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Einer gewinnt immer, auch die Natur“, weiß Claus Niederalt, Präsident der Staatlichen Lotterieund Spielbankverwaltung. „Über 400 Millionen Euro werden jährlich an den Bayerischen Staatshaushalt abgeführt – 2021 waren es allein 462 Millionen. Diese Mittel ermöglichen zusätzliche Leistungen insbesondere in Sport, Kultur, Denkmalpflege und sonstigen öffentlichen Bereichen, die sonst nicht oder nur schwierig realisierbar wären.“ Das kommt natürlich allen Bürgerinnen und Bürgern im Freistaat zugute. Ein weiterer wichtiger Baustein, der das Gemeinwohlprinzip der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung unterstreicht, ist die GlücksSpirale. Was die Mittel daraus konkret für den Umweltschutz in Bayern bewirken konnten, erklärt Claus Niederalt so: „Die Erträge aus der GlücksSpirale fließen bei uns an den Deutschen Olympischen Sportbund, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und den Bayerischen Naturschutzfonds. 2021 profitierten diese gemeinnützigen Einrichtungen in Höhe von fast 11 Millionen Euro und unterstützten damit eine Vielzahl von Projekten im Freistaat.“ Auch mit kleinen Beiträgen kann man der Umwelt helfen Allein über 2,8 Mio. Euro aus den Erträgen der GlücksSpirale fließen jährlich in Bayern an den Bayerischen Naturschutzfonds, der mit diesen Mitteln diverse Naturschutzprojekte an vielen Orten Bayerns ermöglichen kann. „So sind beispielsweise die Kleinmaßnahmen mittlerweile ein unverzichtbares Instrument der Naturschutzarbeit in Bayern“, bestätigt Ulrike Lorenz, Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds. „Seit 1999 konnten wir damit über 1000 Projekte aus der anwendungsorientierten Naturschutzforschung, der praxisbezogenen Fachplanung sowie im Aufbau umweltgerechter Nutzungen ermöglichen.“ Einen umfassenden Überblick über diese Projekte gibt es auf der speziell eingerichteten Website die-natur-gewinnt-immer.de Neben diesen Kleinmaßnahmen können aus den Zweckerträgen jedes Jahr auch einige finanziell größere und mehrjährige Naturschutzprojekte realisiert werden. Förderfähig sind alle Projekte und Maßnahmenträger, die die Anforderungen der Förderrichtlinien des Bayerischen Naturschutzfonds erfüllen. Wer sich näher informieren möchte, findet alle Projekte auf der Homepage www.naturschutzfonds.bayern.de 150 000 Bienen auf dem Hausdach an der Theresienwiese Ein Beispiel für nachhaltigen Arten- und Naturschutz sind die auf dem Hausdach der Unternehmenszentrale in München seit 2020 angesiedelten Bienenvölker. Bienen sind wesentlicher Bestandteil eines intakten Ökosystems. Sie zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten, ist für uns alle von existenzieller Bedeutung. Sehr hochwertiger und unverkäuflicher „Glückshonig“ Das Hausdach der Zentrale direkt an der Münchner Theresienwiese bietet optimale Bedingungen. Von hier aus fliegen bislang bis zu 150 000 Bienen in die umliegenden Alleen und Grünanlagen rund um die Theresienwiese, um aus den vielfältigen Blütenquellen den sehr hochwertigen, unverkäuflichen „Glückshonig“ zu produzieren. AZ Wer Lotto spielt, trägt zum Gemeinwohl bei. Bei der GlücksSpirale fließen die Erträge unter anderem auch an den Bayerischen Naturschutzfonds „Auch die Natur gewinnt“ Auf dem Dach der Zentrale der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung werden seit 2020 Bienenvölker angesiedelt. Foto: Staatliche Lotterie- und Spielbankverwaltung Ulrike Lorenz. Foto: Bayerischer Naturschutzfonds Claus Niederalt. Foto: Staatliche Lotterie- und Spielbankverwaltung DREI BEISPIELE VON VIELEN Drei Projekte des Bayerischen Naturschutzfonds – alle ermöglicht durch Zweckerträge der GlücksSpirale den unter lbv-muenchen.de/unsere-themen/ publikationen/ Fischbacher Weidevielfalt Für das Projekt „Fischbacher Weidevielfalt“ konnte die „Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur“ in Oberfranken mit Hilfe der Mittel aus der GlücksSpirale geeignete Flächen erwerben und pachten. Auf dem 62 Hektar großen Gelände weiden bereits erste Rinder-, Schaf- und Ziegenherden. Durch die Aussaat heimischer Wiesensamen und die Beseitigung von Büschen entstehen weitere attraktive Weiden auf Steilhängen und einer Hochfläche. Dadurch gibt es im Fischbachtal neue Lebensräume für seltene Pflanzen, Insekten und Vögel. Superkraut: eine Broschüre Private Gärten, Hinterhöfe und Gemeinschaftsgärten sind von großer Bedeutung für die Artenvielfalt auch in Städten wie München. Weniger eintönige Rasenflächen oder Zierpflanzen, sondern mehr Raum für „Unkräuter“: Das ist das Credo des Landesbund für Vogelschutz München, der mit Zweckerträgen aus der GlücksSpirale die Broschüre „Superkraut. Wildkräuter und ihre vielseitige Verwendung“ verwirklichen konnte. Nicht nur als Nahrungsquelle für Insekten sind die Unkräuter bedeutungsvoll. Auch für uns Menschen sind die Wildkräuter wertvoll und bereichern unsere Küche. Rezepttipps für den Herbst sind online zu finwie sie in unseren Städten, Dörfern und Wäldern zurechtkommen. Die Forscher möchtenmehr über ihre Verbreitung erfahren und das Wissen über Entwicklung und Zustand der Eichhörnchen-Populationen verbessern. Jeder kannmelden, wann und wo Eichhörnchen gesichtet wurden – schnell und einfach online unter bund-naturschutz.de/aktionen/eichhoernchen-beobachten-undmelden Noch einfacher geht das mit der Smartphone-App „Eichhörnchen in Bayern“, die es für Android und iOS Betriebssysteme kostenfrei zum Download gibt. Auf der Website des Bund Naturschutz gibt es auch sehr viele praktische Tipps zur sinnvollen Fütterung von Eichhörnchen für die anstehende Winterzeit. Die Eichhörnchen-App Kaum ein heimisches Wildtier ist so beliebt wie das Eichhörnchen. Sie sind schwindelfreie Kletterer, fleißige Nusssammler und zudem äußerst anpassungsfähig. Durch ihre geringe Scheu vor dem Menschen und ihre Vorliebe für den urbanen Raum sind die possierlichen Nager in den letzten Jahren zum Symboltier für die Natur in unseren Städten geworden. Mit den Zweckerträgen der GlücksSpirale konnte der Bund Naturschutz eine App zur Datenerfassung von Eichhörnchen entwickeln. Seit Projektstart im Frühjahr 2021 wurden insgesamt 45 000 Eichhörnchen gemeldet. Allein aus München sind 6700 Meldungen zu 8100 Tieren eingegangen. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, wie es den Tieren in Bayern geht und ABENDZEITUNG SAMSTAG/SONNTAG, 29./30. 10. 2022 WWW.ABENDZEITUNG.DE 7 NACHHALTIGE ANZEIGE

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