Gallimarkt Mainburg

10 Gallimarkt Mainburg 11 Gallimarkt Mainburg Stolz auf Tracht Mainburger Trachtenverein trägt seit 100 Jahren das Holledauer Gwand – Aufwendiger Kleiderritus Von Ellen Kellerer „Freilich finden wir es schön, wenn die jungen Leute am Gallimarkt sich wieder in Dirndl und Lederhose zeigen“, befinden Michael Kallmünzer und Sepp Brandl, ihres Zeichens Vorsitzende des Mainburger Trachtenvereins. Wenngleich jene oft knallbunten Outfits, die im Bierzelt präsentiert werden, nicht viel mit dem zu tun haben, was die beiden unter dem Begriff „Tracht“ verstehen. Denn eine Volkstracht ist mehr als ein schönes Gewand: Vielmehr war sie in früheren Zeiten Erkennungsmerkmal, Herkunfts- und Standessymbol. „Hemmungen der Blut-Cirkulation“ Historischer Hintergrund ist die 1626 vom bayerischen Kurfürst Maximilian I. eingesetzte Kleiderordnung. Je nach Standeszugehörigkeit wurden Stoffe, Materialien und Farben, in die man sich kleiden durfte, festgelegt. 1860 schreibt der Arzt Dr. Lauterbacher in einem Bericht für das Landgericht Mainburg über die Tracht der Männer: „... der wohlhabende Bauer neuerer Zeit ... trägt einen modernen Rock mit langer Taille und Schößen bis an die Knie, an welchem nur die silbernen Knöpfe den Landbewohner unterscheiden ... Die fast schlotternd sehr weite Hose von Leder geht zwar noch bis an die Knöchel herunter; darüber aber trägt er blankgewichste Stiefel, deren Schäfte bis über die Waden hinaufreichen und hier nicht selten durch Druck Hemmungen der freien Blut-Cirkulation und variköse Anschwellungen verursachen...“ Pelzhaube aus Otterfell Auch das Gewand der Frauen ist nach den Worten Lauterbachers nicht minder aufwendig: „Diese auch in den Märkten Mainburg und Au übliche Tracht besteht aus Rock und Unterspenser von gleichem Stoffe, von Pers (Baumwollgewebe), Wolle und Seide, einem abstechenden Schurze, der mit seidenen Bändern gebunden ist, einem Mieder von schweren schwarzem Seidenzeuge mit schwarzer oder goldener Stickerei, silbernen Miederhaken, einem schweren silbernen Geschnür oft 10-12 Ellen lang, mit silbernen und vergoldeten Thalern ... und endlich einer Riegelhaube von Silber und Gold.“ Zudem trugen Bäuerinnen im Sommer oft eine sogenannte Bänderhaube, im Winter tauschte man diese oft gegen eine Pelzhaube, häufig gearbeitet aus Otterfell. Eine Stunde Ankleidezeit Es bedarf also durchaus eines gewissen Zeitaufwands, sich entsprechend in originale Tracht zu kleiden, wissen Michael Kallmünzer und Sepp Brandl. Vor allem die Frauen seien mindestens eine Stunde lang mit dem Ankleiden beschäftigt. Das sei auch der Grund, warum diese Volkstracht, die meist im Vereinsbesitz ist und an die jeweiligen Besitzer weitergegeben wird, meist nur an religiösen Feiertagen getragen wird: etwa an Fronleichnam oder auch bei Trachtengaufesten. Der Trachtenverein Mainburg ist im Donaugau organisiert und damit am äußersten Rand dieses Gaus, ein anderer Trachtenverein in der Holledau, der Trachtenverein Herrenau etwa, gehört schon dem Gau Niederbayern an. Interessant sei auch, so die beiden Mainburger Vereinsfunktionäre, dass es schon zwischen den Holledauer Vereinen kleidertechnisch durchaus Unterschiede gibt, wenngleich alles unter der „Holledauer Tracht“ etwa mit ihren typischen Leder-Faltenstiefeln der Männer firmiert. So etwa tragen die Siegenburger Volkstrachtler braune „Röcke“ (Mäntel), während etwa die Mainburger oder Geisenfelder solche in Schwarz besitzen. Das Anliegen aber aller Trachtenvereine sei das Gleiche: Die Erinnerung an die eigene Geschichte und Kultur zu bewahren. Immerhin ist dies den Mainburger Trachtlern nunmehr seit 100 Jahren gelungen: 1922 wurde der Verein aus der Taufe gehoben, im kommenden Jahr findet verspätet die 100-Jahr-Feier statt. 120 Mitglieder zählt der Verein aktuell, wünschen würden sich die Trachtler wieder mehr junge Leute, die mitmachen, sei es beim Volkstanz – auch etwas, das die Trachtler pflegen und weitergeben wollen – oder einfach beim gemeinsamen Bewahren der Traditionen. Veranstaltungen gibt es viele, ob vereinsintern oder bei Festen mit großer Außenwirkung; und nicht zuletzt sind die Trachtler, wenn sie dort mit ihren prächtigen Gewändern auftauchen, immer eine viel beklatschte und fotografierte Attraktion – ob beim Oktoberfestausmarsch, wo man schon dreimal dabei war, oder bei vielen anderen Auftritten im In- und Ausland. Interessierte sind bei den Monatsversammlungen der Mainburger Trachtler im Gasthaus Kreitmair in Notzenhausen willkommen. Einen virtuellen Auftritt hat der Verein auf Facebook. Eine der ersten Aufnahmen des Trachtenvereins Mainburg aus dem Jahr 1926. Der Mainburger Trachtenverein beim jüngsten Gautreffen in Konstein im Sommer dieses Jahres. Fotos: Trachtenverein Mainburg Ein aufwendiges Mieder der Trachtlerfrau – dessen Anfertigung kostete die Trägerin zwei Monate Arbeitszeit. 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