“ war einmal Schnee war immer. Aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil wir sonst ja gar nicht erst hingefahren wären. So genau kann ich das nicht mehr eruieren. Was ich sicher weiß, dass wir Ostern als Kinder mal unsere Nesterl und bunten Eier tatsächlich im Neuschnee gesucht haben. Vorboten des Klimawandels vor einem halben Jahrhundert. Aber das ist eine andere Geschichte, die wohl eher in den FrühlingsSTRAUBINGER gehört. Übrigens, Bing Crosby hat „White Christmas“ gar nicht geschrieben. Es war Irving Berlin. Warten wir’s ab. Vielleicht klappt es ja heuer. Frieden auf Erden werden wir deswegen leider trotzdem nicht haben. Aber schön wär’s schon. Dafür bräuchte es dann eine echte Zeitenwende mit souveränen, verantwortungsvollen Menschen an den richtigen Stellen. Bleiben Sie zuversichtlich, auch wenn früher mehr Lametta war! Damals schon ein Stargitarrist Ihr Bernd Vogel

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