Gesundheitsführer Herbst/Winter 2022

20 Gesundheitsführer Geht eine Frau zum Arzt – alles andere als ein Witz Ein Augenöffner über Sexismus in der Medizin für alle Patientinnen und solche, die es werden könnten Medizin ist Macht – und die lag in der Medizingeschichte fast immer in den Händen der Männer. Was das für Frauen, ihre Gesundheit und ihr Selbstbild bedeutete und bedeutet, zeigt Elinor Cleghorn in „Die kranke Frau“. Ein Buch, das aufrüttelt. Beim Orthopäden: Ich habe seit Wochen starke Schmerzen in der Schulter. Der Arzt sieht sich die Schulter nicht an, untersucht sie nicht. Er fragt: „Wie alt sind Sie?“, lacht und meint: „Weiblich, 39, das ist normal – nehmen Sie Schmerztabletten, wenn es zu stark wird.“ Szenen wie diese kennt wohl fast jede Frau. Elinor Cleghorn haben eigene frustrierende Erfahrungen mit Medizinern dazu gebracht, für ihr Buch zu recherchieren. Sie geht der Frage auf den Grund, warum Frauen in Bezug auf ihre Gesundheit oft nicht zugehört wurde (und wird), warum ihre Schmerzen nicht erst genommen wurden und wie Männer die Medizin missbrauchten, um Frauen in die Schranken zu weisen. Bei Geschichten von massenhaften Gebärmutterentfernungen, Gehirnoperationen und medikamentöser Ruhigstellung, um aufmüpfige Töchter und Ehefrauen gefügig zu halten, stehen einem die Haare zu Berge. Medizin als Instrument der Unterdrückung Cleghorn öffnet die Augen, wie sehr Politik und gesellschaftliche Strukturen die Gesundheitsversorgung von Menschen beeinflussen – nicht nur im Hinblick auf das Geschlecht. Medizinische Versuche an ethnischen Minderheiten, Zwangssterilisationen bestimmter Bevölkerungsgruppen, an der Hautfarbe festgemachte Vorurteile, die Frauen das Leben kosten konnten. Diese alternative Medizin- und Kulturgeschichte steckt voll von gut recherchierten und verständlich geschriebenen Monstrositäten der Götter in Weiß – und nicht nur der Männer. Auch Ärztinnen, die – etwa mit Verhütung für schwarze Frauen – versuchten, die amerikanische Bevölkerung möglichst weiß zu halten, bekommen ihr Fett weg. Eine Antwort, warum die Medizin noch heute so wenig über Autoimmunkrankheiten weiß und warum Frauen mit Herzinfarkt noch immer häufiger sterben als betroffene Männer, ist ganz einfach: Man hat Frauen lange von medizinischen Studien ausgeschlossen und sie nicht nach ihrem Befinden gefragt. Welche Absichten dahinter steckten und auch, welche Konsequenzen sie sich für die Zukunft wünscht, verrät Elinor Cleghorn in „Die kranke Frau“. Absolut lesenswert – nicht nur für Frauen. Von Ulrike Kühne Elinor Cleghorn: Die kranke Frau, Kiepenheuer & Witsch, 25 Euro Zum Wohle des Patienten Das zertifizierte Darmkrebszentrum am Klinikum Straubing Bei der Suche nach einem Krankenhaus können Zertifizierungen helfen. Für Darmkrebspatienten aus der Region ist das Darmkrebszentrum am Klinikum Straubing eine gute Wahl. Es zählt weiterhin zu den besten der rund 300 zertifizierten Darmkrebszentren Deutschlands. Das hat die Deutsche Krebsgesellschaft in ihrem neuesten Vergleichsbericht 2022 bestätigt. Die Vorteile für Patienten: bessere Heilungschancen und weniger Komplikationen. Seit 2008 gibt es das Straubinger Darmkrebszentrum. Seither wird es regelmäßig von der Deutschen Krebsgesellschaft kontrolliert. Externe Auditoren überprüfen die Qualität der Behandlung der Darmkrebspatienten und der Abläufe in der Einrichtung. Wie in den vergangenen Jahren erreichte das Straubinger Darmkrebszentrum auch diesmal in allen Kategorien Spitzennoten. „Der große Aufwand zum Wohle der Patienten lohnt sich,“ sagt Prof. Dr. Robert Obermaier, stellvertretender Leiter des Darmkrebszentrums, zufrieden. Die hohen personellen und technischen Voraussetzungen für die Zertifizierung sind bestens erfüllt. Patienten schätzen die Versorgung aus einer Hand – von der Früherkennung über die Behandlung bis hin zur Nachsorge. Diagnostik und Therapie in höchster Qualität Jährlich erkranken in Deutschland rund 65000 Menschen an Darmkrebs. Im Klinikum Straubing werden jedes Jahr deutlich über 100 Patienten behandelt, bei denen erstmals Darmkrebs diagnostiziert wurde. Für diese Patienten stehen im Klinikum Straubing alle erforderlichen Methoden der Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Ist bei einem Patienten Darmkrebs diagnostiziert worden, werden im Darmkrebszentrum mit verschiedenen Untersuchungen zusätzliche Informationen über die Art und die Ausdehnung des Tumors gewonnen. Die Befunde werden von Experten aus Gastroenterologie, Onkologie, Chirurgie, Pathologie, Radiologie und Strahlentherapie beurteilt. Sie legen gemeinsam den besten Behandlungsweg für jeden Patienten individuell fest. Für die Tumorbehandlung kommen Endoskopie, Operation – wenn möglich minimalinvasiv –, medikamentöse Behandlung und Bestrahlung in Frage. Auch wenn der Darmkrebs bereits Metastasen gebildet hat, gibt es noch viele Therapiewege. Darmkrebspatienten gut aufgehoben Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Patienten mit Darmkrebs in Kliniken mit zertifizierten Darmkrebszentren am besten aufgehoben sind. „Die strukturellen Rahmenbedingungen, die die Krebsgesellschaft fordert, kann ein kleines Krankenhaus gar nicht bieten“, stellt Prof. Obermaier heraus. „Das Klinikum Straubing ist für Patienten mit Darmkrebs sicher eine sehr gute Adresse“, versichert Prof. Dr. Norbert Weigert, der das Straubinger Darmkrebszentrum leitet, und verweist auf die Ergebnisse aus der jüngsten Analyse der Deutschen Krebsgesellschaft. i Weitere Informationen: www.klinikum-straubing.de www.mvz-klinikum-straubing.de Prof. Dr. Norbert Weigert (links), Leiter des Darmkrebszentrums, und stellvertretender Leiter Prof. Dr. Robert Obermaier Foto: Ursula Eisenmann

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