Espresso September 2022

espresso Anzeige 64 DERWIRBELSPEZIALIST Mit Prof. Dr. Thomas R. Blattert übernimmt ein sehr erfahrener Chirurg ab 1. Oktober die Leitung derWirbelsäulenchirurgie amKlinikum Ingolstadt. Sein Schwerpunkt ist die Behandlung von Verletzungen und Tumoren derWirbelsäule durch minimalinvasive Verfahren. Gibt es beimRückenschmerz Unterschiede bei Männern und Frauen? „Männer leiden insgesamt häufiger unter Bandscheibenvorfällen als Frauen“, berichtet Prof. Blattert. Rückenschmerz kommt nach seiner Erfahrung bei den Geschlechtern gleich häufig vor. „Frauen sind insgesamt bei Schmerzen etwas unempfindlicher“, beobachtet der Arzt, aber es gebe auchMänner, bei denen er sich wundere, wie lange sie die Belastung schon aushielten. Wenn der Rückenschmerz länger als sechs Wochen dauert und sich eher verschlechtert, solle man zu einem niedergelassenen Arzt gehen rät er. „Wenn der Patient eine Lähmung bemerkt, eine Muskelschwäche an Zehen oder Fuß oder auch unter Sensibilitätsausfällen amFuß oder Oberschenkel leidet, dann sollte er dringend einen Arzt aufsuchen, also spätestens nach zwei Wochen. Handelt es sich um ein akutes Problem verbunden mit Inkontinenz, dann sollte derWeg sofort ins Krankenhaus führen“, erklärt Blattert. Mit Prof. Dr. Thomas R. Blattert kommt ein sehr erfahrenerWirbelsäulenchirurg an das Klinikum Ingolstadt. Der 56-jährige Orthopäde und Unfallchirurg übernimmt am01. 10. 2022 die Leitung des neu gegründeten InterdisziplinärenWirbelsäulenzentrums am Klinikum Ingolstadt. „Ich wechsle nach Ingolstadt, weil ich dort alle Disziplinen für eine bestmöglicheWirbelsäulentherapie finde, wie zumBeispiel die Neuroradiologie oder die Strahlentherapie. Patient*innen profitieren heute in meinemFach ammeisten, wenn die Spezialisten bereit sind, eng zusammenzuarbeiten – wie amKlinikum Ingolstadt“, sagt Blattert. Das neue Zentrumwird gleichberechtigt von dem bestehenden ZentrumOrthopädie und Unfallchirurgie (Leitung Prof. Dr. Michael Wenzl) und der Klinik für Neurochirurgie (Leitung Prof. Dr. Siamak Asgari) getragen und wird durch Expert*innen der Neuroradiologie, Schmerztherapie, Strahlentherapie, Onkologie, Psychologie und vor allem auch der physikalischen und rehabilitativenMedizin amKlinikum Ingolstadt unterstützt. Das InterdisziplinäreWirbelsäulenzentrum im Klinikum Ingolstadt ist unter Tel.-Nr. 0841880 2601 erreichbar. Die Expertise des künftigen Leiters liegt in der Behandlung von Verletzungen der Wirbelsäule durch Unfälle oder Osteoporose, von Tumorerkrankungen und verschleißbedingten Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle. Dazu gehört auch die Therapie durch Osteoporose geschwächterWirbelkörper, für die er besondere Erfahrung mitbringt. Blattert setzt bei seinen Patient*innen auf minimalinvasive Verfahren und den Knochenaufbau über Biomaterialien, die als Gerüst für Blutgefäße und Zellen dienen. Sie helfen demKörper, verloren gegangenen Knochen wieder neu zu bilden. Dieses Thema hat ihn bereits in seiner Habilitation an der Universität Leipzig beschäftigt. Die herkömmliche Methode ist es, den Knochen für bestimmte Operationen beimPatienten selbst zu gewinnen, bevorzugt amBeckenkamm. Dann wird der Knochen verpflanzt, z. B. zwischen zwei Wirbelkörper. „Der Nachteil ist, dass ich ein zweites Operationsfeld eröffne, das für den Patienten manchmal über Jahre schmerzhaft bleibt. Deswegen setze ich lieber auf Biomaterialien, die zusätzlich den Körper anregen, Knochen einzubauen“, sagt Blattert. Berufliche Erfahrung hat Blattert in Deutschland gesammelt, an der Universitätsklinik Würzburg und imWirbelsäulenzentrum der Universität Leipzig, aber auch in den USA, in Italien und in der Schweiz. Er war Fellow an der Harvard University, Boston, und Assistent bei Fritz Magerl amKantonsspital St. Gallen, einem der Pioniere des Faches. Nach Ingolstadt wechselt er von der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach in Niederbayern, wo er seit 2010 die Position des Chefarztes fürWirbelsäulenchirurgie inne hat. Er ist sowohl Facharzt für Chirurgie als auch Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Als Präsident sitzt Blattert EUROSPINE vor, einer der größten europäischen Fachgesellschaften auf seinemGebiet, und hat eine Gastprofessur amXi'an Jiaotong University Medical College Honghui Hospital, China, inne. Seit 2019 wird er regelmäßig auf der Focus-Ärzteliste als einer von Deutschlands Top-Medizinern auf demGebiet derWirbelsäulenchirurgie ausgezeichnet. Privat liebt er die Musik: Der Wirbelsäulenspezialist spielt in seiner Freizeit gerne Orgel und hat über viele Jahre eine Spezialsprechstunde für Musiker angeboten. Er ist verheiratet mit einer Pianistin, die ebenfalls Ärztin ist. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder. Die Kooperation mit anderen Spezialisten hat den WIRBELSÄULENCHIRURGENans KLINIKUM INGOLSTADTgezogen. Eines der Spezialgebiete vonPROF. THOMAS BLATTERTist der Knochenaufbau mit Biomaterialien

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